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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

22.101 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 16:26
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die machen ihre Schwarzarbeit, von der ich auch profitiere, und gut ists.
Irgendwas mach ich verkehrt wenn alle Hartz IV Empfänger schwarz arbeiten.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 18:42
Auch wenn ich jetzt aus aktuellen Sub-Debatten ausbreche aber man sollte sich allgemein perspektivisch (mittel- und langfristig) fragen, ob ein altes Rollenbild alá "Arbeitlose an die Arbeitsfront" noch dauerhaft konsequent umsetzbar ist. Zeitnah ja - aber darüber hinaus?

Ja, wir bewegen uns jetzt im Bereich der Glaskugel, aber wenn ich die KI/Robotik-Technikrevolution am Horizont sehe und mutmaße, dass dieser Trend politisch-gesellschaftlich nicht zu sehr eingegrenzt wird (global, national) dann wird das "geh doch lieber arbeiten wo du kannst"-Narrativ zunehmend hinterfragt werden müssen, wenn noch mehr Jobs in Summe gefährdet und quantitativ mutmaßlich ersatzlos wegfallen.

Ich will mal ganz zynisch sein: Viele Leute, die auch jetzt schon arbeiten oder sich auf Jahrzehnte in Sicherheit wiegen können sich vielleicht schon mal prophylaktisch mit dem Gedanken der eigenen beruflichen Obsolezenz beschäftigen, so sie nicht auf zukunftssichere menschliche Jobs umsatteln können oder anderweitig abgesichert sind. Wer schon fast eine "Karriere" in sozialstaatlicher Abhängigkeit eingeschlagen hat und für den Arbeitsmarkt unlukrativer geworden ist, hat ggf. abstrakt noch mehr die Arschkarte bzw. kann sich auf Dauerbezug einstellen wenn man nicht zeitnah für sich Alternativen findet.

Zugegeben betrifft das jetzt im Schnitt eher jüngere Menschen als ältere, die ggf. kurz vor Rente etc. stehen mögen. Aber ich will einfach mal diesen Aspekt nochmal in den Raum werfen. Unterschätzt bitte nicht die rasante Technikrevolution, die - sofern Robotik bald massiv gepusht werden kann - auch innerhalb 1-4 Jahrzehnten auch Jobs die man vor Automatisierung in Sicherheit wähnte auch tangieren kann.

Wir müssen uns gesellschaftlich die Frage stellen, wie wir mit manchen Trends umgehen wollen. Perspektivisch sehe ich aber eher noch mehr Erwerbslose, die versorgt werden wollen, weil deren Arbeitskraft relativ ersatzlos ersetzt / automatisiert wird und somit wegfällt.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 19:30
Zitat von WardenWarden schrieb:Ja, wir bewegen uns jetzt im Bereich der Glaskugel, aber wenn ich die KI/Robotik-Technikrevolution am Horizont sehe und mutmaße, dass dieser Trend politisch-gesellschaftlich nicht zu sehr eingegrenzt wird (global, national) dann wird das "geh doch lieber arbeiten wo du kannst"-Narrativ zunehmend hinterfragt werden müssen, wenn noch mehr Jobs in Summe gefährdet und quantitativ mutmaßlich ersatzlos wegfallen.
Ich denke, dann werden sich Jobs einfach weiter in den Dienstleistungsbranchen verlagern, für das BIP sorgen dann halt die Maschinen. Sehe das nicht so problematisch. Diese Diskussion gab es auch schon Ende der 90er. Passiert ist eher das Gegenteil. Sicher gibt es mehr gefährdete Branchen durch KI, aber man sollte heute wie damals auf lange Sicht seinen Beruf auswählen. Sicher sind Dolmetscher, Taxifahrer oder Callcenter-Agent keine Berufe mit langer Zukunft mehr. Es gibt andere wieder aufblühende oder neue Branchen, die noch keiner machen will, aber in denen in Zukunft viel Potenzial steckt.


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um 19:51
Zitat von ToxidToxid schrieb:Es gibt andere wieder aufblühende oder neue Branchen, die noch keiner machen will, aber in denen in Zukunft viel Potenzial steckt.
Ich sehe hier vor allem auch soziale/bedienende Berufe im Vordergrund - nebst Aufseher/Managing Jobs über KI-Plattformen.

Akademia, Verwaltung, Management, teils Vertrieb/Verkauf (und wenn Robotik robust wird, theoretisch alle handwerklichen Tätigkeiten vielleicht auch?) scheint nicht mehr so zukunftssicher.

Aber am Ende will nicht jede Person auch in ein reines Robo-Restaurant gehen auch wenn es wohl manche dieser Konzepte geben wird. Selbst wenn Köche durch Robotik ersetzt werden können will ich dann doch ggf. noch eine menschliche Bedienung. Consulting gewisser Arten vielleicht auch.

