Rassismus

Abahatschi schrieb:Ich frage mich ob es nicht kontraproduktiv ist wenn weiße Frauen und Männer für die Betroffenen sprechen, entscheiden was wie...ist doch auch Macht ausüben, auch wenn gut gemeint.

Nein, Zivilcourage nennt sich sowas. Angenommen jmd wird am Bus angepöbelt, dann dürften Weisse nicht einschreiten? Wie auch immer.. letztlich ist es Einstellungssache

Abahatschi schrieb:Ich frage mich ob es nicht kontraproduktiv ist wenn weiße Frauen und Männer für die Betroffenen sprechen, entscheiden was wie...ist doch auch Macht ausüben, auch wenn gut gemeint.

Ist es.
Schrecklich, wenn einer für mich spräche, wäre ich betroffen.
Denen würd ich sagen, hab selbst einen Mund zum Reden.
Und wer weiß, ob ich so ein Kleinigkeitskrämer wäre^^

BruiserBrody schrieb:Angenommen jmd wird am Bus angepöbelt, dann dürften Weisse nicht einschreiten?

Das würde man doch dann bei jeder Person u. nicht, weil sie schwarz ist.
Man muss sich allerdings nicht immer u. überall hervor tun.

BruiserBrody schrieb:Nein, Zivilcourage nennt sich sowas. Angenommen jmd wird am Bus angepöbelt, dann dürften Weisse nicht einschreiten?

Das ist Zivilcourage...ich war in Kopf in diesem Thread, wer wurde angepöbelt, wen verteidigen die User?

Ich sehe es tatsächlich so wie es Serdar Somuncu Mal formuliere. Sinngemäß sagte er, nach seinen Auftritten würden sich zb Behinderte melden ,welche empört sind dass er Witze über Behinderte mache. Das im gleichen Programm Witze über Juden, Muslime und Dicke gemacht wurde sei ihnen egal.
Wenn man sich nur zu Wort meldet ,wenn es einen selber betrifft kann ich es kaum ernst nehmen. Es ist Lobbyismus.

Ich finde es per se gut ,wenn man sich für die Interessen anderer einsetzt, auch wenn man keinen Mehrwert durch die Interessen hat.

Darum ist es recht ermüdend ,dass sich ein Inder über die Simpsons Figur Apu aufregte. Ich fände es schöner wenn er die Figur Utter und die Stereotype da anprangern würde.

Abahatschi schrieb:Ich frage mich ob es nicht kontraproduktiv ist wenn weiße Frauen und Männer für die Betroffenen sprechen, entscheiden was wie...ist doch auch Macht ausüben, auch wenn gut gemeint.

Warum sollte das kontraproduktiv sein?

Weil Leute wie du, dann aus Trotz nicht zuhören, oder was könnte das das kontraproduktive Problem sein?

Abgesehen davon spreche ich nicht für betroffene, das können die gut selbst. Ich spreche für mich und habe zufällig dieselben Ansichten, wie viele Betroffene. Und auch wenn ich selbst, als Person nicht direkt von Rassismus betroffen bin, geht mich das was an, da es in der Gesellschaft passiert in der ich lebe. Warum sollte ich mich nicht für Veränderungen der Gesellschaft einsetzen, in der ich lebe?

Darf ich mich auch erst zu den Belangen von Hartzern einsetzen, wenn ich selbst Hartz IV beziehe?
Solidarität ist nicht so dein Ding?

capspauldin schrieb:Wenn man sich nur zu Wort meldet ,wenn es einen selber betrifft kann ich es kaum ernst nehmen.

Alle mal herhören: Ich habe gerade die offizielle Erlaubnis von CapSpauldin erhalten mich zum Thema Rassismus zu äußern, da ich ja gar nicht betroffen bin.

@capspauldin magst du das bitte mit @Abahatschi ausdiskutieren?

BruiserBrody schrieb:Nein, Zivilcourage nennt sich sowas.

Ich nenne sowas Social Justice Warrior :D

Groucho schrieb:Weil Leute wie du, dann aus Trotz nicht zuhören, oder was könnte das das kontraproduktive Problem sein?

Mal wieder eine grenzwertige Aussage...ich höre ungern selbsternannten Experten die nur ihre Meinung gelten lassen.

Groucho schrieb:Solidarität ist nicht so dein Ding?

Doch, ich zahle, was willst Du noch?

Groucho schrieb:@capspauldin magst du das bitte mit @Abahatschi ausdiskutieren?

Glaubst Du er kann mich nicht ansprechen?

borabora schrieb:Man muss sich allerdings nicht immer u. überall hervor tun.

Dann schläft es sich aber besser und man kann sich viel toller auf die Schulter klopfen.

Und wenn wer im Bus angepöbelt wird und der sich nicht wehren kann, dann ist mir egal ob er schwarz, weiß, gelb oder grün ist. Dann helfe ich ihm.

