Querdenker

Landluft schrieb:Gut, das mag dich überfordern, aber es ist völlig normal, dass eine Aktion Konsequenzen hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einen Ball gegen die Wand wirfst oder eine Meinung äußerst, die nicht von allen geteilt wird.

Och, das die eigene Meinung nicht geteilt wird kann jeder dieser Demokraten verkraften. Wenn aber durch äussern dieser Meinung und Kritik man selbst und oder die Familie bedroht werden und man fürchten muss den Job zu verlieren hat das eben so rein gar nichts demokratisches mehr.

Landluft schrieb:Gut, das mag dich überfordern, aber es ist völlig normal, dass eine Aktion Konsequenzen hat.

Vielleicht überfordert es dich einfach deinen Denk Müll ab zulegen und abseits auch mal darüber nach zudenken. Über Kritik an einer Kritik ist ja nichts ein zuwenden. Das aber ÖR hier die Exekutive imitiert und es mit Strafen belegen will ist dann doch etwas anderes.

@DonUnbegabt
Und inzwischen mündet der Unmut der wütenden Masse bereits in Mordrohungen gegen zB Meret Becker . Und sogar ihr Bruder Ben wird an seinem Akt Drehort schon lautstark herausgefordert .
Da fragt man sich, wer hier der/ die Menschen , mit einem kruden Verständnis von Meinung in der Demokratie sind .
Das nimmt echt bedenkliche Züge an . Und zwar aus jedem Spektrum . Jeder bedroht wohl neuerdings jeden wenn die Meinung des anderen nicht passt .
Die einen fackeln Autos ab oder begießen sie mit Farbe , die nächsten drohen mit Gewalt anonym oder klar .
Schöne neue Vielfalt .
Das ist eher das Ende der guten alten speakers corner Kultur .
Alleine die Tatsache , daß dieser "unerhörte " Vorfall , Eingang unter dem Thema Querdenker findet , ist schon mal richtungsweisend.
Alleine , dass es den Hühnerstall so aufgescheucht hat , verdient schon mal Anerkennung .
Das schaffen ja sonst nur Chöre des ÖR , die über die vulnerablen Teile der Bevölkerung lustige Liedchen trällern . Oder Einzelpersonen , die non stop scriptet Politik Satire in TV Shows liefern dürfen .
Von daher , jede Werbeagentur , die so was kreiert hätte , hätte ihr Ziel zu 110% erfüllt . Worum geht es denn ? Aufmerksamkeit auf das Produkt zu lenken . Hier besser zum nachdenken anzuregen .
Auftrag mehr als übererfüllt. Es ist genau das passiert , was man wohl bewusst mit einkalkuliert hat .
Es hat einige schäumen lassen, als wenn gerade fahrlässig die 4 .Welle der Pandemie herbeigeflüstert wurde .
Vielen war es eine Freude zu sehen und zu hören , dass Schauspieler dieser Liga auch nur Menschen sind , denen Nachts die Muffe geht , da so einiges in Schieflage ist im Land .
Kein Status oder vorgeblich Privileged life , kann jemanden davor bewahren , Angst zu haben . Schauspieler sind abhängig vom Publikum . Wenn das Publikum mit Abwesenheit glänzt, durch geschlossenere Bühnen so langsam mürbe wird und müde von 14 Monaten pandemischer Lage , was tun ?
Da ist es doch doch sehr erfrischend , auf diesem Weg zu erfahren , wir sind noch da und uns geht es wie euch .
So zumindest hat es " die andere " Hälfte verstanden .
Was Kunst ist bestimmt der Betrachter alleine .
Für manche befreiend und andere scheint sie so dermaßen getriggert zu haben , dass sie sich hinreißen lassen zu verbal Entgeisungen unter der Gürtellinie .

Nun müssen sogar die Hätschelkinder der Szene erfahren , was ihnen blüht , wenn sie nicht Stay in line bleiben .
Damit werden sie fertig werden . Menschen sind vergesslich und außerdem wird täglich eine neue imaginäre Sau durch das Dorf getrieben .
Spätestens nach der Pandemie wird sich erweisen , wie die Chronisten der Krise wen und was bewerten werden.
Es gibt keinerlei Anlass für die Akteure hier so in den Defense Modus zu gehen .
Da fehlt nur noch der nachträgliche Hofknicks und eine Runde Strafsitzen auf der stillen Treppe .
Es gab und gibt noch immer Gesellschaften , wo Worte und Ansichten von intellektuellen Künstlern wertgeschätzt wurden als das was sie sind .
Eine Notiz zur Stimmung in der Bevölkerung , willkommene Anregung zum Denken .
Das , dass solche Auswürfe und Erruptionen hervorruft , sagt eigentlich viel aus über den Aggregatzustand Deutschland anno 21'
Wer hat da eigentlich Angst vor wem ?