Ich denke, man wird trotz quantitativem Jobverlust für Menschen eine klare Nische und gesicherte Jobs finden müssen. Generell ist mein 'Take', dass man mit KI/LLM/Robotik Menschen möglichst augmentieren, nicht ganz ersetzen sollte. Grobes Beispiel: Menschen in bestehenden Jobs nutzen die Technik eher um wirkfähiger zu werden ohne in Summe zu sehr quantitativ selbst ersetzt zu werden. Das wäre ggf. ein win/win. Zeitnah wirst du eh nicht in zu kurzer Zeit zu viele Menschen arbeitslos machen können; es würde vermutlich zu massiven sozialen Verwerfungen führen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 20:36
Zitat von WardenWarden schrieb:und wenn Robotik robust wird, theoretisch alle handwerklichen Tätigkeiten vielleicht auch?
Das wird noch ewig dauern, einen Elektriker oder Dachdecker mit Robotern ersetzen? Unwahrscheinlich auf Jahrzehnte. Mechatroniker und Karosseriebauer im Service wohl unersetzbar, da viel zu individuell. Generell alles, was Wartung angeht und hochkomplex ist, alles nicht so leicht ersetzbar.
Zitat von WardenWarden schrieb:Selbst wenn Köche durch Robotik ersetzt werden können will ich dann doch ggf. noch eine menschliche Bedienung.
Eher umgekehrt, ich denke, beim Kochen fehlt halt zum Abschmecken der Mensch. Da gehört in der Gastronomie auch etwas Kunst dazu. Dann lieber von Maschinen bedient als das Essen vom Roboter angerichtet. Intercity Hotel am BER hat übrigens Roboter für die Bedienung, hab ich sonst noch nirgendwo gehabt. Na ja, es funktionierte so halb, teilweise musste eine Kellnerin übernehmen. Aber das könnte definitiv die nächsten Jahre was werden.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 20:38
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Bei denen es nicht klappen will sind entweder faul oder haben zu hohe Ansprüche.
Dazu mal ein Beispiel aus der Praxis:
Habe einen Bekannten, der hat ein Malergeschäft.
Das läuft nicht mehr so richtig gut, weil es im Umkreis zu viel Konkurrenz ist.
Er ging schon immer mit den Preisen runter so weit dies möglich ist.
Aber irgendwann rechnet es sich nicht mehr.
Er ist sehr arbeitsam, mindestens 60-Stunden-Wochen usw.
Aber er kommt langsam an die Grenze seiner Belastbarkeit und trägt sich mit dem Gedanken, hinzuschmeißen.

Nun hat er ein kleines Haus, was er selbst bewohnt.
Wenn er nun arbeitslos würde und dann Jobs annehmen müsste, die nur den Mindestlohn oder kleines bissel mehr haben, was dann? Aus dem Haus ausziehen? (solch einen Abstieg hinnehmen?)
In seiner Branche würde er keine Anstellung finden, die Konkurrenz hat nicht genug Geld, Mitarbeiter einzustellen.

Nun könnte er eine Umschulung machen, ist aber ab einem gewissen Alter auch nicht mehr so einfach und dauert ja dann auch einige Zeit, bis man was verdienen könnte. Und es wäre auch gar nicht sicher ob man dann irgendwo unter kommt - zumal in seinem Alter.

Ihr stellt Euch immer alles so einfach vor ... sind alle nur zu faul - fertig.
Zitat von philaephilae schrieb:Du hast offenbar wenig Ahnung von den vielfältigen Einschränkungen, die es gibt
so geht's leider Vielen, die noch nie in "bestimmten Schuhen gesteckt" haben und deshalb einiges nicht verstehen und nachvollziehen können.
Zitat von philaephilae schrieb:Bei anderen Krankheitsbildern ist genau diese Zuverlässigkeit nicht gegeben.
Man ist nicht jeden Tag gleich belastbar. Es gibt keine Planbarkeit. Da wird es schon schwieriger, festzulegen, wie viele Stunden jemand arbeitsfähig ist, und vor allem, in welchem Bereich
so sieht's aus.
Zitat von philaephilae schrieb:In der Rechnung fehlen noch Mehrausgaben für Medikamente oder medizinische Behandlungen, die nicht immer übernommen werden. Oder Geräte (Waschmaschine, Laptop), die kaputt gehen, meist ohne das vorher anzukündigen. ;-)
hier muss ich mal einen kleinen Einspruch erheben 😉 :
Im Regelsatz ist soundsoviel (eher wenig) eingerechnet zum Ansparen von unvorhergesehenen Dingen.


