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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:12
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Jep. Und diese Erkenntnis hättest du ja auch ein paar Jahre vorher haben können. Das ist ja das Geile am Kapitalismus: Wenn man ihn erstmal versteht, öffnen sich viele Türen.
Abi und Studium dauerten so lange ... die Erkenntnis war da ....
Zitat von F1971F1971 schrieb:Ja ja ... "jeder kann es schaffen, nur eben nicht alle" ;)
Es kann jeder in einem gewissen Rahmen schaffen ... Es ist immer eine Frage von Einnahmen und Ausgaben - du musst halt eine Sparquote haben ... die kannst du auch erzielen, wenn du ein einem Zimmer wohnst und die anderen beiden vermietest ....

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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:27
Zitat von HayuraHayura schrieb:Das glaube ich nicht, und auch der Kapitalismus gibt es keinen maximalen Individualismus, davon abgesehen das im Kapitalismus viele Individualismus mit Egoismus verwechsel.
Egosimus ist auch ein Teil von Individualismus, wenn es dir spaß macht.
Zitat von HayuraHayura schrieb:Der Kapitalismus kann alleine durch seine ökonomischen Zwänge die zwangsläufig immer zu Verwertung der Arbeitskraft führt auch extrem unfreiheitlich sein kann.
Das Problem der Ökonomischen zwänge liegt eher daran das man nicht im Schlaraffenland lebt sondern in einer Welt in der man sich bewegen muss wenn man was will. Das müssen sogar die Tiere.
Zitat von HayuraHayura schrieb:In Ansatzweise versucht man ja mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen(In Kombination mit einen sozialstaat) dem entgegen kommen, den Menschen zumindestens Ansatzweise aus den Ökonomischen Zwängen zu befreien, ob es richtig weiss ich nicht. "Against all Authority" gilt nunmal nicht nur gegenüber den Staat sondern auch gegenüber den Arbeitgeber und den Firmenchef.
Finde den Haken an der Sache, man muss einen Kuchen erstmal backen bevor man ihn verschenkt.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Egosimus ist auch ein Teil von Individualismus, wenn es dir spaß macht.
Das sehe ich anders, Individualismus kann nicht auf Kosten eines anderen Individuums basieren wie der Egoismus, der letztendlich die Individualismus unterwandert indem er am Ende nur ein Individualismus der wenigen ist, die es sich leisten.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das Problem der Ökonomischen zwänge liegt eher daran das man nicht im Schlaraffenland lebt sondern in einer Welt in der man sich bewegen muss wenn man was will. Das müssen sogar die Tiere.
Das Problem ist das ein Arbeitsvertrag niemals auf Augenhöhe ausgehandelt wird, Kapitalisten sagen immer das Vertragsfreiheit was gutes. Die Funktioniert aber nur wenn Verträge auf Augenhöhe geschlossen wird. Und am Ende hat der Unternehmer immer die Herrschaft über die Produktionsmittel hat, und deswegen immer zu Ungleichheit führt und der Profit als oberste Maxim funktioniert auf Dauer. Den dort wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer, was am Ende immer zu sozialen Spannung und der Reichtum in den Händen weniger liegt. Ich möchte nicht wieder zurück in den Ostblocksozialismus wo der Staat an die Stelle des Unternehmers tritt. Sondern setze eher auf die Demokratisierung der Betriebe und der Produktion auf Bedarf und nicht auf Profit, Gesonnschaftlich orientierte Betriebe wären da schon ein Anfang. Ich bin da ganz bei @paranomal nachdem der Kapitalismus kein Naturgesetz ist und durchaus auch zerbrechen kann.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:42
Zitat von HayuraHayura schrieb:Das sehe ich anders, Individualismus kann nicht auf Kosten eines anderen Individuums basieren wie der Egoismus, der letztendlich die Individualismus unterwandert indem er am Ende nur ein Individualismus der wenigen ist, die es sich leisten.
Magst du sehen, aber Indiviualität eines Lebewesens ist erstmal Wertungsfrei.
Zitat von HayuraHayura schrieb:Das Problem ist das ein Arbeitsvertrag niemals auf Augenhöhe ausgehandelt wird, Kapitalisten sagen immer das Vertragsfreiheit was gutes. Die Funktioniert aber nur wenn Verträge auf Augenhöhe geschlossen wird
Wieso auf Augenhöhe? Was meinst du damit genau? Das du deinen Chef nicht Feuern kannst?

Im Arbeitsverhältnis bewegt man sich nicht auf Augenhöhe...
Zitat von HayuraHayura schrieb:nd am Ende hat der Unternehmer immer die Herrschaft über die Produktionsmittel hat, und deswegen immer zu Ungleichheit führt und der Profit als oberste Maxim funktioniert auf Dauer
Hol dir doch selbe Produktionsmittel... ist ja nicht so als hätte der Unternehmer die gefunden oder wem weggenommen.
Zitat von HayuraHayura schrieb:Sondern setze eher auf die Demokratisierung der Betriebe und der Produktion auf Bedarf und nicht auf Profit, Gesonnschaftlich orientierte Betriebe wären da schon ein Anfang. Ich bin da ganz bei @paranomal nachdem der Kapitalismus kein Naturgesetz ist und durchaus auch zerbrechen kann.
Die Frage ist ob man am Ende besser oder schlechter dasteht. Die Alternativen haben bisher gnadenlos versagt.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:46
Zitat von HayuraHayura schrieb:Das Problem ist das ein Arbeitsvertrag niemals auf Augenhöhe ausgehandelt wird, Kapitalisten sagen immer das Vertragsfreiheit was gutes.
Wie sähe denn ein Arbeitsvertrag aus, der auf Augenhöhe basierte? Immerhin willst du ja was vom Arbeitgeber.
Die Funktioniert aber nur wenn Verträge auf Augenhöhe geschlossen wird. [sic!]


