Der nächste Krieg der USA wird gegen den Iran sein

leakim schrieb:Dann wäre es wohl erst mal Essig mit nem Militärschlag Seitens der USA oder halt mit schwerwiegenden Folgen verbunden und die Sanktionen hätten dann auch keinen Wert mehr.

Ein Militärschlag ist immernoch möglich... einfach ohne UN Mandat.
Ein Aufstand wird schwieriger, wegen dem Suport fürs Regime.
Und Sanktionen bringen eh nicht den gewünschten Effekt, wenn da ein riesen Loch im Gebilde steckt.

leakim schrieb:China will ne 25jährige Partnerschaft mit dem Iran eingehen und in der Zeit 400 Mrd. In Infrastruktur und Öl und Gasförderung pumpen.

Vielleicht überdenken die Chinesen ja nochmals ihre Investition, wenn die Amerikaner zu Zugeständnissen im Handelsstreit bereit sind?
Es ist halt auffallend wie immer mehr, die konkurrierenden Grossmächte USA und China, in den Konflikten dieser Welt auf gegenteiligen Positionen zu finden sind.
Umso weiter China sein Handelsnetz spannt umsomehr werden sie in diese regionalen Konflikte hineingezogen.
Es wird bald keinen Ort der Welt mehr geben, wo die Chinesen keine Interessen zu verteidigen haben.
Fehlt halt noch das Equipment für diesen Job, wie zbsp Flugzeugträger... aber es ist in Arbeit.
Die Zähne des Drachen wachsen ;)

Glünggi schrieb:Es ist halt auffallend wie immer mehr, die konkurrierenden Grossmächte USA und China, in den Konflikten dieser Welt auf gegenteiligen Positionen zu finden sind.

Das ist der Fall, seit es den UN-Sicherheitsrat gibt.

@SomertonMan

SomertonMan schrieb:Das ist der Fall, seit es den UN-Sicherheitsrat gibt.

Ja nur hat sich das Engagement Chinas früher auf selbigen beschränkt und es flossen noch keine Milliarden Summen gegen die "westlichen" Interessen.
Aber es ist ja auch so gewollt. Man hat ja bsp. China explizit aus dem Pazifikhandelsabkommen ausgeschlossen, dami es ein Gegengewicht bildet. Man will dieses Gegengewicht.... nur blöd wenn es zu schwer wird und im Weg rumsteht.
Und spätestens seit 2003 wissen wir ja auch was ein UN Mandat bzw der Sicherheitsrat wert ist, wenn ne Vetomach involviert ist.
Also lehnt man sich halt ab und an weit aus dem Fenster, darauf vertrauend, dass keiner wirklich eine direkte Konfrontation will.
Lieber n bisserl mit Proxy's rumspielen, das tut nicht so weh.

China hat sich früher auf sein eigenes Territorium, Probleme mit Minderheiten im eigenen Land und Tibet und die ständigen kleinen Konflikte mit seinen großen Nachbarn Indien und Russland konzentriert. Seit deren boomende Wirtschaft aber immer mehr auf Rohstoffe von außerhalb angewiesen ist, greifen sie wie mit Krakenarmen nach dem Rest der Welt. Und sind in vielen Ländern, gerade denen wo Demokratie nicht groß geschrieben wird und die Regierungen korrupt sind, als Partner recht begehrt, weil sie sich nicht in die Lokalpolitik einmischen, solange der Rubel rollt und die Rohstoffe fließen.

Ein Deal Iran-China wird deshalb hochinteressant werden. Wie werden die Amis, und Israel, darauf reagieren? Denn mit einer solchen Großmacht als Rückendeckung kann Iran den Amis den bösen Finger zeigen, in jeder Hinsicht. ... Und sich notfalls auch offen mit Saudi-Arabien anlegen wenn nötig.

Rao schrieb:Und sich notfalls auch offen mit Saudi-Arabien anlegen wenn nötig.

Naja aber China betreibt auch eine Fabrik für balistische Raketen in Saudi Arabien. ;)
https://www.srf.ch/news/international/china-liefert-an-saudi-arabien-die-saudis-setzen-auf-raketen
(Sie tanzen auf beiden Hochzeiten.)

China tanzt auf allen Hochzeiten, die kennen keine Peinlichkeit deswegen. Es tanzt auch mit dem Diktator in Nordkorea, trotz Sanktionen. Warum soll es nicht mit Iran und Saudi-Arabien gleichzeitig tanzen?

@Rao
Ja ne ich mein nur weil Du gemeint hast dass sich der Iran offen an Saudi Arabien wagen könne mit einer Macht wie China im Rücken.
Da wollt ich nur darauf hinweisen, dass China auch in SA Interessen hat und evt nicht so begeistert wäre von dem Plan.
Der Iran also keine Rückendeckung hat für einen Angriff auf SA.
Davon ab würde Die USA sofort in den Krieg eintreten und spätestens da relativiert sich der Wert der chinesischen Rückendeckung.

