AfD

Ich habe da etwas gefunden, das ich sehr interessant finde und das sich auch zu lesen lohnt, auch wenn der Beitrag etwas älter ist.

Da ja immer wieder postuliert wird, dass die AfD eine Partei für das "Volk" sei. Kann man sich doch einfach mal anschauen, was die so für Programmpunkte auf ihrer Agenda stehen haben und kommt recht schnell zu dem Schluss ... dass Merkel und co. tatsächlich wohl das viel kleinere Übel sind. :D

https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/03/14/das-afd-programm-entschluesselt/

Luke.Skywodka schrieb:Ganz einfache Antwort: Bürger dieses Landes, die sich durch Altparteien und deren Ignoranz zum Bürger nicht mehr vertreten fühlen.

Also diese Minderheit, die meint das alleinige deutsche Volk zu sein. Sags doch gleich.

Luke.Skywodka schrieb:Ändert aber nichts daran, dass die CSU in einem Landkreis von der AfD überholt wird.

Das liegt weniger an der AfD als an der CSU. Selbst die Grünen gehen in Bayern ja "steil hoch".

Kältezeit schrieb:Da ja immer wieder postuliert wird, dass die AfD eine Partei für das "Volk" sei. Kann man sich doch einfach mal anschauen, was die so für Programmpunkte auf ihrer Agenda stehen haben und kommt recht schnell zu dem Schluss ... dass Merkel und co. tatsächlich wohl das viel kleinere Übel sind. :D

So, ist es. Wobei ich würde sagen, dass wir einiges leider jetzt schon haben. Staatlich kontrolliertes Fernsehen, Mehr Co2 (dann noch mehr Co2?!). Reiche geringer besteuern hat die SPD auch schon lange umgesetzt. (Die correctiv ist SPD-nah).

Wir können hoffen, dass Randparteien in die Bedeutungslosigkeit gedrängt werden. USA zeigt uns, dass das komplette politische Spektrum mit 2 Parteien abgebildet werden kann. Mehr noch, dort gibt es mehr Bandbreite als bei uns.

Dennis75 schrieb:Meine Behauptung war, das könnte man umso besser einschätzen wenn man wüsste warum überhaupt AfD gewählt wird. Also die Gründe, ob das nun Rassismus oder Protestwahlverhalten ist oder wie auch immer.

Das habe ich deshalb behauptet weil ich glaube, diese Gründe zu beseitigen ist die beste Möglichkeit mit der AfD umzugehen.
Natürlich müsste man dazu erstmal klären warum es Rassismus überhaupt gibt und um was sich der Protest überhaupt dreht.

Das würde doch nur bedeuten, dass andere die Politik machen sollen, die die AfD verspricht.
Das wäre ja kein Gewinn, denn man hat ja was gegen die Politik dieser Partei und will gar nicht tun, was die tun.(Zumindest nicht beim Thema Rassismus).

In Bezug auf das Thema Rassismus ist die Frage, wie geht es weiter uninteressant (wie ich finde).
Da werden die weiter machen wie bisher.

Interessant ist es allenfalls wie sich die Partei in sozialen Belangen ausrichten wird.
Werden sich Leute wie Meuthen und Weidel durchsetzen, die eine elitäre FDP Politik anstreben?

Groucho schrieb:Werden sich Leute wie Meuthen und Weidel durchsetzen, die eine elitäre FDP Politik anstreben?

Das kann man eigentlich nur hoffen, obwohl auch das so einige Wähler sicher nicht abschrecken mag.
Schlimmer wäre jedenfalls eine verlogene Sozialpolitik um damit Stimmfang zu betreiben.

dasewige schrieb:wenn was quakt wie eine ente aussieht wie eine ente und watschelt wie eine ente, soll man es also nicht als ente bezeichnen, oder?

Es ist nicht meine Aufgabe dir zu sagen was man sollte. Ich behaupte nur dass es Faktoren gibt die einen Trend beeinflussen.
Je mehr man über die Faktoren weiß, umso mehr weiß man wie der Trend zustande kommt.
Je mehr man weiß wie der Trend zustande kommt, umso mehr kann man ihn manipulieren.

