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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 10:40
@eckhart
Wer redet vom Erfinder des Begriffs Erbschuld? Es ging um den Begriff "Menschen mit Nazihintergrund"


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 10:43
Na gut!
Im Verlauf ist alles nachlesbar.


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15.04.2021 um 10:45
Bekommen es hier alle Beteiligten langsam mal wieder hin, eine vernünftige Diskussion zu führen, möglichst On-Topic, die es über den Grad der Einzeilerei hinausschafft? Hier geht es in den letzten Beiträgen überwiegend um vermeintliche Zitate, Quellen, wer was gemeint haben könnte usw. Das ist nicht nur anstrengend zu lesen, langsam bekommt man den Eindruck, als haben manche komplett den Faden verloren.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 15:15
Kurz vorweg: Meine Intension ist es hier in diesem Thread Diskussionen zu führen, die sich nicht nur mehr darauf begrenzen, Diskussionen zu führen, in welchen man sich an polarisierten Themen aufhängt, um in Gruppen aufgeteilt, sich gegenseitig zu beweisen, sondern sich inhaltlicher und individueller Themen anzunähern, damit bestenfalls ein gewisser Mehrwert für alle rumkommt.
Im März 2017 planten die Topics-Macher ein Event über den Verschwörungstheoretiker Julius Evola. Sie interessierten sich, so schrieben sie, für Evolas Denken, weil Steve Bannon, damals noch Donald Trumps Chefstratege, Evola einmal als Inspiration benannt hatte. Die Buchhändler überrollte ein Shitstorm.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nazi-hintergrund-ns-erbe-und-materielle-kontinuitaet-das-schweigen-brechen-li.150838?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Die Thematik rund um diverse Buchläden lädt förmlich dazu ein, da mMn die sonstigen üblichen Verfahrensweisen nicht recht greifen.
Der Artikel in der BZ ist mit Vorsicht zu genießen, da er einige Sachen, u.a. die Vorgeschichte zum "Topics" nur sehr verkürzt darstellt.
Am Ende wird nach dem Ruf nach Gleichbehandlung dann sinnbildlich von den Autoren (!) festgestellt:
Auf Facebook wurden sie als Nazis beschimpft. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Hamburger und Naaman, beide Enkelkinder von Holocaust-Überlebenden, wurden von deutschen Linken angegangen, weil sie angeblich Antisemitismus eine Bühne boten.
oder
Eigentlich unerträglich ist der Unterton solcher Argumente: die Selbstherrlichkeit, mit der manche Deutsche sich herausnehmen, selbst Stimmen Holocaust-Überlebender als illegitim abzustempeln, wenn sie nicht in ihr kleinkariertes Weltbild hineinpassen.
Nach meinem Wissen, haben die Betreiber des "Topics" keinen Antisemitismus moniert, wiesen aber darauf hin, dass angesichts der Mobilisierung gegen ihren Buchladen, der Umsatz bis zur letztendlichen Aufgabe immer schlechter wurde.

Hier muss man sich mMn schon fragen, ob die berechtigte Kritik an dem Evola-Event sensibler ausgerichtet, nicht in so ein Fahrwasser gekommen wäre, da sich letztlich an der Schließung auch Antisemiten erfreut haben dürften. Auf der anderen Seite wie gesagt, muss die Frage geklärt werden, was Gleichbehandlung in der Konsequenz bedeutet, bzw. ob diese auch irgendwie dazugehört.

Selbst stelle ich fest, dass es gerade zum Thema Nationalsozialismus in Deutschland in den "letzten Jahren" ziemlich still geworden ist.

Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah stellen Fragen, die für mich nicht reflexhaft mit dem gewohnten Verweis beantwortet werden können, dass man nichts mit der Vergangenheit zu tun habe, kein Antisemit sei, angenommene Erbschuld Käse ist usw.
Sie thematisieren im Sinne einer vorwärtsgerichteten Geschichtsforschung die kollektive Verantwortung Gesamtdeutschlands, sie thematisieren die in Deutschland nahezu tabuisierte Zwangsarbeit und deren Profiteure und sie kritisieren eine linke (im weiteren Sinn) Wohlfühlzone, in welcher man den Zeigefinger schnell mal erhebt, selten allerdings gegen sich selbst.
So wie ich es bisher verstanden habe, geht es den beiden strenggenommen nicht um Skandalisierung von Einzelbiographien, als vielmehr um Transparenz bezüglich einer Kultur der Verschwiegenheit.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Die BIPoC-Intellektuellen nahmen dabei unter anderem die belastete Familiengeschichte der She-Said-Besitzerin Emilia von Senger in den Blick. Die deutsche Mehrheitsgesellschaft, forderten sie, müsse anfangen, ihren „Nazihintergrund“ zu verhandeln (ähnlich, wie nichtweißen Deutschen geläufig ein „Migrationshintergrund“ zugeschrieben wird) sowie die materielle Kontinuität, das NS-Erbe.
Ich bin nicht wirklich gut informiert, was Moshtari Hilals und Sinthujan Varatharajahs aktuellster Stand ist und ob sie wirklich glücklich über diese für mich plakative Gegenüberstellung sind. Gerade da der Vergleich zum "Migrationshintergrund" von den Autoren geklammert und angefügt wurde. Trotzdem hört sich das auf den ersten Blick für mich so an, als würden die Besitzer die Zwangsarbeit mit von Nazis erwirtschafteten Geld in ihrer Buchhandlung irgendwie still und heimlich fortführen.
Da erscheint es auch fast folgerichtig, dass angeblich nur nichtweißen Deutschen ein "Migrationshintergrund" nachgesagt wird.
So wie das in der BZ kolportiert wird, klingt das nach einer trotzigen Gegenreaktion. Da also sich diverse Deutsche bezüglich ihrer "ursprünglichen" Herkunft rechtfertigen müssen, muss das im Umkehrschluss auch für jene Deutschen gelten, deren (familiäre) Verstrickungen nachwiesen sind. Wie mit den anderen zahlreich "verstrickten", nickenden Deutschen zu verfahren ist, welche nicht gelistet wurden, bleibt offen.
So bleibt für mich der zunächst konstruktive Ruf nach mehr Transparenz in deutschen Familiengeschichten hinter einer denunziatorischen Markierung unschuldiger Nachkommen zurück. So nehme ich das zur Zeit wahr. Kann sich ändern...


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15.04.2021 um 16:26
@MokaEfti
Vielleicht würden manche Menschen besser erst einmal warten, was das denn für ein "Event" wird. Zwischen Diskussion und Huldigung gibt es ja Unterschiede. Und Evola ist nicht ganz unwichtig, wenn man das Italien unter Mussolini verstehen will, den Zusammenhang zwischen Futurismus und ital. Faschismus. Evola war kein Verschwörungstheoretiker, er war Dadaist, der sich mit Okkultismus, Mystik, Hinduismus, Buddhismus etc befasste und immer kulturpessmististischer wurde, da kam ihm der Faschismus gerade richtig (Spiritualität statt Materialismus, geistige Elite, die er als notwendig empfand, Kastensysteme wie im Hinduismus etc)
Klar beeinflusste das Mussolini und diese Mischung aus Mystik und strammer Hierarchie ist für manche natürlich ein Einfluss bis heute.
Die Frage ist halt, wie man eine Diskussion über diesen Einfluss möglich machen will, wenn alles verschwiegen werden soll. Es kommt ja durchaus darauf an, wer zu einem Event lädt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 16:28
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Aber was hat das alles mit pc zu tun?
Politische Korrektheit, häufig Political Correctness als Lehnwort aus dem Englischen (kurz PC),[1][2] ist ein aus dem englischen Sprachraum stammendes politisches Schlagwort, das insbesondere in der Theorie der öffentlichen Meinung eine Rolle spielt. In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Ausdruck politically correct, deutsch politisch korrekt, die Zustimmung zu der Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können (etwa bezogen auf Geschlecht oder Hautfarbe).[3] Der Ausdruck ist älter, hat aber erst seit Beginn der 1990er-Jahre größere Verbreitung gefunden. Damals wurde er von der politischen Rechten und den Konservativen in den USA aufgegriffen, um die Verwendung und vorgebliche Dominanz „politisch korrekter“ Sprache als Zensur und Einschränkung der Redefreiheit zurückzuweisen. In der Folgezeit griffen auch konservative Kreise in Europa das Schlagwort auf.
Quelle: Wikipedia: Politische Korrektheit



1) Öffentliche Meinung ist gegeben.
2) Inhaltlich geht es um einen Buchladen, deren Besitzer jüdischer Abstammung sind und welche letztlich im Verlauf geschlossen wurde, ua da eine Veranstaltung Anlass zur Kritik gab.
3) Dann geht es um Menschen, die eine Flüchtlingsvergangenheit haben und als solche Teile der deutschen Geschichte aufgreifen und Deutsche diesbezüglich konfrontieren.
4) wird im Artikel der Begriff Migrationshintergrund kritisch beleuchtet...
5) identitätspolitische Geschichten

Soll ich noch weitermachen? Tu ich gerne nur für dich!

