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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 17:05
@Valentini
@kiki1962
Bevor die kontroverse Diskussion losgeht, lade ich ALLE ein, folgende Statements (oder eins von beiden) von Meinhard Miegel anzuhören.
(Nr. 2 läuft etwas schneller, um die Youtube-Zeit einzuhalten).
Ich bin kein Fan von Miegel. Habe ihn bis jetzt als Mietmaul gesehen.
Er ist neben dem "sinnfreien" Sinn, einer der wenigen, die überhaupt etwas sinnvolles sagen.
Aber er spricht bemerkenswerte Wahrheiten aus.
Ich werde später eine stichpunktartige Zusammenfassung eines 45-Minuten-Vortrages von 2006 nachschieben, der, wie ich finde, noch wesentlich brisanter ist.

https://www.youtube.com/watch?v=D7VhHngomlY


https://www.youtube.com/watch?v=jgXvXfJgvtU

FAZIT:
Was auf uns zukommt, ist gewaltig.
Die Umsetzung ist alles !!!
Keine Partei scheint es zur Kenntnis zu nehmen.
Null Gedanken.
Null Ideen.
Null Konzepte.

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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 17:32
Passend ist auch das zum Lesen (interessant-wieder von 2005):

Gigantische Fehlallokation?
10:50 12.08.05

Märkte, so heißt es in der Lehrbüchern der Ökonomie, sind effiziente Veranstaltungen, die die Knappheitspreise aller Güter und Ressourcen ermitteln.

Lassen wir das Öl einmal beiseite, dann sind die wichtigsten Ressourcen, um die es heute geht, Arbeit und Kapital. Bei beiden registrieren wir derzeit Angebotsmärkte, das heißt, das Angebot übertrifft die Nachfrage deutlich. In der Theorie müssten jetzt die Preise sinken, doch es sinken nur die Preise für Kapital, diejenigen für Arbeit bleiben relativ konstant.

Haben wir es hier mit einer gigantischen Fehlallokation zu tun? Leisten die Märkte nicht das, was sie eigentlich leisten sollen?

Einerseits ist das sicherlich richtig. Der Herdentrieb an den Finanzmärkten sorgt für eine Überspekulation, die die Kurse für jegliche Kapitalien in die Höhe treibt und damit die Renditen – und spiegelbildlich die Kapitalkosten – nach unten drückt.

Andererseits ist das, was wir derzeit beobachten, sicherlich ein durchaus typisches Phänomen für gesättigte Volkswirtschaften:

So wie der Bürger seinen fetten Bauch vor sich herschiebt, so schieben unsere Volkswirtschaften einen fetten Bauch an Vermögen vor sich her.

Das Sozialprodukt erlahmt, doch die Vermögen steigen ordentlich weiter.

So tut sich eine Schere auf, die erwarten lässt, dass die Renditen dauerhaft niedrig bleiben.
Bei der Arbeit hingegen tut sich wenig. Und das ist auch gut so. Denn im Gegensatz zum Kapital, dessen Erträge meist direkt wieder in die Kapitalbildung fließen, sind die Arbeitsentgelte zugleich die Kaufkraft, die beinahe alleinig das Sozialprodukt weiter steigen lassen können.

Eine verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik müsste daher die Arbeit steuerlich und abgabentechnisch entlasten, das Kapital hingegen belasten. Wir müssten die Steuern und Abgaben (Stichwort: Lohnnebenkosten) radikal senken und gleichzeitig das Kapital besteuern und sozialabgabenpflichtig machen.

Was heute jedoch zu beobachten ist, ist das genaue Gegenteil davon. Die Arbeit ist extrem belastet mit Steuern und Abgaben, das Kapital hingegen fast gänzlich freigestellt.

Und anstatt so etwas einmal öffentlich zu diskutieren, zelebriert die Öffentlichkeit das bekannte Tittytainment.

Die große Merkelschröderwesterwelle-Soap-Opera.

