Linksextremismus - die vergessene Gefahr

@Lexter
Es wird doch überhaupt nicht mit zweierlei Maß gemessen und es wär mir auch neu, dass Linke unterdrückt würden. Dass niemand einen anderen Menschen bedrohen, oder ihm Angst machen darf, sollte selbstverständlich sein und wurde doch gar nicht angezweifelt. Das gilt für Rechte, Linke, Religiöse oder sonstwas Extremisten.. auch für jeden anderen Menschen. Extremismus hat, ausser in der Kunst, noch nie was getaugt. "Jeder Mensch ist ein Stern" (Alister Crowley und Hermann Hesse)

Schöne Weihnachten an alle

Polizist in Leipzig lebensgefährlich verletzt
Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Aus einer Gruppe von rund tausend Feiernden am Connewitzer Kreuz seien die Beamten massiv angegriffen worden. Eine „Gruppe von Gewalttätern“ habe dabei versucht, einen brennenden Einkaufswagen mitten in eine Einheit von Bereitschaftspolizisten zu schieben.

https://m.tagesspiegel.de/politik/polizist-in-leipzig-lebensgefaehrlich-verletzt-ermittlungen-wegen-versuchten-mordes/25379742.html

@Mr.Christian
Hier wird auch darüber berichtet:
https://www.mz-web.de/leipzig/polizist-schwer-verletzt--mordermittlungen-nach-silvesterkrawallen-in-connewitz-33680850

Politiker von CDU, SPD und AfD übten in sozialen Medien zum Teil heftige Kritik an Angehörigen der Linkspartei.
Diese hatten der Polizei vorgeworfen, sie habe die Feiernden in dem linksalternativ geprägten Stadtteil Connewitz provoziert.

Ich staune, dass sich auch die SPD an dieser Kritik beteiligt hat.

Wer hat nun Recht? :

Die sächsische Linke-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel schrieb in den frühen Morgenstunden im Kurznachrichtendienst Twitter: „Uff. Cops raus aus #Connewitz gewinnt nach diesem Jahreswechsel ne neue Bedeutung. Ekelhafte Polizeigewalt, überrennen unbeteiligter, wirre Einsatzmanöver, kalkulierte Provokation.“

Der AfD-Innenpolitiker Martin Hess warf Nagel vor, sie rechtfertige „die linke Gewalt auch noch“. Er schrieb: „Wer so über die Staatsgewalt hetzt, lehnt unseren Rechtsstaat ab und darf sich im demokratischen Gemeinwesen nicht politisch betätigen.“
....

Michael Neuhaus, Bundessprecher der Jugendorganisation der Linken, kommentierte das Geschehen der Nacht mit den Worten: „Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass in #Connewitz von vornherein ein Exempel statuiert werden sollte. Was ist das eigentlich für ein Staat, der aus politischen Profilierungsgründen in der Silvester Nacht gegen Feiernde vorgeht?“
...
„Um das klarzustellen: ich finde es erschreckend, wenn ein Mensch schwer verletzt wird.
Die Frage ist wie es eskalierte. Verwundert das bei Rhetorik und verbalen Aufrüstung der letzten Tage noch?
War die Einsatztaktik der Polizei geeignet um Eskalation zu vermeiden?”
— Michael Neuhaus (@MichaNeuhaus) January 1, 2020
Nach Kritik an seinen Äußerungen - unter anderem vom SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs - stellte Neuhaus später auf Twitter klar: „Ich finde es erschreckend, wenn ein Mensch schwer verletzt wird.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer schrieb: „Das waren keine „Feiernden“! Dieses Märchen kann @MichaNeuhaus (Bundessprecher @lijusolid) vielleicht seinen linksradikalen Parteifreunden erzählen.“
...
Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) erklärte: „Die Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten in Connewitz waren bewusste und gezielte Angriffe auf Menschenleben. Zweck der provozierten Auseinandersetzung ist offensichtlich ausschließlich Gewalt.“

Hier stehen nun Aussagen gegen Aussagen:
Hat die Polizei ungerechtfertigt provoziert oder war es gerechtfertigt, in dem Stadtteil nach dem Rechten zu sehen (was dann evtl. als Provokation aufgefasst wurde?).

