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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

22.239 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

17.10.2025 um 22:29
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ich denke, es gibt ein hohes Potenzial bei den über 3 Millionen Erwerbsfähigen, wenn man einen Teil von denen in Arbeit bekommt.
man wird sicher nur einen sehr kleinen Teil in Arbeit bekommen.
Das denke ich aus folgenden Gründen:

Die wirklich Faulen sind sicherlich nur ein geringer Teil -> diese sind raffiniert und geschickt genug, sich subtil auf diese Weise zu drücken, dass es ihnen niemand nachweisen kann

Dann gibt's unter denen sicherlich auch welche, die suggerieren können, gewalttätig zu werden -> diese würde ich als Vermittler aus Angst vor Eskalation oder gar Übergriffigkeit nicht sanktionieren, bzw. einfach in Ruhe lassen.

Dann gibt's die Drogenabhängigen und Alkoholiker. Nach meinen Erfahrungswerten werden auch diese größtenteils in Ruhe gelassen.

Bei Leuten die vom Prinzip her willig sind, "rennt man offene Türen ein".

Dann gibt's Diejenigen mit Vermittlungshemmnissen.

Bei all denen wird sich mMn die Quote der Vermittlungen nicht groß erhöhen lassen - jedenfalls nicht durch die neuen Gesetze.

Was also die Regierung macht, ist in meinen Augen nur Symbolpolitik, nach dem Motto: die tolle CDU tut was.

Ja, die tut wirklich was und zwar diejenigen, die nicht zu den Faulen und Drogenabhängigen usw. gehören dahingehend zu "bestrafen", indem der Regelsatz bis auf Weiteres nicht mehr erhöht werden soll.
Aber dass zunehmend Lebensmittel teurer werden und der Regelsatz dann demnächst unter das Existenzminimum sinken könnte
... davon dann auch Rentner mit Grundsicherung gleich mit "bestraft" sind (weil's ja gekoppelt ist), dass kann den feinen Herren mit den ach so karken Diäten natürlich egal sein.


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17.10.2025 um 22:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die wirklich Faulen sind sicherlich nur ein geringer Teil -> diese sind raffiniert und geschickt genug, sich subtil auf diese Weise zu drücken, dass es ihnen niemand nachweisen kann
Davon kenne ich aber so einige. Von den Teil Empfängern, die ich kenne, eine erhebliche Menge.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann gibt's unter denen sicherlich auch welche, die suggerieren können, gewalttätig zu werden -> diese würde ich als Vermittler aus Angst vor Eskalation oder gar Übergriffigkeit nicht sanktionieren, bzw. einfach in Ruhe lassen.
Kein Grund, dort nicht mit anderen Mitteln tätig zu werden. Wo gibts denn sowas? Kommt sowas in messbarem Umfang vor?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann gibt's die Drogenabhängigen und Alkoholiker. Nach meinen Erfahrungswerten werden auch diese größtenteils in Ruhe gelassen.
Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, sobald diagnostiziert und erwerbsunfähig >>> SGB XII. Bei offensichtlichem Drogenkonsum dürfte das gleiche möglich sein. Solange sie aber unauffällig beim Bürgergeld mitlaufen, gelten sie als erwerbsfähig. Ein Vermittler erkennt ja nicht jeden Alkoholkranken an der Nase.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann gibt's Diejenigen mit Vermittlungshemmnissen.
Was soll das sein? Und was ändert das an der Statistik? Das ist ja wohl klar, dass besonders bei schwer Vermittelbaren auch besonders unterstützt werden muss.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Bei all denen wird sich mMn die Quote der Vermittlungen nicht groß erhöhen lassen - jedenfalls nicht durch die neuen Gesetze.
Wie viel Prozent sollten diese Gruppen denn am gesamten Pool ausmachen? Grundsätzlich haben ein Großteil deiner genannten Gruppen gar nichts im Bürgergeldbezug zu suchen, von daher wird es nur ein kleiner Teil sein, der Rest ist schon entsprechend woanders untergebracht.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ja, die tut wirklich was und zwar diejenigen, die nicht zu den Faulen und Drogenabhängigen usw. gehören dahingehend zu "bestrafen", indem der Regelsatz bis auf Weiteres nicht mehr erhöht werden soll.
Ganz ehrlich? Wo willst du den denn noch "hinerhöhen"? Der überschneidet sich doch jetzt schon fast mit dem Mindestlohn. Und gerade schwer vermittelbare Bezieher, die einen beträchtlichen Teil ausmachen, kann man oft nur in niedrig bezahlte Jobs ohne hohe Qualifikation vermitteln. Dann bleiben die doch dann lieber gleich zu Hause....
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber dass zunehmend Lebensmittel teurer werden und der Regelsatz dann demnächst unter das Existenzminimum sinken könnte
Steigt hingegen der Mindestlohn, um mehr Leute die Arbeit wieder attraktiv zu machen, steigen auch die Konsumpreise, wiederum ist ein höherer Regelsatz nötig, usw.... Ein Teufelskreis ;)