Noch mal: Wie sähe denn so ein Vertrag aus, den du dann als "auf Augenhöhe basierend" ansehen würdest?

Wenn ich was von dir will, fahre ich ja auch zu dir und deinen Konditionen. Und durch das sehr arbeitnehmerfreundliche Arbeitsgesetz haben wir ja bereits eine Situation, in der den Arbeitnehmern sehr viele und gute Rechte eingeräumt werden.
Und am Ende hat der Unternehmer immer die Herrschaft über die Produktionsmittel hat, und deswegen immer zu Ungleichheit führt und der Profit als oberste Maxim funktioniert auf Dauer.
Also erstens kannst du nicht pauschalisieren, dass es jedem Unternehmer immer nur (und vor allem: Um jeden Preis) um Profit geht. Was machst du beruflich? Ich bin Unternehmer, verkehre häufig mit Unternehmern. Kann das absolut nicht bestätigen, was du sagst.

Und: Ja - ein Unternehmer nimmt nun mal auch ein großes Risiko auf sich und bewältigt Hürden, von denen ein "kleiner" Angestellter nur träumen kann ^^ Der kriegt brav A-B-C mäßig aufgezeigt, was er abzuarbeiten hat, und kann dann um 5 nach Hause gehen. Selbstverständig verdient er damit weniger und steht "unter" demjenigen, der den ganzen Laden trägt und der die Maßstäbe und Regeln dort setzt.
Sondern setze eher auf die Demokratisierung der Betriebe und der Produktion auf Bedarf und nicht auf Profit, Gesonnschaftlich orientierte Betriebe wären da schon ein Anfang.
Skizziere doch mal, wie das praktisch aussehen soll. Und noch mal: Warum sollte ein Unternehmer da mitmachen? Mein Betrieb, meine Spielregeln. Wem's nicht passt, kann sich ja woanders bewerben, oder, wie @Fedaykin sagt, sogar selbst Unternehmer oder Radiomoderator oder was auch immer werden. Diese freie Wahl hast du übrigens nur im Kapitalismus.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 21:49
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:die kannst du auch erzielen, wenn du ein einem Zimmer wohnst und die anderen beiden vermietest ....
Also, wenn ich nicht schon paranoid wäre... Ich hoffe das ist nur ein Zufall, denn genau so wohne ich zur Zeit.


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17.07.2019 um 22:01
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wieso auf Augenhöhe? Was meinst du damit genau? Das du deinen Chef nicht Feuern kannst?

Im Arbeitsverhältnis bewegt man sich nicht auf Augenhöhe...
Nein das der Arbeitnehmer oft keine andere wahl und nur selten die Möglichkeit hat den Arbeitsvertrag mit zu bestimmen. Das bedeutet auch das die Arbeitsbeduingungen oft schlecht. Beruf kommt von Berufung und das soll Arbeiten wieder sein. Es gibt einige Gedanken zum BGE wodurch der arbeitnehmer da er schon ein ökonomischen einkommen hat, auch gegenüber Arbeitgeber selbst bewisster Auftreten kann und so auch der arbeitgeber um den arbeitnehmer werben muss. Aber ob das gut, wie gesagt ich bin für eine Demokratisierung der Betriebe, das Ziel davon sollten selbstverwaltende Betriebe sein.
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Also erstens kannst du nicht pauschalisieren, dass es jedem Unternehmer immer nur (und vor allem: Um jeden Preis) um Profit geht. Was machst du beruflich? Ich bin Unternehmer, verkehre häufig mit Unternehmern. Kann das absolut nicht bestätigen, was du sagst.

Und: Ja - ein Unternehmer nimmt nun mal auch ein großes Risiko auf sich und bewältigt Hürden, von denen ein "kleiner" Angestellter nur träumen kann ^^ Der kriegt brav A-B-C mäßig aufgezeigt, was er abzuarbeiten hat, und kann dann um 5 nach Hause gehen. Selbstverständig verdient er damit weniger und steht "unter" demjenigen, der den ganzen Laden trägt und der die Maßstäbe und Regeln dort setzt.
Ich sage ja nicht das unternehmer immer leicht hat, aber alleine die ausrichtung auf Profit ist falsch, der Markt muss die Bedürfnisse der Menschen bedienen. Der Markt wie er jetzt ist bläht mit der Zeit immer und dann platzt die Blse weil unegrenztes Wachstumn ist nunmal die Utopie der Kapitalisten.
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Skizziere doch mal, wie das praktisch aussehen soll. Und noch mal: Warum sollte ein Unternehmer da mitmachen? Mein Betrieb, meine Spielregeln. Wem's nicht passt, kann sich ja woanders bewerben, oder, wie @Fedaykin sagt, sogar selbst Unternehmer oder Radiomoderator oder was auch immer werden. Diese freie Wahl hast du übrigens nur im Kapitalismus.
Ich möchte aber keine Unternehmerin werden, ich bin sowohl Arbeitnehmerin wie auch ehrenamtlich tätig. Zweiteres Erfüllt mich sehr, ersteres mach ich nur deswegen weil ich halt auch von Geld leben muss, das Unternehmen selber geht mir links und recht sonstwo vorbei(Ich habe den ganz grossen Chef eh noch nie gesehen oder er mich), das ehrenamt da brauch ich kein Lohn das mache ich einfach gerne. Und genau das sehe ich, für die meisten Leuten ist Arbeiten nur noch selbstzweck und keine Erfüllung mehr. Das arbeitsklima ist meist Grauenhaft und Kollegen wechseln ständig, keiner bleibt mehr länger als zwei Jahren in einen Betrieb. Ich sehe darin Entwicklung die nicht gut ist, Arbeit muss auch erfüllung und das geht am besten wenn man Teil des Betriebes ist und maximale mitbestimmung und mitgestaltung hat. Deswegen Demokratisierung und Selbstverwaltung der Betriebe.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:11
Zitat von HayuraHayura schrieb:Das arbeitsklima ist meist Grauenhaft und Kollegen wechseln ständig, keiner bleibt mehr länger als zwei Jahren in einen Betrieb.
Gibt genug Unternehmen, in denen es anders läuft, da ist das Klima super-gut.

