Rassismus

abberline schrieb:Die Frage ist, ob die Geschichte der Sklaverei in der Schule überhaupt gross durchgenommen wird?

mittlerweile mehr, Rassismus/Kolonialismus/Sklaverei war kaum Thema, zumindest als geplanter Unterrichtsstoff. Aber mittlerweile haben sich ja einige Schulen "gegen Rassismus" auf die Fahne geschrieben, immerhin. Die Frage ist, wie wird es umgesetzt.

@6.PzGren391
Dieses Denken geht oft schon mit sogenannten Kinderkrippen los. Das ist ja auch so eine Seuche heutzutage. Man kann einfach die Erziehung irgendwelchen Kindergärtnerinnen überlassen, statt selbst sich selbst diesbezüglich darum zu kümmern, Kindern Dinge zu erklären. Mir scheint auch, dass manche Eltern so denken.

Fierna schrieb:Anhand dessen, kann ich wirklich nicht verstehen, wieso sich in dem Fall nur an diesem Begriff aufhängt...

Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Meisten hier die Bücher gar nicht kennen.
ich habe das als Kind nie gelesen oder vorgelesen bekommen, ich kenne nur einige Verfilmungen. Und was die Verfilmungen betrifft, habe ich den entweder nicht gesehen, oder komplett vergessen.

Nachdem was du über Pippi in Taka Tuka Land erzählst, sollte man das wirklich keinem Kind mehr vorlesen.

Aber um mal sarkastisch zu werden: Da können diejenigen, die bei Tilgung des Wortes N**** den damaligen Zeitgeist in Gefahr sehen beruhigt zurück lehnen, der üble Zeitgeist bleibt ja offenbar sehr gut erhalten auch ohne das Wort.

borabora schrieb:Ja, man kann nicht früh genug anfangen, ein Kind zu erklären oder zuzutexten, wie das Leben ist und in sämtlichen Facetten funktioniert oder auch nicht,

Es ist aber wichtig Kinder solche Sachen beizubringen, wie sollen sie es sonst verstehen?!

borabora schrieb:Haben meine Kinder sehr gerne geschaut, das schlimme Wort haben sie aber nie gebraucht.
Ich übrigens auch nicht.

Ich glaube du verkennst hier das Kernproblem, welches schon zig Mal angesprochen wurde.
Es geht darum, diverse Worte nicht weiter zu transportieren, definitiv nicht in Werken wie Pipi Langstrumpf.

abberline schrieb:Die Frage ist, ob die Geschichte der Sklaverei in der Schule überhaupt gross durchgenommen wird? Ich könnte mich nicht erinnern. Es ging zwar ewig um irgendwelche deutsch-französischen Kriege, Industrialisierung, alte Ägypter etc, aber Deutschland war keine wichtige Kolonialmacht, das wurde vielleicht am Rande mal angeschnitten.

Das habe ich auch so in Erinnerung. Es wurde sich sehr lange an geschichtlichen Ereignissen aufgehalten, welche nicht die Wichtigkeit einiger anderer hatten. Als ich noch zur Schule ging kamen wir gerade mal so mit Hängen und Würgen bis zum 1. Weltkrieg.
Wie sich das heute in Geschichte verhält kann ich leider nicht beurteilen. Selbst im Fach politische Bildung wurden viele wichtige Dinge außen vor gelassen, da ging es mehr um Wirtschaft.

abberline schrieb:Dieses Denken geht oft schon mit sogenannten Kinderkrippen los. Das ist ja auch so eine Seuche heutzutage. Man kann einfach die Erziehung irgendwelchen Kindergärtnerinnen überlassen, statt selbst sich selbst diesbezüglich darum zu kümmern, Kindern Dinge zu erklären. Mir scheint auch, dass manche Eltern so denken.

Es gibt Eltern die die Erziehung vernachlässigen oder gänzlich den Erziehern überlassen und das ist natürlich der falsche Weg aber da von Seuche zu reden ist schon nen starkes Stück.
Was meinen du und @6.PzGren391 warum es Erzieher gibt?! Die sind nicht nur dazu da, um die Kinder zu beaufsichtigen. Erzieher haben einen Bildungs- und Erziehungsauftrag.