Glünggi schrieb:Vielleicht überdenken die Chinesen ja nochmals ihre Investition, wenn die Amerikaner zu Zugeständnissen im Handelsstreit bereit sind?

Das ist sehr unwahrscheinlich, die USA mit ihren alle paar Jahre wechselnden Präsidenten und ihrer USA-first - Politik sind viel zu wankelmütig, als daß die Chinesen sich auf solche Wackelkandidaten einließen. Faktische Diktaturen wie der Iran haben den Vorteil, daß sie nicht allzuviel Freunde und somit auch nicht viel Auswahl haben, für einen Partner wie China also sehr stabile Handelspartner darstellen.

Glünggi schrieb:Da wollt ich nur darauf hinweisen, dass China auch in SA Interessen hat und evt nicht so begeistert wäre von dem Plan.

Das wär denen egal, solange ihre eigene Firma nicht bombardiert wird, können sich die Länder gern gegenseitig zu Klump schießen.
Um so leichter könnte man den Überlebenden hinterher ihre Rohstoffe abnehmen.
Die Chinesen sind kalt wie Hundeschnauze, sowas wie westliche Moral oder Ethik erkennen sie nicht an und folgen ihr auch nicht.

@Rao
Ein offener Konflikt würde zuerstmal die Rohstoffversorgung der Golfregion behindern und dies wäre in der momentanten Situation eher suboptimal für China. Auch wenn sie auf lange Sicht hinaus planen... sowas kann man sich in Zeiten des Überflusses leisten und weniger in Zeiten mit wirtschaftlichen Druck.
Von einem Ausfall der ölförderung aufgrund eines offenen Konflikts der Golfstaaten, profitieren eigentlich nur andere ölförderländer die dann mit voll geöffneten Hahn und überrissenen Preisen absahnen können.
China als Importeur würde diese Zeit teuer zu stehen kommen... wärend ihr Konkurrent USA in diesen Zeiten gut exportieren könnten.

Iran kann froh sein das USA noch nicht zurück schlagen, die haben zur Zeit eine große fresse und wenn es knallt werden die Iraner tanzen lernen.

Rao schrieb:Die Chinesen sind kalt wie Hundeschnauze, sowas wie westliche Moral oder Ethik erkennen sie nicht an und folgen ihr auch nicht.

Ja. Man muss feststellen das Trumps " Maximum pressure " Strategie ein Schuss in den Ofen ist.
Man wollte den iran isolieren, jetzt ist Amerika isoliert . Die "Westliche Moral und Ethik " wird immer mehr uneins und Kollegen wie Xi, putin und co stoßen in die Lücken.
Deutschland tut sein übriges, wir sind nur deshalb so relaxt weil wir unser elementares Gas & Öl von putin beziehen weshalb uns halb Europa aufs Dach steigt .
Nebenbei kauft China hier alles auf und putin besetzt die Minister in den Mitgliedsstaaten.
Schöne neue Welt. Die nächste Generation hat ganz andere Probleme als wir hier , schön gemütlich im Forum tippen und die Mullahs feiern. Wird man mal sehen ob das noch so possible ist wenn China uns sagt was zutun ist und nicht "amerika".

Glünggi schrieb:Ein offener Konflikt würde zuerstmal die Rohstoffversorgung der Golfregion behindern und dies wäre in der momentanten Situation eher suboptimal für China. Auch wenn sie auf lange Sicht hinaus planen... sowas kann man sich in Zeiten des Überflusses leisten und weniger in Zeiten mit wirtschaftlichen Druck.

Wirtschaftlicher Druck (von außen) dürfte in einer Zeit, in der der Nahe Osten Krieg führt und die ganze Aufmerksamkeit der Welt dort liegt, für China eher ein geringes Problem sein, denn auch die Chinesen werden sich bereits Rohstoffe für kurzfristige Dürrezeiten gebunkert haben.
Und wenn der Krieg vorbei ist, kriegen sie die Rohstoffe, Öl und anderes, für ein Butterbrot nachgeworfen, weil die zerstörten Länder dann dringend Devisen für einen Wiederaufbau brauchen.
Wirtschaftlichen Druck von innen können die Chinesen jederzeit durch Drosselung ihrer Industrie und ein paar neue Gesetze verhindern, die sind schließlich immer noch sowas wie kommunistische Planwirtschaft, wenn die Regierung was vorgibt hat die Wirtschaft zu parieren.

Außerdem haben die Chinesen auch noch andere Quellen für verschiedene Rohstoffe, in Afrika, im eigenen riesigen Land und anderswo.
Sprich die Chinesen hätten ziemlich wenig Nachteile zu befürchten. Und sie sind dafür bekannt, über sehr lange Zeiten hinweg zu planen, mit sehr vielen Winkelzügen wie erfahrene Schachspieler, auch das sollte man nie unterschätzen.

