Rassismus

abberline schrieb:Die Zahl der Leute, die sich in Deutschland für Kolonialismus und zb Herrn Wissmann interessieren, dürfte recht überschaubar sein.

aha, eine Vermutung deinerseits. Das muss eben reichen.

abberline schrieb:Deutschland war diesbezüglich ja nun wirklich ein kleines Licht.

das sagt alles.

abberline schrieb:Du würdest bei uns ja aus dem Umbenennen gar nicht rauskommen....

na schau mal einer an, wie viele Dir plötzlich einfallen und natürlich geht es nur um den Aufwand, worum auch sonst beim Thema Rassismus.....das ist alles mehr als entlarvend

MoltoBene schrieb:Kolumbus nach wie vor in Schulbüchern, Vorträgen, Museen verehrt wird,

Magst so eine Verehrung verlinken? Bin gespannt, wie so etwas aussieht ...

Bishamon schrieb:Magst so eine Verehrung verlinken? Bin gespannt, wie so etwas aussieht ...

Tut mir Leid, habe lediglich groucho in diesem Zusammenhang frei zitieren müssen. Für groucho ist es bereits eine Verehrung von Christoph Kolumbus, wenn er nicht direkt in der Überschrift als Rassist gebrandmarkt wird. In diesem Sinne stört es also bereits, wenn Kolumbus ohne das Merkmal "Rassist" in Schulbüchern vorkommen würde, zumindest groucho.

Wird wohl eher "romantisiert" gemeint sein.

@Tussinelda
Was du immer alles "entlarvst"...
@Bishamon
Kolumbus wurde in der Schule zu meiner Zeit schon als toller Entdecker dargestellt. Da wurden auch die Schiffe erklärt usw.
Das wirkte schon sehr positiv und spannend
Ich war auch mal in Spanien in einem Kolumbus Museum, das wurde alles sehr stolz präsentiert

abberline schrieb:zu meiner Zeit

hm ... scheint sich in letzter Zeit etwas geändert zu haben.

In jüngster Vergangenheit wurden verschiedene Kolumbus-Denkmäler abgebaut, weil Kolumbus sich aus heutiger, vor allem aus indigener Sicht der Ausbeutung und Sklaverei, ja des Genozids schuldig gemacht habe.

So erreichte im November 2018 eine Indigenen-Bewegung die Entfernung der vor 45 Jahren von Italoamerikanern errichteten Kolumbus-Statue im Grand Park von Los Angeles.[41]

Im Zuge der Protestwelle gegen den gewaltsamen Tod von Georg Floyd wurde am 10. Juni 2020 eine Statue in Virginia, USA, in einen Fluss gestürzt.[42] In Boston wurde eine Statue geköpft und eine weitere in Richmond (Virginia) gestürzt.

Wikipedia: Christoph Kolumbus#Denkmäler

@Bishamon
Was die in den USA machen, ist mir ziemlich egal. Verstehen tu ich es nicht.

abberline schrieb:Verstehen tu ich es nicht.

bin mir auch nicht sicher. Könnte vielleicht daran liegen, dass seine Truppen die Einheimischen geplündert, gejagt, ermordet und vergewaltigt haben.

The troops went wild, stealing, killing, raping, and torturing natives, trying to force them to divulge the whereabouts of the imagined treasure-houses of gold."[162] According to Las Casas, 50,000 natives perished during this period.

Upon his recovery, Columbus organized his troops' efforts, forming a squadron of several hundred heavily armed men and more than twenty attack dogs. Dogs were used to hunt down natives who attempted to flee.[156] Columbus's men tore across the land, killing thousands of sick and unarmed natives.

Wikipedia: Christopher Columbus#Commemoration

abberline schrieb:Eine Stiftung, deren Vorsitzende bei der Stasi war. Na prima.

Das reißt aber ordentlich die Maske runter. Gut das sowas jemandem auffällt!

abberline schrieb:Ich fände es besser, die Denkmäler als zeitgeschichtliches Dokument zu erhalten und zu erklären, wer das war. So wie zb bei Karl Marx auch. Gut wie böse, alles für den Touristen erklärt.