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um 20:45
Zitat von ToxidToxid schrieb:Das wird noch ewig dauern, einen Elektriker oder Dachdecker mit Robotern ersetzen? Unwahrscheinlich auf Jahrzehnte. Mechatroniker und Karosseriebauer im Service wohl unersetzbar, da viel zu individuell. Generell alles, was Wartung angeht und hochkomplex ist, alles nicht so leicht ersetzbar.
Die Idee ist ja, dass Robotik robust genug wird. Undenkbar ist es nicht.

Jahrzehnte? Denkbar. Aber wer weiß was in 5 oder 10 Jahren technisch schon möglich ist?

Selbstfahrende Autos kriegen immer mehr einen Push bzw. erleben eine "Naturalisierung" in den Köpfen der Menschen. In 10-20 Jahren könnten es auch handwerkliche Tätigkeiten sein.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Eher umgekehrt, ich denke, beim Kochen fehlt halt zum Abschmecken der Mensch. Da gehört in der Gastronomie auch etwas Kunst dazu. Dann lieber von Maschinen bedient als das Essen vom Roboter angerichtet. I
Ein valider Punkt, stimmt. Denkbar, dass es vielleicht auch anders rum ist. Bisher sind etwaige robot restaurant concepts die es schon gibt auch genau das: Bedienung/Lieferung des Essens über Roboter, Köche menschlich.

Man wird sehen was geht und kommt.


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um 21:04
Zitat von WardenWarden schrieb:Die Idee ist ja, dass Robotik robust genug wird. Undenkbar ist es nicht.
Ein Roboter, der eine Fledermausgaube eindeckt oder der eine völlig individuelle Spachteltechnik anwendet? Das ist alles hohe Handwerkskunst, ich weiß nicht, ob das jemals eine KI übernehmen kann. Sicher könnte der Roboter die Arbeitskraft leisten, aber es ist wie beim Koch, der Mensch macht das ja erst zum Kunstprojekt, gibt quasi die Würze dazu.
Zitat von WardenWarden schrieb:Man wird sehen was geht und kommt.
Ja, die Zeit wird es zeigen, ich sehe aber nicht den großen Jobverlust und den großen Ansturm aufs Bürgergeld. Die Gesellschaft wird sich damit auch wandeln. Vielleicht arbeiten Menschen irgendwann gar nicht mehr für Geld, so wie bei Roddenberry. Es gibt so viele Szenarien, ein paar Drehbuchautoren haben ja schon viele Blaupausen geliefert, wie Zukunft sein kann und vieles ist auch schon so geschehen.


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um 21:34
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nun hat er ein kleines Haus, was er selbst bewohnt.
Wenn er nun arbeitslos würde und dann Jobs annehmen müsste, die nur den Mindestlohn oder kleines bissel mehr haben, was dann? Aus dem Haus ausziehen? (solch einen Abstieg hinnehmen?)
In seiner Branche würde er keine Anstellung finden, die Konkurrenz hat nicht genug Geld, Mitarbeiter einzustellen.
Warum sollte er in seiner Branche keine Anstellung mehr finden?
Und wenn er als Selbständiger 60h/Woche gearbeitet hat wird er notfalls als Angestellter auch Überstunden machen wenn es darum geht sein Eigenheim zu behalten.
Solche Menschen sind auch als Anlernkräfte in der Industrie oder sonstwo nach wie vor begehrt weil die Firmen wissen dass solche Personen als sehr zuverlässig gelten.
Ich sähe das nicht so düster für ihn.


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um 21:41
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Solche Menschen sind auch als Anlernkräfte in der Industrie oder sonstwo nach wie vor begehrt
er sagte mir, da könnte er nicht das verdienen, was er als Selbstständiger hatte.
Außerdem gibt's in seinem Umkreis kaum Industrie.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Warum sollte er in seiner Branche keine Anstellung mehr finden?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:die Konkurrenz hat nicht genug Geld, Mitarbeiter einzustellen.



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um 21:42
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ein Roboter, der eine Fledermausgaube eindeckt oder der eine völlig individuelle Spachteltechnik anwendet? Das ist alles hohe Handwerkskunst, ich weiß nicht, ob das jemals eine KI übernehmen kann. Sicher könnte der Roboter die Arbeitskraft leisten, aber es ist wie beim Koch, der Mensch macht das ja erst zum Kunstprojekt, gibt quasi die Würze dazu.
Alles eine Frage der erlernten Information/Erfahrung und Sensorik. Vielleicht gibt es Nischenfelder wo ein Mensch mit seiner bestehenden Sensorik einen Vorteil hat - aber viele Arbeiten sind denkbar ersetzbar bzw. kompetitiv übernehmbar.

Streich lieber das Wort "jemals" - weil es eine Ewigkeit impliziert. Das sind alles bei angenommener weiterer technischer Entwicklung Dinge, die binnen 100 Jahren umsetzbar sein dürfen, wenn man sich den jetzigen Technikstand anschaut. Und 100 Jahre ist schon sehr konservativ gerechnet.


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