Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@RotFront
ich verstehe deinen frust - und deine wortwahl und deine aussage - natürlich

- dieses system bringt hervor: arme, reiche, besitzende, nicht besitzende . . . der eine hat und dem wird noch mehr gegeben - der andere hat nicht und ihm wird mehr genommen . .. .

"elite" - ihnen gegenüber steht der "normalbürger", die masse

natürlich kann man der "elite" eigenschaften verpassen: ausbeuterische . . , ungerechte . . , machtgierige . . , machtbessene.. , rücksichtslose . . , menschenverachtende . . . oder auch - wie ich es erfahre - mildtätige, almosengebende, verständniszeigende . .. ;)

dieses monstrom kapitalismus besteht aus menschen - und die einen sind die gewinner - die anderen sind die verlierer - -

gesellschaften bestehen aus menschen - und dieses bestimmen die regeln - entweder in fairer weise - oder aber ein paar sind sich einig und zeigen den anderen wo es langgeht -

bei einigen hier bin ich ziemlich sicher, dass sie diese bezeichnung "elite" nicht als pseudonym für jude benutzen -

Auf ARTE (Global) kam gerade ein sehr interessante Bewegung in Frankreich.
Die "Decroissance"
Sie sind echte Vordenker einer Welt fast ohne Wachstum.
Eines völlig neuen Gesellschaftsmodells mit begrenzten sozialen Unterschieden.
Und einer letztlich ökologisch orientierten Welt.

Naturlich haben sie es schwer unter Arbeitern.
Für Arbeiter klingendie neuen Parolen der Genügsamkeit wie Hohn.

Sie setzen sich vür Entschleunigung ein, für eine vereinfachung des Lebens, für die Überwindung von Druck und Stress.
Wir dürfen nicht mehr einen Überfluss an Konsumgütern herstellen, die letztlich im Müll landen.
Die Diktatur der Wirtschaft muss aufhören.
Andere Facetten unserer Persönlickeiten müssen in den Vordergrund treten.

Unsere Gesellschaft hat kein Sinnangebot außerhalb der Arbeit zu bieten.
Arbeitsfreie Zeit ist einzig und allein zum Konsumieren verplant.
Unsere Gesellschaft ist wie ein Fahrrad.
Wenn man aufhört zu treten, fällt man um.

Wo bleibt Platz für Freiheit ?

Interessant ist eine Bemerkung Daniel Cohn - Bendit 's über " Decroissance " :
"Alles Spinner !"
Vor 40 Jahren sagte man das gleiche über ihn !

@kiki1962
Um an dieser Stelle auch mal wieder meinen Senf dazuzugeben:
Wir jammern relativ gesehen auf hohem Niveau.
Ein ständiges lamentieren über Ungerechtigkeiten, eines Systems, welches aufgrund seiner Effektivität (auch wenn sie dir pervers erscheint) nicht mehr wegzudenken ist(und wo nicht eingeführt von der Bevölkerung angestrebt wird), kommt mir nutzlos vor.
Ich halte es für sinnvoller(kurz vor dem Kollaps) zu akzeptieren wie unverrückbare Gegebenheiten sind.
Wenn schon das abstruse System kreditgebundener Geldschöpfung in die Hauptschülereinfallspinsel Politiker und Wirtschaftswissenschaftler nicht vordringen kann-wie sollten dann Veränderungen stattfinden?
Wenn du das alles so wirklich glaubst, empfehle ich dir es den States gleichzutun-mach so viele Schulden wie möglich, die werden eh weginflationiert... über ein paar Jahre- wobei Japan hat heute den Rückfall in die Deflation erklärt...

Derzeit kann man nur strampeln, wie der Korken im Wasser...und das tun die Regierungen auch...

@eckhart
hab die Sendung zwar nicht gesehn (hab kein TV) aber dein letzter Beitrag gefällt mir intellektuell sehr gut-ich werd heut Nacht davon träumen...und dann aufwachen und wissen, daß alles nur ein Traum war...

@AUMNGH44
Vor 40 Jahren haben manche von einer Regierungsbeteiligung der Grünen geträumt.
Du weißt, was daraus wurde ?

AUMNGH44 schrieb:Wir jammern relativ gesehen auf hohem Niveau.

Stimmt, wir tun es aber auch und vor allem für die, die ganz unten sind.

Und wir tun es hauptsächlich deshalb, um immmer wieder und wieder um deutlich zu machen, dass die da ganz unten, die schon längst zu Sündenböcken erklärt worden sind, nicht schuld sind an der Misere.
Ansonsten hast Du recht und ich habe auch nur meinen Senf dazugegeben.

