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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

22.239 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

19.10.2025 um 12:41
Zitat von NegevNegev schrieb:Und diese Solidargemeinschaft wird auch nur dann beschworen, wenn es für die eigene Argumentation nützlich ist.
Wofür Du das beste Beispiel bist. Du zeigst ganz offen, daß Du Null Bock auf Arbeit hast, erwartest aber, daß alles Mögliche für DICH gemacht wird. Nannte man früher "nassauern".


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19.10.2025 um 12:42
Zitat von NegevNegev schrieb:Das muss jeder für sich entscheiden.
Das dies nicht möglich ist, da die Gelder von Behörden verteilt werden, weist Du schon. Da kann ich nicht hingehen und sagen, für den User Negev gehe ich nicht arbeiten.. ich bin ja nicht blöd.
Zitat von NegevNegev schrieb:Und diese Solidargemeinschaft wird auch nur dann beschworen, wenn es für die eigene Argumentation nützlich ist.
Z.B. bei der Argumentation: " Ich brauche mehr Geld für mein Nichtstun damit ich mehr gesellschaftliche Teilhabe erreiche"?

Gäbe es die Solidargemeinschaft nicht, hätten wir hier kein funktionierendes gesellschaftliches System mehr und Millionen von Menschen würden täglich um ihr Leben kämpfen.. im wahrsten Sinne des Wortes.
Zitat von philaephilae schrieb:Ps: An dem Begriff Solidargemeinschaft störe ich mich immer ein wenig. Weil Solidarität ja eigentlich auf Freiwilligkeit beruht.
s. o.

Andererseits finde ich meine Sozialabgaben durchaus okay. Es werden damit nicht nur Arbeitssuchende unterstützt, sondern auch wirklich hilfsbedürftige Menschen ( PV z.B. ). Freiwillig ist auch so eine Sache.. freiwillig würden nicht alle etwas zur Gemeinschaft beitragen. Siehe USA. Wer sich nicht privat Krankenversichert hat, kann durchaus nach einem KH Aufenthalt komplett pleite oder verschuldet sein. Also diese Zustände möchte ich hier nicht.


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19.10.2025 um 13:10
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Da kann ich nicht hingehen und sagen, für den User Negev gehe ich nicht arbeiten.. ich bin ja nicht blöd.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:freiwillig würden nicht alle etwas zur Gemeinschaft beitragen.
Deswegen ist sie nicht aus freien Stücken solidarisch, sondern erzwungenermaßen.

Es ist aber gleichzeitig der einzige Weg, wie es funktioniert, in der sozialen Marktwirtschaft.


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19.10.2025 um 13:12
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das dies nicht möglich ist, da die Gelder von Behörden verteilt werden, weist Du schon. Da kann ich nicht hingehen und sagen, für den User Negev gehe ich nicht arbeiten.. ich bin ja nicht blöd.
Soweit ich weiß, zahlt man in Deutschland für alles mögliche Steuern, obwohl man diese und jene Leistung selbst nicht nutzt. Ist hier nicht anders. Wir leben in einem Staat, in dem beschlossen wurde, jedem Menschen eine Würde zuzuschreiben.
Man kann froh sein, das dass damals so formuliert wurde. Nicht auszudenken, was unsere heutigen Politiker verbrechen würden, durch einen aufgesetzten Pöbel ermutigt
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Gäbe es die Solidargemeinschaft nicht, hätten wir hier kein funktionierendes gesellschaftliches System mehr und Millionen von Menschen würden täglich um ihr Leben kämpfen.. im wahrsten Sinne des Wortes.
Das ist eben der Unterschied zu einer Gemeinschaft. Nach der Theorie wird jeder gleich behandelt. Z.B. auch jene, die gegen den Staat sind. Deshalb funktioniert das System.


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19.10.2025 um 13:37
Zitat von philaephilae schrieb:Du würdest also ein anderes System bevorzugen (so interpretiere ich das jetzt mal), das Menschen, die sich nicht selbst helfen können, fallen lässt? Natürliche Auslese quasi. Auch eine Ansicht.
Wobei man hier auch erwähnen muss, dass so etwas zu fordern, quasi eines bedeutet: Man will die gleichen Leute, wovon bei mehr Druck vermutlich nicht 100% den Absprung in den Arbeitsmarkt schaffen, dann halt auf der Straße, im "Stadtbild" (weil woanders Stadtbild-Debatten ja gerade in aller Munde sind) - und potenziell in der PKS als Zusatzfaktor bei Straftaten wie Beschaffungskriminalität.