War klar das es nur stress gibt bei ein solche Diskussion.
Treffen nur sturen aufeinander die nur recht haben wollen auf beide seiten.

Man kann nunmal nicht jeden gefallen.

Auch ich habe als hollanderin auch schon Rassimus kennen gelernt. Wie man fast in jedes land skeptisch ist wenn fremde kommen.

Es gibt nun mal problemen in ein anderes land. Eltern weit weg.... im eigenen land auch oft liebenswertes. Man hat oft zwei seelen in die Brust.

Sehnsucht gibt es nach die *andere welt* die vielleicht manchmal auch was verklärt ist.

Es gibt diese probleme. Nicht nur von außen, sondern auch in eine drin.

Wie fasse ich was auf..... so wie ich es wahrnehme? Wie in ein Buch von pipi langstrumpf.

Beitrag wird bestimmt gelöst weil spam oder OT.

Nur ein bisschen kann ich manche verstehen, der es nicht mal immer böse meint.
Vorwürfe kann ich viele machen, nur es bringt probleme mit sich.. deutlich hier zu lesen.

abberline schrieb:Die Frage ist, ob die Geschichte der Sklaverei in der Schule überhaupt gross durchgenommen wird? Ich könnte mich nicht erinnern. Es ging zwar ewig um irgendwelche deutsch-französischen Kriege, Industrialisierung, alte Ägypter etc, aber Deutschland war keine wichtige Kolonialmacht, das wurde vielleicht am Rande mal angeschnitten.
Kann sein, dass das heute anders ist.

Zu meiner Schulzeit war die Sklaverei Thema und laut befreundeter Eltern mit Kindern in der Oberschule, ist das auch heute noch Bestandteil des Geschichts-unterrichtes.
Nun kann sich das natürlich aber in den jeweiligen Bundesländern unterscheiden.

Rassismus selbst wird auch thematisiert, viel und deutlich. Hier, bei mir, sogar schon in der Grundschule weil die Lage es erfordert.
Es kamen und kommen Polizisten an die Schule und betreiben Aufklärungensarbeit in Sachen Fremdenhass und Rassismus. Damit kann man einfach nicht früh genug anfangen

abberline schrieb:Die Frage ist, ob die Geschichte der Sklaverei in der Schule überhaupt gross durchgenommen wird?

Also bei mir in der Oberstufe waren die Kolonialkriege Europas und der Aufstieg der Nationalsozialisten inkl. nationalsozialistischer Widerstand Thema. Sehr detailliert, sehr tiefgreifend und alles in allem sehr prägend. Bildungsziel absolut erfüllt. Ich wünschte, jeder könnte meinen Geschichtsunterricht haben, bei genau diesem einen Lehrer.

@Lexter
Wir kamen mit Hängen und Würgen bis zum ersten Weltkrieg, die Zeit bis 70er Jahre wurde danach innerhalb von ein paar Wochen als Pflichtprogramm in Kurzform runtergerattert. Von Weimar bis RAF in 8 Wochen a 2 Schulstunden pro Woche oder so. Und ein Fach namens politische Bildung kenn ich gar nicht. Gibt es das heute? Bei uns wurden eher wirtschaftliche Themen durchgenommen. Ich denk aber, dass das heute anders ist.

KaMailLeon schrieb:Wer bringt Kindern "rassistische" Worte bei? Im Gegenteil, durch Vorlesen dieser Bücher und die Erklärung der "pfui-Begriffe" lernen die Kinder doch etwas.

Man kann diese Begriffe auch streichen und mithelfen das sie irgendwann mal gänzlich aussterben.

