Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Israel - wohin führt der Weg?

44.334 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:09
@Tyon
Zitat von TyonTyon schrieb:Das Problem ist nur das sich damals 1948 noch keiner darum geschert hat.
Ich spreche von jetzt und da darf man nicht auf besetztem Land Siedlungen bauen.
Zitat von TyonTyon schrieb:Und was soll das mit der Kach bedeuten? Die Kach ist verboten. Ist das zu wenig? Soll Israel die Anhänger der Kach in den USA liquidieren?
Sie ist verboten nur im Untergrund besteht sie weiter und das auch in Israel. Und darum sollte sich Israel mal mehr kümmern.
Zitat von TyonTyon schrieb:Oh mein Gott Solomann das geschah wohl einmal. Seitdem unternimmt Israel alles mögliche um einen Kult am Grab zu umgehen.
Ja der Staat Israel ist kontra-Goldmann.
Ich weiß nur etwas wegschauen tut der Staat Israel schon. Denn eine Siedlung die diesem Mann noch heute mit einer Gedenkplakette ehrt sollte keine staatliche Hilfe mehr bekommen oder?
Westjordanland

Die unbeirrten Siedler von Kiryat Arba
.
.
.
.
Dort ist Baruch Goldstein begraben, der Attentäter, der 1994 in Hebron 29 betende Muslime erschoss. Noch heute huldigt eine Gedenkplakette dieser Tat, wie sich auch ein Großteil der hier lebenden Siedler zu dem Spektrum rechnet, das Palästina – sie sprechen ausschließlich von Judäa und Samaria – aus religiös-nationalistischen Gründen wieder zur jüdischen Heimstätte machen möchte.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-09/siedler-kiryat-arba-palaestina/seite-1

@alisah
Israel sollte mal lieber die gemäßigten Kräfte bei den Palästinensern unterstützen. Um so denn radikalen das Wasser ab zu graben. Aber das tut Israel ja leider nicht.


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:13
@25h.nox

Du hast die Leuchtraketen vergessen, die welche die palästinenser Phosphorbomben nennen. ;)


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:16
@kinglon die nennen nicht nur die palästinenser phosphorbomben sondern auch anerkannte NGOs und die uno


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:18
@25h.nox

Da siehst du mal das die keine ahnung haben, das waren leuchtraketen!


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:25
@kinglon die betreffenden personen bei human rights watch wurden von einem expentagon experten geführt, ich denke schon dass da genug ahnung vorhanden war. auch wäre selbst der einsatz von leuchtmunition in bewohnten gebieten illegal...


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:28
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:auch wäre selbst der einsatz von leuchtmunition in bewohnten gebieten illegal...
@25h.nox


Irgendwie müssen die Soldaten doch was sehen, die wollen ja keine unschuldigen treffen!


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 17:56
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Israel sollte mal lieber die gemäßigten Kräfte bei den Palästinensern unterstützen. Um so denn radikalen das Wasser ab zu graben. Aber das tut Israel ja leider nicht.
Gibt es eigentlich bei den "gemäßigten" Palästinensern Kräfte, die auf Ost-Jerusalem und die Grenze von 1967 verzichten?


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 18:10
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Ich spreche von jetzt und da darf man nicht auf besetztem Land Siedlungen bauen.
Es sind Umstrittene Gebiete. Keine Besetzten Gebiete da Ost-Palästina äh Jordanien sie abgetreten hat.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Sie ist verboten nur im Untergrund besteht sie weiter und das auch in Israel. Und darum sollte sich Israel mal mehr kümmern.
Und in Deutschland gibt es auch Extremisten mit bösen Ideen im Untergrund. Darum sollte Deutschland sich mal kümmern.

Es wird immer Extremisten in jedem Land auf diesem Planeten geben. Immer.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Ich weiß nur etwas wegschauen tut der Staat Israel schon. Denn eine Siedlung die diesem Mann noch heute mit einer Gedenkplakette ehrt sollte keine staatliche Hilfe mehr bekommen oder?
Was denn für staatliche Hilfe? Man kriegt nicht immer was man will.
In Meck-Pomm gibts ein Dorf in dem nur Nazis leben. Sollen wir denen den Strom abdrehen?