McMurdo schrieb:Wenn aber durch äussern dieser Meinung und Kritik man selbst und oder die Familie bedroht werden und man fürchten muss den Job zu verlieren hat das eben so rein gar nichts demokratisches mehr.

Da wirfst du zwei Dinge in einen Topf, die nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Das Bedrohen der Familie oder von sonstwem sollte sich ohne jede Frage verbieten, das ist das eine. Was aber den möglichen Jobverlust angeht: Bei Festangestellten ist genau geregelt, aus welchen Gründen sie ihre Arbeitsstelle verlieren dürfen; bei freien Mitarbeitern, und als solche gelten Schauspieler ja in der Regel, gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit: Alle dürfen frei entscheiden, ob sie mit jemand anders einen Vertrag eingehen möchten oder nicht. Wenn eine Produktionsfirma also sagt, dass sie mit Schauspieler X für Projekt Y nicht zusammenarbeiten möchte, dann ist das für X und dessen Fans zwar bedauerlich, aber ganz und gar nicht undemokratisch.

DonUnbegabt schrieb:Das aber ÖR hier die Exekutive imitiert und es mit Strafen belegen will ist dann doch etwas anderes.

Ja, genau. Hast du wieder Fremdwörter aufgeschnappt, die du mal in den Raum werfen willst?

Landluft schrieb:Wenn eine Produktionsfirma also sagt, dass sie mit Schauspieler X für Projekt Y nicht zusammenarbeiten möchte, dann ist das für X und dessen Fans zwar bedauerlich, aber ganz und gar nicht undemokratisch.

Wenn ich die Maßstäbe der "politisch Korrekten" anlege, komme ich zwingend zu dem Schluß, dass es eine auf demokratischen Defiziten aufbauende Form der Diskriminierung ist.

Man kann die Aktion ja kritisch sehen und ich selbst habe mich gestern ertappt, wie ich bei einem Zusammenschnitt der Aktion vom "Volksverpetzer" laut machen musste, aber als ich gerade dieses Video gesehen habe, habe ich mich wiederum sehr über den Stil des Interviews geärgert:

Nach heftiger Kritik: Jan Josef Liefers äußert sich zu #allesdichtmachen | WDR Aktuelle Stunde

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Ich habe das Gefühl, dass eine Erklärung der Umstände, wie und aus welcher Intention es zu diesen Videos / dieser Aktion kam, überhaupt nicht erwünscht ist und das finde ich schade.
Ja, Leute, die ihre Meinung äußern und gerade solche, die in der Öffentlichkeit stehen, müssen natürlich mit Kritik umgehen können, ABER Menschen, die bestimmte Regierungsentscheidungen anzweifeln und / oder darauf aufmerksam machen wollen, dass es einer gewissen Branche eben auch nicht so gut geht, sind nicht per se Querdenkeridioten, AfD-Symphatisanten oder Co.
Und müssen auch nicht das Maul halten, nur, weil das von denen beklatscht werden könnte.

Das bleibt hier leider aber hängen, weil man geschickt Erklärungsversuche unterbindet und der Moderator nicht sachlich, sondern sogar pissig, genervt und persönlich beleidigt wirkt.
Muss halt auch nicht sein. :D

calligraphie schrieb:Wer hat da eigentlich Angst vor wem ?

Ich sehe es so, dass diese Unkultur des "pervertierten Moralismus" speziell von der linken Szenerie über Jahrzehnte schleichend aufgebaut, und von andern größtenteils unmerklich übernommen und in naiver, teilweise hündisch ergebener Form mitgetragen wurde. Erst durch die Wiedervereinigung wurden dann die Stimmen der Konservativen bis Rechten gestärkt und so laut, dass sie nun mit Verspätung von einem inzwischen durchaus linksliberalen (den vor allem liberal mit sich selbst ist) mainstream als Bedrohung aufgefaßt wird, weil sie teilweise mit Methoden arbeitet, sie sich aber als Gegenbewegung zur pc versteht, und als solche natürlich "reagierend" nicht übers Unterbewußtsein daherkommen muß.

Das ist nur meine ganz persönliche, hypothetische Einschätzung der Situation, die ich eigentlich für eine Gesellschaft, die von "Aufarbeitung" fabuliert und sich gerne als aus der Historie lernend versteht, als geradezu aberwitzig irrational empfinde.