@abberline
Nun gut, ich habe - muss ich ergänzend einwerfen - den Leistungskurs besucht. Das waren dann - ich meine - 4 oder sogar 6 Schulstunden die Woche. Da kriegt man schon einiges unter. Jedenfalls dieser Lehrer - wirklich ein sehr guter Pädagoge - hatte den Schwerpunkt in politischer Bildung, aber eben ohne, dass er dabei versucht hat zu indoktrinieren. Wir haben fast ausschließlich mit Primärquellen gearbeitet und jeder konnte sich so seinen ganz eigenen Einblick verschaffen und seine Meinung darüber bilden. Dein Geschichtsunterricht klingt leider nach einem ziemlich schlechten und oberflächlichen Schmu, der bestimmt von jemandem unterrichtet wurde, der schon sehr nah an seiner Pension stand, richtig? :D

@Lexter
Nee, wir hingen nur so lange im Mittelalter und Co rum, dass für das 20. Jhdt quasi keine Zeit mehr war. Das wurde völlig nebensächlich behandelt, scheint damals aber in etlichen Schulen vorgekommen zu sein.

Groucho schrieb:Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Meisten hier die Bücher gar nicht kennen.

Den Eindruck habe ich auch.

Mir hat das ebenfalls niemand vorgelesen und ich habe es auch nicht selbst gelesen. Dadurch hatte ich auch nie irgendwelche erkennbaren Nachteile...also es gab in der Schule bspw keine elitäre Pippi Langstrumpf-Runde, in der ich dann nicht mitreden konnte (nur für den Fall, dass irgendwer hier noch auf die Idee kommt, dahingehend zu argumentieren).

Demnach würde ich ebenfalls sagen, dass man das Kindern nicht vorlesen sollte, ob nun mit "Neger" oder mit "Südsee".

Es gibt auch keinen Grund, esoterisch daran festzuhalten, Kindern bis in alle Ewigkeit Pippi Langstrumpf vorzulesen, weil man damit irgendwelche eigenen Kindheisterinnerungen verbindet oder weil man einfach sektiererisch alles wie "früher" haben will etc.

@Fierna
Man liest die Bücher vor, weil sie den Kindern gefallen und weil sie schön sind. Gleiches gilt... neben den Astrid Lindgren Büchern für die Preussler Bücher, die in meinen Augen auch immer noch mit zum Besten gehören was in Sachen Kinderliteratur je geschrieben wurde. Das mag Geschmackssache sein, ich ziehe die Sachen 99% der "modernen" Kinderliteratur vor und lese sie Kindern auch immer gerne vor.
Man kann halt über alles Jammern, die Leier gab es auch bei Tkkg Hörspielen, aber wem es nicht gefällt, der soll es halt nicht lesen oder hören und alle sind zufrieden und können entspannt bleiben. Mir jedenfalls ist es völlig egal, ob jemand anderes meine Lieblingsbücher nicht mag oder genauso liebt oder so richtig Mist findet. Jeder wie er will.

abberline schrieb:Man liest die Bücher vor, weil sie den Kindern gefallen und weil sie schön sind.

Bitte erläutere die Schönheit des kolonialistischen "Neger"-Stereotypen, in Pippi Langstrumpf ca wiefolgt wiedergegeben:

Fierna schrieb:Da wohnen Wilde in Baskenröcken auf einer Insel, deren Musik aus Trommelei besteht und die in irgendwelchen Opferritualen um Feuer tanzen, die wohnen in flohverseuchten Lehmhütten - und da wird ganz klar gesagt, dass die Villa Kunterbunt doch ein viel angemessenerer Ort ist, um als Kind aufzuwachsen - , die kennen weder Mathe noch sind sie in der Lage Boote zu bauen, die über Kanus hinausgehen, die Kinder sehnen sich nach weißer Haut, vernünftig reden können die auch nicht, selbstverständlich werden sie von einem weißen Menschen beherrscht, der da zufällig mal angespült wurde, vor Pippi fallen sie auch gleich auf die Knie, selbst als Piraten sind sie nur Beiwerk und die Kapitäne dort merkwürdigerweise Weiße, sie spielen mit Perlen wie mit Murmeln, unfähig deren Wert zu erkennen, Perlenketten, Schild und Speer, Ringe um die Knöchel sind "Negersachen", Pippi will als "Prinzessin" sich einen großen Ring durch die Nase machen, Kannibalen dürfen auch nicht fehlen, wenn man sie ein halbes Jahr regiert, kommen sie das nächste halbe Jahr alleine klar...