Wie sollte man sonst auch aus der Geschichte lernen?



Ich erinnere mich noch gut daran wie mein Herz geblutet hat als islamische Extremisten Tempel/Denkmäler und Kulturerbe im Osten zerstört haben. Wollten "wir hier im westen" nicht besser und zivilisierter sein?

qlogic schrieb:Tempel/Denkmäler und Kulturerbe im Osten zerstört haben.

waren da Denkmäler von Rassisten dabei?

qlogic schrieb:Wollten "wir hier im westen" nicht besser und zivilisierter sein?

der Westen zerstört nicht, sondern stellt sie in ein Museum. Notfalls in den Keller vom Museum.

abberline schrieb:Was du immer alles "entlarvst"...

es ist also doch mangelndes Textverständnis? ICH entlarve nix, Du entlarvst Dich......

qlogic schrieb:Ich erinnere mich noch gut daran wie mein Herz geblutet hat als islamische Extremisten Tempel/Denkmäler und Kulturerbe im Osten zerstört haben. Wollten "wir hier im westen" nicht besser und zivilisierter sein?

ach so, denn wenn man Denkmäler entfernt, dann steht man auf der gleichen Stufe wie Extremisten? Oder wie darf man verstehen?

abberline schrieb:Du würdest bei uns ja aus dem Umbenennen gar nicht rauskommen....

Und weil der öffentliche Raum voll ist mit Huldigungen an Rassisten und Kolonialisten, sollen wir gar nicht erst damit anfangen?
Du willst etwas Richtiges nicht tun, weil es viel Arbeit erfordert?
Oder nur weil dich das Thema nicht juckt?

MoltoBene schrieb:Ob als Denkmal, in Schriftform, oder Gottesdiensten, sollte dabei doch für jemanden wie dich keine Rolle spielen oder?

1) Wer ist "jemand, wie ich"?
2) Warum hältst du dich nicht einfach an das, was ich sage, statt dir auszudenken, was "jemand, wie ich" wohl denken würde?
3) Warum glaubst du, dass das für "jemanden, wie mich" keine Rolle spielen sollte?

MoltoBene schrieb:Für groucho ist es bereits eine Verehrung von Christoph Kolumbus, wenn er nicht direkt in der Überschrift als Rassist gebrandmarkt wird.

Kannst du das belegen?
Oder einfach aufhören zu lügen?

qlogic schrieb:Das reißt aber ordentlich die Maske runter. Gut das sowas jemandem auffällt!

Kannst du kurz erklären, wem das welche Maske runter reißt?

Bishamon schrieb:Magst so eine Verehrung verlinken? Bin gespannt, wie so etwas aussieht ...

Hier steht ein bisschen was zum Kolumbusmythos in deutschsprachigen Schulbüchern:

http://www.gei.de/fileadmin/gei.de/pdf/publikationen/Schriftenreihe/fulltext/SRfulltext134.pdf (Archiv-Version vom 19.07.2020)

Und hier gibt's ein bissel was zum Mythos und der Verherung:

https://books.google.ch/books?id=7-1FDwAAQBAJ&pg=PA228&lpg=PA228&dq=kolumbus+verehrung&source=bl&ots=mE-oZc3DZb&sig=ACfU3U1aligkHUZTPrrjA6oDM-gklKJNsQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi2m-XSz4jqAhUksaQKHeKjAy4Q6AEwBXoECAgQAQ#v=onepage&q=kolumbus%20verehrung&f=false

Bishamon schrieb:bin mir auch nicht sicher. Könnte vielleicht daran liegen, dass seine Truppen die Einheimischen geplündert, gejagt, ermordet und vergewaltigt haben.