Und jetzt?
Zitat von HayuraHayura schrieb:Deswegen Demokratisierung und Selbstverwaltung der Betriebe.
Aha, du willst dich also nicht konkret dazu äußern, was du unter "Demokratisierung" der Betriebe verstehst.

Wer organisiert denn dann die "Demokratie" innerhalb eines Betriebs? Das muss ja dann auch wieder ein Chef machen, der etwas mehr auf dem Kasten hat, als der Rest der Truppe. Und der wird da keinen Bock drauf haben, wenn er nicht mehr bekommt für das, was er leistet, als die Angestellten. Kommt also wieder aufs Gleiche bei raus.

Ach, und noch eine Frage: Du redest immer von "Betrieben", also ich denke, dass du da immer an große Konzerne denkst. Was ist denn mit den normalen mittelständischen Betrieben, 5 - 50 Mitarbeiter? Bei denen alles super läuft? Wo hast du ein Problem mit denen?

Und was ist mit dem 5-Mann-Startup? Bei dem alle 5 gerne mitarbeiten? Soll das auch von Staatswegen zwanghaft "demokratisiert" werden?

Ehe du das nicht konkretisierst, kann ich das leider alles nicht ernstnehmen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:15
Zitat von HayuraHayura schrieb:Gesonnschaftlich orientierte Betriebe wären da schon ein Anfang.
Komischerweise gibt es ja soviel kommunistische Hobbylinke in diesem Land, es gibt aber nicht mal ein Vorzeigebetrieb.
Erfolgreich ohne Profit :D


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:24
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Gibt genug Unternehmen, in denen es anders läuft, da ist das Klima super-gut.

Und jetzt?
Die werden aber immer mehr seltener, seitdem Ende des kalten Krieges verliert der Kapitalismus immer mehr sein soziales Antlitz. So dumm das klingt das sozialen Antlitz des nach 45 Kapitalismus ist ein Resultat der zwei Konkurrierenden Systeme. Ist das eine weg gefallen gibt es keinen Grund mehr sozial zu sein. es ist kein Zufall das ab den Ende des Sozialismus immer mehr das soziale aus den Kapitalismus verschwinden und das Bestreben gibt mehr und mehr das soziale zu Verdrängen für mehr "Wirtschaftlichkeit". Ich glaube es war eine von der Initiative NSMW der sagte "Jetzt muss auch der Westdeutsche "Sozialismus" überwunden werden.
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Aha, du willst dich also nicht konkret dazu äußern, was du unter "Demokratisierung" der Betriebe verstehst.

Wer organisiert denn dann die "Demokratie" innerhalb eines Betriebs? Das muss ja dann auch wieder ein Chef machen, der etwas mehr auf dem Kasten hat, als der Rest der Truppe. Und der wird da keinen Bock drauf haben, wenn er nicht mehr bekommt für das, was er leistet, als die Angestellten. Kommt also wieder aufs Gleiche bei raus.

Ach, und noch eine Frage: Du redest immer von "Betrieben", also ich denke, dass du da immer an große Konzerne denkst. Was ist denn mit den normalen mittelständischen Betrieben, 5 - 50 Mitarbeiter? Bei denen alles super läuft? Wo hast du ein Problem mit denen?

Und was ist mit dem 5-Mann-Startup? Bei dem alle 5 gerne mitarbeiten? Soll das auch von Staatswegen zwanghaft "demokratisiert" werden?

Ehe du das nicht konkretisierst, kann ich das leider alles nicht ernstnehmen.
langfristig sollte die Kapitalistische Unternehmertum überwunden werden, zugunsten Selbstverwaltender Wirtschaftsysteme. Vielleicht geht das auch nur durch Grasswurzel arbeit. Es gab ja ähnliches schon in Spanien durch die Anarchokommunisten doch dann wurden sie von den Faschisten zerschlagen. Wirtschaftliche Selbstverwaltung gibt es ja auch bei den Zapatisten der EZLN in Chiapas in Südmexiko, die einzigste Gegend in Mexiko wo die grossen Drogenkartelle nichts zu sagen haben. Ähnliche Versuche gibt es ja auch in Rojava, mit denen ich mich solidarisiere(Auch im Kampf gegen den Faschistischen Daesh und den türkischen Nationalistischen staat).