Wie auch immer:
Auch wenn es Provokation gewesen wäre seitens der Polizei, rechtfertigt das keine solche Gewalt bei der Menschen zu schaden kommen (an diejenigen Linksextreme welche diese Gewalt richtig finden: auch wenn manche Polizisten hassen, aber diese sind auch Menschen).

Jo jo, wer kennt sie nicht, die an Silvester Feiernden, die Polizisten dann in reiner Notwehr fast Körperteile absprengen bzw. sie gefährlich verletzen.

Es ist natürlich nicht ganz ohne, festzustellen wieso am Ende Polizei anrückte bzw. ob das nun irgendwo eine "Provokation" sein sollte oder nicht, weil ich dann potentiell Mitschuld trage wenn ich drangsalierend bzw. provozierend auf die ohnehin schon bei Uniformen getrig- äh gereizte Personengruppe einwirke. Andernfalls oder auch dann sehe ich da keinen Grund in stumpfen Gewaltexzess zu verfallen um dann einseitig den Buhmann gen Polizei zu schieben.

@Warden
Genau, wer sich so "provozieren" lässt, dass er anderen Menschen gleich mal am liebsten Körperteile absprengen will, bzw. mindestens schwer verletzen will, ist kein gewöhnlicher Feiernder, sondern hat ein gehöriges Problem, was den psychischen Zustand angeht. Ist wahlweise ein getriggerter "sieh in ihm nicht den Menschen, sondern die Funktion" Fanatiker.
Das scheint ein sehr seltsamer Stadtteil zu sein, so oft wie es da Randale gibt. Vor paar Wochen war doch erst die Anti Polizei Demo mit verletzten Beamten als Ergebnis.
Ich hoffe, dem verletzten Polizisten geht es besser und ich wünsch ihm alles Gute.

abberline schrieb:Das scheint ein sehr seltsamer Stadtteil zu sein

Das war schon in DDR-Zeiten dort so, dass da viele links-Gesinnte wohnten.
Ich hatte damals in Connewitz eine Freundin, daher weiß ich das.

abberline schrieb:Ich hoffe, dem verletzten Polizisten geht es besser und ich wünsch ihm alles Gute.

dem schließe ich mich an.

abberline schrieb:Genau, wer sich so "provozieren" lässt, dass er anderen Menschen gleich mal am liebsten Körperteile absprengen will, bzw. mindestens schwer verletzen will, ist kein gewöhnlicher Feiernder, sondern hat ein gehöriges Problem, was den psychischen Zustand angeht

treffender kann man es nicht formulieren.

@Optimist
Linksalternative Stadtviertel kenn ich auch, die sind aber friedlich, mit SecondHand Läden, Plattenläden, Strassencafes.. und kommen ohne Randale etc aus. Das scheint hier schon ein eher gewalttätiges Klientel zu sein.

@abberline
Ja du hast recht , wenn man nicht gerade am 1 .mai einen familienspaziergang in der rigaerstr plant ,( der Spiegel nannte den Wahnsinn in Berlin mal treffend : "Ritual Randale ") lebt es sich recht einträchtig beieinander.
Anbei ein Kommentar der eigentlich allumfassend sagt , was man dazu noch zu sagen hätte.

https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-der-gewalt-nicht-weichen-67038228.bild.html

Optimist schrieb:Hier stehen nun Aussagen gegen Aussagen:
Hat die Polizei ungerechtfertigt provoziert oder war es gerechtfertigt, in dem Stadtteil nach dem Rechten zu sehen (was dann evtl. als Provokation aufgefasst wurde?).

In besagtem Stadtteil dürfte es vermutlich generell schon als Provokation aufgefasst werden, sobald sich dort ein oder mehrere Polizisten sehen lassen. Wir leben in einem Land in dem es gottlob Gesetze gibt! Wer sich nicht daran hält bzw. dagegen verstößt muß mit den Konsequenzen leben. Ich persönlich versteh manchmal nicht, warum linke Gewalt oft (gerade auch von Politikern!) heruntergespielt wird...

