Cachalot schrieb:Falsch. Iraner und Araber sind unterschiedliche Völker.
Ich weiß.
Ich habe es
hier mal am Rande erwähnt, die Iraner sind von den Wurzeln her Indo-Europäisch.
Manchmal, nicht alle, aber einige sind mir gar etwas "zu stolze" Indo-Europäer. Darius der erste (Für die, die ihr Geschichtswissen aus Filmen haben: Der Vater von Xerxes aus dem Film 300),
nannte sich stolzen Arier. Auch Mohammed Reza Pahlavi lies sich vom Parlament
diesen Titel bestätigen.Auch
David Sonboly (iranische Wurzeln), der der 2016 den Anschlag in München ausführte, war mir etwas zu stolz.
Auch das mit dem Schiitentum.... das mit der Nachfolge Mohameds ist nur die halbe Wahrheit, die andere Hälfte ist die, dass die Perser sich ein Stück weit von den Arabern abgrenzen wollten.
Es ist schon etwas seltsam.... wären wir im Mittelalter, so würde ich Persien als das Land der Dichter und Denker klassifizieren, denn viele Dichter, Denker, Wissenschaftler usw. kamen von dort.
Al-Chwarizmi beispielsweise, dem wir die Zahlen und die Algebra verdanken, war Perser. Hoffentlich wird daraus auch nicht irgendwann "das Land der bahnbrechenden Dichter, Denker und faschistoiden Diktatoren".
Das mal so am Rande.
Zurück zum Thema:
blorgempire schrieb:Der Tempelberg steht nach wie vor unter jordanischer Kontrolle, wie sicher alle hier wissen. Nach dem 6-Tage-Krieg beließ Israel die jordanische Besetzung bestehen, kontrolliert allerdings die Sicherheit. Juden dürfen ihn betreten, aber dort nicht beten.
Richtig die
Waqf-Behörde Jerusalems managt das alles. Dass die Juden da nicht beten dürfen, halte ich persönlich für ein Unding. Gerade die Juden glaubten und glauben an den einen, den allmächtigen, den allbarmherzigen, ohne ihm was beizugesellen, ohne ihn in Bildern und Metaphern zu beschreiben. Darüber hinaus essen Juden auch kein Schweinefleisch und pflegen die Reinheitsgebote vor dem beten.
Eigentlich dürfte die Moschee auf dem Tempelberg (wie alle anderen Moscheen) gerade für Juden nicht Tabu sein, zumal im Koran selbst an keiner Stelle beschrieben steht, wie man zu beten hat. Politischer Streit ist das eine, aber einfachen Menschen unter diesen genannten religiösen Umständen/Regeln die Andacht an zu Gott zu verwehren.... naja was würde denn der eine, der allmächtige, der allbarmherzige dazu sagen?
parabol schrieb:Der "wahre" Grund für die Zweite Intifada war wahrscheinlich der Plan der Palästinenser, die israelischen Siedler aus Gaza zu vertreiben, was dann schließlich in Scharons "Abkoppelungsplan" durchgesetzt wurde.
Da sprichst Du was an.
Diese "wahren Gründe" sind nur sehr schwer zu durchleuchten.
Ich will mal ein Beispiel aus der Geschichte nennen:
Arminius hat Germanien befreit, indem er alle Germanen zum Aufstand gegen Rom führte. Komischerweise findet man zwar sehr viele römische Hilfstruppen mit germanischen Wurzeln auf dem Schlachtfeld, aber nur sehr wenige Stammeskrieger. Auch die römischen Siedlungen, die nicht in der Nähe von Kalkriese waren, Besenrein geräumt.
Sicher ohne die Varusschlacht keine Befreiung Germaniens, aber die Römer haben doch sehr schnell das Feld geräumt.
Komischerweise kamen sie zwar mehrmals wieder zurück (
Beispielsweise Schlacht am Harzhorn), machten aber auch überhaupt keine Anstalten das Land wieder zu besetzen.
Jetzt könnte man hier fragen wieso?
Vielleicht hatten die Römer einfach bemerkt, dass das alte Germanien kein Geld abwarf, sondern im Gegenteil: Einfach zu viel kostete. Das Land urbar zu machen, hätte ein paar Jahrzehnte gedauert (Hat es ja auch, im Mittelalter) und das Geld hatte Rom einfach nicht. Was machen? Das Feld räumen? Geht nicht die Römer hätten Augustus was erzählt....
Da wäre dann ein Arminius gerade recht gekommen. Man hat tapfer gekämpft, die ehrbare Niederlage mit jede Menge Toten "erkauft" und siehe da, gut war.
Die leeren Kassen werden in diesem Artikel am Rande erwähnt.Zurück zu Israel.
Das Beispiel aus der römischen Geschichte wurde ein Stück weit bewusst gewählt, was die damaligen Siedlungen im Gaza betraf, so waren die Israelis ein Stück weit im selben Dilemma: Ein paar hundert Siedler umringt von 10 000 Soldaten, die dann umringt von ein paar hunderttausend Palästinenser waren. Hat mehr gekostet als denn eingebracht und vom politischen Verlust (Hochgerüstete Soldaten in Kevlar-Westen jagen steinewerfende Kinder gehüllt in Lumpen und kaputten Sandalen) ganz zu schweigen.
Nun ja .... angeblich soll ja nun alles irgendwie besser sein.
Den "wahren Grund" weiß ich nicht, möglich wäre es, ist aber alles noch im von mir oft so genannten "Nebel des Krieges" verborgen.
Jedoch, ich schrieb ja...
juvenilea schrieb:Womit begann die zweite Intifada? Mit dem Besuch von Scharon auf den Tempelberg.
..., Betonung auf "begann".
Mag zwar gut sein, dass der ein oder andere Berater von Sharon die Chance erkannte, aber auch dann waren die Auswirkungen mit dem Besuch des Tempelberges allen Beteiligten bekannt.