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:28
Zitat von HayuraHayura schrieb:Die werden aber immer mehr seltener, seitdem Ende des kalten Krieges verliert der Kapitalismus immer mehr sein soziales Antlitz. So dumm das klingt das sozialen Antlitz des nach 45 Kapitalismus ist ein Resultat der zwei Konkurrierenden Systeme. Ist das eine weg gefallen gibt es keinen Grund mehr sozial zu sein. es ist kein Zufall das ab den Ende des Sozialismus immer mehr das soziale aus den Kapitalismus verschwinden und das Bestreben gibt mehr und mehr das soziale zu Verdrängen für mehr "Wirtschaftlichkeit". Ich glaube es war eine von der Initiative NSMW der sagte "Jetzt muss auch der Westdeutsche "Sozialismus" überwunden werden.
Jutta Ditfurth - bist du's? :D

Noch dazu leben wir ja in einem krass sozialisierten System hier in Deutschland mit einem krass aufgeblähten Sozialstaat. Soll da mal niemand jammern.
Zitat von HayuraHayura schrieb:langfristig sollte die Kapitalistische Unternehmertum überwunden werden, zugunsten Selbstverwaltender Wirtschaftsysteme. Vielleicht geht das auch nur durch Grasswurzel arbeit. Es gab ja ähnliches schon in Spanien durch die Anarchokommunisten doch dann wurden sie von den Faschisten zerschlagen. Wirtschaftliche Selbstverwaltung gibt es ja auch bei den Zapatisten der EZLN in Chiapas in Südmexiko, die einzigste Gegend in Mexiko wo die grossen Drogenkartelle nichts zu sagen haben. Ähnliche Versuche gibt es ja auch in Rojava, mit denen ich mich solidarisiere(Auch im Kampf gegen den Faschistischen Daesh und den türkischen Nationalistischen staat).
Viel bla bla - bitte lege mir mal KONKRET dar, wie ein "demokratisiertes" Unternehmen anders aufgebaut wäre als ein kapitalistisches?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:29
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Jutta Ditfurth - bist du's?
Nein bin ich nicht....
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Viel bla bla - bitte lege mir mal KONKRET dar, wie ein "demokratisiertes" Unternehmen anders aufgebaut wäre als ein kapitalistisches?
Ein Demokratisch geführtes Unternehmen, wo der vorstand von der Belegung gewählt wird. Irgendwann sollte dann Selbstverwaltung der Konzerne das Ziel sein.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:39
Zitat von HayuraHayura schrieb:Ein Demokratisch geführtes Unternehmen, wo der vorstand von der Belegung gewählt wird.
Ja, gibt es. In AG sprechen die AN Vertreter und sogar Gewerkschaften mit.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ja, gibt es. In AG sprechen die AN Vertreter und sogar Gewerkschaften mit.
This.

Und:
Zitat von HayuraHayura schrieb:Ein Demokratisch geführtes Unternehmen, wo der vorstand von der Belegung gewählt wird. Irgendwann sollte dann Selbstverwaltung der Konzerne das Ziel sein.
Wie weltfremd. :D Als ob ich Bock hab, den doch sehr viel unintelligenteren einfachen Arbeiter mitsprechen zu lassen, wie ich das Unternehmen zu führen habe.

Was ist eigentlich, wenn ich nicht mitziehe? Gibt's dann Knüppel und Staatssicherheit?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:41
Zitat von HayuraHayura schrieb:Ein Demokratisch geführtes Unternehmen, wo der vorstand von der Belegung gewählt wird. Irgendwann sollte dann Selbstverwaltung der Konzerne das Ziel sein.
Steht dir absolt frei, sowas zu gründen. Bau Elektroautos, moderne Heizsysteme, biete Dienstleistung an , die jeder haben will, in der Unternehmensform, die du hier verlangst.
Mach es einfach, dich hält niemand, außer du selbst, auf.
Aber egal, wie die Mitbestimmungsform oder Eigentümerstruktur auch ist, wenn am Ende abgerechnet wird, muss nach Einnahmen abzüglich Kosten was übrig bleiben, das ist der pöse Profit, andere nennen ihn Gewinn. Ohne Gewinn, keine Hnadlungsmöglichkeit, es sei denn...
du bist der Meinung dass jemand anderes deine Verluste ausgleicht. Ist das fair?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:45
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Wie weltfremd. :D Als ob ich Bock hab, den doch sehr viel unintelligenteren einfachen Arbeiter mitsprechen zu lassen, wie ich das Unternehmen zu führen habe.

Was ist eigentlich, wenn ich nicht mitziehe? Gibt's dann Knüppel und Staatssicherheit?
Glaub ja nicht das der Arbeiter so unintelligent ist. Wenn ich die Entscheidung von einigen Vorständen anschaue da kann man einfach nur den Kopf schütteln. Da weiss man das man sich kaum mit dem was ganz unten geschieht auseinandersetzt(Insbesondere der Arbeitsabläufe).
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Aber egal, wie die Mitbestimmungsform oder Eigentümerstruktur auch ist, wenn am Ende abgerechnet wird, muss nach Einnahmen abzüglich Kosten was übrig bleiben, das ist der pöse Profit, andere nennen ihn Gewinn. Ohne Gewinn, keine Hnadlungsmöglichkeit, es sei denn...
du bist der Meinung dass jemand anderes deine Verluste ausgleicht. Ist das fair?
Im Grunde genommen bin ich auch dagegen das die Produktionsmittel in Privater Hand sind, aber solange es nicht anders geht muss man das noch hinnehmen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:48
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Wie weltfremd. :D Als ob ich Bock hab, den doch sehr viel unintelligenteren einfachen Arbeiter mitsprechen zu lassen, wie ich das Unternehmen zu führen habe.

Was ist eigentlich, wenn ich nicht mitziehe? Gibt's dann Knüppel und Staatssicherheit?
@BuddhasStiefel
Ich würde sagen:
Da gibts:
„Das Semco-Wörterbuch“
Ausbildung
Semco fordert die Mitarbeiter auf, nachzudenken, was sie in fünf Jahren arbeiten wollen und motiviert sie zu einer dahin führenden Ausbildung.

