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Beschneidung ist Körperverletzung

15.674 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Islam, Afrika ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 15:54
da stimme ich dir im vollen Umfang zu @liaewen

aber es bleibt noch eine Gruppe übrig und da sehe ich schwarz ...


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 15:58
@rumpelstilzche
Ganz so schwarz scheint es nicht zu sein.

Gläubigen Juden ist, anders als Muslimen, die Beschneidung in ihrem Heiligen Buch vorgeschrieben. Es handelt sich um ein im jüdischen Tanach eindeutig formuliertes Gebot Gottes. Im Ersten Buch Mose, das zugleich auch das erste Buch des christlichen Alten Testaments ist, heißt es: "Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden. [...] Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Ein jegliches Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. [...] Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum dass es meinen Bund unterlassen hat."

Gläubige Juden gehen demnach davon aus, dass ein Verbot der Beschneidung gar nicht eingehalten werden kann, denn hier steht der Bund mit Gott auf dem Spiel. Die meisten Juden würden nach einem Verbot deshalb aus Deutschland auswandern, kritisieren orthodoxe Rabbiner - vertrieben aus einem Land, das in der Vergangenheit immerhin schon einmal versucht hat, sie als Volk vollständig auszulöschen.

Das aber ist nicht das Ziel des Kölner Urteils und sicher nicht der Wunsch der Richter. Das Urteil richtet sich ja nicht gegen Juden als solche oder gegen das jüdische Volk. Denn zu diesem Volk gehört man, wenn die leibliche Mutter Jüdin ist. Darüber entscheidet nicht die Beschneidung. Und niemand käme wohl auf die Idee, etwa Albert Einstein zu einem Nichtjuden zu erklären, nur weil er nicht an einen Gott glaubte, mit dem man als Jude einen besonderen Bund eingehen könnte. "Ich glaube", erklärte er, "an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott, der sich mit dem Schicksal und den Handlungen der Menschen abgibt." Baruch de Spinoza (1632 - 1677) war ein jüdischer Philosoph, der wegen eben dieses Gottesbildes aus der jüdischen Gemeinde in Amsterdam ausgeschlossen wurde.

Auch in Israel gibt es Juden, die ihre Kinder nicht beschneiden lassen. Offizielle Zahlen liegen nicht vor. Schätzungen gehen von ein bis zwei Prozent jüdischer Jungen aus, die in den vergangenen zehn Jahren geboren und nicht beschnitten wurden, berichtete kürzlich die israelische Zeitung Haaretz. Eine Umfrage des israelischen Internetportals Mamy, schreibt die Zeitung weiter, hatte 2006 festgestellt, dass sogar 3,2 Prozent von fast 1400 jüdischen Eltern von Jungen angaben, das Ritual nicht vollzogen zu haben. Und fast ein Drittel der Eltern hätte gern darauf verzichtet, ließ die Beschneidung aber vor allem aufgrund von sozialem und familiärem Druck vornehmen. Organisationen wie Ben Schalem, Kahal und Jews Against Circumcision unterstützen jüdische Eltern in ihren Zweifeln am Ritual.

Inzwischen gibt es sogar einige Juden, die versuchen, eine alternative Zeremonie zu etablieren, bei der die Jungen wie die Mädchen am achten Tag nach der Geburt in der Synagoge nur ihren Namen erhalten, aber nicht beschnitten werden.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/streit-um-das-beschneidungsurteil-ratio-zwischen-recht-und-religion-1.1411544-2

Das wäre doch ein gangbarer Weg.
Über die Eseleien des jüdischen Gottes wil ich jetzt gar nicht streiten.
Aber es scheint ein Umdenken stattzufinden.
Naturgemäss erreicht es die Betonköpfe als Letzte.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:02
@emanon

Solche Apelle sind sicherlich lobenswert, aber verlorene Liebesmüh und lediglich Aktenfutter für die Regierungsregistratur, in der es unbesehen landen wird. Im bundesdeutschen Durchwinkverein, der sich "Bundestag" nennt, wird es sicherlich nicht zur Sprache kommen.