Wer quasi den Haushalt durch massives Untergraben des Sozialstaatsprinzips entlasten will, muss bedenken, dass er / sie dann die Straßen und partiell auch innere Sicherheit belastet. Ja klar, man kann sich immer über die "Bequemen" aufregen, die anderen ohne entsprechenden Willen und Gegenleistung auf der Tasche liegen. Mach ich auch manchmal. Aber einen Teil muss man vermutlich quantitativ aushalten/mittragen (oder anders motivieren oder 'motivieren'), weil der Sozialstaat an sich auch Innere Sicherheit irgendwo mitstärkt.


Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Hm.. aber die Solidargemeinschaft soll so blöd sein für Dich mit zu arbeiten? Ach komm....
Wenn Du wirklich Interesse hättest am Arbeitsmarkt, dann wäre das mit einem Minijob und Aufstocken als erste Maßnahme nicht einmal schlecht. Aber das scheinst Du auch abzulehnen.

Aber über mangelndes Geld und dadurch bedingter mangelnder gesellschaftlicher Teilhabe musst Du dann auch nicht mehr sprechen.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:einerseits wird so getan als sei man wirklich krank...

um dann sein wahres Gesicht zu zeigen nämlich dass es an der eigenen dürftigen (Lebens)einstellung liegt...
Klassiker.

Ich sehe das eigentlich ganz simpel: Entweder hat man wirklich Bock / intrinsische Motivation sich zu betätigen und zu bessern oder halt nicht. In den allermeisten Fällen wissen die Menschen selbst ganz genau ob sie könnten/wollten oder nicht, wenn sie bei halbwegs klarem Verstand sind. Falls faktisch ja bzw. nein (könnten aber wollen nicht) ist der Rest vermutlich nur Rumdrucksen/Ausreden-Bingo sich selbst oder anderen gegenüber. Weil man ja öffentlich nicht immer zwingend glasklar und ehrlich äußert, was man denkt. Auch wenn manchmal scheinbar ein freudscher Vertipper oder eigentlich unerwartete Ehrlichkeit in gewissen Aussagen auftreten kann.

Eigentlich finde ich das persönlich schade. Ich subsumiere für mich, der mal ca. 2 Jahre im Bezug war, in 2 Blöcken aufgeteilt immer: Das wollte ich nie als 'Karriere' oder Dauerphase im Leben und ich war jung und fähig, wenn auch hier und da gehandicappt. Hab mich beworben was das Zeug hält weil ich wusste, ich werde todunglücklich, je länger ich erfolglos im Bezug verbleibe - und finanziell eingeschränkt.

Und dann sehe ich das von außen und denk mir so: Ist man da wirklich glücklich? Glück im Leben definiert sich natürlich nicht nur über Arbeitsverhältnisse; diese können aber sehr oft eben Teil einer gesellschaftlichen, auch ökonomischen und sozialen Teilhabe sein. Ein Sprungbrett ins weitere Leben oder zu Lebensfreude, zu Möglichkeiten (auch über das höhere Einkommen) im Leben und zu sozialen Anlässen; Feiern und soziale Anlässe über den Job, als Beispiel. Ich kann auf Messen gehen als Beispiel und habe mehr Ressourcen für Hobbies.

Thema Stressanfälligkeit: Ich hab lange auch dicke Brocken wg. Schicksalsschlägen mitgeschleppt. Manches muss man idealerweise vor einer Aufnahme eines Berufs klären/mindern - für mich war aber teils der Job selbst eine gute Therapie oder Erweiterung der Stressresilienz. Von daher würde ich das auch individuell nicht immer ausschließen.

Wäre ich am Ende dauerhaft in Arbeitslosigkeit gelandet als alternativer, wenn auch nicht geplanter Lebensweg, hätte ich schon für das eigene Seelenheil und zur Abwechslung geschaut, ob ich nicht irgendwo einen Minijob (der mich auch inhaltlich anspricht, ja, er darf auch etwas fordernd sein) oder irgendeine Möglichkeit reduzierter Arbeit wahrnehmen könnte. Weil mir nach Jahren irgendwann die Bude auf den Kopf fallen würde, auch wenn ich mal raus gehe oder für Hobbies ausserhalb des Hauses spare.