Was passiert in der nächsten Folge? Wir alle sind ja so gespannt! Schalten Sie morgen wieder ein! Doch es hat natürlich Methode: Denn je mehr man die Bevölkerung für dererlei sinnlose Dinge begeistert, umso besser können die Interessen der hinter einem stehenden Lobbygruppen durchgesetzt werden. Und das sind doch, wenn ich es recht sehe, bei allen großen Parteinen die selben.

Als Börsianer darf man so etwas natürlich nicht sagen. Aber es hat ja auch noch niemals jemand behauptet, Börsianer verstünden etwas von der Wirtschaft.

Mit den besten Grüßen!
Bernd Niquet

http://www.stock-world.de/analysen/1455930-Gigantische_Fehlallokation.html


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 18:05
@eckhart
seit jahren sprechen soziologen über diese veränderung

sie basieren auf der feststellung: es wird weniger produzierende arbeit geben - der begriff arbeit muss neu definiert werden - die gesellschaft wird sich anders aufstellen müssen

miegel spricht vom bisherigen wachstum durch wirtschaft und da dies nicht mehr gegeben ist, werden sich andere "lebensmodell" zwangsweise entwickeln müssen

wir erleben schon jetzt, dass staaten ihren aufgaben nicht mehr gerecht werden - sei es bildung, sei es der erhalt kultureller oder überhaupt öffentlicher einrichtungen

die selbstorganisation sprich ehrenamt übernimmt dies zum teil oder fast vollständig

auch wenn mich hier einige arg kritisieren, weil ich von mir behaupte: einen job in der freien wirtschaft für peanuts - nein danke - aber meine begabungen dort einsetzen wo sie gebraucht werden - jederzeit

wenn solche modelle greifen sollten, nein greifen müssen, wie sie miegel vorstellt, dann setzt dies aber auch ein absolutes umdenken voraus

banken in dem momentanen umfang werden nicht mehr benötigt, der aktienhandel wird sich verringern und die wirtschaft wird mehr vor ort agieren


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 18:05
Die Länder sind aber aufgrund vielfältiger Umstände nicht in der Lage mit zu konkurrieren.
Wenn der Euro abgeschafft wird, so ist das eine win-win-Situation
------------------------------------------------

Na ob ein Rückfall in Nationale Alleingänge langfristig vorteile bringt?

Ich denke in Zeiten der Globalisierung kommt man nicht weiter damit, das Hauptproblem an der EU ist halt im Moment eine übertriebene Bürokratie und eine ungerechte Verteilung der Zahlungslasten.

@Valentini


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 18:07
Eine verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik müsste daher die Arbeit steuerlich und abgabentechnisch entlasten, das Kapital hingegen belasten. Wir müssten die Steuern und Abgaben (Stichwort: Lohnnebenkosten) radikal senken und gleichzeitig das Kapital besteuern und sozialabgabenpflichtig machen.

Was heute jedoch zu beobachten ist, ist das genaue Gegenteil davon. Die Arbeit ist extrem belastet mit Steuern und Abgaben, das Kapital hingegen fast gänzlich freigestellt.
---------------------------------------

bravo zu der Erkenntnis? Nur warum wettern hier alle gegen die Steuerentlastungen, Reformen der Sozialsysteme, schreien nach mehr Staat.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:22
@kiki1962
Das wird in dem 45-minuten-Vortrag noch deutlicher:

Miegel sagt, dass WIR schon lange über unsere Verhältnisse leben.

Zugleich sagt Miegel, dass die Reallöhne schon jahrzehntelang nicht mehr gestiegen sind.
er lobt die Gewerkschaften.

Wen er mit "WIR" meint, lässt Miegel offen ...
Wenn man sich auf die Suche nach "WIR" machen will,
muss man sich dorthin begeben,

wo von der Wahrung des Wohlstandes
gesprochen wird.

Seit es mit dem Wachstum bergab geht, appellierte jede Regierung an uns, im Interesse der Wohlstandswahrung den Gürtel enger zu schnallen.