"PC" ist für mich ein wenig mehr als dass man sich monatelang über die Bezeichnung einer Ortschaft unterhält.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 16:47
Zitat von abberlineabberline schrieb:Vielleicht würden manche Menschen besser erst einmal warten, was das denn für ein "Event" wird.
@abberline

Das war durchaus bekannt...
Es geschah im Februar, und wer dieser Geschichte nachspürt - sie spielt sich fast ausschließlich im Netz ab -, findet bald Verbindungen nach New York und London. Am 18. Februar kündigte das Topics auf Englisch eine Veranstaltung über den italienischen Faschisten, Futuristen und Esoteriker Julius Evola (1898 - 1974) an, der als "komplexer, missverstandener und zunehmend einflussreicher Denker" vorgestellt wurde. Evola, ein Faschist der ersten Stunde, einer von der modernistischen, von Nietzsche herkommenden Seite, wird heute von der internationalen Rechten wieder öfter zitiert, so von Steve Bannon oder dem russischen Denker Alexander Dugin, einem mit Putin verbundenen Geschichtsphilosophen. Jeder, der sich mit dem rechten Denken beschäftigt, kennt den Namen. Aber es ist schwer, an Evolas Werke heranzukommen. Aufklärung über ihn könnte also hilfreich sein.
...
Einen Tag später, am 28. Februar, sagten die Inhaber des Topics ihre Veranstaltung ab. Direkte Angriffe auf den Laden hatte es bis dahin (und bis heute, darauf legen sie Wert) nicht gegeben. Es gab den Shitstorm. Aber war er entscheidend? Zwei Tage vor dem Aufruf der Berliner Antifa-Gruppe war in der New York Times ein kritischer Bericht über eine Londoner Galerie namens LD 50 erschienen, die das Denken der internationalen Rechten ästhetisch aufgreift. In dieser Londoner Galerie kamen, wie zehn Tage später, am 8. März, das Magazin The Baffler berichtete, auch Autoren der extremen Rechten wie Brett Stevens zu Wort, ein weißer Ethno-Nationalist, auf den sich beispielsweise der norwegische Massenmörder Anders Breivik berufen hatte, was Stevens nicht schlimm fand.

Ein Problem für das Topics wurde, dass der Referent, der über Evola reden sollte, zum Umfeld dieser quer über den Atlantik beobachteten Londoner Galerie gehört, ein Mann namens D. C. Miller. Auf diese Verbindung wies schon am 27. Februar ein Kommentar auf der Facebook-Seite des Topics hin, und es war offenbar vor allem dieser Kommentar, der die Neuköllner Buchhändler bewog, ihre Veranstaltung abzusagen. Jedenfalls verwiesen sie in der Absage auf diesen LD 50-kritischen, englischsprachigen Kommentar.
Antisemitismus Weil du Jude bist
Antisemitismus
Weil du Jude bist



Am 28. Februar, schon nach der Absage, stellte D. C. Miller ein paar Vortragsnotizen zu Evola auf die Seite des Topics, und ja: Da zeigte sich eine eher distanzlose Herangehensweise. Miller schildert Evolas radikalen Individualismus, seinen heidnischen Imperialismus, seine Kritik an der modernen Zivilisation, seine Verehrung für starke Führerfiguren eher behaglich. Besonders interessiert ihn dessen Nähe zu Magie und Esoterik: Angeblich befasste sich Evola mit geheimen Riten im römischen Kolosseum, welche die Rückkehr des Römischen Reichs beschleunigen sollten: "Magie und Politik waren für Evola unlöslich miteinander verknüpft."

Und diese Verbindung, das erklärten die Betreiber des Topics in allen Gesprächen, habe sie eigentlich interessiert: die Nähe von rechtem Denken zur Esoterik, dem Hauptthemenfeld ihres Ladens. Das ist ein legitimes Interesse, aber offenbar wurde ihnen, die sich selbst als eher links, aber unpolitisch verstehen, die Nähe, in die sie ihr Referent zu einer genuin rechten Szene gebracht hatte, doch unheimlich.
Antisemitismus spielte keine Rolle sagen die Betreiber

In London jedenfalls gibt es längst eine Bürgerinitiative gegen das LD 50, die auf Tumblr eine eigene Webseite unterhält. Wussten die Berliner "Antifaschisten" von dieser Londoner Parallele? Das ist wahrscheinlich. Jedenfalls ging es in dem von ihnen ausgelösten Shitstorm fast nur noch ums LD 50 und die fatale Nähe des Evola-Referenten zu dieser Galerie.