Der Wille zum Totalitarismus in Deutschland ist leider recht universell.

Tripane schrieb:Erst durch die Wiedervereinigung wurden dann die Stimmen der Konservativen bis Rechten gestärkt und so laut, dass sie nun mit Verspätung von einem inzwischen durchaus linksliberalen (den vor allem liberal mit sich selbst ist) mainstream als Bedrohung aufgefaßt wird, weil sie teilweise mit Methoden arbeitet, sie sich aber als Gegenbewegung zur pc versteht, und als solche natürlich "reagierend" nicht übers Unterbewußtsein daherkommen muß.

Interessant, war aber schon bekannt. (mir)
Sogar schon lange vor der Wiedervereinigung vorausgesehen.

Kältezeit schrieb:Und müssen auch nicht das Maul halten, nur, weil das von denen beklatscht werden könnte.

Das ist dann auch der Untergang der CDU. Was vor Jahren die Linke mit der SPD gemacht nämlich die Grenzen verschieben findet jetzt genau mit der AFD -> CDU statt. Scheinbar denk man sich mit Diffamierungskampagnen bekommt man das in den Griff. Schürt dabei aber mehr Aggression als es die AFD je selber erzeugen könnte.

DonUnbegabt schrieb:Schürt dabei aber mehr Aggression als es die AFD je selber erzeugen könnte.

Hauptsache die AfD weiß noch wohin, mit der Aggression.
Es hilft ihr ja keiner.

DonUnbegabt schrieb:Was vor Jahren die Linke mit der SPD gemacht nämlich die Grenzen verschieben findet jetzt genau mit der AFD -> CDU statt

Die Grenzen der SPD haben sich nicht durch die Linke verschoben, sondern durch jahrelanges Große-Koalitions-Regiere. Die Macht hatte die Linke überhaupt nie.

Übrigens äußert sich Dietmar Bartsch (die Linke) indirekt auch kritisch zu dem Shitstorm zur Aktion im Netz, indem er ein Video auf seiner Facebookseite teilt, in dem das eben auch sehr kritisch beleuchtet wird.

Jetzt haben es diese Schauspieler tatsächlich geschafft, Applaus von Rechten und Linken zu erhalten. Könnt das aber vielleicht auch einfach daran liegen, dass die Opposition selten 100%ig mit Regierungsentscheidungen konform geht? Oder müssen sich die Linken demnächst auch gefallen lassen, dass sie mit Querdenkern und gar AfD in einen Sack gesteckt werden? :D

Regierungskritik spielt IMMER der Opposition in die Hände.

Kältezeit schrieb:Regierungskritik spielt IMMER der Opposition in die Hände.

Und wer als Politiker (oder Bürger) kein von völliger Gleichschaltung träumender Apparatschik ist, der verfällt dadurch auch nicht sofort in den mentalen Ausnahmezustand.

Kältezeit schrieb:Die Grenzen der SPD haben sich nicht durch die Linke verschoben, sondern durch jahrelanges Große-Koalitions-Regiere. Die Macht hatte die Linke überhaupt nie.

Doch, das denke ich schon. Seit Abspaltung der Linken von der SPD versucht letztere, im Wettlauf hin zu Sozialismus/Kommunismus nicht zurück zu fallen.

Tripane schrieb:Wenn ich die Maßstäbe der "politisch Korrekten" anlege, komme ich zwingend zu dem Schluß, dass es eine auf demokratischen Defiziten aufbauende Form der Diskriminierung ist.

Gut, dann halten wir fest, dass dieser Schluss für dich persönlich zwingend ist. Vom Grundsatz der Vertragsfreiheit aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch hältst du also nicht so viel, ja?

Landluft schrieb:Gut, dann halten wir fest, dass dieser Schluss für dich persönlich zwingend ist. Vom Grundsatz der Vertragsfreiheit aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch hältst du also nicht so viel, ja?

Von dummen Unterstellungen und ihren Urhebern halte ich nicht viel.

McMurdo schrieb:Och, das die eigene Meinung nicht geteilt wird kann jeder dieser Demokraten verkraften. Wenn aber durch äussern dieser Meinung und Kritik man selbst und oder die Familie bedroht werden und man fürchten muss den Job zu verlieren hat das eben so rein gar nichts demokratisches mehr.

