Sarrazin hat ein weiteres Ziel erreicht. Er hat die Dummschwätzer und politischen Hohlköpfe aus ihren Löchern gelockt.
Der Hinweis auf Auschwitz sollte zumindest eine parteiinterne Rüge einbringen.
Parteiextern wird der Wahlzettel eine Antwort geben.
War der gute Mann, dieser Gabriel, nicht mal Beauftragter für POP-Musik. War doch ein angemessener Job, denn mit diesem Fettwanst an der Spitze wird die SPD auf unter 20% rutschen.
Ihn müßten die Genossen rausschmeißen
Und, Herr Gabriel, ich habe hier noch jemanden den sie für eine unliebsame Theorie aus der Partei schmeißen sollten, bevor sie irgendwann mindestens 60% der Basis aus der Partei schmeißen:
Die Zustimmung, die die Thesen des spätberufenen deutschen Gen-Forschers Thilo Sarrazin unter den Anhängern der SPD, aber auch in großen Teilen der Bevölkerung finden, wirft eine Frage auf, die bisher allerdings nur unzureichend diskutiert worden ist. Sie lautet: Ist es möglich, dass den Deutschen, unbelehrt und unbelehrbar durch alle historische Erfahrung, ihr Glaube an die genetische Disposition von Volk und Rasse genetisch aufgedrückt und eingestempelt ist, eine biologische Tatsache also, gegen die kein intellektueller Lernprozess und kein Kulturwille ankommt?...
Obwohl das Buch unmittelbar nach seinem Erscheinen führende Plätze in den Bestseller-Listen erreichte, scheint den Lesern der einschlägige Passus ausnahmslos entgangen zu sein. Zumindest war weder aus dem Bundesvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Protest, noch von der Basis der Partei Zustimmung zu vernehmen. Erst der Journalist Alan Posener hat vor einigen Tagen auf die Forschungsergebnisse des Genetik-Experten, Zeit-Mitherausgebers, und ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt verwiesen, die der Sozialdemokrat in dem Buch "Unser Jahrhundert" veröffentlicht hat. Im Gespräch mit dem jüdisch-amerikanischen Historiker Fritz Stern, der als Kind aus Deutschland fliehen musste, bekennt Schmidt, ihm sei "der ganze Prozess", der zum Erfolg des Nationalsozialismus in Deutschland führte, noch immer "ein völliges Rätsel".
Bis heute misstraue er den Deutschen, weil er davon ausgehe, dass "es irgendwelche Gene geben muss, die hier eine Rolle spielen". Fritz Stern weist das empört als "biologistische, fast rassistische " Erklärung zurück, aber Schmidt insistiert: "Nennen Sie es eine ererbte Eigenschaft ... Wenn Sie die mit dem Wort Gen verbundenen Konnotationen vermeiden wollen, nennen Sie es eine Prädisposition."
Ist, so wäre zu fragen, diese biologistische Betrachtungsweise des ehrwürdigen Sozialdemokraten Schmidt eine taugliche Methode, die Gründe für die Neigung des Parteifreundes Sarrazin zu ermitteln, die Ursachen der Integrationsprobleme biologistisch zu betrachten?
Für den Fall, dass die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck als Eigentümerin der Zeit und der SPD-Bundesvorstand die Frage verneinen: Werfen sie Schmidt dann heraus oder erteilen sie ihm - gewiss die Höchststrafe - Rauchverbot auf Lebenszeit?"
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0910/feuilleton/0048/index.html (Archiv-Version vom 13.09.2010)Zur Pension: Es wäre dümmer als naiv zu glauben, dass Sarrazin sich für lumpige tausend Euro mehr im Monat aus der Bundesbank hinauskomplimentieren ließ, er ist jetzt 65 Jahre alt ? wenn er 80 wird, dann hätte er in 15 Jahren gerade mal 180.000 Euro mehr Pension bekommen, nicht mehr als ein Handgeld in solchen Kreisen. Wahrscheinlich haben Merkel und Wulff erfolgreich an Sarrazins Beamtendisziplin appelliert, er hat schließlich kein wirkliches Interesse daran, den Bundespräsidenten gleich am Anfang seiner Amtszeit wie belämmert dastehen zu lassen.
Damit, dass Gabriel Sarrazin zum Faschisten abstempelt, wirft er Deutschland in seine alte Angst vor sich selbst zurück, er spekuliert destruktiv über unheimliche Züge der deutschen Mentalität, die es zu unterdrücken gilt. Auschwitz ist nicht die Nazi-Keule, Auschwitz ist der Nazi-Vorschlagshammer, Gabriel schwingt ihn als ob er die Ställe Augias ausmisten wollte, er trümmert so auf das zarte Pflänzchen eines zeitgemäßen Nationalbewusstseins ein, dass auch den Deutschen zusteht ? der SPD-Chef sollte endlich begreifen, dass man Sarrazin nicht negativ überfrachten kann, das führt zu nichts Gutem, außerdem wird es nicht mehr lange funktionieren, durch die Figur Sarrazin von der eigenen Untätigkeit abzulenken.