Photographer73 schrieb:Mir fällt es auch immer schwerer mir das anzusehen oder Kommentare zu lesen. Das löst mittlerweile nicht nur das pure kotzen bei mir aus, sondern wirklich Hass.
Das ist nicht gut. Ich glaube man muss niemanden auf der Welt hassen. In Zeitzeugeninterviews von Tätern vom 2WK kann man stundenlang z.B. nur einem einzigen Soldaten zuhören.
Egal was die schlimmes gemacht haben, man erkennt das sind trotzdem nur Menschen.
Was leider kaum gemacht wird ist einen gesprächsbereiten Antisemiten an einen Tisch zu setzen und mit ihm Schritt für Schritt sein ganzes Leben zu besprechen. Ja, das ist leider nicht so ganz einfach. Vielleicht auch nicht einfach zu finden.
Man kann so nachvollziehen an welchem Punkt er/sie keine Kraft mehr hatte für Liebe sondern dem einfachen Weg des Hasses gewählt hat.
Bei den Gruppenbildern von Antisemiten wird nicht gerade der Gedanke gefördert dass das individuelle Menschen sind. Eher das die zusammen gehören und zu verurteilen sind, was es auch ist.
Jede Nachrichtenagentur hat so ihre Herangehensweise und Arbeitsvorgänge um ein bestimmtes Bild einfach zu übermitteln.
Was ich nicht verstehe ist warum man bei Jornalisten von "Die Welt"
auf Youtube den Reportern beim sprechen immer von unten leicht in die Nase schauen kann. Das ist gewiss auch eine subtile Verdummungstaktik.
Irgendwas, unterbewusst mit Riechen und Instinkte manipulieren. Irgendsowas. Weiß nicht, Zuschauer sollen wohl kurz Denken und das dann toll finden weil die Meinung so einfach toll riecht. Macht sie geil und befriedigt einen und genau das ist die Absicht von die Welt. Ein RTL2 Ding halt.
So Worte wie Empathie gegenüber Antisemiten passen nicht in eine Diskussion wo es um einen möglichen Völkermord geht.
Aber das sind auch Menschen und nichts anderes.
Bei diesen ehemaligen Soldaten seh ich die in einer tiefen Dunkelheit.
Gerade Soldaten die noch sehr jung waren <20 habe ich viele gehört. Die wurden schon in diese geistige Umnachtung des NS Propagandaregimes hineingeboren.
Das ist bei einem Teil der Antisemiten wohl ähnlich.
Familie vielleicht aus einem Kriegsgebiet stammend. Zuhause nur Judenhass als Kind gehört. Familie hat vielleicht im Irak Familienmitglieder verloren, kann es nicht verarbeiten, (wie auch ? ) und die Trauer wird zu Hass. Und deren Kinder, können kaum Deutsch.
In der Schule ausgegrenzt weil sie Ausländer sind oder als solche angesehen werden und dann bleibt vielen nur das Familienbild in dem sie Halt und Selbstbewusstsein finden.
Später tun die sich zusammen und gehen auf eine Demo weil sie sich in einer Gruppe dann noch stärker fühlen.
Viele von denen haben wohl noch nie mit einem Juden geredet.
Ein Teil von denen hatte nie die Möglichkeit frei zu reflektieren oder Jahre zu studieren. In sich traurige Menschen die nach außen hassen um nicht nach innen schauen zu müssen oder es nicht können.
Ein Teil davon könnte das wohl sicher schon, macht es aber nicht, vielleicht weil sie davon profitieren.
Ähnlich unserer Werbeindustrie. Die wissen das sie uns verar§chen, machen es aus eigenen Interessen halt eben doch, und verdienen sich damit eine merkwürdig goldene Nase.
Sehr viele Juden sind nach dem 2WK wieder nach Deutschland gekommen und haben hier wieder am Aufbau mitgearbeitet. Ich kann nicht nachvollziehen wo diese jüdischen Mitmenschen die Kraft hergenommen haben, da sie ja fast alle Mitglieder in ihrer Familie verloren haben. Diese Kraft zur Menschlichkeit oder Liebe zu Menschen ist irgendwie außerhalb meiner Fähigkeiten. Woher manche Juden die Kraft genommen haben wieder unter Deutschen zu leben, keine Ahnung. Wir können nur dankbar sein das viele uns wieder die Hand reichten.
Man kann vielleicht sagen wenn die es geschafft haben uns nicht komplett zu hassen dann sollten wir uns daran ein Beispiel nehmen und auch versuchen nicht zu hassen.
Wenn das mal einen Augenblick passiert
@Photographer73 , und mehr wird es wohl nicht gewesen sein, dann ist das ja nicht schlimm. Muss man wieder zur Ruhe finden und die Gefühle ordnen.
Manche der Antisemiten haben genau das nicht gelernt. Manche.
Hoffentlich ist dieser Krieg in Israel/Gaza/Nahost bald vorbei. Dann sind die Möglichkeiten größer mit diesen Antisemiten ins Gespräch zu kommen und sie so zu einem anderen Denken zu bringen.
Die Staaten Europas sollten dafür viel Geld zur Verfügung stellen damit das gut funktioniert.
Wird viele Jahre dauern ist aber sehr wichtig.
Und die die Taten begangen haben, ins Gefängnis, vielleicht für immer, aber auch dort müssen diese Antisemitismus-Ver/Aufarbeitungsprogramme dann umgesetzt werden.
Hass ist immer der schlechtere und von Natur aus leider der einfachere Weg.