Das Ende des Topics kam erst jetzt, fünf Monate nach dem Evola-Vorfall. Und es wurde, über den Umweg des Restaurantblogs Eatler, rasch zu einem Berliner Aufreger. Welt, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, der Freitag, Zeit Online brachten große Artikel, aber erst eine Glosse in der FAZ erwähnte den Hintergrund von D. C. Miller. Die Geschichte: "Antifa macht israelischen Buchladen kaputt" wurde allerdings von den beiden Betreibern von Anfang an bestritten: Antisemitismus spielte keine Rolle, physische Übergriffe habe es nie gegeben, darauf legen sie eben ausdrücklich Wert. Doch sei seit dem Evola-Vorfall der Umsatz, der ohnehin nie groß war, sogar noch eingebrochen.

Diese Geschichte spielte sich fast ausschließlich im Netz ab, in einer Welt der Bezüge, die von New York über London nach Neukölln reichen. Hier, im Netz, waren es auf einmal nur ein paar elektronische Handschläge zwischen dem Topics und Anders Breivik, über die Zwischenschritte D. C. Miller - LD 50 - Brett Stevens. Gerüchte, positive und negative, bedeuten alles für ihr Geschäft, erklärten die Topics-Betreiber. Vielleicht wurde ihre kleine Zielgruppe durch den Evola-Vorfall dann so verschreckt, dass das wackelige Geschäftsmodell zusammenbrach.

Hätte dagegen ein breiter aufgestellter Laden - etwa mit Schulbüchern für die migrantischen Kinder des Viertels, also mit Bezug zur sozialen Realität vor der Ladentür in Neukölln - einen solchen intellektuellen Mini-Shitstorm nicht locker überlebt? Wer will solche Kausalitäten entscheiden?
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/streitkultur-im-netz-warum-ein-israelischer-buchladen-in-berlin-schliessen-musste-1.3605653-2


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15.04.2021 um 19:59
https://www.netsdaily.com/2021/4/13/22381665/did-dennis-schroder-use-the-n-word-in-saturday-confrontation-with-kyrie-irving



https://www.netsdaily.com/2021/4/13/22381665/did-dennis-schroder-use-the-n-word-in-saturday-confrontation-with-kyrie-irving

Schöner Artikel der zeigt, dass das NWort einfach in jeglicher Beziehung abgeschafft gehört.
Das gerade Irving den Bezug der Hip Hop Kultur im Bezug zum NWort anprangern ist spannend, als Spieler der Nets aus Brooklyn.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 20:12
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Das gerade Irving den Bezug der Hip Hop Kultur im Bezug zum NWort anprangern ist spannend, als Spieler der Nets aus Brooklyn.
warum das denn? Und wo prangert er es denn in Bezug zur HipHopKultur an? Und was hat das Team für das er spielt und Brooklyn damit zu tun? Das n-word zu nutzen wird doch auch in der black community kontrovers diskutiert.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 20:25
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das n-word zu nutzen wird doch auch in der black community kontrovers diskutiert.
Das stimmt und hat mich teilweise stark überrascht. Die Bandbreite geht von "keiner darf es sagen" über "kommt auf den Kontext an" bis zu "don't care". Von den letzten beiden bekommt man hier aber sehr wenig mit.


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15.04.2021 um 21:00
Zitat von nocheinmalnocheinmal schrieb:Die Bandbreite geht von "keiner darf es sagen" über "kommt auf den Kontext an" bis zu "don't care". Von den letzten beiden bekommt man hier aber sehr wenig mit.
Vor einigen Tagen hatte ich geschrieben dass ich es in einer Werbung auf SAT1 gehört hatte und wurde dann natürlich nach Einzelheiten gefragt die ich damals nicht liefern konnte.
Inzwischen ist die Sache geklärt. Es handelt sich um eine (Eigen)werbung für eine Sendung "Tutorial Champions". Der Trailer beginnt mit einer HipHop Musik und einer Frauenstimme die deutlich "Go Go Nigger" (oder Nigga, das ist akustisch nicht unterscheidbar) singt.
SAT hat offenbar keine Probleme damit und ich habe auch nicht gehört dass sich irgend jemand daran gestört hat.
Wird hier durch die Hintertür Popkultur was gesellschaftsfähig ?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

15.04.2021 um 21:04
@Lupo54
Keine Ahnung was du jetzt genau meinst... Ich meinte zum Beispiel solche Aussagen.
Youtube: Charlamagne Doesn't Care if White People Say N-Word
Charlamagne Doesn't Care if White People Say N-Word
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Ein anderer (ein comedian) hat das mal sehr gut erklärt wie er es sieht, leider finde ich das Video dazu nicht mehr..