Die Linke-Politikerin Nagel hatte der Polizei den Vorwurf gemacht, die Ausschreitungen provoziert zu haben.

???

Die Linke-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel hatte zuvor von gezielter Provokation durch die Polizei gesprochen, die mit unverhältnismäßiger Härte vorgegangen sei. Nagel hat ihren Wahlkreis in Connewitz und ist auch Stadträtin.

Das erklärt es (mMn) natürlich...

Zu ihrem Vorwurf sagte Schultze bei MDR AKTUELL, dieser verkehre Ursache und Wirkung. Die Polizei sei am Connewitzer Kreuz, weil man wisse, dass dort immer wieder Straftaten verübt würden. Den Boden für Extremismus bereite die Gesellschaft und nicht die Polizei. Schultze forderte die Leipziger auf, sich klar gegen Extremismus und Gewalt zu stellen.

Netter Versuch "Frau Nagel", war wohl nix...

In der Silvesternacht waren Einsatzkräfte mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden. Ein Polizist wurde schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft wertet das als versuchten Mord. Inzwischen ermittelt das sächsische Landeskriminalamt.

Bleibt zu hoffen, daß die Straftäter ermittelt werden und ihre gerechte Strafe erhalten...

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/silvester-randale-leipzig-connewitz-reaktion-polizeipraesident-schultze-100.html (Archiv-Version vom 03.01.2020)

KaMailLeon schrieb:In besagtem Stadtteil dürfte es vermutlich generell schon als Provokation aufgefasst werden, sobald sich dort ein oder mehrere Polizisten sehen lassen.

Also quasi No-Go Area für Uniformierte.

KaMailLeon schrieb:In besagtem Stadtteil dürfte es vermutlich generell schon als Provokation aufgefasst werden,

In besagtem Stadtteil liegen gerade mal wieder die Nerven blank, weil es wenige Tage zuvor (in der Nacht vom 27. auf den 28.) im bekannten (manche würden sagen berüchtigten) Club "Conne Island" zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung einer Konzertbesucherin durch ein Bandmitglied gekommen sein soll:

Nach einem Übergriff auf eine Konzertbesucherin im Conne Island in Leipzig sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wurde Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung erlassen und in Vollzug gesetzt. Es handelt sich den Angaben zufolge um ein Bandmitglied.

Am Freitag war im Conne Island das Hamburger Musikerkollektiv HGich.T aufgetreten. Während der Aftershow-Party soll es zu dem sexuellen Übergriff auf die Konzertbesucherin gekommen sein. Die Veranstaltung endete daraufhin mit einem Polizeieinsatz. Die Band distanzierte sich in der Nacht zum Sonntag auf Facebook. Sie seien schockiert, traurig und sprachlos, "insbesondere da der mutmaßliche Übergriff von einer Person, der wir unser Vertrauen geschenkt haben, begangen worden ist", heißt es in der Meldung. Es handle sich aber nicht um ein festes Mitglied der Band. Die Künstler betonten, jedwede Form von übergriffigem, sexistischem, faschistischem, rassistischem, antisemitischem, homophobem und menschenverachtendem Verhalten abzulehnen.

Zuvor hatte sich bereits das Conne Island auf Facebook gemeldet. "Wir verurteilen den Übergriff während der Veranstaltung", heißt es. Der Club kündigte eine Auseinandersetzung mit dem Geschehenen an.

https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/vergewaltigung-conne-island-haftbefehl-100.html (Archiv-Version vom 01.01.2020)

Das "Conne Island" ist schon mehrfach in die Schlagzeilen geraten, weil es dort immer wieder mal zu schweren Auseinandersetzungen mit kommt.

bgeoweh schrieb:Das "Conne Island" ist schon mehrfach in die Schlagzeilen geraten, weil es dort immer wieder mal zu schweren Auseinandersetzungen mit kommt.

mit was kommt?

bgeoweh schrieb:zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung einer Konzertbesucherin durch ein Bandmitglied gekommen sein soll:

und das stimmt so nicht.
http://www.hgicht.de/

Die beschuldigte Person war als Lichttechniker bzw. Dekorateur von uns engagiert worden. Von Polizei, Staatsanwaltschaft und Medien wurde dies falsch interpretiert und die Person als Musiker bzw. Bandmitglied dargestellt, was schlichtweg falsch ist. Nichtsdestotrotz ist und bleibt der mutmaßliche Vorfall eine schwerwiegende Straftat und wird von uns vollumfänglich verurteilt.