@AUMNGH44
meine bank ist klug - sie gibt mir keinen kredit :D

@eckhart
jetzt kommt die aussage: arbeite raubt lebenszeit - -

Denn in der Arbeit kreuzen sich Herrschaft und Befreiung, Mühsal und
Genuss, Entfremdung und Selbstverwirklichung, Entwicklung und
Nichtentwicklung, Notwendigkeit und Freiheit.
„Unserer Gesellschaft geht die Arbeit aus“, rufen seit etwa 25 Jahren die
Sozialwissenschaftler als handle es sich um ein Bergwerk, das erschöpft

st. Sie bemühen sich, einen Gesellschaftszusammenhalt anders zu
finden, nicht über Arbeit, sondern vielleicht über Kommunikation oder
über den Konsum und so das Trauerspiel in einem Wellnesscenter zu
beenden. Das ist zwar Mainstream-Theorie, scheint sich aber praktisch
zu bewahrheiten. Denn inzwischen lehrt uns die Weltwirtschaftskrise das
Fürchten. Die Meldungen über mehr und mehr Arbeitslose – täglich
mehrere Tausend - füllen die Nachrichten, Angst schleicht sich in die
Herzen der Vielen. Wann wird es uns treffen? Verzweifelt versucht man
sich an den Arbeitsplatz, soweit noch vorhanden, zu klammern, alle
weiterreichenden Wünsche zu vergessen und ist bereit zu vielem.

http://www.google.de/search?q=Frigga+Haug+sozialforum&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=com.ubuntu:de:official&client=firefox-a

@eckhart

eckhart schrieb:Vor 40 Jahren haben manche von einer Regierungsbeteiligung der Grünen geträumt.
Du weißt, was daraus wurde ?

Ja-aber ich seh auch, was aus den Grünen wurde...

Ich bin deiner Meinung-sie sind nicht schuld - eine Solidaritätserklärung sollte hier wohl stehen:
Ich bin auch arbeitssuchend-war paar Monate in Indien unterwegs und hab mit Rikschatretern und Steineklopfern geredet-Indien ist ein Land mit hoher Wachstumsquote-wo glaubst du kommt diese an?
Die Welt ist so! Hart aber ungerecht!
Evtl wird es Zeit daß sich auch die Industrieländer darauf einstellen-unser Sicherheitsbedürfniss ist hierbei eine hohe Hürde-zumal sie zum Teil das Bedürfnis unserer Vorfahren deckt...

@kiki1962
Du beschreibst das Problem, der Dienstleistungsgesellschaft.
Das produzierende Gewerbe und vor allem der breite stützende Mittelstand haben mit hohen Barrieren zu kämpfen.
Mir ist ein 52jähriger Reifenwechser und Servicemechaniker mit solidem Kundenstamm und florierendem Geschäft bekannt, der eine 2000Euro teure Barriere zu überwinden hat, um sein Geschäft aus der Schwarzarbeit zu nehmen! Wofür?
Sicher auch ein Dienstleistungsunternehmen-aber die Probleme meines Bauern, der von Milchwirtschaft und Hühnereiern lebt gestalten sich noch drastischer...
Vom Raps und den politischen Schaukeleien um Biodiesel will ich jetzt gar nich anfangen...Die Verwaltung dient der Verwaltung der Verwaltung...

@AUMNGH44
Kürzer treten eindeutig ja, viel kürzer sogar, aber nicht um das Wohl einiger Weniger zu mehren, sondern um denen, die viel weniger haben, als wir, etwas zukommen zu lassen.
Eine Chance.
Nur Die können verzichten, Die etwas haben.
Die sozialen Unterschiede sind viel viel zu lange ins Uferlose gewachsen.
Wir sind alle verrückt gemacht worden. Haben uns verrückt machen lassen.

Uns wurde und wird immer noch ständig vorgespielt, jede(r) könne es schaffen zu den Reichen und Schönen zu gehören.
Solche Völker sind unfähig gemacht worden.
Unfähig zu jeder vernünftigen angemessenen Reaktion.
Unfähig umzudenken.
Zukunftsunfähig.

Eigentlich müsste die Veränderung von uns ausgehen.
Das wird nicht sein.
Von uns wird der Crash ausgehen.

@AUMNGH44
ich beschreibe nicht die dienstleistungsgesellschaft - sondern den kapitalismus - u.a. mit der idee weniger arbeit - und gerae deshalb zufrieden :D

Teilzeitarbeit für alle als eine zeitgemäße Unterwanderung
festgefahrener Politik, gewohnter Vorstellungen, eingerosteter Identitäten,
Ungleichzeitigkeiten und Ungerechtigkeiten hört sich ein wenig schräg
an zum Gewohnten.

@eckhart
Glaubst du es bringt den Menschen weiter seinen Kopf in den Depressionssumpf zu stecken?
Deine Worte habn sonen Klang von: "Der Untergang passiert halt und alles is Sch...!)
Meines Wissens gehören Leute wie Bill Gates und Warren Buffet über ihre Stiftung zu den größten privaten Spendenzahlern...