Die einzige Sprache, die in der Frage verstanden wird, ist ein klares BVerfG Urteil - wie so oft. Die politische Qualität nimmt seit Jahrzehnten kontinuierlich ab und mit zunehmender Tendenz scheint Karlsruhe indirekt die Aufgaben der Legislativen hierzulande wahrnehmen zu müssen.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:03
@emanon
Danke für den Link, da hatte ich wohl doch zu schwarz gesehen ...


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:07
@Marcandas


Die Bewertung darüber wie gewichtig das Argument nun seie oder nicht, ist eben Ermessenssache.
Für Betreffende ist die Prozedur offensichtlich sehr wichtig?
Bisher wurde angenommen, das der Wunsch und die schriftliche Bestätigung der Eltern
die Rechtswidrigkeit der Köprerverletzung beseitigen.

Ansonten zitiere ich nochmal und der Inhalt scheint mir auch plausibel:
Hier auch mal interessante Aspekte:

http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-beschneidung-vom-richtigen-umgang-mit-recht-1.1413208

[...]

Weil man sich nicht ausmalen möchte, wie eine Anti-Beschneidungs-Polizei aussähe und welche Folgen sie für das Zusammenleben der Gesellschaft hätte, will der Gesetzgeber nun klarstellen, dass Beschneidung keine strafbare Körperverletzung darstellt. Angesichts anschwellender Aggressivität der Debatte ist das notwendig. So manche Religionskritiker scheinen das Urteil als Lizenz zur Religionsbeschimpfung misszuverstehen.

Recht schützt Minderheiten

Eine Rechtfertigung der Beschneidung per Gesetz ist keine gefühllose Bagatellisierung einer Körperverletzung. Es handelt sich auch nicht um eine gesetzlich kaschierte Weigerung, Recht durchzusetzen, sondern um den Versuch, mit Recht richtig umzugehen. Recht hat die Aufgabe, das Zusammenleben von Menschen so verträglich wie möglich zu gestalten. Recht schneidet die Gesellschaft nicht auseinander; es schützt Minderheiten. Und die Verfassung achtet die Religionen und ihre Riten.

Selbstredend gibt es Grenzen: Wenn die Würde des Menschen verletzt wird, wenn eine angeblich göttliche Leitkultur die Grundrechte negiert - dann sind die Grenzen überschritten. Aber die Beschneidung ist nicht der Einstieg in die Scharia, nicht Symbol für die Negation der Rechtsordnung, sie ist vielen nur befremdlich fremd. Eine Bestrafung des nur Befremdlichen wäre unverhältnismäßig. Das heißt: Der Schutz der Vorhaut gegen vermeintlich unverständige Eltern ist keine Angelegenheit für das Strafrecht.

Beschneidungskritiker fordern von Juden und Muslimen, über den Sinn dieses Ritus nachzudenken. Muslime und Juden dürfen aber auch von ihren Kritikern ein Nachdenken darüber verlangen, warum die Kritik einen so aggressiv-selbstgerechten Ton anschlägt. Bisweilen kann man den Eindruck haben, dass es nicht nur einen religiösen, sondern auch einen anti-religiösen Fundamentalismus gibt. Die Unversöhnlichkeit der Kopftuch-Debatte findet in der Beschneidungs-Debatte ihre Fortsetzung. Das hat mit Aufklärung nichts zu tun. Aufklärung ist nicht die Verächtlichmachung der Anderen. Eine aufgeklärte Gesellschaft ist eine, die auf respektvolles Zusammenleben achtet.



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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:07
Hier komt mal ein Jude zu Wort der seinen Sohn nicht hat bechneiden lassen.
taz: Herr Enosch, verfolgen Sie die Debatte in Deutschland zum Thema Beschneidung von Jungen?

Jonathan Enosch: Wir waren sehr froh, zu beobachten, dass ein deutsches Gericht das unmoralische Vorgehen der Beschneidung verurteilt, ausgerechnet ein deutsches Gericht. Das Absurde ist, dass Juden und Muslime plötzlich zu besten Freunden wurden.

