Dobri schrieb:Dann sitzt das Mädchen im Unterricht, vollkommen irritiert, meistens nach irgendwelchen Ferien, und kann seinen Kopf nicht mehr nach rechts und links bewegen, weil dort das Tuch mit Klammern befestigt wird. Die Bewegungsfreiheit wird damit extrem eingeschränkt. Mir als Lehrerin tun die Mädchen einfach nur leid.
Sollte in Schulen nerst ab 10. Schuljahr erlaubt sein. Es ist erniedrigend, dies ab erster Periode tragen zu müssen.
Hier gehts um Gesichtsverschleierung.
Im Magrebh (Algerien, Tunesien, Marokko) und Ägypten, Syrien (vor Krieg) etc. ist dies schon lange Thema. Weil Niqabträgerinnen seither am Zunehmen sind. Sonst wäre es keins.
2 interressante Artikel aus 2010:
Für Ägypten könnte man dies nur schwerlich behaupten – auch hier ist der Streit um den Gesichtsschleier bereits im vollen Gange, sogar aus offiziellen religiösen Kreisen kommt Kritik an zuviel Verhüllung. Abd al-Muti' al-Bayyumi, Mitglied des Hohen Rates der Geistlichkeit an der Azhar-Universität, hat Mitte September sogar öffentlich das französische Schleier-Verbot unterstützt. In einem Interview mit der Deutschen Welle legte er jetzt noch einmal nach und erklärte, der Gesichtsschleier habe keinerlei Grundlage im Islam: Weder im Koran noch in der prophetischen Tradition gebe es Textstellen, die ihn zur Pflicht erklärten.
https://www.dw.com/de/verbietet-%C3%A4gypten-die-burka/a-6065327-0Schliesslich sind auch in den Strassen von Tunis, Sfax oder Gabès immer häufiger Frauen im Nikab zu sehen. Sie gehen ein Risiko ein, als Sympathisantinnen radikalislamischer Splittergruppen eingestuft zu werden. Militante Islamisten stehen in allen drei Maghrebländern unter scharfer Beobachtung durch Polizei und Geheimdienste. Die radikale Fraktion der breit gefächerten islamistischen Bewegung stellt die grösste Herausforderung für die herrschenden Machtapparate dar und wird auch von den laizistischen Eliten als Bedrohung empfunden.
https://www.forum-islam.ch/de/?we_objectID=66Seither sind Verbote in Bearbeitung sowie umgesetzt worden.
Ägypten 2018
Verbot für Schulen und Universitäten schon lange.
Ein neuer Vorstoss im ägyptischen Parlament will nun die Burka komplett von der Strasse verbannen. Die Vollverschleierung auf öffentlichen Plätzen soll «zu jeder Zeit und unter jeglichen Umständen» verboten werden, zitiert das Nachrichtenportal «The Media Line» aus der Gesetzesvorlage.
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/kommt-das-burkaverbot-in-aegypten/story/13774663Tunesien 2019
Verbot für öffentliche Gebäude und Einrichtungen.
https://www.maghreb-post.de/gesellschaft/tunesien-vollverschleierung-und-verdecken-des-gesichts-verboten/In Europa haben 7 Länder Verbote, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Lettland, Österreich und Holland;
Italien, Spanien und Schweiz regionale Verbote.
Ein generelles Verbot in öffentlichen Einrichtungen oder für Staatsbedienstete kennen auch Albanien, Bosnien, der Kosovo und die Türkei.
In Holland kam es schon zu Verwirrungen. Einer Konvertitin wurde Zugang zu Spielplatz verwehrt, obschon dies das holländischen Burkaverbot nicht hergibt.
Die Stellungnahme von A.I. ärgert mich.
Es ist gerade mal eine Woche in Kraft – und gilt auch nicht allgemein, das Burkaverbot in den Niederlanden. Doch es erregt die Gemüter immer mehr.
Aus der 175 000-Einwohner-Stadt Nimwegen etwa ist folgender Fall überliefert. Einer mit einer Nikab verhüllten Muslima, die mit ihrer Nichte und sechs Kindern auf einen öffentlichen Spielplatz will, wird der Zugang verwehrt. Die Polizei, die von Bürgern gerufen wird, weil das Vermummungsverbot in den Niederlanden auch für die Nikab gilt, ist ratlos. Es stellt sich die Frage: Ist der Spielplatz nun ein öffentliches Gebäude, für welches das Vermummungsverbot gilt – oder nicht. Die Polizei entscheidet sich, der Spielplatz sei kein öffentliches Gebäude, womit das Tragen einer Burka oder eben einer Nikab – also ein Gesichtsschleier, bei dem die Augen frei sind – erlaubt ist.
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Unterdessen hat sich auch die niederländische Sektion von Amnesty International gegen das Burkaverbot ausgesprochen, das seit 1. August in den Niederlanden gilt. Amnesty Niederlande meint, das Burkaverbot schränke die Meinungs- und Religionsfreiheit von muslimischen Frauen ein.
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Der an der Universität Leiden lehrende Völkerrechtler Afshin Ellian schreibt in einem Kommentar für das Nachrichtenmagazin «Elsevier Weekblad», dass sich Amnesty damit nun auf die Seite «der Taliban und des Islamischen Staates (IS)» schlage respektive damit den orthodoxen und politischen Islam unterstütze. Ellian weist auch darauf hin, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Urteil von 2014 das Burkaverbot für zulässig erklärte.
https://www.luzernerzeitung.ch/international/holland-kaempft-mit-burkaverbot-ld.1140949