@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:auch wäre selbst der einsatz von leuchtmunition in bewohnten gebieten illegal...
Nö. Wo nehmt ihr immer diesen Unsinn her?


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 19:48
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:die auf Ost-Jerusalem und die Grenze von 1967 verzichten?
Nein warum auch? Es ist ihr Land und steht ihnen zu.

@Tyon
Zitat von TyonTyon schrieb:Es sind Umstrittene Gebiete. Keine Besetzten Gebiete
Die UN und die meisten Länder der Erde sehen das aber anders.
Zitat von TyonTyon schrieb:Was denn für staatliche Hilfe? Man kriegt nicht immer was man will.
In Meck-Pomm gibts ein Dorf in dem nur Nazis leben. Sollen wir denen den Strom abdrehen?
Wenn dort in dem Dorf die Nazis eine Hakenkreuzflagge hissen würden und es wäre bekannt. Würde sofort die Polizei kommen und diese einkassieren.
Man weiß das es dort diese Gedenkplakette gibt, kassiert sie aber nicht ein, das ist der Unterschied.
Wenn du denn Artikel gelesen hättest wüsstest du auch das zum Beispiel der Nahverkehr dort vom Staat subventioniert wird.


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 20:10
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Die UN und die meisten Länder der Erde sehen das aber anders.
Die meisten Länder in der UN und auf der Welt sind Verbrecherische Systeme die nicht einmal etwas zu sagen haben sollten da sie viel größeren Dreck am Stecken haben.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Wenn dort in dem Dorf die Nazis eine Hakenkreuzflagge hissen würden und es wäre bekannt. Würde sofort die Polizei kommen und diese einkassieren.
Ach so und wenn die Hakenkreuzflagge nicht gehisst wird ist also alles ok? Dann ist ja gut. Da waren wir ja schon 1945 entnazifiziert. :D
Des weiteren leben im Dorf nur Nazis. Ich schreib das "nur" nicht zum Spaß. Ich mein das ernst. Da ruft niemand die Polizei.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Man weiß das es dort diese Gedenkplakette gibt, kassiert sie aber nicht ein, das ist der Unterschied.
Weißt du was die Araber viel mehr stört als ne blöde Plakette? Das es überhaupt Juden in Hebron gibt.

Mein Gott ne Plakette. Man könnte es ja als freie Meinungsäußerung sehen. Aber freie Meinungsäußerung war in Deutschland schon immer ein schwieriges Thema.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Wenn du denn Artikel gelesen hättest wüsstest du auch das zum Beispiel der Nahverkehr dort vom Staat subventioniert wird.
Das ist doof.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 20:10
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Nein warum auch? Es ist ihr Land und steht ihnen zu.
Krieg angefangen, Krieg verloren, Pech gehabt. Internationales Recht sagt auch, dass Israel sichere Grenzen, sowie Entschädigungszahlungen für den Angriffskrieg zusteht.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Die UN und die meisten Länder der Erde sehen das aber anders.
Wie sieht die nette UN denn das mit Tibet?


3x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 20:18
@Tyon
Die Schovrim Schtika setzt sich mit anderen Menschenrechtsorganisationen zusammen, es wurde schon bestätigt dass es sich tatsächlich um Ex-Soldaten handelt und keine Palästinenser. Es macht auch keinen Sinn warum sie Falschaussagen machen sollten, sie haben dadurch keinen Vorteil. Und ja es erwarten ihnen wegen "Landesverrat" hohe Strafen deswegen bleiben sie Anonym, Israel hat auch die Todesstrafe nicht ganz abgeschafft.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 20:26
Zitat von individualistindividualist schrieb:Die Schovrim Schtika setzt sich mit anderen Menschenrechtsorganisationen zusammen, es wurde schon bestätigt dass es sich tatsächlich um Ex-Soldaten handelt und keine Palästinenser.
Ich hab eine Goldene Kugel. Ich zeige sie dir aber nicht.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Es macht auch keinen Sinn warum sie Falschaussagen machen sollten, sie haben dadurch keinen Vorteil.
Außer natürlich das es gut Stimmung gegen Israel macht. Sie hätten wirklich keinen Vorteil davon.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Und ja es erwarten ihnen wegen "Landesverrat" hohe Strafen deswegen bleiben sie Anonym
So ein Unsinn. Aber ich weiß das Israelische Rechtssystem ist korrupt wie kein anderes.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Israel hat auch die Todesstrafe nicht ganz abgeschafft.
Hessen auch nicht. Wie viele Menschen wurden in Hessen noch mal zum Tode verurteilt?