Warum kämpfen Sie gegen die Beschneidung?

Weil sie ein Akt der Vergewaltigung ist. Sie wird einem wehrlosen Kind, ohne dass es selbst darüber entscheiden kann, aufgezwungen. Würde man die Jungen erst im Alter von 13 Jahren beschneiden, dann würden sich sicher viele dagegen wehren.

Haben Sie einen Überblick darüber, wie viele israelische Familien ihre Kinder nicht beschneiden lassen?

Als wir vor 20 Jahren anfingen, uns zu organisieren, waren es ein paar Dutzend Familien. Heute reden wir von zwei Prozent der jüdischen Bevölkerung.

Wenn die Beschneidung so grausam ist, warum machen dann noch immer so viele mit?

Nehmen Sie hundert Leute und fragen sie, was genau bei der Beschneidung passiert, wie wird beschnitten und was genau wird weggeschnitten. Sie wissen es einfach nicht.

Ihr Sohn ist heute 15 Jahre alt. Leidet er darunter, nicht beschnitten zu sein?

Nein, überhaupt nicht. Es kommt auch auf das Kind an, ob es selbstsicher damit umgeht. Es geht nicht um rote Haare oder abstehende Ohren. Man sieht es nicht sofort. Die Kinder interessiert es nicht so sehr. Wichtig für sie ist, ob es ein netter Junge ist.

Haben Sie schlechte Erfahrungen mit Kinderärzten oder Lehrern gemacht?

Tatsache ist doch, dass sich ganz viele unwohl mit der Beschneidung ihrer Kinder fühlen. Sie wissen, dass Sie hier einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Sie fahren am Sabbat mit dem Auto, essen Schweinefleisch, aber dafür geben sie ein kleines Opfer.

Wie hat Ihre Familie damals reagiert?

Meine Exfrau und ich sind regelrecht boykottiert worden von meinen Eltern. Ich habe von Familien gehört, wo die Großeltern drohten, das Kind zu entführen, um es beschneiden zu lassen. Die Familien üben großen Druck aus und beharren auf die Zeremonie.

Was sagen Sie zu dem Argument, dass die Beschneidung gesundheitsfördernd ist?

Das ist die größte Absurdität. Da wird ein gesundes Baby ohne jede Notwendigkeit operiert. Warum? Weil die Operation angeblich künftige Krankheiten verhindert. Nach derselben Logik müssten sich Frauen ihre Brüste amputieren lassen, um nicht an Krebs zu erkranken. Die Beschneidung ist das am häufigsten akzeptierte Verbrechen in der Geschichte der Welt.

http://www.taz.de/Israelischer-Beschneidungsgegner/!97492/


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:14
@interrobang
Habe ich der Islam empfiehlt weibliche Beschneidungen nicht, du baust dir da deinen eigenen Islam auf den du reichlich mit deinen Vorurteilen in Abneigungen fütterst. Das hier sämtliche Schreiber sich gegen Mädchenbescneidungen aussprechen ignoriest du komplett das hindert dich nicht von deinem kontroversen Standpunkt abzuweichen. Hier geht es im übrigen auch gar nicht um die Beschneidungen von Mädchen aber auch das ist dir egal, es geht dir in Wirklichkeit um das zuweisen von schlechten Eigenschaften von fremden Kulturkreisen. Du hast nicht mal einen Satz getätigt wo es rein um die Veschneidung von Männern geht.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:44
@jimmybondy
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Die Bewertung darüber wie gewichtig das Argument nun seie oder nicht, ist eben Ermessenssache.
Außerhalb einer Diskussion um die Verfassungskonformität zweifellos - innerhalb dergleichen aber nicht.
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Bisher wurde angenommen, das der Wunsch und die schriftliche Bestätigung der Eltern
die Rechtswidrigkeit der Köprerverletzung beseitigen.
Ja, wie du richtig feststellst: es wurde so gemutmaßt, angelehnt an die Regelung, wie sie bei operativen Eingriffen bei Kindern generell Anwendung findet. Außer Acht gelassen wurde jedoch der Umstand der medizischen Indikation.