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17.10.2025 um 23:12
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ganz ehrlich? Wo willst du den denn noch "hinerhöhen"? Der überschneidet sich doch jetzt schon fast mit dem Mindestlohn
Der Regelsatz mit Sicherheit nicht 😉, der ist - wenn die Inflation weiter geht - zu gering.

Was die Kosten treibt beim Bürgergeld, sind die teils sehr hohen Mieten. Was ich mal hörte, werden ja z.T. kostspielige Hotel-Unterbringungen bezahlt oder auch solche schwarze Schafe unter den Vermietern, die möblierte Zimmer zu Wucherpreisen vermieten usw.
Aber in manchen Gegenden von D sind ja die normalen Mieten generell zu hoch.

Da müsste sich halt die Politik was einfallen lassen, dass das nicht noch mehr ausufert.

Und natürlich bekommen halt auch Familien mit mehreren Kindern insgesamt sicherlich einiges mehr als Geringverdiener.
Vielleicht müsste da beim Regelsatz der Kinder gekürzt werden, dass das in einem richtigen Verhältnis bleibt?
Nun weiß ich nicht, ob das Kindergeld noch oben drauf kommt und verrechnet wird?

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass der Regelsatz für Singles keinesfalls zu hoch ist und wenn er die nächsten Jahre nicht der Inflationsrate von Lebensmitteln angepasst wird, landen die unter dem Existenzminimum.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Steigt hingegen der Mindestlohn, um mehr Leute die Arbeit wieder attraktiv zu machen, steigen auch die Konsumpreise
aber sicherlich nicht proportional dazu.
Das war doch bei der letzten Erhöhung des Mindestlohnes auch nicht der Fall.
Zitat von ToxidToxid schrieb:wiederum ist ein höherer Regelsatz nötig, usw.... Ein Teufelskreis ;)
diesen Teufelskreis gibt's genauso, wenn die Gewerkschaften allgemein um höhere Löhne kämpfen.
Dann kann man genauso argumentieren: es steigen dann die Preise und dann muss wieder erhöht werden.
Das facht dann die Inflation an.
Aber diejenigen die Grundsicherung beziehen (denke da jetzt hauptsächlich an die Rentner), die sollen dann "in den Mond gucken"?


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17.10.2025 um 23:17
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nun weiß ich nicht, ob das Kindergeld noch oben drauf kommt und verrechnet wird?
Das Kindergeld wird als Einkommen den Eltern angerechnet.


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18.10.2025 um 00:55
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann gibt's unter denen sicherlich auch welche, die suggerieren können, gewalttätig zu werden -> diese würde ich als Vermittler aus Angst vor Eskalation oder gar Übergriffigkeit nicht sanktionieren, bzw. einfach in Ruhe lassen.
Ein großes Problem in Deutschland... man hat keinen Arsch in der Hose um solchen Zeitgenossen entsprechend den Gesetzen zu begegnen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann gibt's Diejenigen mit Vermittlungshemmnissen.
Die da wären?
Zitat von ToxidToxid schrieb:Das ist ja wohl klar, dass besonders bei schwer Vermittelbaren auch besonders unterstützt werden muss.
Wer ist schwer vermittelbar? Der körperlich oder geistig behinderte Mensch? Oder vlt. auch derjenige, der einen Scheixx auf Arbeit gibt?
Dem körperlich/geistig behinderten Menschen helfe ich gerne... den anderen "schwer vermittelbaren" indes nicht.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Was also die Regierung macht, ist in meinen Augen nur Symbolpolitik, nach dem Motto: die tolle CDU tut was.
Nee.. auch die CDU macht letzten Endes nichts. Schlichtweg weil jede Regierung die Kontrolle über den Sozialstaat und auch das Ausnutzen der sozialen Hängematte verloren hat.