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15.04.2021 um 21:23
Der Unterschied zu dem von Dir verlinkten Clip ist, dass in der SAT-Werbung niemand zu sehen ist, man also nicht erkennen kann welche Hautfarbe die Sängerin hat. Diese Tutorial Champigons Sendung hat auch nichts mit Hip Hop zu tun.
Ich vermute dass sehr kurze Gesangsseqenz so ähnlich wie ein Jingle funktionieren soll.


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16.04.2021 um 11:02
@Lupo54
also in dem Trailer, den man online abruft, ist nichts dergleichen zu hören.
Zitat von nocheinmalnocheinmal schrieb:Das stimmt und hat mich teilweise stark überrascht. Die Bandbreite geht von "keiner darf es sagen" über "kommt auf den Kontext an" bis zu "don't care". Von den letzten beiden bekommt man hier aber sehr wenig mit.
wurde aber auch immer wieder von mir eingeworfen, dass es kontrovers diskutiert wird innerhalb der community.
Beitrag von Tussinelda (Seite 51)
und auch schon in dem thread
Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.04.2021 um 13:50
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:also in dem Trailer, den man online abruft, ist nichts dergleichen zu hören.
So ist es - leider. Vielleicht haben sie was gemerkt und eine "entschärfte" Version eingestellt.
Ich habe übrigens mal nach dem Refrain ("Go Nigga") gegoogelt und war erstaunt wie viele Songs mit dem sonst so gemiedenen N-Wort es in der HipHop Szene gibt.
Da scheint es keinerlei Benennungsängste zu geben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.04.2021 um 13:52
@Lupo54
hat ja auch nie jemand behauptet, es gibt massig songs mit dem Wort.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Vielleicht haben sie was gemerkt und eine "entschärfte" Version eingestellt.
naja, dann verstehe ich aber das von gestern
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Inzwischen ist die Sache geklärt. Es handelt sich um eine (Eigen)werbung für eine Sendung "Tutorial Champions". Der Trailer beginnt mit einer HipHop Musik und einer Frauenstimme die deutlich "Go Go Nigger" (oder Nigga, das ist akustisch nicht unterscheidbar) singt.
SAT hat offenbar keine Probleme damit und ich habe auch nicht gehört dass sich irgend jemand daran gestört hat.
Wird hier durch die Hintertür Popkultur was gesellschaftsfähig ?
nicht. ich habe schon beim ersten Mal, als Du es erwähntest nix gefunden.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.04.2021 um 14:22
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich habe schon beim ersten Mal, als Du es erwähntest nix gefunden.
Noch mal zur Klarstellung. Der Trailer mit dem N-Wort war eine von den üblichen Eigenwerbungen die SAT vor oder nach der eigentlichen Werbung schaltet. Dauert vielleicht eine Minute, ist also viel kürzer als das Ding das in der Mediathek steht.
Tut mir nun leid dass ich den Trailer nicht einstellen kann, dazu hätte ich ihn mitschneiden müssen.
Letzten Endes ist das auch egal, denn auch mir der mit HipHop nichts am Hute hat (dazu bin ich zu alt) ist inzwischen klar geworden dass das so verpönte N-Wort unbedenklich gesungen werden kann (und offenbar häufig auch gesungen wird) so lange das in einen HipHop-Song passiert und/oder der Sänger/die Sängerin von dunkler Hautfarbe ist.
Ehrlich gesagt wundere ich mich darüber. Aber man braucht ja als alter weißer Mann nicht alles zu verstehen. Ist eben so.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.04.2021 um 14:39
@Lupo54
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:denn auch mir der mit HipHop nichts am Hute hat (dazu bin ich zu alt) ist inzwischen klar geworden dass das so verpönte N-Wort unbedenklich gesungen werden kann (und offenbar häufig auch gesungen wird) so lange das in einen HipHop-Song passiert und/oder der Sänger/die Sängerin von dunkler Hautfarbe ist.
wie gesagt, dass wird auch innerhalb der black community durchaus kontrovers diskutiert.

Hier der Trailer, den ich gefunden habe
https://www.sat1.de/tv/die-tutorial-champions-promipaare-machen-s-nach/video/11-aermel-hoch-und-los-wer-wird-tutorial-champion-clip


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16.04.2021 um 16:55
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ich habe übrigens mal nach dem Refrain ("Go Nigga") gegoogelt und war erstaunt wie viele Songs mit dem sonst so gemiedenen N-Wort es in der HipHop Szene gibt.
Da scheint es keinerlei Benennungsängste zu geben.
Na, grade im Rap und im weiteren Milieu gehört es ja auch zum Standing politisch unkorrekt zu sein. Da ist man eher nicht auf politisch korrekte Äußerungen bedacht. Meine Meinung.


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