Der Wohlstand wurde gewahrt und vermehrt.
Nur die Zahl der Berechtigten sank dramatisch.
Deutschland ist immer noch eines der wohlhabendsten Länder der Welt.

Seltsamerweise glauben all die,
die sich bescheiden und beharrlich den Gürtel enger und enger zu schnallen,
immer noch,
sie säßen mit den Wohlstandswahrern in einem Boot.

Dem ist jedoch nicht so !
Leutseelige, hemdsärmelige Appelle mögen immer noch mit einigem Erfolg darüber hinwegzutäuschen versuchen.

Die "Wohlstandswahrer" sitzen mit dem Volk nicht mehr in einem Boot !

Unter Umständen könnte folgen, dass es immer mehr merken.

Daraus könnten verheerende Schlussfolgerungen entstehen:

Wer schleimt sich denn ständig bei uns ein und versucht uns auf die Schwächsten der Gesellschaft zu hetzen und warnt vor terroristischen Anschlägen ?
Wer hat denn was zu verlieren, wer schürt Abstiegsängste?
Wer könnte denn von Terroristen vorrangig bedroht sein ?
Wer ist denn von uns abhängig ?
Wer denkt denn, er könne sich mit Geld alles kaufen ?

Verhängnisvolle Antworten, auf diese Fragen, wenn man ehrlich ist.

Ich könnte mir nichts schlimmeres vorstellen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:27
edit: den Gürtel enger und enger zu schnallen versuchen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:37
@eckhart
die im wohlstand haben ihn sich über generationen gesichert - es sei denn die währung stürzt ab


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:37
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wer schleimt sich denn ständig bei uns ein und versucht uns auf die Schwächsten der Gesellschaft zu hetzen und warnt vor terroristischen Anschlägen ?
Wer hat denn was zu verlieren, wer schürt Abstiegsängste?
Wer könnte denn von Terroristen vorrangig bedroht sein ?
Wer ist denn von uns abhängig ?
Wer denkt denn, er könne sich mit Geld alles kaufen ?
Youtube: Marc-Uwe Kling: Wer hat uns verraten?
Marc-Uwe Kling: Wer hat uns verraten?
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ab 1:07


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:42
Unser Staat verschuldet sich jedesmal mehr und die Zinsen nehmen einen immer höheren Prozentsatz der Haushaltskosten ein, wie soll man da Steuern senken? Und denken wir an die unerbittlich kommende nächste Wirtschaftskrise, diese wird weitere Löcher in den Teppich an Einnahmen reißen.

Dass sie uns verkauft haben, nicht mal mehr nur für dumm, siehe http://www.bundesfinanzministerium.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2009/06/20092406__PM26.html (Archiv-Version vom 13.02.2010)

Nee, ist klar, die Zahlen werden ab 2011 wieder runtergehen. Nächstes mal wird alles anderes.

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:bundeshaushalt-2010-schaeubles-jahr-der-schwerwiegenden-entscheidungen/50062720.html (Archiv-Version vom 05.05.2010)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:49
@Fedaykin

Griechenland ist mit seiner geringen Produktivität nicht für den Euro geeignet und deswegen schadenb sie sich nur selbst, weil sie nicht konkurrenzfähig sind. Mit einer eigenen Währung könnten sie dahingehend operieren, dass sie ihre Währung abwerten. Nebst besser Konkurrenzfähigkeit hat s auch noch den Vorteil, dass sie wieder mehr Tourismus hätten.

Und aus dem Euro zu gehen, heißt ja nicht keine internationalen Geschäfte mehr zu machen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

22.03.2010 um 19:52
@mitras

2011 fällt erstmal die Beschränkung der Niederlassungsfreiheit für die bedenklichen Länder. Dann werden sich nicht wenige auf den Weg in deutsche Land machen. So geraten die Löhne dann noch weiter unter Druck, was nebst den weiter sinkenden Steuereinnahmen auch noch weiter steigende Sozialausgaben für die riesige Wanderbewegung haben wird


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 10:25
das ist ein Szenario. ob es wirklich so schlimm wird?