Tussinelda schrieb:mit was kommt?

Mit Tipfehlern :D (Ursprünglich wollte ich was dazu schreiben, dass es dort schon vorgekommen ist, dass linkes Stammpublikum andere Linke "auf Durchreise" verprügelt hat, weil sie sie irrtümlich für Rechte hielten, dass aber auch schon Rechtsextreme versucht haben, dort Besucher abzufangen und zu verprügeln - dann habe ich es aber gelassen, weil es nicht relevant ist, das "mit" habe ich übersehen).

Tussinelda schrieb:und das stimmt so nicht.

Ich hatte bisher nur die Pressemitteilung der Polizei gesehen bzw. die Darstellung der Location, die von einer "Person aus dem Bandkollektiv" spricht, die Darstellung der Band nehme ich zur Kenntnis. Ich gehe nicht davon aus, dass es dort überhaupt "vertragliche" Mitglieder gibt, ob man das jetzt so oder so sieht ist vermutlich Auslegungssache.

@bgeoweh
Wobei der Club oder die Band ja nix dafür kann, was der Lichttechniker für Sachen macht.

@abberline

Habe ich auch nicht behauptet - ich wollte lediglich darauf hinaus, dass die Lage dort vermutlich angespannt ist, ein Polizeieinsatz mit Veranstaltungsauflösung in einem linken Zentrum wird vermutlich zumindest von einer Teilmenge des dort ansässigen Stammpublikums sicherlich als Provokation angesehen, unabhängig davon wie berechtigt er war.

@bgeoweh
Ich kenn den Club nicht wirklich und weiss nicht, ob es da insofern Stammpublikum gibt, dass die nur bestimmte Veranstaltungen haben, oder ob da komplett unterschiedliche Künstler auftreten.
Gerne provozieren liessen sich zumindest mal die Silvester Randalierer im Viertel, das ist wie bei Fußball Hools. Man wartet drauf und freut sich, schuld sind dann aber immer die anderen

@bgeoweh
Ich hab mal geguckt, im CI spielt halt viel Punk, Metalcore, Singer/Songwriter Kram, aber da sind auch schon zb Sixth Comm um ex-Death In June Mitglied Patrick O Kill mit ihrem nordischen Runen Tribal Neofolk Style aufgetreten. Oder diverse Bands im Rahmen des Wave Gotik Treffens, Wiegedood (Black Metal) etc... scheint also eher gemischt zu sein.

Warum marschiert an Silvester überhaupt eine gepanzerte Hunderschaft auf? Diese Ausschreitungen hätte es ohne solch ein Vorgehen warscheinlich gar nicht gegeben.
Bei der Polizei glaubt man wohl Stärke zeigen zu müssen, Gewaltbereite sehen darin immer eine Provokation und eigentlich wusste wohl jeder schon vorher, was passieren wird.
Es ist doch immer das gleiche Muster. Und es kann doch nicht sein, dass es keine anderen Möglichkeiten zur Herangehensweise gibt.
Die Gewalt ist dennoch nicht zu entschuldigen, falls das wieder falsch aufgefasst wird.

@Bone02943
Vermutlich, weil es angebracht ist, dass die Polizei dort Stärke zeigt und ein paar Streifenpolizisten im ihr Leben fürchten müssten. Ich wollte da als Polizist auch nicht mit 3 Hänseln rein. Und den Extremisten muss man scheinbar gleich mit der Kavallerie kommen. Selbst schuld, würd ich sagen. Die kommen nicht unbegründet und überall so

@abberline

Die sind ja nicht dahin weil es Straftaten gab, die sind ja so schon aufmarschiert.
Zumindest geht die Strategie so nicht auf. Wie erwartet ist die Lage mal wieder eskaliert, aber das scheint iwie nicht anzukommen.