Glünggi schrieb:China als Importeur würde diese Zeit teuer zu stehen kommen... wärend ihr Konkurrent USA in diesen Zeiten gut exportieren könnten.

In einer Krisenzeit wird die USA lieber auf den eigenen Vorräten sitzenbleiben und nix abgeben. Das haben sie schließlich nicht nötig. Russland würde die Gelegenheit nutzen für einen fetten Reibach, wenn die Ölpreise in die Höhe schießen, aber ob die dann Geschäfte mit ihrem Erzfeind China machen wollen ... fraglich.

Rao schrieb:die sind schließlich immer noch sowas wie kommunistische Planwirtschaft, wenn die Regierung was vorgibt hat die Wirtschaft zu parieren.

Bist du dir da sicher? Politik und Wirtschaft sind getrennt, wenn ich mich nicht täusche. Seitdem daher auch der Aufschwung.

Solange die Wirtschaft boomt, hat bei den Chinesen die Politik keinen Grund sich einzumischen, auf diese Weise kann man immer die Hände in Unschuld waschen, wenn was schiefgeht. Aber alle Oligarchen und Konzerne dort stehen jederzeit auf der Abschußliste der Regierung, wenn sie sich was mißliebiges leisten, was die Partei samt Bossen in Schwierigkeiten bringen könnte. So ähnlich wie in Russland also, wo auch alle Oligarchen nach Putins Pfeife tanzen müssen, sonst passiert ihnen was.

Rao schrieb: Russland würde die Gelegenheit nutzen für einen fetten Reibach, wenn die Ölpreise in die Höhe schießen, aber ob die dann Geschäfte mit ihrem Erzfeind China machen wollen ... fraglich.

Wie kommst Du darauf, dass Russland und China Erzfeinde seien?
Die kommen doch bislang ganz gut miteinander?

Jedimindtricks schrieb:oder meinste so ein '" paar " Rohrleitungen + Infrastruktur sind mal eben in 30 Tagen zusammengeschweißt?

Dazu gibts nun Aussagen der Saudis:

Nach dem Angriff auf Öl-Anlagen in Saudi-Arabien soll die Ölproduktion des Landes bis Ende September wieder komplett hergestellt werden. Das sagte der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman am Dienstag vor den Medien.
Ende September wolle das Land eine Kapazität von elf Millionen Barrel Öl pro Tag erreichen – bis Ende November zwölf Millionen.

Saudi-Arabiens Ölangebot sei bereits wieder so gross wie vor den Drohnenangriffen, so der Energiemister weiter. Die Öl-Versorgung der Kunden laufe wieder auf vollen Touren, da das Land auf Lagerbestände zurückgegriffen habe.

Die Reparaturarbeiten an den Anlagen seien nicht so umfangreich wie ursprünglich erwartet. Ende des Monats würden die Ölreserven wieder aufgefüllt, sagte der Geschäftsführer des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco, Amin Nasser.

https://www.srf.ch/news/wirtschaft/nach-dem-drohnenangriff-saudi-arabiens-oelproduktion-normalisiert-sich

Russland hat eine dünne Bevölkerung und viele Rohstoffe in Sibirien, China eine gigantische Armee und ständigen Hunger nach Rohstoffen. Was meinst Du, wie lange das gut geht. Nur weil an dieser Grenze gerade Ruhe herrscht, heißt das nicht, daß das ewig gut gehen wird, denn wirklich grün waren die beiden Riesenreiche sich nie: Wikipedia: Chinesisch-russische Beziehungen

Rao schrieb:Russland hat eine dünne Bevölkerung und viele Rohstoffe in Sibirien, China eine gigantische Armee und ständigen Hunger nach Rohstoffen. Was meinst Du, wie lange das gut geht. Nur weil an dieser Grenze gerade Ruhe herrscht, heißt das nicht, daß das ewig gut gehen wird, denn wirklich grün waren die beiden Riesenreiche sich nie:

Und auch wenn Russland und China zur Zeit zusammen arbeiten - Russland wird in dem Fall immer der Juniorpartner bleiben. Auch wenn das Russland anders sieht, aber Russland ist zu klein und bietet China außer Rohstoffen und Land nicht wirklich etwas von Substanz. Dazu ist Russland zu klein (wirtschaftlich gesehen!) und zu arm.
Aber das ist ein anderes Thema...

Russland ist nicht nur wirtschaftlich arm, sondern auch demographisch, seine Bevölkerung dünnt aus (geringe Geburtenrate, niedrige Lebenserwartung unter anderem wegen chronischem Alkoholmißbrauch), während in China ein paar hundert Millionen landlose Chinesen Gewehr bei Fuß stehen, sich in einem vielversprechenden weil rohstoff- und flächenreichen Land anzusiedeln.