und bitte schieb das nicht auf die Kinder, die das vermeintlich gerne hören möchten.

abberline schrieb:Man kann halt über alles Jammern, die Leier gab es auch bei Tkkg Hörspielen, aber wem es nicht gefällt, der soll es halt nicht lesen oder hören und alle sind zufrieden und können entspannt bleiben. Mir jedenfalls ist es völlig egal, ob jemand anderes meine Lieblingsbücher nicht mag oder genauso liebt oder so richtig Mist findet. Jeder wie er will.

Nein, das ist schlicht relativistischer Unsinn.

@Fierna
Ich reduzier ein Buch nicht auf eine Stelle und seh das als Abenteuergeschichte. Im Zweifelsfall erklärt ich den Kindern dies und jenes und das war es. Ich mach doch da keine Polit Diskussion draus. Und wenn das für Dich relativistisch ist, dann kannst Du das halt so sehen. Für mich ändert sich durch Deine Meinung, die Dir gegönnt sei, ja nichts.

@abberline

Das ist nicht eine Stelle sondern erstreckt sich (mind) über 2 Büchern von 3.

abberline schrieb:Im Zweifelsfall erklärt ich den Kindern dies und jenes und das war es. Ich mach doch da keine Polit Diskussion draus.

Was soviel bedeutet wie, du erklärst den Kindern überhaupt nichts?
Und wie läuft die Erklärung bzgl kolonialistischer Stereotype denn ab?

abberline schrieb:Und wenn das für Dich relativistisch ist, dann kannst Du das halt so sehen.

Dein ewiges "Kann doch jeder sehen/machen, wie er will", ist quasi die Definition von Relativismus.

@Fierna
Ich erkläre kleinen Kindern bestimmt keine Geschichte des Kolonialismus. Ich les das als Abenteuergeschichte und dass man das N Wort heute nicht mehr nutzt etc. Aber ich politisier doch für Kinder nix. Der Kolonialismus von anno dazumal interessiert mich auch persönlich nicht wirklich.
Dann ist das halt für Dich relativistisch.

abberline schrieb:Ich erkläre kleinen Kindern bestimmt keine Geschichte des Kolonialismus.

Siehst du, und das ist ein Problem. Denn mit den Stereotypen des Kolonialismus willst du sie ja trotzdem vollmüllen.

Kinder wachsen bereits mit dem Gedankengut auf, erklären muss man nichts und als Erwachsene halten das alle für völlig normal.
Deshalb ist man auch nicht in der Lage, diese Konstrukte zu überwinden, weil sie wie ferngesteuert einfach immer weiter reproduziert und reproduziert werden und sich verselbständigen.

In anderem Kontext, um "Fremde" abzuwerten, würde man das "Kultur" nennen.

Und dann sind wir an dem Punkt, wo man Kritik daran nicht mehr darauf prüft, ob sie berechtigt und valide sein könnte, sondern sie aus dem Bauch heraus dogmatisch ablehnt...so wie hier im Thread eben.

Fierna schrieb:. Denn mit den Stereotypen des Kolonialismus willst du sie ja trotzdem vollmüllen.

Kinder wachsen bereits mit dem Gedankengut auf, erklären muss man nichts und als Erwachsene halten das alle für völlig normal.

Das ist doch Quatsch!
Kinder nehmen das als solches doch gar nicht wahr.
Jedenfalls kenne ich kein Kind, Einwände kamen nicht oder Kritik an der Geschichte.

Und das mit einem Kind zu diskutieren, ihm das erklären ist noch zu früh.
Aber jeder so, wie er mag.

Fierna schrieb:Und dann sind wir an dem Punkt, wo man Kritik daran nicht mehr darauf prüft, ob sie berechtigt und valide sein könnte, sondern sie aus dem Bauch heraus dogmatisch ablehnt...so wie hier im Thread eben.

Wenn man manche Beiträge liest, kein Wunder.