Bevormundung
Semco trennt strikt zwischen Arbeitsplatz und Privatleben. Darum gibt es im Unternehmen beispielsweise keinen Swimmingpool oder Fitnessraum. Eine Krankenversicherung wird angeboten, aber darum kümmern muss sich der Mitarbeiter selber. Die Mitarbeiter werden nicht an der Leine geführt, sondern als Erwachsene angesehen, die fähig sein müssen, Entscheidungen, ihre Arbeit und ihr Leben betreffend selbständig zu erledigen.

Bewertung von unten
Bevor eine Führungsposition besetzt wird, muss sich der Kandidat allen, die er leiten soll, in einem Vorstellungsgespräch vorstellen. Daraufhin wird er von ihnen bewertet, akzeptiert oder abgelehnt. Alle Semco-Manager werden alle sechs Monate von den, von ihnen geleiteten Kollegen anonym bewertet, die resultierenden Noten werden in den Betrieben öffentlich ausgehängt. Es ist zwar nicht offiziell geregelt, aber von jenen, die weniger als 80 der möglichen 100 Punkte erreichen, trennt sich Semco früher oder später.

Bosse
Mit der zunehmenden Demokratisierung der Arbeit sank der Bedarf an nötigen „Aufsehern“ und wurde deren Zahl reduziert. Dies nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung resp. bei Rechtsberatung, Buchhaltung und Marketing. Unter anderem wurden die Abteilungen Datenverarbeitung, Ausbildung und Qualitätskontrolle gänzlich abgeschafft, aber auch Speisesäle für leitende Angestellte oder reservierte Parkplätze.

Demokratie
Die repräsentative Demokratie im Unternehmen ist durch Werkskomitees und die Managerbewertungen stark verankert, bei wichtigen Entscheidungen, beispielsweise Werksverlegungen stimmen alle Mitarbeiter mit.

Familiensilber
Bei Stellenausschreibungen werden Mitarbeiter von Semco, sofern sie 70 % der Anforderungen erfüllen, automatisch in die engere Wahl genommen.

Fertigungszellen
Arbeitsplätze am Fließband wurden abgeschafft oder bei Betriebserweiterungen gar nicht erst eingeführt. Die Mitarbeiter stellen die Geräte komplett in Gruppenarbeit her, etwa eine ganze Waage, Geschirrspülmaschine, Mischmaschine oder eine andere Maschine der Erzeugungspalette. Das führt zu mehr Selbständigkeit und Verantwortung, das „macht sie glücklicher und unsere Produkte besser“.[5] Die Fabrikarbeiter beherrschen mehrere Fachgebiete (beispielsweise Elektriker und Schlosser) und dürfen Rohmaterialien und Einzelteile selbst bei den Zulieferern einkaufen. Die Produktionsquoten werden oft von den Mitarbeitern selbst festgesetzt und sie entwickeln Verbesserungen ohne ein Bonifikationssystem.

Gehaltsspiegel
Vergleichswerte für Löhne und Gehälter werden von betroffenen Semco-Mitarbeitern (Fabrikarbeiter und Büroangestellte) selbst bei branchenähnlichen Unternehmen erhoben.

Gewinnbeteiligung
Ein Viertel der Unternehmensgewinne wird an die „Arbeiter“[6] ausbezahlt, die selbst demokratisch bestimmen, wer wie viele Anteile erhält.

Gleitzeit
Nicht nur Büroangestellte, sondern auch Fabrikarbeiter dürfen mit der Gleitzeit ihre Arbeitszeit selbst bestimmen. Auch wenn das zu Störungen innerhalb der Gruppenarbeit führen kann, regelt jede Gruppe solche Probleme intern für sich.

Größe
Bei Semco sollen sich alle Mitarbeiter untereinander kennen, um ihr Potential am besten entfalten zu können. Damit keine Entfremdung eintritt, werden Unternehmensbereiche, deren Mitarbeiterzahl eine kritische Größe von rund 150 überschreitet, prinzipiell aufgeteilt.

Großreinemachen
Zweimal im Jahr wird im Unternehmen ausgemistet, der Betrieb macht „für einen Nachmittag dicht“[7] und in den Büros werden überflüssige Akten weggeworfen, Fabrikarbeiter beseitigen Schrott und angehäuften Unrat, es ist „niemand davon ausgenommen und nichts davor sicher“.[8]

Hepatitis-Urlaub
So nennt man bei Semco einen flexiblen Bildungsurlaub, der für jeden Mitarbeiter alle ein bis zwei Jahre für Wochen oder Monate möglich ist, um sich neue Kenntnisse oder Fertigkeiten anzueignen, um den Arbeitsplatz umzugestalten oder nur um neue Kräfte zu sammeln. Benannt nach dem Zwangszustand, wenn jemand Hepatitis bekäme und sich zwei Monate davon erholen müsste.

Hilfspersonal
Unbeliebte Jobs ohne Aufstiegschancen wurden bei Semco abgeschafft, so etwa sämtliche Empfangsdamen, Sekretärinnen und persönliche Assistenten. Wer einen Kaffee oder frischen Fruchtsaft haben will, bereitet und holt ihn sich selber und wäscht auch danach das Geschirr ab. Briefe und Berichte werden selbst getippt, Kopien selbst erstellt und Besucher selbst abgeholt.