6.PzGren391 schrieb:Und wenn wer im Bus angepöbelt wird und der sich nicht wehren kann, dann ist mir egal ob er schwarz, weiß, gelb oder grün ist. Dann helfe ich ihm.

Richtig, was selbstverständlich ist.

Man muss aber nicht grundsätzlich einschreiten, ist eben situationsabhängig.

Man muss die Menschen auch nicht behandeln, als seien sie unmündig.
Und ihnen nicht vorschreiben, woran sie Anstoss zu nehmen haben.
Das würde ich mir verbieten.

Apache205 schrieb:Ich nenne sowas Social Justice Warrior :D

Ist ein schmaler Grad. SJW beschränken sich mMn nur aufs Internet. Zu Zivilcourage bedarf es aber mehr ,viel mehr.

Apache205 schrieb:Ich nenne sowas Social Justice Warrior

Gibt es auch. Gibt aber nicht nur schwarz und weiß.

@borabora
Deswegen sage ich ja auch wenn er sich nicht wehren kann.

Ja, das ist auch das was die mit denen ich zu tun habe stört. O-Ton sinngemäß: was jetzt? Sind wir eine Minderheit? Wenn nicht warum bevormundet ihr uns und macht eine aus und? Wir sind schon groß und können uns selber wehren wenn ein Weißbrot was sagt was uns nicht passt.
Hmmm....Rassismus?

6.PzGren391 schrieb:Hmmm....Rassismus?

Wenn ich dir als Betroffener dies bejahen würde, wie argumentierst du dann?

@BruiserBrody
Ich würde dir sagen dass ich mich nicht rassistisch angegriffen fühle. Und ich mag Weißbrot

6.PzGren391 schrieb:rassistisch angegriffen

Rassistisch wäre es erst dann, wenn du dich in deiner Ehre gekränkt fühlst. Ich denke das ist Voraussetzung für erlebten Rassismus.

Abahatschi schrieb:Mal wieder eine grenzwertige Aussage...

Schau: Wenn am Ende dieses ? Zeichen steht, ist es keine Aussage, sondern eine Frage.

Abahatschi schrieb:ich höre ungern selbsternannten Experten die nur ihre Meinung gelten lassen.

Also ist es kontraproduktiv, weil du gar nicht erst zuhörst.
Da liegt dann aber leider der Fehler bei dir und nicht bei denen, denen du nicht zuhörst.

Abahatschi schrieb:Doch, ich zahle, was willst Du noch?

Ich wollte nur wissen, warum du dagegen bist, dass sich von Rassismus nicht-Betroffene für von Rassismus betroffenen einsetzen.

Die Antwort, korrigiere mich, wenn ich deine Antworten falsch interpretiere, scheint bisher:

1) Dann hörst du gar nicht erst zu
2) Es reicht, wenn man Steuern zahlt, mehr Solidarität soll nicht sein.

Tja, andere sind da solidarischer - sorry

@BruiserBrody
Jetzt haben wirs. Weißt du ob ich mich gekränkt fühle? Oder springst du dann einfach mal schützend vor mich ohne zu wissen ob ich das überhaupt will?

6.PzGren391 schrieb:Jetzt haben wirs. Weißt du ob ich mich gekränkt fühle? Oder springst du dann einfach mal schützend vor mich ohne zu wissen ob ich das überhaupt will?

Keiner will schlecht und abwertend behandelt werden. Wäre dies der Fall, schreite ich gerne ein, da du aber mündig und selbstbewusst bist, kannst du mir dann sagen, dass du das nicht willst. Und die Sache ist gegessen :)

@BruiserBrody
Soweit ja auch richtig und auch super, vorallem in der heutigen zeit!
Mit geht es auch Überhaupt nicht um das echte Leben, da hat jeder Hilfe verdient der sie braucht, das kommt viel zu kurz.
Mir geht es um das Verhalten im Netz. Hier haben sich jetzt mehrere Ausländer zu Wort gemeldet dass sie es übertrieben finden, und selbst denen wird quasi gesagt sie haben keine Ahnung von Rassismus.
Da würde mich interessieren würden diejenigen im echten Leben die Klappe auch so weit aufreißen?


Ich kann verstehen dass denjenigen die Bevormunderei tierisch auf den Keks geht.

Ich habe jetzt willkürlich mal „Demo gegen Rassismus“ eingegeben. Sollten auf solchen Demos nicht überwiegend Betroffene marschieren? Ich sehe quasi nur weiße.



Und nein ich damit nicht sagen dass es keinen Rassismus gibt...

6.PzGren391 schrieb:Ich habe jetzt willkürlich mal „Demo gegen Rassismus“ eingegeben. Sollten auf solchen Demos nicht überwiegend Betroffene marschieren? Ich sehe quasi nur weiße.

Das ist ja wirklich ein sehr interessanter Aspekt.

@6.PzGren391 hast du eine Idee, wie das kommen könnte?
Ob das evtl. mit unserer Geschichte zu tun haben könnte? (keine rhetorische Frage, sondern sehr ernst gemeint)