Warum redest du von Crash? Und warum soviele andere auch?
Warum sollte ein Bauer seine Milchkuh schlachten? Nur wenn sie alt ist!
Diese Schemata kommt in der Finanzgeschichte doch weltweit des öfteren vor... Und plötzlich regen sich alle darüber auf-nach Simbabwe hat kein Hahn gekräht...

Die Finanzwelt ist halt wie das Meer-manchmal bissl ruppig-aber das muß von den Naturgesetzen so sein-es gibt eben Dinge, die man nicht versichern kann-und jede Versicherung kostet übrigens Geld-eine Tatsache, die vielen nicht bewußt ist.

/Ich find es schön, dasß auch Hedgefonds ordentlich Federn lassen mussten/müssen)

@kiki1962
Und wie gehn wir mit denen um, die mehr arbeiten wollen um mehr Wohlstand zu haben?
könnte es sein, daß deine Identifizierungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt sind?
Wie schon erwähnt, bin ich viel gereist und vertrete die Ansicht, daß dieser Aspekt nicht mehr aus der Menschheit zu entfernen ist-von Subkulturen in Industriestaaten abgesehen.

@AUMNGH44
das ist für einige das leitbild - teilhabe an den genüssen des lebens - sollen sie - bitte - das haus , das auto, das presitgeobjekt seiner begierde soll er es doch haben

ich brauche nicht viel - ich möchte ein bewusstes leben führen - ich möchte meine begabungen fördern, möchte das tun, was mir am herzen liegt

was ist schon materieller reichtum - heute wunderbar - herrlich - in fünf jahren landet das erworbe einst so heiß begehrte in der tonne - neues muss her . .

und manch einer - rackert, arbeitet dafür tag und nacht - tja - jetzt ist der einst so glückliche familienvater mitte 40 und hatte einen totalen zusammenbruch -

mitgefühl habe ich für die frau - die nun die zwar schon relativ großen kinder 10, 12, 15 weiterhin allein bewältigen muss - - -

Um beim Bild vom Bauern zu bleiben.
Der Bauer will seine Kuh nicht schlachten.
Er nimmt keine Rücksicht auf seine Kuh.
Er will immer mehr Milch aus ihr herausholen.
Da er verlernt hat, wie eine gesunde Kuh aussieht,
übersieht er, dass sie todkrank ist.
Pervers ist, dass ich genau diese Bilder über solche Kühe im TV gesehen habe.
Diese Metapher ist sogar Wirklichkeit.

Habt ihr schonmal daran gedacht, daß Kapitalismus wie ein Geschwür sein könnte, das ihr zwar teilweise entfernen, auf Dauer aber zwangsläufig doch damit leben müßt?
Ganz einfach, weil es sich aufgrungd seiner "Struktur" (Verwandschaft zu Strukturvertrieb-multiple Marketing) nicht mehr aus unserem Gesellschaftssystem entfernen lässt?

@kiki1962

kiki1962 schrieb:jetzt kommt die aussage: arbeite raubt lebenszeit - -

Werde doch mal Selbstversorger und dann weißt du erstmal wirklich, was es heißt zu arbeiten und sein Brot im Schweiße des Angesichts zu verdienen

@kiki1962
Wir arbeiten uns krank um Geld zu verdienen.
Und geben das Geld aus, um gesund zu werden.

@kiki1962

kiki1962 schrieb:mitgefühl habe ich für die frau - die nun die zwar schon relativ großen kinder 10, 12, 15 weiterhin allein bewältigen muss - - -

Ich teile dein Mitgefühl-genauso wie für die Bettlerin in Neu-Dehli, bei der ich weiß, daß ihr von meiner 50Paisa Spende ungefähr 25Paisa bleiben, weil sie die Bullen und den "Verwalter" der Straße bezahlen muß...die Welt ist korrupt-und daran wird sich nichts ändern-weil man das bereits bei wildlebenden Bonobos (Schimpansen) beobachtn kann.

@AUMNGH44
das ist ein geschwür - und jeder möge darin leben, wie er es für richtig hält - die einen die mitschwimmen und oben bleiben - die anderen, die nur noch knapp mit der nase über dem wasser bleiben . . ja nicht untergehen

und die ganz anderen - tja -

@SamuelDavid2
ich bin in der landwirtschaft aufgewachsen - ich kenne noch alle arbeitsgänge - und ich weiß noch, wie es ist mit der Sense das korn zu mähen, puppen aufzustellen - es mit dem flegel zu dreschen usw. . .

klar könnte ich die äcker meiner vorfahren wieder bearbeiten - die idee war schon da - und wurde lange, lange überlegt - und natürlich "berechnet" - und da musste ich passen - denn ich hatte weder geld für die kuh, noch für den ochsen, der den karren ziehen sollte, noch . . .

@eckhart

eckhart schrieb:Wir arbeiten uns krank um Geld zu verdienen.
Und geben das Geld aus, um gesund zu werden.

den merk ich mir-danke;)