Kerntruppe für technische Innovation
In dieser Gruppe arbeiten vor allem Kreative, Tüftler und Bastler, sie sind von den täglichen Produktions- oder Verwaltungsaufgaben freigestellt. Sie können und sollen sich ausschließlich der Aufgabe widmen, Produkte, Marketing-Strategien oder Geschäftszweige zu verbessern oder neu zu entwickeln oder dies bei Methoden zur Leistungssteigerung und Einsparung von Kosten zu tun.

Korruption
Leute, auch amtliche Inspektoren, die Semco erpressen wollen, werden angezeigt. Das führte zwar zu einer Menge Ärger mit deren Kollegen, aber Semco will weder den Mitarbeitern noch den Kunden signalisieren, dass Unlauterkeit toleriert wird.

Kreisförmige Organisation
Das vorher pyramidal aufgebaute Managementsystem mit zwölf Hierarchieebenen wurde auf eine Organisationsstruktur aus drei fließenden konzentrischen Kreisen (im Unternehmen gibt es kein Organigramm) zurückgestutzt, darin gibt es Funktionen, die in vier verschiedenen Titeln manifestiert sind:

Mitglieder des Verwaltungsrates koordinieren die allgemeinen Richtlinien und Strategien,
Partner leiten die Unternehmensbereiche,
Koordinatoren und Vorarbeiter, wobei erstere üblicherweise die erste Managementebene in Abteilungen wie Marketing, Vertrieb und Produktion leiten und Vorarbeiter dies in den Bereichen Montage und Technik,
und die übrigen Kollegen.
Semler vergleicht die Organisationsform mit dem Zustand, als die Frühmenschen noch Jagd machten: Den Weg gab ein Anführer vor, wer das Wild entdeckte, galt als Späher, und wer es am ehesten erlegen konnte, als Schütze.

Management durch Herumwandern
Semco bevorzugt Büros ohne Wände, nichts soll die Mitarbeiter voneinander trennen, manchmal werden ganz bewusst einzelne Abteilungen vermischt. Arbeitsplätze werden durch „einen Wald aus lauter Pflanzen voneinander getrennt“.[9] Es gibt keine Kleidungsvorschriften, und wenn ein Kollege sich in eine Zeitung vertieft, stört das auch nicht, solange er seinen vereinbarten Job sonst zufriedenstellend macht.

Natürliches Unternehmen
Mit diesem Begriff beschreibt Semler die Reduktion der Unternehmensorganisation auf das Wesentliche „zu produzieren, zu verkaufen, Rechnungen auszustellen und das Geld einzutreiben“.[10] Was schicke Büromöbel, eine Betriebsküche, Speisesäle für leitende Angestellte und sonstige überflüssige Vergünstigungen und Privilegien, „die das Ego kitzeln aber die Bilanz belasten“[11] ausschließt. Die Mitarbeiter werden als Partner des Unternehmens gesehen, sie dürfen selbst entscheiden in welcher Klasse sie im Flugzeug fliegen oder wie viele Sterne ihr Hotel haben muss.

Risikogehalt
Ungefähr ein Drittel des Semco-Personals kann dieses freiwillige Programm wählen. In einem schlechten Jahr erhalten die darin eingebundenen Mitarbeiter nur 75 % ihres Gehalts ausgezahlt, in einem guten Jahr 150 % des normalen Einkommens. Damit lassen sich die Personalkosten in einem gewissen Rahmen den Gewinnen und Verlusten anpassen.

Satelliten-Programm
Eine Methode des Outsourcings von Herstellungsprozessen. Anstatt Geschäfte mit Fremdfirmen zu tätigen, werden Start-ups von Firmenmitarbeitern mit Beratung, Aufträgen und auch mit der günstigen Überlassung von Produktionsmaschinen gefördert. Dabei werden die Mitarbeiter zu Geschäftspartnern gemacht.

Schlagzeilenmemo
Die Länge sämtlicher Aktennotizen ist ohne Ausnahme auf eine Seite begrenzt, wobei auch eine schlagzeilenähnliche Überschrift erwartet wird, die die Sache auf den Punkt bringt.

Selbstbestimmtes Einkommen
Beinahe 25 % der Mitarbeiter bzw. die meisten der Koordinatoren setzen ihr Gehalt selber fest (das dann wie jedes Gehalt bzw. jeder Lohn am schwarzen Brett veröffentlicht wird). Selten wird eine mehr als zehnprozentige Steigerung gewünscht.

Sicherheit des Arbeitsplatzes
Semco gab – im Gegensatz zu anderen Großunternehmen – nie ein Versprechen auf einen sicheren Arbeitsplatz und musste daher nie so ein Versprechen brechen.

Stellenrotation
Etwa ein Viertel der Manager tauscht seine „Jobs“ untereinander, und dies wird vom Unternehmen gefördert, da keiner länger als fünf Jahre einen bestimmten „Job“ erledigen soll. Diese Stellenrotation

zwingt die Leute etwas Neues zu lernen,
verhindert den Aufbau von Machtbereichen,
die Mitarbeiter bekommen ein umfassenderes Bild vom Unternehmen und von den Problemen ihrer Kollegen,
an einem Arbeitsplatz ist meist mehr als eine Person eingearbeitet
und es bietet zusätzliche Entfaltungsmöglichkeiten, die in einer strengen Hierarchie mitunter nicht so gegeben sind.
Streiks
Streiks sind in Brasilien üblich,

aber alle Beteiligten werden wie erwachsene Menschen behandelt,
es wird von beiden Seiten niemand bestraft, wer einen Streik (unter)bricht.
Die Streikenden werden nicht namentlich erfasst,
die Polizei wird nie gerufen
und keine Streikkette gewaltsam durchbrochen,
es bleiben alle Vergünstigungen aufrecht,
es wird keiner aus der Fabrik hinausgesperrt,
es gibt während Streiks oder danach keine Entlassungen.
Transparenz
Praktisch alle Informationen über das Unternehmen werden veröffentlicht: Gehälter, Strategien, Produktionsstatistiken und Gewinnspannen. Für Arbeiter werden Kurse veranstaltet, damit diese die Finanzdokumente (Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnung) verstehen lernen. Die Manager beantworten alle Anfragen und Mitarbeiter bekommen keine Probleme, wenn sie Daten an die Presse weitergeben.