Ich hoffe, für dich keine unverhältnismäßige Gefährdungslage herbeizuführen, wenn ich sage, dass ich das ähnlich sehe wie du. :-D

Landluft schrieb:Da wirfst du zwei Dinge in einen Topf, die nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Das Bedrohen der Familie oder von sonstwem sollte sich ohne jede Frage verbieten, das ist das eine. Was aber den möglichen Jobverlust angeht: Bei Festangestellten ist genau geregelt, aus welchen Gründen sie ihre Arbeitsstelle verlieren dürfen; bei freien Mitarbeitern, und als solche gelten Schauspieler ja in der Regel, gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit: Alle dürfen frei entscheiden, ob sie mit jemand anders einen Vertrag eingehen möchten oder nicht. Wenn eine Produktionsfirma also sagt, dass sie mit Schauspieler X für Projekt Y nicht zusammenarbeiten möchte, dann ist das für X und dessen Fans zwar bedauerlich, aber ganz und gar nicht undemokratisch.

Das sind juristische Spitzfindigkeiten die aber am Tenor: der verliert seinen Job weil er anderer Meinung ist nichts ändern. Zumal wenn es im ÖR so passiert.

Einige sollten mal überlegen, warum Linksliberale Moralvorstellungen überhaupt zum Mainstream werden konnten.

Linksliberale Moralvorstellungen (vielleicht mit Ausnahme einer gegen jede Vernunft agierende Flüchtlingspolitik und der inneren Sicherheit) spiegeln nicht selten die Ansichten der Breiten Masse wieder. Selbst dann, wenn es die breite Masse nicht mal selbst betreffen würde.

Konservative und Rechte Moralvorstellungen sind nicht nur selten veraltet/verstaubt sondern auch ungerecht, unsozial.
Konservative und Rechte haben nicht nur wegen unserer Vergangenheit einen schlechten Ruf, obwohl die heutigen Konservativen und Rechten (mit Ausnahme der Rechtsextremen) nicht mit damals zu vergleichen sind, sondern würden deren Moralvorstellungen auch ohne diese Vergangenheit auf nicht sehr breite Zustimmung in unserer modernen Gesellschaft stoßen.

Linksliberale Moralvorstellungen kommen nicht nur zwei großen Gruppen entgegen, den Arbeitnehmern und dem weiblichen Geschlecht, sondern kommen diese Moralvorstellungen auch Minderheiten wie Homosexuellen und wirklich notleidenden und Hilfe brauchenden Flüchtlingen entgegen.
Das Alles insgesamt führt dazu, dass diese Moralvorstellungen bei der Masse Anklang finden, weil die breite Masse insgesamt nämlich modern geworden und sozial und solidarisch eingestellt ist.


Wer Hauptsächlich Interessen der Wirtschaft schützen möchte und Hauptsächlich auf Individualismus anstatt auf Gemeinwohl setzt und ebenso an alten Bräuchen, Gewohnheiten und sogar verstaubten Rechtslagen (und das auch noch auf Kosten von Minderheiten oder dem weiblichen Geschlecht als große Gruppe), die nicht nur nicht mehr zeitgemäß sondern auch ungerecht sind, darf sich nicht wundern, wenn diese Moralvorstellungen, diese Ansichten nicht mehr auf breite Zustimmung treffen.

Das hat auch ein Teil der Union, wenn auch leider noch nicht alle, längst begriffen.


Würden das AfD und FDP auch kapieren, würden sie eventuell auch mehr Zustimmung aus der Bevölkerung erfahren und somit auch mehr Wählerstimmen holen können.

Zur Vertragsfreiheit nochmal was

Diese kennt natürlich auch Grenzen und an diese Grenzen haben sich sowohl öffentliche Arbeitgeber als auch private Arbeitgeber zu halten.



Sollten Menschen also nur wegen ihrer politischen Anschauung oder Weltanschauung (wie es im AGG heißt) und worunter vermutlich nicht nur politische Ansichten zählen, benachteiligt werden, dann können sie natürlich wegen nicht gerechtfertigter Ungleichbehandlung und somit streng genommen dann wegen Diskriminierung klagen. Versuch macht klug.


Die eine klangende Seite kann sich dabei aufs Grundgesetz berufen und die andere, geht es darum gegen private Arbeitgeber zu klagen, aufs AGG. Betrifft bereits Bewerber und nicht erst Angestellte oder Entlassene.

@rhapsody3004
Eigentlich liegt das Problem nicht in Links versus Rechts, sondern in Rational versus Irrational oder in Demokratie versus Populismus.

Wir befinden uns auf einem schmalen Grat zwischen Freiheit und Katastrophe, nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch dem Klimawandel. Das Problem wird momentan von der Pandemie ein wenig zugeschüttet. Es gibt wohl Strömungen, die versuchen beides zu instrumentalisieren, um die Gesellschaftsordnung total in ihrem Sinne umzugestalten.