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18.10.2025 um 01:12
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Optimist schrieb:
Dann gibt's Diejenigen mit Vermittlungshemmnissen.

Die da wären?
Nun ja, da gibt es schon einige... Persönlichkeitsstörungen zum Beispiel. Wir hatten einmal eine Narzisstin eingestellt, das hat sich erst im Laufe der Zeit herausgestellt, nach ein paar Monaten haben wir sie innerhalb der Probezeit wieder gekündigt.
Eine andere Bewerberin war anscheinend paranoid, ich hatte sie kurz vor dem Vorstellungsgespräch gegoogelt und ihr Facebook-Profil gefunden, wo sie Fotos von Lieferwagen postete, aus denen heraus sie angeblich von verschiedenen Geheimdiensten überwacht wurde.
Viele schaffen es noch nicht mal zum Vorstellungsgespräch oder kommen gleich in der ersten Woche nicht zur Arbeit, man hört dann die wildesten Geschichten (Unfälle, auf Grund einer Lüge vom Exfreund in die Psychiatrie eingeliefert etc.).
Wenn die Leute keinen Bock auf die Arbeit haben, melden sie sich auch schnell einfach krank. Wegen Mobbing oder irgend etwas anderem.


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18.10.2025 um 06:26
@Optimist @Negev @SvenLE

Screenshot 20251017 183942Original anzeigen (0,2 MB)
Aus dem Bürgergeld soll im kommenden Jahr die sogenannte Grundsicherung werden. Das Bundesarbeitsministerium unter Ressortchefin Bärbel Bas hat nun einen ersten Gesetzesentwurf dafür vorgelegt. Darin aufgeführt werden auch die geschätzten Einsparungen, welche die Reform der Sozialleistungen ermöglichen sollen. Doch die liegen weit unter der Zielmarke, die Bundeskanzler Friedrich Merz Anfang September gesetzt hatte.

Auch das Arbeitsministerium selbst rechnet laut dem eigenen Entwurf damit, dass die Reform keine "nennenswerten Einsparungen" bringen werde. Diese könnten erst durch "verbesserte Arbeitsmarktintegration und eine Reduzierung der Leistungsberechtigten eintreten".

Zunächst einmal klingen die Summen nicht unerheblich: Im kommenden Jahr könnten mit dem Wechsel zur Grundsicherung 86 Millionen Euro eingespart werden, wie aus dem Gesetzesentwurf hervorgeht, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. 2027 werden die erwarteten Einsparungen derzeit auf 69 Millionen Euro geschätzt.

Dem gegenüber stehen aber Gesamtausgaben des Bundes für das Bürgergeld - die lagen im vergangenen Jahr Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge bei rund 47 Milliarden Euro. Die Einsparungen allein aufgrund der Gesetzesänderungen fallen daher kaum ins Gewicht. Recherchen der Süddeutschen Zeitung zufolge lassen sich noch nicht einmal 0,2 Prozent der Ausgaben für das Bürgergeld durch die Reform herausholen. Und ab dem Jahr 2028 rechnet das Bundesarbeitsministerium sogar mit Mehrausgaben von zehn Millionen Euro, um den Vermittlungsaufwand der Arbeitsagentur zu stemmen, wie die Bild unter Berufung auf den Gesetzesentwurf berichtet.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-gesetzentwurf-100.html

Ursprünglich wollte Thorsten Frei (CDU) ja mal 30 Milliarden Euro beim Bürgergeld einsparen. Aus den 30 Milliarden wurden dann schnell mal 15, dann 5, dann 3 Milliarden, und jetzt sind wir bei lächerlichen 100 Millionen in zwei Jahren angekommen.

Ab 2028 wird die "Ersparnis" sogar zu Mehrausgaben von 10 Millionen pro Jahr führen, weil der bürokratische Aufwand der Vermittler den Nutzen übersteigt.

Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass es der CDU mit ihrem großen Theater um das Bürgergeld gar nicht ums Sparen ging. Aber wenn es ihr nicht ums Sparen ging, worum dann?