Ich finde, dass sich Artikel, die von einer "Anti-Beschneidungs-Polizei" oder gar von einer "Anti-Beschneidungs-Gestapo" reden, von vornherein in Punkto Sachlichkeit als nicht beachtenswert überführen. Wo ist die Rede von einer "Anti-Schändungs-Polizei", wenn man vergleichsweise die Frage bei Kindesmissbrauch stellen würde? Nirgendwo, obwohl es 1:1 das selbe wäre.

Auch muss man sich fragen, was der Einwand der "Lizenz zur Religionsbeschimpfung" soll? Alles kann missverstanden werden - sowas ist doch kein Argument. Wenn der Autor sich dann noch anmaßen will, darüber zu urteilen, wie es aussieht, "mit Recht richtig umzugehen", dann beantwortet er m. E. die letzten Zweifel, ob solch ein Artikel nicht einfach nur in die Ecke einer höchst subjektiven und persönlichen Meinung zu verorten ist.

"Eine Bestrafung des nur Befremdlichen wäre unverhältnismäßig. Das heißt: Der Schutz der Vorhaut gegen vermeintlich unverständige Eltern ist keine Angelegenheit für das Strafrecht."

Solche Feststellungen z. B. sind purer Dilettantismus, da es hier ganz einfach um Körperverletzung geht und nicht um eine Aburteilung weil befremdlich.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:49
@individualist

er kann doch gar keine abneigung gegen fremde kulturen haben, er heiratet doch schließlich eine aus einem anderen kulturkreis. das geht doch gar nicht, selbst wenn er will. also kann er ja weiterhin 'kritisch' sein :)


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:51
@can
Komm doch mal von deinem ad hominem Geschwafel herunter und versuch mal etwas mit Substanz zum Thema beizutragen.
Kannst deinen Kumpel doch per PN aufklären.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:52
@individualist
Zitat von individualistindividualist schrieb:Habe ich der Islam empfiehlt weibliche Beschneidungen nicht
nochmal für leute die nicht lesen können.
Die Schafiiten halten sie sogar für eine religiöse Pflicht

Auch einer überlieferten hanbalitischen Position zufolge ist die Mädchenbeschneidung Pflicht.

Die Malikiten sehen die Beschneidung von Mädchen als Prophetentradition (sunna) und dementsprechend als empfehlenswerte Tat an. Die Hanafiten wie auch manche Hanbaliten halten sie für lediglich ehrenhaft (makruma).[102]
Zitat von individualistindividualist schrieb:du baust dir da deinen eigenen Islam auf den du reichlich mit deinen Vorurteilen in Abneigungen fütterst
Nein ich prangere dinge an die nicht dazugehören. Die beschneidung gehört genausowenig dazu wie das kopftuch aber trotzdem wird die beschneidung der frau bei islamischen rechtsschulen empfohlen.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Das hier sämtliche Schreiber sich gegen Mädchenbescneidungen aussprechen ignoriest du komplett das hindert dich nicht von deinem kontroversen Standpunkt abzuweichen
Welchen meinst du genau?
Zitat von individualistindividualist schrieb:Hier geht es im übrigen auch gar nicht um die Beschneidungen von Mädchen aber auch das ist dir egal, es geht dir in Wirklichkeit um das zuweisen von schlechten Eigenschaften von fremden Kulturkreisen.
Falsch. Es geht um unnötige auferzwungene Operationen. Kultur hat damit im grunde nichts zu tun verkompliziert die sache aber.
Zitat von individualistindividualist schrieb:Du hast nicht mal einen Satz getätigt wo es rein um die Veschneidung von Männern geht.
Sagt derjenige der von Alkohol und Zigaretten schwafelt :D


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 16:52
@Marcandas

Die Praxis der Beschneidung existierte hier also Jahrzehnte ohne das es als strafrechtlich relevant hinsichtlich einer Körperverletzung ausgelegt wurde und dieser Punkt ist nun strittig, das Urteil aus Köln auch nicht verbindlich und wenn es zu einem neuen Gesetz kommt worin Beschneidungen erlaubt werden, wird es auch keine strafrechtlich relevante Körperverletzung seien. Dieser Umstand scheint also sehr flexibel?