Hätte ich mit Phobien und Problemen zu kämpfen würde ich gucken, wo ich Therapie- und Integrationsangebote über das Jobcenter kriegen könnte, auch auf Dauer um an eigenen Problemen und Perspektiven zu arbeiten weil es fast immer einen Weg gibt - für viele zumindest.

Aber um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Das fängt bei der eigenen wirklichen Motivation an. Man muss sich auch physisch wie mental auf diese Möglichkeiten und Angebote zubewegen. Wenn man sich aktiv verwehrt, wird es nie was. Mich hat am Ende auch niemand zu einem Psychologen geschleppt als ich mal Hilfe gebraucht habe. Da musste ich mich schon selbst bemühen. Und das gilt oft für viele Dinge im Leben. Vielleicht fast alle. Von nix kommt meist nix.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das dies nicht möglich ist, da die Gelder von Behörden verteilt werden, weist Du schon. Da kann ich nicht hingehen und sagen, für den User Negev gehe ich nicht arbeiten.. ich bin ja nicht blöd.
Genau, ich hatte mal Steuerrecht aber die grobe Definition von Steuern gemäß Abgabenordnung werde ich wohl nie vergessen, die wurde uns eingetrichtert. Ein Punkt ist, dass man mit Abgabe der Steuern kein spezifisches Anrecht auf die weitere Verwendung dieser hat (was rein praktisch auch ziemlich schwer umsetzbar wäre bei Millionen von Steuerzahlenden). Man könnte nur indirekt oder abstrakt über Politik/Wahlen dann andere Schwerpunkte und Anreize setzen, je nachdem welche Partei man dann befähigen will, die Ausgaben in gewissen Bereichen anders zu setzen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Z.B. bei der Argumentation: " Ich brauche mehr Geld für mein Nichtstun damit ich mehr gesellschaftliche Teilhabe erreiche"?

Gäbe es die Solidargemeinschaft nicht, hätten wir hier kein funktionierendes gesellschaftliches System mehr und Millionen von Menschen würden täglich um ihr Leben kämpfen.. im wahrsten Sinne des Wortes.
Genau - für mich ist gesellschaftliche Teilhabe nicht nur reiner Konsum oder die Wahrnehmung (zu bezahlender - falls nicht kostenfrei) gewisse Tätigkeiten sondern eben auch aktives Mitwirken. Ob über einen Job, Minijob oder halt auch ehrenamtliches Engagement. Da findet ja Gesellschaft auch statt bzw. entfaltet sich da auch.

Am Ende brauchst du auch immer mehr Einzahler als Herausnehmer, damit das alles halbwegs funktionieren kann.


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19.10.2025 um 13:39
Zitat von NegevNegev schrieb:Man kann froh sein, das dass damals so formuliert wurde. Nicht auszudenken, was unsere heutigen Politiker verbrechen würden, durch einen aufgesetzten Pöbel ermutigt
Oh du mein Schreck. Am Ende müsstest du für deinen Lebensunterhalt noch arbeiten gehen. Das wäre ja nicht auszudenken.


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19.10.2025 um 13:40
Zitat von NegevNegev schrieb:Aufstocken ist staatlich subventionierter Niedriglohn.
legst du persönlich fest was ein "Niedriglohn" ist und was nicht?
Sind Löhne zu niedrig oder manche Preise (vor allem Wohnraum in städtischen gebieten) zu hoch?
Und was können die Unternehmer bitteschön dafür dass Mieten so teuer sind?Haben die das verursacht?
Oder sind die Unternehmer an den viel zu hohen Nebenkosten Schuld?

Oder haben diejenigen die weder arbeiten und somit nichts dazu beitragen dass Wohnraum geschaffen wird und die auch nichts in die Sozialkassen einbezahlen nicht eher einen Anteil daran?