Mal überlegen. Was könnte das strategische Ziel dieses massiven Angriffs auf das Bürgergeld gewesen sein?

Könnte es sein, dass es hier weniger um eine Haushaltsdisziplin ging, sondern vielmehr darum, die Arbeiterklasse zu disziplinieren und ihr die Kampfkraft zu nehmen?

Könnte es sein, dass es die CDU darauf abgezielt hat, die gesamte Arbeiterklasse gefügiger zu machen und ihre Verhandlungsmacht systematisch zu schwächen?

Sollte durch die de facto entstehende Arbeitspflicht der Druck auf alle Beschäftigten erhöht werden, damit sie auch Niedriglöhne und miserable Arbeitsbedingungen widerstandslos akzeptieren? So nach dem Motto: "Sei froh, dass du überhaupt einen Job hast. Der nächste Arbeitslose wartet schon!"?

Wurde hier gezielt eine Angstschiene gefahren? Sollte dem Arbeiter die panische Furcht vor dem sozialen Absturz, der im Extremfall bis zur Obdachlosigkeit führen kann, eingebläut werden?

Ist dieses Damoklesschwert der existenziellen Verunsicherung die perfekte Waffe, um den Lohnarbeiter gefügig zu machen und ihn davon abzuhalten, überhaupt noch seine Rechte als Arbeiter einzufordern? Denn welcher Arbeiter fordert schon höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen, wenn die Alternative ein bürokratischer Höllentrip mit existenziellen Sanktionen ist, hm?


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18.10.2025 um 06:49
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Wer ist schwer vermittelbar? Der körperlich oder geistig behinderte Mensch? Oder vlt. auch derjenige, der einen Scheixx auf Arbeit gibt?
Gibt auch die, die aufgrund von schwer vermittelbaren Qualifikationen schwer vermittelbar geworden sind. Ist sogar sehr oft der Fall. Berufe, die mehr und mehr durch Fortschritt ersetzt werden, etc…. Für körperlich und geistig behinderte Menschen ist in aller Regel gesorgt, gibt viele Möglichkeiten, die unterzubringen. Für die faulen Säcke muss wieder mehr gemeinnützige Arbeit her, wer sich weigert, braucht wohl auch nicht so dringend Unterstützung.


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18.10.2025 um 06:54
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Woher kommt die Annahme dass es wenige sind?
Zitat von ToxidToxid schrieb:3,2 Millionen, die nicht als "nicht erwerbsfähig" gelten und auch nicht aufstocken.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wo hast du deine Zahlen her?
Das ist irgendeine Phantasiezahl. Obendrein ging es auch um Menschen, die in Maßnahmen sollen, um eine Struktur im Leben aufzubauen. Beileibe kann man das nicht auf alle Empfänger anwenden. Wenn man unterstellen will, muss man diese Menschen unter den 900 Tausend Menschen suchen.
Grundlegender Überblick
Beginnen werden muss aber mit der Basis, denn es ist wichtig zu wissen, wie viele Menschen überhaupt betroffen sein könnten. In Deutschland beziehen – je nach Monat leicht schwankend, aber damit müssen wir bei allen der genannten Zahlen leben – rund 5,3 Millionen Menschen Leistungen nach SGB II. Davon gelten etwa 3,9 Millionen als erwerbsfähig (ELB).

Bereits der Begriff ist kritikwürdig, denn er bedeutet lediglich, mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können. Die Schwelle ist so niedrig angesetzt, dass sie sehr wenig über die tatsächliche Belastbarkeit aussagt und von Anfang an verdeutlicht, dass ein Teil auch bei größtem Wollen niemals seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft bestreiten wird.

Unter den 3,9 Millionen sind folglich viele Menschen mit multiplen Einschränkungen, die dauerhaft niemals Vollzeit tätig und immer auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werden.

Gleichzeitig sind rund 830.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte erwerbstätig. Meist geschieht dies in Teilzeit, Minijobs oder im Niedriglohnbereich. Weitere Menschen befinden sich – die Liste ist nicht abschließend – vorübergehend im Krankenstand, in Maßnahmen oder werden in der Kinderbetreuung gebunden. Als arbeitslos im SGB II gelten zuletzt etwa 1,86 Millionen, davon maximal 900.000 als langzeitarbeitslos.

