Sarrazin: Hart aber fair?
26.04.2011 um 10:32
Ich bin ja wahrlich beeindruckt, wie Thilo Sarrazin es schafft,die SPD, ja eigentlich ganz Deutschland, vorzuführen. Vor allem in Bezug auf das Thema ,,Doppelmoral".
Er mag zwar Statistiken gedreht und eingesetzt haben, wie es ihm passt. Er mag auch unsinnige Behauptungen aufgestellt haben, wie jene, dass Moslems generell dümmer seien und Migranten in Deutschland nur den Staat ausnutzen wollen.
Jedoch zeigte er durch die Folgen seines Buches, durch den Umgang mit ihn, wie weit es doch her ist mit Diskussionskultur, Ehrlichkeit und Meinungsfreiheit in Deutschland.
Man erinnere sich mal an die Anfänge der ganzen Geschichte, wie er fertig gemacht wurde:
Rechtsradikaler, Nazi, Rassist, Sozialdarwinist, er müsse rausgeschmissen werden, er selbst solle wohl eher Deutschland verlassen, er sei unfähig...
Alle möglichen Leute aus der oberen Politikriege schlugen auf ihn ein.
Interessant auch, dass offenbar bei weitem nicht alle, die schimpften, auch dessen Buch gelesen hatten.
Wirklich auseinandergesetzt und sinnvoll widerlegt haben nur sehr wenige Sarrazins Thesen.
Man verlegte sich lieber auf großes Gebrüll und Aktionismus.
Diskussionskultur? Meinungsfreiheit? Offenbar nur, solange man brav die offiziellen Vorgaben nachspricht.
Oder entstammt die Unfähigkeit der Gegner Sarrazins vielleicht dem leisen, unangenehmen Stechen im Hinterstübchen des Realitätssinns, DASS er vielleicht doch einige Wahrheiten angekratzt hat?
DASS das Multikulti-Modell im Sinne von ,,Alle rein, jeder darf machen, was er will, bloß keine Zwänge" auf der einen und sinnfreie Beschränkungen und Belastungen von Migranten und Deutschen auf der anderen Seite wirklich gescheitert ist?
DASS wir klare Regeln und sinnvolle Förderungen und Forderungen für alle Seiten brauchen?
DASS dies schwierig und unangenehm sein kann, aber notwendig ist?
Statt sich damit auseinanderzusetzen wurde lieber lauthals Empörung und Aktionismus geübt.
Allerdings haben die betreffenden Leute nicht damit gerechnet, dass doch noch eine Mehrheit der Bevölkerung und auch der SPDler in der Realität lebt, in welcher Integration nicht, wie auf dem Papier oder im feinen Politikbüro ausgedacht, so perfekt funktioniert.
In der Realität erfahren alle Beteiligten ständig, wo es Schwierigkeiten gibt.
Darauf wurde nun auch die höhere Politik zwangsweise gestoßen und gezwungen, sich konkreter und ehrlicher mit diesem Themenfeld zu befassen.
Die höheren Politiker haben die Causa Sarrazin falsch eingeschätzt, deshalb musste nun peinlich zurückgerudert werden.
Wer nun immer noch wild auf Thilo Sarrazin herumhackt, der verweigert sich der Notwendigkeit von praktischen Lösungen. Diese Lösungen sind auf keinen Fall ,,Ausländer raus" oder ähnlicher Müll.
Diese Lösungen sind unter anderem klare, gemeinsame Regeln und Förderungen für Migranten UND Deutsche!
Wer nun immer noch wild auf Sarrazin rumhackt und sich pragmatischer Arbeit verweigert, der läuft lieber blind und untätig durch die Gegend, aber fördert nicht das Zusammenleben aller Menschen in Deutschland.