Nicht umsonst drängt man in bestimmten sparten nache Mindestlohnregelungen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 12:25
Die Politik will eigentlich keine Mindestlöhne bzw. Lohnstandards, vor allem die CDU und FDP. Darum gibt es solche Skandal wie bei Schlecker, die Leute kommen ungewollt in Kurzarbeit zu Niedrigstlöhnung und prekäre Arbeitsverhältnisse ohne Kündigungsschutz. Durchsichtig ist, dass die Politik eine Strategie der Eskalation verfolgt, um später mal Zwangsarbeit einzuführen, vielleicht für 4 Eur die Stunde, Niedriglöhne über die Hintertür, zuerst der Schock mit 1 Eur Jobs und dann wird das System langsam zurecht eskaliert.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 14:57
@Valentini
schon die eu hat in dem vertrag festgelegt, dass nach dem lohn entsprechend der höhe des herkunftslandes landes bezahlt wird

und klar doch unternehmen nehmen den billigsten - und für jenen brauchen sie auch keine zusätzlichen kosten zu veranschlagen wie z.b. rentenversicherung usw.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 15:20
@kiki1962

Eine der typischen dafür anfälligen Bereiche wäre der Bereich der Gebäudereinigung und dort man (ob es woanders auch schon geschehen ist, weiß ich nicht) ein bestimmtes Konstrukt (ähnlich dem Mindestlohn) geschaffen, dass verhindert dass Menschen unter dem festgelegten Lohn beschäftigt werden dürfen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 15:25
@Valentini
hm - wenn du meinst - stimmt aber so nicht - diesen mindestlohn gibt es nicht für alle in reinigungsfirmen beschäftigten -


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 15:29
@kiki1962

So weit ich weiß müssen sich alle, unabhängig davon ob sie einem Verband angehören oder nicht, an das Arbeitnehmer-Entsendegesetz halten


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 15:31
@Valentini
aha - werde mich mal umhören - ob jene jetzt echt mehr in der tasche haben -

in thüringen gibt es keinen mindestlohn - diese regierung sträubt sich . . .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

23.03.2010 um 15:34
Hier mal der erste Abschnitt dazu aus Wiki
Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG) vom 20. April 2009 ist ein Gesetz, auf dessen Grundlage in Deutschland in bestimmten Branchen Mindeststandards für Arbeitsbedingungen festgelegt werden können. Es hat das AEntG vom 26. Februar 1996 (BGBl. I, S. 227) abgelöst. Ursprüngliches Ziel der Gesetzgebung war die Festschreibung zwingender Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer, die von im Ausland ansässigen Arbeitgebern zur grenzüberschreitenden Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, nach Deutschland entsandt werden. Daneben bietet das Gesetz aber auch eine rechtliche Möglichkeit, über die Gruppe der aus dem Ausland entsandten Arbeitnehmer hinaus auch für alle im Inland tätigen Arbeitnehmer Mindestarbeitsbedingungen zur Geltung zu bringen.

Die zwingenden Arbeitsbedingungen müssen in einem nach § 5 Tarifvertragsgesetz (TVG) allgemeinverbindlichen oder durch Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales aufgrund des AEntG dazu erklärten Tarifvertrag festgelegt worden sein. Für die Pflegebranche können allgemeinverbindliche Mindestarbeitsbedingungen auch in einer Rechtsverordnung festgelegt werden, wenn die Arbeitsbedingungen nicht in einem Tarifvertrag geregelt sind, sondern von einer Kommission nach § 12 AEntG vorgeschlagen worden sind.

Die zwingenden Arbeitsbedingungen beziehen sich insbesondere auf Lohn (Mindestlohn), Urlaubsanspruch, Arbeits- und Gesundheitsschutz und Bedingungen für die Überlassung von Arbeitskräften.
Wikipedia: Arbeitnehmer-Entsendegesetz


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