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 20:48
Zitat von TyonTyon schrieb:Aber ich weiß das Israelische Rechtssystem ist korrupt wie kein anderes.
Ich kenne wesentlich korruptere Staaten, wie korrupt das Rechtssystem ist in Israel weiß ich nicht.
Jedenfalls lies die israelische Regierung den Mörder Yona Avrushmi nach 27 Jahren frei obwohl er eigentlich Lebenslang hinter Gittern sitzen müsste. Aber Netanjahu sie es anscheinend nicht so eng wenn man Granaten auf Demonstranten wirft die für den Frieden sind.
http://www.haaretz.com/print-edition/news/man-who-killed-left-winger-at-83-protest-released-1.339393


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 22:04
Lebenslang bedeutet in Israel 13-30 Jahre bzw wirkliches Lebenslang mit einer Art Sicherheitsverwahrung.

Nur mal so nebenbei.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 22:18
@Tyon
Soviel ich weiß sollte der Kerl ewig schmoren aber seine Strafe wurde in 27 Jahre umgeändert.
Zitat von TyonTyon schrieb:Ich hab eine Goldene Kugel. Ich zeige sie dir aber nicht.
Dann darfst du auch nicht meine sehen. Die ist nämlich hübscher als deine.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 23:03
@libertarian
Oh man wie einfach gestrickt. Wenn du so denkst, Die Palästinenser haben mit den Briten den Krieg gegen das Osmanische Reich gewonnen also steht ihnen das Land zu. Willst du wirklich auf dieser Grundlage Diskutieren?
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Wie sieht die nette UN denn das mit Tibet?
Hier geht es um Israel, mit Tibet kannst du in dem entsprechenden Bereich diskutieren.
Zählen für dich keine UN Beschlüsse?

@Tyon
Zitat von TyonTyon schrieb:Die meisten Länder in der UN und auf der Welt sind Verbrecherische Systeme die nicht einmal etwas zu sagen haben sollten da sie viel größeren Dreck am Stecken haben.
Sind deswegen UN Beschlüssen für dich unwirksam? Wie die Anerkennung Israels als Staat?
Zitat von TyonTyon schrieb:Weißt du was die Araber viel mehr stört als ne blöde Plakette? Das es überhaupt Juden in Hebron gibt.
Und darum dürfen diese Juden einen Massenmörder verehren?
Zitat von TyonTyon schrieb:Das ist doof.
Wenn du die Wahrheit für doof erklärst. OK


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 23:36
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Oh man wie einfach gestrickt. Wenn du so denkst, Die Palästinenser haben mit den Briten den Krieg gegen das Osmanische Reich gewonnen also steht ihnen das Land zu. Willst du wirklich auf dieser Grundlage Diskutieren?
Ich will Ostpreußen wieder!

Denkst du denn, man kann mehrere Kriege vom Starter gehen lassen und dann auch noch fordern, danach alles wieder so zu bekommen, wie es davor auch schon war.

Also bitte.

Willst du nicht mal hier darauf eingehen:
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Internationales Recht sagt auch, dass Israel sichere Grenzen, sowie Entschädigungszahlungen für den Angriffskrieg zusteht.
Desweiteren ist in bestimmten Abschnitten des Westjordanlands die jüdische Bevölkerung längst in der Überzahl. Diese werden dann auch durch den Grenzzaun geschützt werden. Sowohl den Grenzzaun, der Israel übrigens eine geringere Rate an Anschlägen beschert hat, als auch die dortigen Siedlungen müssten abgerissen werden, sollten die "gemäßigten" Palästinenser auf allen ihren Forderungen bestehen bleiben. In Ostjerusalem befinden sich wichtige jüdische Heiligtümer.

Die Palästinenser müssen endlich Kompromisse eingehen. Und ich glaube, eine stetige Expansion der Siedlungen erhöht den Druck, dass sie dazu endlich bereit werden. Da sie sonst noch mehr verlieren könnten.

