Kommt jetzt der Crash? Wohin geht die Reise?

ash1 schrieb:Es ist schwierig was waelbares zu finden.Irgendwie alles Schweine.

Na, na, na !
Sie tun doch was !:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-09/boerse-hochfrequenzhandel

Aber komisch:
Ich lese hier nirgends,
dass nach Schäubles Meinung nur das von Übel ist,
was sich in weniger als 500 Millisekunden abspielt.
Ist aber so.

Mir erschließt sich trotzdem nicht ,
was diese ominöse 5 Millisekunden-Grenze soll
und noch viel mehr, was der Hochfrequenzhandel überhaupt der Allgemeinheit und im Speziellen der Wirtschaft und hier wieder dem Mittelstand bringen soll.

Warum den Hochfrequenzhandel nicht gleich ganz verbieten ?
Minutenschnelle reicht aus.

Der Verdacht, dass hier wieder Rücksichten genommen werden, drängt sich geradezu auf !

@eckhart
So ist es auch. :D Es wird wieder Rücksicht genommen. Irgendwie lächerlich, dass die Händler jetzt verpflichtet werden sollen, ihre Position 30 Sekunden zu halten, was soll das bringen? Besser wäre, diesen Handel mit Gebühren zu belegen. :D

http://www.boersenpoint.de/boersenblog/blog/dem-hochgeschwindigkeitshandel-geht-es-an-den-kragen-254773/ (Archiv-Version vom 19.09.2012)
16.09.2012 18:49 Alter: 10 days
Autor: Martin Brosy
Dem Hochgeschwindigkeitshandel geht es an den Kragen!

Noch nie hat die US-Börsenaufsicht die New York Stock Exchange angeklagt. Der Vorwurf: Institutionelle Anleger haben seit 2008 Kursdaten rascher erhalten als die Öffentlichkeit.

Auch wenn es sich bei dem Zeitvorsprung um Bruchteile von Sekunden handelt, kann dieser Vorteil von Profis zu Lasten von Privatanlegern ausgenutzt werden. „Frontrunning” nannte man das in den guten alten Zeiten. Um möglichst wenig Staub um dieses sehr heisse Thema aufzuwirbeln, wird das Verfahren durch die umgehende und ach so bereitwillige Zahlung einer Strafe von 5 Mio $ sofort eingestellt. Der Vorstand verspricht ausserdem Besserung.

Die Börsenaufsicht hat nun aber ein Faß ohne Boden geöffnet und die Tore für weitere Klagen gegen solche Form des unfairen Tradings stehen weit offen! ENDLICH!!!!

Ihr Markus Koch (https://www.facebook.com/markus.koch.ntv)

http://www.fr-online.de/schuldenkrise/schuldenkrise-hochfrequenzhandel-schaeuble-geht-bankern-ans-gehalt,1471908,17046322.html

Finanzminister Schäuble verspricht, im Herbst die Banken zur Offenheit zu zwingen. Der Hochfrequenzhandel soll reguliert werden. Ein verschärftes Vergütungssystem sieht Gehaltskürzungen bei Verlusten vor.

@Hanika

Ich meine das reicht nicht aus. Er kann es ja versprechen, aber es reicht nicht aus. Die Banken haben eine Kern-Eigenkapitalquote von 9%.

Für mich wäre es interessant zu wissen, mit welcher politischen Abmachung die Schrottpapiere damals hierher gekommen sind. Die sind uns doch nicht einfach zugeflogen, alle auf einmal. Da muss es doch eine Abmachung oder eine Verbürgung gegeben haben. Schröder habe ich damals schon nicht getraut. Ob das mit dem IRAK-Krieg zusammenhängt oder der Deregulierung der Finanzmärkte. Es muss doch irgendein Anlass gegeben haben. Die Banken hatte doch genug Geld, um in die USA zufliegen und sich die Häuser anzugucken und die Urkunden und die Gehälter. Aus Mitleid von 9/11 ist das doch auch nicht passiert, als Greenspan den Leitzins nach unten drehte um die Wirtschaft nach dem 11. September wieder zum laufen zu bringen.
Das ist doch in Prinzip dieselbe Situation wie in Spanien.

@Bauli
Welche Schrottpapiere meinst du jetzt? Die aus der Immobilienblase?

@Hanika
Ja, genau die. Entschuldige, hatte automatisch an die gedacht. ;)

Na, wir haben ja inzwischen schon wieder neue. :D

Diese Schrottpapiere sind als "Finanzinnovationen" um die ganze Welt gegangen, es waren Papiere, in denen verschiedene Schuldscheine zusammen gefasst waren und als ein Produkt verkauft wurden. Oftmals wusste man nicht einmal, was in dem, was man gekauft hatte, wirklich steckte. Da waren gute und sichere Verbindlichkeiten dabei, es waren aber eben auch die ganzen Schulden der kleinen Häuslebauer dabei, die ihre Kredite nicht mehr begleichen konnten. So hätten die diese Schulden haltenden Banken sie nie verkaufen können, Jeder wusste, dass das heiße Papiere waren, aber man mischte einfach und so waren sie praktisch unter anderem unter gebuddelt. Die Banken waren jedenfalls erst einmal ihren Mist los. :)