Wird wahrscheinlich tatsächlich so gewesen sein. Das ist aber in der damaligen Zeit kein "ungewöhnliches" Gebahren gewesen, für die sogenannten "Entdecker" oder für Völker, die sich dort breit machen wollten, wo schon andere Menschen ansässig waren. Die Moralvorstellung bzw. Political Correctness war damals nicht die gleiche wie heute.

Soll auch keine Entschuldigung für rassistisches Verhalten der Leute aus dem Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit sein, aber man sollte nicht Moralvorstellung der heutigen, aufgeklärten Welt den Menschen der damaligen Zeit überstülpen.

Aber das Thema "Kontext der damaligen Zeit" hatten wir ja auch schon bei der Pippi Langstrumpf-Diskussion.
Wer weiß, für was uns die Menschen ansonsten in 500 Jahren verdammen wollen.

Rasenmayer schrieb:aber man sollte nicht Moralvorstellung der heutigen, aufgeklärten Welt den Menschen der damaligen Zeit überstülpen.

So ein Quark.
Die Plünderungen, Vergewaltigungen und Morde seiner Truppen waren schon damals pfui bäh.
Und bereits zu Lebzeiten wurden die Mißbräuche untersucht:

Bobadilla wurde nach Amerika gesandt, weil den Königen viele Klagen zu Ohren gekommen waren, die Kolumbus schwere Mißbräuche vorwarfen. Der Emissär erreichte Santo Domingo am 23. August 1500. Kolumbus befand sich zu dieser Zeit in einem anderen Teil der Insel.

Als er von der Ankunft des Inquisitors erfuhr, versuchte er, Widerstand zu organisieren, sah jedoch schnell ein, daß er weder bei den spanischen Siedlern noch bei den Indios Unterstützung finden würde. Deshalb kehrte er nach Santo Domingo zurück und stellte sich Bobadilla, der ihm das königliche Dekret über seine Absetzung als Vizekönig übergab und sofort mit der Untersuchung begann.
...
Das Verhör brachte Vorgänge von unerhörter Schwere ans Licht.
...
Kolumbus organisierte Razzien in den Dörfern der Insel, wobei auch aus Spanien mitgebrachte Hunde, die zur Jagd auf Indios abgerichtet waren, eingesetzt wurden. Grausam regierte Kolumbus auch in der Kolonie, wo er mit Hilfe seiner Brüder Diego und Bartolomeo ein wahres Schreckensregiment führte.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/christoph-kolumbus-grausam-geldgierig-und-verlogen-1381488.html

@Bishamon
Nach der Logik müsste man die halbe Folklore streichen. Störtebeker, Fritz Haarmann, die Wikinger, Wallenstein, Vlad Tepes, Prinz Eugen ...

Bishamon schrieb:So ein Quark.Die Plünderungen, Vergewaltigungen und Morde seiner Truppen waren schon damals pfui bäh.

Ich bezweifel stark, dass es der spanischen Krone um das Wohl der Eingeborenen ging. Das Verhalten der Conquistadoren bei den Inka bzw. Azteken Völkern hat Spanien ja auch nicht groß verurteilt.
Kolumbus war nach deinem Artikel auch grausam zu den spanischen Siedlern und versuchte, sich über Sklavenhandel zu bereichern (er hat den Indigenen Völkern teilweise absichtlich die aufgetragene christliche Taufe verweigert, damit sie für ihn auf dem Markt als Sklaven verkaufbar waren). Es gab Aufstände der Siedler und das hätte der Krone zu schaffen gemacht.

Rasenmayer schrieb:auch grausam

Wenn das so normal gewesen wäre, hätte der Inquisitor nicht zB die Treibjagden auf Einheimische beschrieben. Hat er aber.

Cortez und Pizarro haben den Rest erledigt. Nach 300jähriger spanischer Herrschaft haben nur ein Bruchteil der etwa 50 Millionen Ureinwohner Lateinamerikas überlebt.

Die Bundesstaaten South Dakota, Alaska, Hawaii, Oregon und Vermont haben die Bezeichnung Columbus Day bereits abgeschafft und einen Tag der Urbevölkerung eingeführt.