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19.10.2025 um 16:04
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Z.B. bei der Argumentation: " Ich brauche mehr Geld für mein Nichtstun damit ich mehr gesellschaftliche Teilhabe erreiche"?
Völlig aus der Betrachtung fällt dabei auch noch, dass "Arbeit" einer der wichtigsten Faktoren der gesellschaftlichen Teilhabe überhaupt ist, nämlich ein unmittelbar nützlicher Beitrag zum Funktionieren des Gesamtsystems.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:legst du persönlich fest was ein "Niedriglohn" ist und was nicht?
Sind Löhne zu niedrig oder manche Preise (vor allem Wohnraum in städtischen gebieten) zu hoch?
Und was können die Unternehmer bitteschön dafür dass Mieten so teuer sind?Haben die das verursacht?
Oder sind die Unternehmer an den viel zu hohen Nebenkosten Schuld?
Die Gleichsetzung von "Aufstocker" und "Arbeitssklave" ist auch wieder so eine verkürzende Wahlkampffloskel - es gibt genügend Gründe, durch die man ins Aufstocken kommen kann ohne dass man im direkten Verhältnis zum Arbeitgeber unfair behandelt werden würde. Meistens im Bereich der privaten Lebensverhältnisse zu finden - wenn man z.B. zwei Kinder hat und einen Lebenspartner der, warum auch immer, nicht arbeitet und dann noch nicht gerade in Hinterarschderheide wohnt, kommt man auch mit einem guten Angestellten- oder Handwerkerlohn schnell in die Größenordnung des Bürgergeldanspruchs, auf Wohngeld oder dergleichen. Und der Arbeitgeber kann ja auch nicht unbedingt aus seiner Haut, ohne die Konkurrenzfähigkeit zu verlieren.


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20.10.2025 um 09:30
Zitat von NegevNegev schrieb:Und inzwischen halte ich mich auch für arbeitsunfähig. Körperliche Arbeit war nie drin. Und kognitive Arbeit zweifle ich an, den Druck stand zu halten
Bei jemanden, der eine normale schulische Ausbildung abgeschlossen hat und der auch koerperlich im Alltag nicht eingeschraenkt ist, erschliesst sich mir nicht, woraus sich eine Arbeitsunfaehigkeit begruenden sollte..... fuer einen ganz normalen Job scheinen die Vorauassetzungen doch erst mal da zu sein.

Manchmal muss man den Popo zusammenkneifen und was machen...
Zitat von NegevNegev schrieb:Wenige Stunden" hieße wohl Aufstocken. Das mich ich nicht. So blöd bin ich nicht.
Naja, wenn man so ausser Uebung ist, was einen normalen Arbeitsalltag angeht, dann waere es doch ganz gut, mit wenigen Stunden anzufangen.

Und im zweiten Schritt eine hoehere Stundezahl anzustreben.

Und mit Berufserfahrung ist dann auch mal eine Gehaltserhoehung drin.
Zitat von NegevNegev schrieb:Und diese Solidargemeinschaft wird auch nur dann beschworen, wenn es für die eigene Argumentation nützlich ist.
Ja. Du ziehst den Nutzen daraus und hast nun Bammel, dass kuenftig strengere Regeln auf Dich zukommen.
Aber Du koenntest auch Deine Energie dafuer einsetzten, selbst auf die Beine zu koemmen, und nicht auf Dauer auf diese Abhaengigkeit zu setzen.


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20.10.2025 um 12:07
@Justsaying
Nichts dagegen, wenn beim Bürgergeld strenger hingesehen wird.
Jedoch wenn die Politik hauptsächlich nur beim Sozialen versucht, einzusparen ...
und Politiker haben auf der anderen Seite anscheinend einen Freifahrtschein, Gelder zu verschleudern (ohne wesentliche Konsequenzenbefürchten zu müssen) - z.B. Cum-Ex, Maskendeal usw - dann finde ich das ungerecht und Messen mit zweierlei Maß.


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20.10.2025 um 12:16
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Politiker haben auf der anderen Seite anscheinend einen Freifahrtschein, Gelder zu verschleudern (ohne wesentliche Konsequenzenbefürchten zu müssen) - z.B. Cum-Ex, Maskendeal usw - dann finde ich das ungerecht und Messen mit zweierlei Maß.
Ich finde das sind so verschiede Angelegenheiten, dass ich da nicht von zweierlei Mass sprechen moechte.

Das hat ja nichts damit zu tun, dass ein jeder, der dazu beitragen kann, seinen Lebensunterhalt sowie Pflege und Rente (mit-)zufinanzieren, dies auch tun sollte.
Auch wenn es dann und wann muehselig ist und nicht immer so angenehm.

Mit welchem Recht zieht sich so jemand aus der Gemeinschaft einerseits heraus (wenn es um ein aktives beitragen geht) und erwartet gleichzeitig Leistungen eben von dieser Gemeinschaft?