Schuld und Ursache dafür war auch wieder die verfehlte Geldpolitik. Die Zinsen wurden absichtlich niedrig gehalten, weil Amerika selbst in Schulden ertrank und so wurde den Menschen vorgegaukelt, sie können sich so alles über Kredit leisten. Nur, als die Wirtschaft sich abkühlte und viele Menschen auf der Straße lagen, war es vorbei mit dem großen Glück. Die verschuldeten Häuser fielen den Banken zu, die konnten aber damit nichts anfangen, weil Häuser nun einmal gebundenes Kapital sind. Es musste versilbert werden. :)

@Hanika

Ja das habe ich ja verstanden. Aber die Bewertung für die Papiere war bei den Rating-Agenturen gut. Wieso sind die Banker nicht hingeflogen? Ist man so naiv in diesem Job? Habe die denn gar-nichts in ihrer Murmel?

@Hanika

Wenn ich ein Haus kaufe oder eine Wohnung, schaue ich mir die doch erstmal an und wenn ich dafür bis in den hohen Norden fahren muss. So naiv kann man doch gar-nicht sein. Deswegen meine ich, da wurde was verabredet.

Bauli schrieb:Wieso sind die Banker nicht hingeflogen? Ist man so naiv in diesem Job? Habe die denn gar-nichts in ihrer Murmel?

die deutsche bank wusste genau was abgeht, die landesbanken nciht.

@Bauli
Die haben ja nicht die Häuser gekauft sondern die Schulden der Häuser. :) Die Häuser waren auf Grund des Überangebotes gar nicht veräußerbar. :)

Hanika schrieb:Die Häuser waren auf Grund des Überangebotes gar nicht veräußerbar. :)

aber erst nch dem der markt zusammen geborchen war

@Hanika
Aber ich guck mir doch die Häuser an, die gegend inwieweit das tragfähig ist, die Industrie, die Geburtenrate, Arbeitslosenstatistik usw.

Das braucht doch eine längere Vorbereitungszeit, wenn ich eine Wohnung oder ein Haus kaufe.

@Bauli
Du musst dir das so vorstellen:
Bank reicht Kredit aus, das heißt, sie gibt Geld, verringert ihr eigenes Vermögen
Kredit bzw. das Geld erreicht einen Kunden, der ein Haus baut.
Kunde kann Raten nicht bezahlen
Haus fällt deshalb an die Bank und das zu zig Tausenden im ganzen Amerika!
Bank kann Haus nicht verkaufen, braucht aber die Raten, die nicht bezahlt werden und das auch zu Tausenden!
Bank gerät selbst ins Schleudern, Idee: Schuldscheine verkaufen!
Nur die kauft so Keiner, weil alle wissen, die werden nicht eingelöst, also: Schuldscheine unter anderen Verbindlichkeiten verstecken - Ein Produkt, in dem aber gaaanz viele Schuldscheine enthalten sind. :D

@Hanika

Offziell haben die Ratingagenturen das aber nicht gewusst. Die Verluste werden nie aufgegefangen werden. Aber dann hätten die doch stutzig werden müssen, denn theoretisch sind 75% der US-Amerikaner mit Konsumkrediten verschuldet. Das wussten alle, das die auf Kreditkarten leben. Warum in´s Ausland verkaufen?

25h.nox schrieb:aber erst nch dem der markt zusammen geborchen war

Das war ein schleichender Prozess, zuerst sanken die Immobilienpreise, man hat vermutlich erst gehofft, dass sie sich wieder erholen. Als man dann aber sah, dass sich die Wirtschaftslage verschlechterte und immer mehr Häuser den Banken zu fielen, gab es für die Banken, die ja die Rückzahlung erwartet und in ihre Geschäfte eingerechnet hatten, kaum noch eine Alternative, als die Schuldscheine irgendwie an den (dummen)Mann zu bringen. Finanzinnovation hört sich ja auch erst einmal vielversprechend an und sehr viele Anleger sind darauf reingefallen, nicht nur Banken.

@Hanika
Wenn man`s genau nimmt, hört sich das an, wie eine Eröffnung des Wirtschaftskrieges. Ich kaufe doch nicht die Katze im Sack. Man wusste aber auch, das die Produktionen zum großen Teil nach China ausgelagert wurden. Da haben unsere "Beamten" aber ganz schön geschlafen. Die sind alle so toll.

@Bauli
Du stellst gleich mehrere Fragen. :)

Bauli schrieb:Offziell haben die Ratingagenturen das aber nicht gewusst.

Ich denke, die sind gar nicht so tief in die Materie eingestiegen, vielleicht konnten sie sich so etwas auch gar nicht vorstellen. :)

Bauli schrieb:Das wussten alle, das die auf Kreditkarten leben. Warum in´s Ausland verkaufen?

Weil es in Amerika kaum noch Anleger gab, die die Papiere kaufen konnten. Vor allem die Banken nicht, die misstrauten sich inzwischen gegenseitig. :) Außerdem waren fast alle selbst in der Bredouille, sie kämpften ums Überleben. :)