Wie bereits betont, schwanken diese Zahlen immer wieder leicht, weswegen eine Festlegung auf einen konkreten Monat vermieden wird.
Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/die-wahrheit-ueber-totalverweigerer-im-buergergeld-ist-anders-als-viele-vermuten_f3c6bba5-b2ca-403d-9dc2-c2254fdccc1c.html

Von 5,5 Millionen Menschen im System könnten tatsächlich nur 1,86 Millionen Menschen sofort eine Arbeit aufnehmen - in der Theorie! Betonen will ich noch die Grenze, ab wann jemand als Arbeitsfähig gilt. 3 Stunden! In welchem Jeb arbeitet man nur 3 Stunden? In einem Land, in dem Überstunden zum guten Ton zu gehören scheint. Oft auch unbezahlt.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Macht im Schnitt 1106 Euro x 3,2 Mio. = 3,54 Mrd. jeden Monat. Sehr viel Einsparpotenzial
Glaub ich dir sofort, das dass deine Phantasie ist, diesen Menschen das Leben so unerträglich wie Möglich zu machen. Wobei man sagen muss, das wir hier um das Existenzminimum streiten. Das dauerhaft zu unterschreiten, bedeutet mindestens Verelendung, Obdachlosigkeit, Kriminalität, Tod.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Könnte es sein, dass es die CDU darauf abgezielt hat, die gesamte Arbeiterklasse gefügiger zu machen und ihre Verhandlungsmacht systematisch zu schwächen?
In einer Situation, in der diese Klasse ausgerechnet immer öfter die AfD wählt, ein besonders schlauer Move! Freilich wird auch eine AfD rein garnichts für diese Klasse tun.

Man muss wohl bei der Union eine Koalition mit der AfD anstreben. Spahn steht bestimmt schon bereit. Die Korruption in Person... Passend, wenn so einer mit Faschisten kokettiert.


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18.10.2025 um 09:00
Zitat von NegevNegev schrieb:In welchem Jeb arbeitet man nur 3 Stunden? In einem Land, in dem Überstunden zum guten Ton zu gehören scheint. Oft auch unbezahlt.
@Negev

Wo gehören denn Überstunden unbezahlt zum guten Ton?

Im höheren Management, in einer renommierten Kanzlei, bei Geldanlage auf Top Niveau.

Sind das denn die ersten Anlaufstellen für Langzeitarbeitslose? Eher nicht.

Als Aushilfe in der Bäckerei kann man auch 3 Stunden arbeiten und niemand erwartet kostenlose Überstunden.

Du schaust sehr offensichtlich viel zu sehr von der Seitenlinie mit einem Mikrofon in der Hand auf die Arbeitswelt. Von innen sieht die anders aus als Du denkst.
Zitat von NegevNegev schrieb:Wobei man sagen muss, das wir hier um das Existenzminimum streiten. Das dauerhaft zu unterschreiten, bedeutet mindestens Verelendung, Obdachlosigkeit, Kriminalität, Tod.
Oder noch schlimmer: Arbeit.

In vielen Ländern ganz ohne reihenweise Hungertod gibt es gar keine all inclusive Alimentierung.

Diese Horrorszenarien sind einfach unglaubwürdig. Wo sind denn die aufrüttelnden Bilder von hungernden Menschenmassen in Italien?


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18.10.2025 um 09:23
Zitat von NegevNegev schrieb:Das ist irgendeine Phantasiezahl.
Eine Zahl, die ich belegt habe.
Zitat von NegevNegev schrieb:Von 5,5 Millionen Menschen im System könnten tatsächlich nur 1,86 Millionen Menschen sofort eine Arbeit aufnehmen - in der Theorie!
Es ist ja auch utopisch, alle 3,2 erwerbsfähige Bedürftigen in Arbeit zu bekommen. Der Weg sollte sein, diese Zahl so gut wie möglich zu reduzieren und 1,86 Millionen in Arbeit zu bekommen klingt als erreichbares Ziel in ferner Zukunft.
Zitat von NegevNegev schrieb:Glaub ich dir sofort, das dass deine Phantasie ist, diesen Menschen das Leben so unerträglich wie Möglich zu machen.
Wenn Leute statt des Bürgergeldes den Mindestlohn kassieren und deswegen dafür was tun müssen, ist das für dich unerträglich? Für mich ist das nur gerecht, auch wenn ich weiß, dass es vom finanziellen keinen Unterschied macht.
Zitat von NegevNegev schrieb:Ist eben Kapitalismus im Endstadium, endsolidarisiert.
Du malst dir Horrorszenarien aus, die wird es nicht geben. Es wird keine Massen geben, die unverschuldet auf die Straßen landen. Dazu muss man schon ziemlich konsequent jede Maßnahme versäumen und Hilfe verweigern. Und an dem Punkt angelangt, ist man dann in den allermeisten Fällen selbst schuld.