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20.10.2025 um 12:27
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Ich finde das sind so verschiede Angelegenheiten, dass ich da nicht von zweierlei Mass sprechen moechte
ich finde schon, dass das bis zu einem gewissen Maß vergleichbar ist, bzw. geht's mir darum, weshalb nur im Sozialen Bereich gespart werden soll.
Meine Beispiele waren ja nur die Spitze des Eisbergs.
Es geht ja mit solchen Dingen weiter, dass es auch z.B. beim Spekulieren an der Börse (oder wer z.B. auch mit Bitcoins spekuliert) quasi ein leistungsloses Einkommen hat.
Nicht alle Spekulanten haben ja für ihr Vermögen gearbeitet (z.B. wenn es Erbschaften gab).

Ich gönne ihnen ja auch ihre Gewinne, mir geht's wie gesagt nur darum, dass die Politik nur auf die "untere Ebene" der Gesellschaft schaut und meint, da könne sie wer weiß wie viel raus pressen, was ja nicht mal der Fall ist.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Mit welchem Recht zieht sich so jemand aus der Gemeinschaft einerseits heraus (wenn es um ein aktives beitragen geht) und erwartet gleichzeitig Leistungen eben von dieser Gemeinschaft?
da könnte ich nun z.B. auch beim Kindergeld weiter machen, was ja nun auch nicht nur Bedürftige beziehen, sondern auch Einige die es nicht nötig hätten und auch nicht groß etwas für die Gemeinschaft tun (weil sie halt z.B. geerbt hatten und dann "ihr Geld arbeiten lassen").

Wie gesagt, dass es der "oberen Ebene" gut geht, z.T. eben auch leistungslos, ist gar nicht mein Punkt, sondern nur dieser EINSEITIGE Fokus der Politik.


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20.10.2025 um 13:08
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich gönne ihnen ja auch ihre Gewinne, mir geht's wie gesagt nur darum, dass die Politik nur auf die "untere Ebene" der Gesellschaft schaut und meint, da könne sie wer weiß wie viel raus pressen, was ja nicht mal der Fall ist.
Das ist nun mal die Ebene, die diese Leistungen erhält. Die anderen Ebenen finanzieren das. Wenn die keine Lust mehr haben, das mitzufinanzieren, dann ist auch keinem geholfen. Auch bei anderen kann der Staat nicht ewig zulangen, irgendwo muss es auch etwas gerecht in einem Sozialstaat zugehen. Und gerecht ist nicht, wenn Bürger dafür zahlen, dass andere sich ein Leben lang schön zurücklehnen und machen lassen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da könnte ich nun z.B. auch beim Kindergeld weiter machen, was ja nun auch nicht nur Bedürftige beziehen, sondern auch Einige die es nicht nötig hätten und auch nicht groß etwas für die Gemeinschaft tun (weil sie halt z.B. geerbt hatten und dann "ihr Geld arbeiten lassen").
Und sie haben ein Kind gezeugt, das berechtigt zum Kindergeldbezug, nichts anderes. Der Staat nimmt ja irgendwann dadurch Steuern ein, dafür finanziert er das Kind in Teilen vor.


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20.10.2025 um 15:18
Zitat von ToxidToxid schrieb:Der Staat nimmt ja irgendwann dadurch Steuern ein.
Durch das Kind?
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:erschliesst sich mir nicht, woraus sich eine Arbeitsunfaehigkeit begruenden sollte..
Im Normalfall stellt sowas ein ärztliches Gutachten fest. Bei @Negev wurde offenbar noch keins angeordnet. Was ich seltsam finde, gehört das doch zum Prozedere...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.10.2025 um 15:38
Zitat von philaephilae schrieb:Durch das Kind?
Durch was denn sonst? Das wird auch mal erwachsen und trägt was zum BIP bei….


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20.10.2025 um 17:40
Zitat von NegevNegev schrieb:Wir leben in einem Staat, in dem beschlossen wurde, jedem Menschen eine Würde zuzuschreiben.
@Negev

Würde als etwas passiv Zugeschriebenes zu betrachten, macht schon 80% des Problems aus. So eine Untertanenmentalität käme mir nie in den Sinn.

Das wäre ja schrecklich, wenn zahllosen Rechten plötzlich auch korresponierende Pflichten zugeordnet würden, im schlimmsten Fall sogar welche, die den eigenen Tagesablauf tangieren.