Wie gesagt, viele Siedlungen können abgerissen werden, sollte es zu einer Einigung kommen. Und das hat Israel auch schon oft genug bewiesen.
Zitat von SolomannSolomann schrieb:Zählen für dich keine UN Beschlüsse?
Wenn ich mir manche so ansehe: Nö.

Sind sie für dich etwa das Wort Gottes?


4x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

02.11.2011 um 23:42
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ich will Ostpreußen wieder!
das gehört leider der shweiz, dafür bekommen wir griechenland italien und irland...


melden

Israel - wohin führt der Weg?

03.11.2011 um 10:18
Die Judenbrille und der israelische Wohnungsbau
Angenommen, nur mal angenommen, Moshe Goldstein käme nach Chemnitz, kaufte dort ein Grundstück und wollte darauf ein Haus bauen. Wenn dann, auch nur angenommen, ein deutscher Herr XYZ käme und sich darüber aufregte: "Juden dürfen in Chemnitz nicht bauen!" - dann gäbe es ein Riesentheater und der deutsche Herr XYZ wäre ein Antisemit: ein böser, schlechter Mensch. Wenn, weiter nur angenommen, Moshe Goldstein aber nach Jerusalem ginge und dort im Osten der Stadt ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen wollte, gäbe es auch Theater von den gleichen Leuten. Nur diesmal wäre Moshe der Böse. Denn Juden dürfen in Ostjerusalem nicht bauen! Machen sie es trotzdem, dann tun sie Unrecht, gefährden den Frieden, sind Rassisten oder begehen gar Kriegsverbrechen - denn sie verletzen die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes. Warum bloß gilt das, was in Deutschland als Antisemitismus verurteilt und u. U. juristisch verfolgt würde, warum gilt das in Ostjerusalem plötzlich als "internationales Recht"?
Wenn, zum Beispiel, Italiener oder Inder oder Türken in Deutschland Grundstücke kaufen und Häuser bauen, dann ist das die selbstverständlichste Sache der Welt. Wenn sie gar Arbeitsplätze schaffen, wird ihnen der rote Teppich ausgerollt und oft genug noch Geld hinterher geworfen. Nichts anderes haben die Juden im Nahen Osten auch getan: Sie haben Land gekauft, Häuser darauf gebaut und unzählige Arbeitsplätze geschaffen - alles (überwiegend) ganz normal und ganz legal. Aber genau dieses selbstverständliche Recht will man ihnen in Teilen des Heiligen Landes verwehren. Doch nicht nur das, denn immer, wenn es den Arabern möglich war, haben sie die Juden dort aus deren Häusern vertrieben und von deren Grund und Boden verjagt. Das war nach 1922 in Jordanien so; das war 1948 in Gaza, Westbank und Ostjerusalem so; das war letztlich auch der Fall ab 1979 auf dem Sinai und 2005 in Gaza. Und genau das ist in dem angestrebten Palästinenserstaat offenbar auch geplant.
Für die betroffenen Juden sieht das dann konkret z. B. so aus: Südlich von Jerusalem liegt das Siedlungsgebiet "Gusch Etzion". Dort gab es seit 1927 jüdische Siedlungen - auf Grund und Boden, der von Juden ganz legal gekauft worden war. Diese Siedlungen wurden mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. 1948 besetzten die Jordanier das Gebiet und vertrieben die rechtmäßigen Besitzer. Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 kehrten die bzw. ihre Kinder und Enkel dorthin zurück und bauten ihre Siedlungen nochmals auf. Und heute sollen sie erneut von dem Land vertrieben werden, das seit 80 Jahren rechtmäßig ihnen gehört. (1)
1951 besetzten die Chinesen Tibet. Das ist bis heute umstritten und der Dalai Lama wird allgemein bedauert. Aber wann hörte man je von Protesten, weil die Chinesen dort Wohnungen bauen? Oder wo sonst hört man Klagen, daß irgendwo auf der Welt Wohnungen gebaut würden? Es sind einzig und allein die Juden, denen man das vorwirft! Wohlgemerkt: über die israelische Siedlungspolitik kann man gerne streiten. Dennoch bleibt die grundsätzliche Frage: Heute sind weit über eine Million Palästinenser Bürger des Staates Israel. Auch in Deutschland leben Millionen von Staatsbürgern "mit Migrationshintergrund". Dort wie hier gibt es jede Menge "Siedlungen", wo Menschen mit einer anderen, fremden Kultur gemeinsam leben. Warum sollte das, was in jedem demokratischen Staat ganz selbstverständlich ist, warum sollte das ausgerechnet für Juden in Palästina grundsätzlich verboten sein?