Verloren im Weltall
Unter den Auszubildenden werden einige ausgesucht und an die lange Leine genommen. Diese dürfen in den ersten zwölf Monaten in mindestens zwölf Abteilungen arbeiten, bevor sie sich für eine bestimmte Abteilung entscheiden.

Vorschriften
Die Hauptregel ist Gebraucht Euren gesunden Menschenverstand.[12] Sonstige Regeln wie Kleiderordnungen oder für Reisetätigkeiten und auch die interne Qualitäts-Prüfstelle wurden abgeschafft. Es gibt ein Regelwerk, das hier weiter unten wiedergegeben wird.

Werkskomitees
In direkter Demokratie wählen bestimmte Gruppen von Mitarbeitern unterhalb der Manager-Ebene, beispielsweise Büropersonal, Maschinisten, Lagerarbeiter, Wartungskräfte, technische Zeichner und sonstige Mitarbeiter, Repräsentanten für Komitees. Die Topmanager besprechen mit den Komitees in regelmäßigen Abständen sämtliche Arbeitsplatzprobleme und unternehmenspolitischen Fragen. Die Komitees dürfen die Geschäftsbücher prüfen, die Managementanordnungen in Frage stellen oder Streiks ausrufen.

Zu Hause arbeiten
Die Mitarbeiter werden ermutigt zu Hause zu arbeiten, „Damit lassen sich Konzentration und Produktivität steigern, und es macht die Menschen auch flexibler.“.[13]

„Das Überlebens-Handbuch“
Die einzigen Regeln, die es bei Semco gibt.

Organigramm
Führer wird man nur aufgrund der Achtung der Geführten. Ein Organigramm des Unternehmens existiert absichtlich nicht.

Einstellung
Die Mitarbeiter eines Bereichs haben das Recht Neueinzustellende oder Personen, die befördert werden, zu befragen und zu bewerten.

Arbeitszeit
Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, die flexiblen Arbeitszeiten festzulegen und einzuhalten. Nicht alle Menschen arbeiten im Laufe des Tages und sonst gleich schnell und Semco kommt dem entgegen.

Arbeitsplatz
Jeder Mitarbeiter kann, in Rücksicht auf die Gruppe, seinen Arbeitsplatz so gestalten, wie er möchte, mit Pflanzen, Wandfarbe, Einrichtung, Maschinen oder Dekoration.

Kleidung und Aussehen
Wie jemand gekleidet ist oder aussieht, hat bei Semco keinen Einfluss darauf, ob die Person eingestellt oder befördert wird. Kleidung und Aussehen spielen keine Rolle.

Autorität
Auch bei Semco gibt es hierarchische Autorität, aber Machtmissbrauch jeder Art, jeder Versuch der Unterdrückung von Untergebenen oder ihre Unsicherheit oder Angst bei der Arbeit als Druckmittel zu nutzen, wird nicht geduldet.

Gewerkschaften
Arbeitnehmer können sich einer Gewerkschaft anschließen und sie werden deswegen nicht verfolgt. Trotz gelegentlicher Gegensätze und Probleme herrscht beiderseitige Achtung und man bleibt immer im Gespräch.

Streiks
Streiks gelten als ein legitimes demokratisches Mittel und bei Semco als etwas ganz normales.[14] Niemand wird wegen Streiks verfolgt, solange diese transparent bleiben. Wer wegen eines Streiks von der Arbeit fernbleibt gilt als entschuldigt, das Fehlen zieht keine Konsequenzen nach sich.

Wandel
Semco hält Wandel für gesund und positiv, auch wenn gelegentlich größere Veränderungen erfolgen.

Aktive Beteiligung
Die Meinung aller Mitarbeiter ist interessant, auch wenn sie niemand gefragt hat. Die Mitarbeiter sollen sich nicht zurücklehnen, sondern ihre Meinung frei äußern und sich an allen Wahlen und Abstimmungen beteiligen und sich um ein Weiterkommen bemühen. Seien Sie nicht bloß ein x-beliebiger Mitarbeiter.[15]

Werkskomitee
Die Mitarbeiter werden durch die Werkskomitees gegenüber der Geschäftsleitung vertreten und haben ein Anrecht und Garantie dazu und sollen deren Arbeit auch mitverfolgen. Konflikte mit den Werkskomitees sind für die Geschäftsleitung dabei gesund und notwendig.[16]

Bewertung durch Untergebene
Zweimal im Jahr werden „die Bosse“ von den Untergebenen beurteilt, das soll offen und ehrlich erfolgen.

Arbeitsplatzsicherheit und Alter
Jeder der das 50. Lebensjahr überschritten hat und mehr als drei Jahre bei Semco ist, genießt einen besseren Entlassungsschutz und damit mehr Sicherheit. Erst nach einer Anzahl von Anhörungen darf eine Entlassung, die auch bei Semco vorkommt, ausgesprochen werden.

Vorschläge
Jeder soll und darf Meinungen, Vorschläge, und Anregungen vorbringen, ein Belohnungssystem gibt es aber dafür nicht.