Würde ist etwas das man hat, dem man sich aber auch würdig erweisen muss durch eigenes Zutun, nicht dadurch, dass man 'Van andere' lebt und immer mehr fordert.

Die USA hatten es in der bill of rights klüger formuliert 'Pursuit of happiness', nicht aber 'happiness by other people's money'.


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20.10.2025 um 18:05
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Oh du mein Schreck.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Würde als etwas passiv Zugeschriebenes zu betrachten, macht schon 80% des Problems aus.
Ich sags ja ... euch Konservativen von heute, muss die Verfassung echt querliegen 😀.
Und ich muss immer belustigt an Kohl, dem alten Sozialisten, zurückdenken. Ach was war das für eine Zeit mit Vermögensteuer...

Das würde heute mehr Geld in den Bundeshaushalt bringen, als diese Verschärfungen beim Bürgergeld. Die letzten Schätzungen beliefen sich auf mehrere 100 Mio.

Dafür kann man sich nicht einmal mehr einen Maskendeal leisten...

Die Anstalt hats mal wieder schön zusammengefasst:
https://www.zdf.de/play/shows/die-anstalt-104/die-anstalt-vom-7-oktober-2025-100

Schaden durch Betrug:
100 Mio. durch Bürgergeld
100 Mrd. durch Steuerbetrug

Ich würde sagen, wir aktivieren die Vermögensteuer, stellen Steuerprüfer ein und ein teil des Geldes kann dann in Digitalisierung investiert werden, damit Betrug beim Bürgergeld nicht mehr passieren kann.


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20.10.2025 um 18:50
Zitat von NegevNegev schrieb:stellen Steuerprüfer ein
Wäre das nicht eine Betätigung für Dich ?


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20.10.2025 um 18:51
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich sags ja ... euch Konservativen von heute, muss die Verfassung echt querliegen 😀
@Negev

Das Gegenteil ist der Fall.

'Die Würde des Menschen ist unantastbar' ist eine große Errungenschaft, sie steht zurecht ganz oben und der Satz entstand auch aus der Erfahrung der Nazi Barbarei.

Was soll er denn bedeuten? All inclusive Ponyhof ganz sicher nicht. Er sollte bedeuten, dass Andere, auch der Staat, nicht aktiv meine Menschenwürde missachten darf. Den Satz unterschreibe ich gerne jederzeit.

Was soll er denn nicht bedeuten? Er soll nicht bedeuten, dass ich selbst meine Würde missachten darf und Andere mir die dann von außen herantragen müssen. Die Väter des GG und auch Ludwig Erhardt als Vater der sozialen Marktwirtschaft waren erklärte Gegner eines Wohlfahrtsstaates.

Mal ganz leicht übersetzt: Niemand anders, auch nicht der Staat, darf mich anpinkeln. Wenn ich aber selbst in die Hose pinkel, muss der Staat nicht meine Hose waschen und bügeln und sie mir wieder anziehen.
Zitat von NegevNegev schrieb:Und ich muss immer belustigt an Kohl, dem alten Sozialisten, zurückdenken. Ach was war das für eine Zeit mit Vermögensteuer...
Du kannst Dich gerne dafür einsetzen, zu den Sätzen der Sozialhilfe der 80er zurückzukehren.
Zitat von NegevNegev schrieb:Schaden durch Betrug:
100 Mio. durch Bürgergeld
100 Mrd. durch Steuerbetrug
Das trifft natürlich nur Konservative, oder? Wir hatten ja nie einen SPD Kanzler, der vor seiner Amtszeit mit einer Hamburger Privatbank in sehr sehr engem Kontakt stand, die vortreffliche Deals erhielt und der sich -so ein Pech aber auch- hinterher an nichts mehr erinnern konnte, so dass der BT am Ende mit den Stimmen der Ampel einen BT Untersuchungsausschuss gerade noch so abbiegen konnte.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

20.10.2025 um 18:54
Zitat von NegevNegev schrieb:Ach was war das für eine Zeit mit Vermögensteuer...
Als wenn Du Dich daran noch erinnern koenntest....
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich würde sagen, wir aktivieren die Vermögensteuer
Selbst wenn - damit koennte man die Arbeitenden finanziell entlasten und die Renten- und Pflegegelder auffuellen.
Es heisst ja nicht, dass man denen, die arbeiten koennten, mehr an Buergergeld gewaehren wuerde.


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