Aber wie auch immer, in betreffendem Artikel schrebt der Autor vieles was auch hier in dem Thread zu finden ist. ^^


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:04
@jimmybondy
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Die Praxis der Beschneidung existierte hier also Jahrzehnte ohne das es als strafrechtlich relevant hinsichtlich einer Körperverletzung ausgelegt wurde
So ist es! Nicht anders war es auch in Punkto Prügeln von Kindern - egal ob von Lehrern oder Eltern.
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:das Urteil aus Köln auch nicht verbindlich und wenn es zu einem neuen Gesetz kommt worin Beschneidungen erlaubt werden, wird es auch keine strafrechtlich relevante Körperverletzung seien. Dieser Umstand scheint also sehr flexibel?
Mag solch ein Gesetz kommen - Bestand wird es jedenfalls nicht haben.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:06
@Marcandas

Ich denke dabei an die Praxis der Abtreibungen, welche ja auch verboten sind und wo es aber jede Menge Ausnahmeregeln gibt, welche auch Bestand haben.
Der Punkt ist doch das wir noch gar nicht wissen wie die Geschichte ausgeht, beides ist möglich! ^^


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:06
@Marcandas
Zitat von MarcandasMarcandas schrieb:Mag solch ein Gesetz kommen - Bestand wird es jedenfalls nicht haben.
Das bleibt zu wünschen.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:24
@can
Vergiss nicht das unser Menschenkenner Links ist. Das macht ihn sozusagen Vorurteilsfrei ;)


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:27
@jimmybondy
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Ich denke dabei an die Praxis der Abtreibungen, welche ja auch verboten sind und wo es aber jede Menge Ausnahmeregeln gibt, welche auch Bestand haben.
Der Punkt ist doch das wir noch gar nicht wissen wie die Geschichte ausgeht, beides ist möglich! ^^
Abtreibung ist nicht verboten. Ob eine Abtreibung strafbar ist oder nicht hängt von den Umständen ab. Die Regelungen wann eine Abtreibung nicht strafbar ist, sind keine Ausnahmeregelungen, sondern einfach Definitionen.

Bei der Körperverletzung müsste es eine Ausnahmeregelung sein, da eine Körperverletzung ein Eingriff in ein Grundrecht eines Anderen (sogar in ein Menschenrecht) darstellt und damit a priori erst mal strafbar ist. Das gilt für die Abtreibung nicht.
Eine solche Ausnahmeregelung ist aber nicht möglich, da sie verfassungswidrig ist. Jedes Gesetz zur Legalisierung der Beschneidung - egal wie es formuliert wird - wird vom BVerfG gekippt werden.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:50
Eine Abtreibung wird in der Regel nicht von Eltern anberaumt und betrifft auch ganz selten 8 Tage alte Kinder.^^
Wenn Jugendliche ab einem gewisen Stichtag (z. B. dem Tag der Religionsmündigkeit) entscheiden sich beschneiden zu lassen, so wäre das völlig in Ordnung.


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 17:56
@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Eine Abtreibung wird in der Regel nicht von Eltern anberaumt
Häh? Von wem denn sonst? o0


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Beschneidung ist Körperverletzung

23.07.2012 um 18:06
@jimmybondy
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Ich denke dabei an die Praxis der Abtreibungen, welche ja auch verboten sind und wo es aber jede Menge Ausnahmeregeln gibt, welche auch Bestand haben.
Das kann so nicht miteinander vergleichen. Die Ausnahmen begründen sich in kollidierendes Recht der Mutter und des Kindes auf gleicher Ebene, z. B. Art. 2 Abs. 2 GG. Sowas scheidet in der Beschneidungsfrage gänzlich aus.
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Der Punkt ist doch das wir noch gar nicht wissen wie die Geschichte ausgeht, beides ist möglich!
Halte ich für kaum denkbar, dass beides möglich wäre.



@geeky

Da bin ich zuversichtlich :)


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