Die Semco-Frau
Bei Semco gibt es verschiedene Programme, die auch in Brasilien existierenden geringeren Beschäftigungs-, Aufstiegs- und finanziellen Möglichkeiten für Frauen zu verbessern.

Urlaub
Niemand ist unersetzbar. 30 Tage Urlaub im Jahr für jeden ist für Ihre Gesundheit genauso wichtig wie für das Wohlergehen des Unternehmens.[17] Urlaubstage können nicht für später angesammelt werden.
Wikipedia: Das Semco System

Niemand ist unersetzbar!
Auch Du nicht!


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 22:48
Zitat von HayuraHayura schrieb:Glaub ja nicht das der Arbeiter so unintelligent ist
Doch. Ich nehme als Beispiel mich. Ich bin intelligent. Ich würde NIE am Fließband arbeiten. Ich hab einfach zu viel Potenzial an "oberen" Stellen.

Oh - das meine ich übrigens nicht herablassend oder abwertend. Klar wird der Arbeiter gebraucht. Und der macht auch gute Arbeit. Arbeit, die ich selbst auch nie so gut hinkriegen würde, wie er. Aber darum geht's ja nicht. Es geht um andere Dinge. Um "Ersetzbarkeit" zum Beispiel. Menschen wie mich sind unersetzbarer als der 'einfache Arbeiter' den morgen auch eine Maschine ersetzen könnte.

Klingt hart, aber ist so.
Zitat von HayuraHayura schrieb:Wenn ich die Entscheidung von einigen Vorständen anschaue da kann man einfach nur den Kopf schütteln.
Ja? Welche denn so? Die meisten Konzerne werden ganz gut geleitet von schlauen Köpfen. Fahren jedes Jahr Gewinne ein und halten damit unsere Wirtschaft am laufen. Übrigens auch den Sozialstaat, mit dem wir dann wiederum z.B. so viele Flüchtlinge aufnehmen können. Dürfte dir doch gefallen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 23:12
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Doch. Ich nehme als Beispiel mich. Ich bin intelligent. Ich würde NIE am Fließband arbeiten. Ich hab einfach zu viel Potenzial an "oberen" Stellen.

Oh - das meine ich übrigens nicht herablassend oder abwertend. Klar wird der Arbeiter gebraucht. Und der macht auch gute Arbeit. Arbeit, die ich selbst auch nie so gut hinkriegen würde, wie er. Aber darum geht's ja nicht. Es geht um andere Dinge. Um "Ersetzbarkeit" zum Beispiel. Menschen wie mich sind unersetzbarer als der 'einfache Arbeiter' den morgen auch eine Maschine ersetzen könnte.

Klingt hart, aber ist so.
Ich kenne das als ich mal Betriebsrätin war, in einer Hotelkette. Davon abgesehen das Betriebsräte bei den Vorständen eh unbeliebt waren und nur mit murren toleriert wurden. Muss ich sagen das es unter den Vorständen viele Leute gibt die wunderbar mit Zahlen Jonglieren können, aber zu mehr reicht es nicht. Das zeigt schon für welchen Blödsinn Premien ausgezahlt an Geschäftsführern und Leitern der Lagerhaltung ausgezahlt wurden. Bei Geschäftsführern wurden Premien ausgezahlt wenn sie die Personalkosten so niedrig wie möglich halten, was am Ende dazu führte das man chronisch unterbesetzt war und Überstunden in Massen anfielen, das ärgerte den Vorstand, naja woran das wohl liegt? Und nein mittlerweile ist die einfache Arbeitskraft nicht mehr unersetzbar, das Beispiel waren die Spülküchen, scheiss Jobs, aber mittlerweile ist es so das die Arbeit dort so scheisse das keiner mehr dort arbeiten will, weil selbst ein Leben mit Hart4 wohl besser ist als dort Halbtags zu arbeiten. Was dazu führte das immer mehr Leiharbeiter dort arbeiten. Was für niemanden gut ist. Und ohne funktionierende Spülküchen brechen die Arbeitsabläufe komplett zusammen. Die Antwort hätte sein müssen Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen, aber daran denkt da keine. Mit anderen Worten im Vorstand sitzen viele die sich mit Zahlen, BWL etc. auskennen aber im Grunde auch Fachidioten sind.
Zitat von BuddhasStiefelBuddhasStiefel schrieb:Ja? Welche denn so? Die meisten Konzerne werden ganz gut geleitet von schlauen Köpfen. Fahren jedes Jahr Gewinne ein und halten damit unsere Wirtschaft am laufen. Übrigens auch den Sozialstaat, mit dem wir dann wiederum z.B. so viele Flüchtlinge aufnehmen können. Dürfte dir doch gefallen?
Eine Anspielung auf den Trickle Down Effect, wie sagte letztens ein User hier. Er ist der kleine Bruder des Yeti....


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

17.07.2019 um 23:22
Zitat von HayuraHayura schrieb:Ich kenne das als ich mal Betriebsrätin war, in einer Hotelkette.
Nach wie vor sind Hotels gefragt. Dort scheint du dich auszukennen, mach dein eigenes kollektives Ding, dann kannst du auch die Spülhilfen ordentlich bezahlen.

Und natürlich ist nicht jeder Boss in einer großen Firma der absolute Macher.
Paradebeispiel Deutsche Bank, die Firma läuft nicht rund und es werden Boni ausbezahlt?
Geht natürlich gar nicht, oder doch, schwacher Aufsichtsrat, und die Aktienmehrheit ist bei wenigen Institutionen gebündelt, dann kann es so solch schlimmen Auswüchsen kommen.


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