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18.10.2025 um 09:43
Zitat von ToxidToxid schrieb:Wenn Leute statt des Bürgergeldes den Mindestlohn kassieren und deswegen dafür was tun müssen, ist das für dich unerträglich? Für mich ist das nur gerecht, auch wenn ich weiß, dass es vom finanziellen keinen Unterschied macht.
"Gerechtigkeit" kann man auch Wunderbar ideologisch aufladen. Jeder versteht darunter etwas anderes...

Davon ab: Vollzeit Mindestlohn ist mehr als Bürgergeld!
Aber schon klar, das man das verwechseln UND es akzeptieren kann, das Menschen arbeiten und dafür nur mit einem Existenzminimum abgespeist werden.


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18.10.2025 um 10:10
Zitat von NegevNegev schrieb:Davon ab: Vollzeit Mindestlohn ist mehr als Bürgergeld!
Aber schon klar, das man das verwechseln UND es akzeptieren kann, das Menschen arbeiten und dafür nur mit einem Existenzminimum abgespeist werden.
Ja na klar.... Vollzeit Brutto 2222,00 Euro, macht am Ende netto je nach KK usw. etwa 1730 Euro. Davon gehen dann Miete, Strom, Nebenkosten, Auto, Kraftstoff für den Arbeitsweg, eventuell Kindergartengeld, Schulverpflegung usw. ab.

Miete 500 Euro (sehr optimistisch)
Mietnebenkosten wie Müll usw. 50 Euro
Strom 100 Euro
Heizkosten 150 Euro
Nebenkosten wie Internet, Handy usw. 50 Euro
Autonebenkosten 50 Euro
Kraftstoff 100 Euro
Kindergarten 0-200 Euro
Schulessen 100 Euro
Essen für 1-2 Personen im Haushalt 300 Euro

Und das sind sehr optimistische Zahlen. Macht dann zusammen 1400-1600 Euro. Ohne nur einen Cent für Freizeit, Sparen oder Anschaffungen ausgegeben zu haben.

Bleiben 130-330 Euro + eventuell 250 Euro für ein eventuelles Kind

Bürgergeldempfänger:

Bürgergeld ca. 563 Euro

Miete gratis
Strom 100 Euro
Heizkosten gratis
Internet Handy 50 Euro
Auto nicht erforderlich, trotzdem großzügig mal 100 Euro mit eingerechnet
Kraftstoff 20 Euro
Kindergarten gratis
Schulessen gratis
Essen für 1-2 Person im Haushalt 200-300 Euro

Bleiben 147 Euro bis 47 Euro übrig, allerdings ist eine zweite Person, eventuell Kind vorhanden, kommen nochmal satte 390 Euro mindestens obendrauf.

Trotzdem würde ich immer Variante 1 vorziehen, obwohl die Unterschiede lächerlich gering sind. Wir können weder die Grundsicherung noch den Mindestlohn so weit anpassen, dass es gerechter ist, noch dass es wirtschaftlich bleibt.


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18.10.2025 um 10:13
Zitat von philaephilae schrieb am 13.10.2025:Sinnvoll muss sie sein. Für die Gesellschaft.
Auch nicht.
Vorallem muss sie einen selber das Leben finanzieren.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Jedenfalls bin ich der Meinung, dass der Regelsatz für Singles keinesfalls zu hoch ist und wenn er die nächsten Jahre nicht der Inflationsrate von Lebensmitteln angepasst wird, landen die unter dem Existenzminimum.
Gefällig.
Hoffentlich kommt es auch so.
Zitat von NegevNegev schrieb:Vollzeit Mindestlohn ist mehr als Bürgergeld!
Und rentiert sich nicht.
Nur weil deinesgleichen am Papier anderen vorrechnen kann wie super duper man doch mehr hat.....ist es trotzdem scheisse und wird auch von immer mehr Menschen so wahrgenommen.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ja na klar.... Vollzeit Brutto 2222,00 Euro, macht am Ende netto je nach KK usw. etwa 1730 Euro. Davon gehen dann Miete, Strom, Nebenkosten, Auto, Kraftstoff für den Arbeitsweg, eventuell Kindergartengeld, Schulverpflegung usw. ab.
ABER ES IST DOCH NACH ZAHLEN SO VIEL MEHR!!! XDDDDD.