Aber immerhin, man könnte ja nun sagen: "In Ordnung, auf dem künftigen palästinensischen Staatsgebiet sollten nur Palästinenser leben und keine Juden - und
umgekehrt, in Israel sollten nur Juden leben und keine Palästinenser. Dann wären beide Seiten sauber getrennt und es gäbe Ruhe." Doch siehe da, genau die Leute, die lauthals gegen den jüdische Siedlungsbau protestieren, fordern im gleichen Atemzug den Bau von Siedlungen für Palästinenser in Israel; sprich: die Rückkehr der Flüchtlinge. Da die irgendwo wohnen wollen, müßte folglich entsprechend gebaut werden: Wohnungen für bis zu 4,6 Millionen Palästinenser auf dem Gebiet des jüdischen Staates. Das bedeutet letztlich: Für den Palästinenserstaat fordert man: "Juden raus!" und für den Judenstaat verlangt man: "Palästinenser rein!".
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit im Nahen Osten nicht nur mit zweierlei, sondern buchstäblich mit völlig entgegengesetztem Maß gemessen wird. Zum Beispiel nannte Robert Spaemann in der FAZ als Bedingungen für eine Frieden in Nahost u. a.: "Israel ... beseitigt auch die bisher auf fremden Territorium gebauten Siedlungen. Ferner: Israel verzichtet auf die ethnische Selbstdefinition, die jeden Nichtjuden in diesem Staat zum Fremden macht." (2) Auf deutsch heißt das wohl: Der künftige Palästinenserstaat müsse absolut, zu 100 Prozent, ethnisch definiert werden. Juden haben dort null Rechte; sie dürfen da nicht leben; selbst ihre Häuser müssen beseitigt werden. Der Judenstaat dagegen müsse absolut, zu 100 Prozent, auf jede ethnische Definition verzichten. Menschen aus anderen Völkern sollen dort alle Rechte haben und in unbegrenzter Zahl leben können. Kurz: Araber können sich mit eisiger Konsequenz von den Juden abgrenzen; Israel dagegen müsse sich der arabischen Welt vollständig öffnen; sprich: sich darin auflösen wie eine Semmel im Ozean.
In Deutschland gäbe es Neonazis als "Dumpfbacken mit Springerstiefeln und Glatze". Viel gefährlicher aber seien "Rechte mit Schlips und Kragen", die "braunes Gedankengut" eher unauffällig verbreiten. Antisemitismus ist ein großes, oft mißbrauchtes Wort. Dennoch, auch davon gibt es eher primitive Formen mit Hakenkreuzschmierereien und Tod-Israel-Gebrüll. Aber es gibt auch einen vornehmen, gebildeten Antisemitismus triefend von Edelmut und Menschenrechtsgehabe. Der beginnt dort, wo man Juden in eine Außenseiterrolle drängt, indem man sie mit besonderen, nur für sie gültigen Maßstäben mißt. Wo man an Juden Forderungen richtet, die andere nicht erfüllen müssen. Wo man Israel Dinge verbieten will, die allen anderen Völkern erlaubt sind.
Mit anderen Worten: Antisemitismus betrachtet die Welt wie durch eine "Judenbrille". Die gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Stärken, doch eines bleibt immer gleich: Sie sieht die weite Welt gelassen und desinteressiert, wie durch Fensterglas. Bei den Palästinensern aber wird sie zu Milchglas, da wird es schwierig, überhaupt noch etwas zu erkennen. Nur bei den Juden - da wird sie plötzlich zur Lupe. Da sieht diese Brille alles extrem scharf, supergenau und übergroß. Da erscheinen sogar jüdische Wohnungen wie riesige, furchtbare Monster, die ähnlich gefährlich sein müssen wie iranische Atombomben.
A. Rau
(1) Reusch/Gerloff "Grenzenloses Israel", S. 102
(2) R. Spaemann "Heiliges Land, friedloses Land"; FAZ v. 25. 07. 2009


2x zitiertmelden