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18.10.2025 um 10:13
Zitat von ToxidToxid schrieb:1106 Euro
Zitat von ToxidToxid schrieb:etwa 1730 Euro
Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.10.2025 um 10:15
Zitat von NegevNegev schrieb:Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil...
Wer labern kann denkt sich auch im Vorteil.
Aber nene.
Zum Mindestlohn 40 Stunden runterzuhauen ist im Vergleich zum Bürgy unrentabel.
Da lieber heimsitzen und bissl was schwarz machen bringt es mehr.


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18.10.2025 um 10:17
Zitat von BerrylBerryl schrieb:ABER ES IST DOCH NACH ZAHLEN SO VIEL MEHR!!! XDDDDD.
;)

Ich befürchte, wer mit Bürgergeld nicht auskommt, wird es auch mit Mindestlohn sauschwer haben
Zitat von NegevNegev schrieb:Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil...
Zu den 1106 Euro kommen natürlich sämtliche gratis Sachleistungen obendrauf, die für den Angestellten selbstverständlich nicht gratis sind.... 1106 Euro ist nur Regelsatz + Miete.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

18.10.2025 um 10:23
Zitat von ToxidToxid schrieb:Zu den 1106 Euro kommen natürlich sämtliche gratis Sachleistungen obendrauf
Gratis Sachleistungen? Wo? Und dann doch für 600 Euro im Monat? Jetzt bin ich extrem gespannt! Vielleicht lerne ich noch etwas...


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18.10.2025 um 10:24
Zitat von NegevNegev schrieb:Gratis Sachleistungen? Wo? Und dann doch für 600 Euro im Monat? Jetzt bin ich extrem gespannt! Vielleicht lerne ich noch etwas...
Anscheinend hast du meinen Post wohl überlesen, aber macht nichts. Achtung Milchmädchenrechnung. Du kannst selbst noch an den Stellschrauben drehen. Aber egal wie lange du die Knöpfe drehst, du wirst sehen, bei beiden ist so gut wie kein Spielraum:
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ja na klar.... Vollzeit Brutto 2222,00 Euro, macht am Ende netto je nach KK usw. etwa 1730 Euro. Davon gehen dann Miete, Strom, Nebenkosten, Auto, Kraftstoff für den Arbeitsweg, eventuell Kindergartengeld, Schulverpflegung usw. ab.

Miete 500 Euro (sehr optimistisch)
Mietnebenkosten wie Müll usw. 50 Euro
Strom 100 Euro
Heizkosten 150 Euro
Nebenkosten wie Internet, Handy usw. 50 Euro
Autonebenkosten 50 Euro
Kraftstoff 100 Euro
Kindergarten 0-200 Euro
Schulessen 100 Euro
Essen für 1-2 Personen im Haushalt 300 Euro

Und das sind sehr optimistische Zahlen. Macht dann zusammen 1400-1600 Euro. Ohne nur einen Cent für Freizeit, Sparen oder Anschaffungen ausgegeben zu haben.

Bleiben 130-330 Euro + eventuell 250 Euro für ein eventuelles Kind

Bürgergeldempfänger:

Bürgergeld ca. 563 Euro

Miete gratis
Strom 100 Euro
Heizkosten gratis
Internet Handy 50 Euro
Auto nicht erforderlich, trotzdem großzügig mal 100 Euro mit eingerechnet
Kraftstoff 20 Euro
Kindergarten gratis
Schulessen gratis
Essen für 1-2 Person im Haushalt 200-300 Euro

Bleiben 147 Euro bis 47 Euro übrig, allerdings ist eine zweite Person, eventuell Kind vorhanden, kommen nochmal satte 390 Euro mindestens obendrauf.



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