Soziale Identität und Selbstkategorisierung leisten einen extrem starken Beitrag zum Schubladendenken, und bei dieser Meinung bleibe ich egal ob ich dafür gesperrt werde.
Und je stärker das Schubladendenken, umso unwahrscheinlicher wird die Lösung eines Konflikts.
Ob jemand überhaupt in diesem Thread daran interessiert ist die Zukunft der AfD aus diesem Blickwinkel zu betrachten, oder ob überhaupt jemand in diesem Thread daran interessiert ist konstruktive Vorschläge zur Problemlösung beizutragen, ist mir herzlich egal.
Für mich selbst ist dieser Punkt erledigt.

Groucho schrieb:Das würde doch nur bedeuten, dass andere die Politik machen sollen, die die AfD verspricht.

Oder sie zeigen den Leuten dass man zwar ihre Probleme lösen kann und will, aber auf andere (bessere) Art.

Mein Eindruck ist, dass jeder Versuch das Programm der AfD zumindest plakativ nachzuahmen bei den momentanen AfD-Wählern als unglaubwürdig abgelehnt wird, und bei den Stammwählern der eigenen Parteien erst Recht als No-Go. Das zeigt mir zum Beispiel der Seehofer-Merkel-Streit. Also mit dem Abkupfern von AfD-Positionen gewinnt niemand einen Blumentopf.

Groucho schrieb:Werden sich Leute wie Meuthen und Weidel durchsetzen, die eine elitäre FDP Politik anstreben?

Wahrscheinlich. Nach meiner Beobachtung ist die AfD nämlich besser darin als die FDP, dem "kleinen Mann" zu erklären was da für ihn bei rausspringt (aktivierende Grundsicherung zum Beispiel).

@Groucho

Dennis75 schrieb:Oder sie zeigen den Leuten dass man zwar ihre Probleme lösen kann und will, aber auf andere (bessere) Art.

Beispiel Energiewende: Der Punkt ist gar nicht mal dass die angestrebten Ziele nicht erreicht werden und dass man den generellen Sinn und Zweck in Frage stellt. Das Thema ist nur für die AfD so erfolgreich weil die Energiewende so verdammt TEUER ist.

Jeder kann sich noch an Frau Merkels Spruch erinnern, die Energiewende würde nicht teurer werden als eine Tasse Kaffee.
Diese Aussage war geradezu episch dämlich. Es war doch jedem klar dass man dem Umbau einer ganzen Industrienation auf erneuerbare Energien nicht mal eben aus der Portokasse bezahlt.

Nun höhnt die AfD: "20 Milliarden Euro pro Jahr, so einen exklusiven Geschmack muss man sich erstmal leisten können für eine Tasse Kaffee. Naja Frau Merkel, ist ja nicht IHR Geld. Der Steuerzahler gönnt es Ihnen. Darfs vielleicht noch ein Tässchen mehr sein?"

Also würde man der AfD zum Beispiel in diesem Punkt den Wind aus den Segeln nehmen wenn man es schafft, den Ausbau auf alternative Energien tatsächlich für Lau zu bekommen. Aber wie das gehen soll, frag mich nicht.

Dennis75 schrieb:Wahrscheinlich.

Ja, das ist nur zu hoffen, wie auch @Bone02943 sagte, das würde die AfD einige Stimmen kosten.

Dennis75 schrieb:Nach meiner Beobachtung ist die AfD nämlich besser darin als die FDP, dem "kleinen Mann" zu erklären was da für ihn bei rausspringt (aktivierende Grundsicherung zum Beispiel).

Präziser formuliert: Sie ist besser darin, dem kleinen Mann diese für ihn ungünstige absolut idiotische Position als etwas Gutes zurecht zu lügen.

Mag sein, wird man sehen.

Dennis75 schrieb:Oder sie zeigen den Leuten dass man zwar ihre Probleme lösen kann und will, aber auf andere (bessere) Art

Wie will man denn die "Probleme" von Rassisten lösen, ohne dabei rassistisch vor zu gehen?

Dennis75 schrieb:Also würde man der AfD zum Beispiel in diesem Punkt den Wind aus den Segeln nehmen wenn man es schafft, den Ausbau auf alternative Energien tatsächlich für Lau zu bekommen.

Man könnte ja auch den Leuten mal vorrechnen, wie teuer es ist, den Umbau auf alternative Energien nicht vor zu nehmen.....
https://www.ausgestrahlt.de/blog/2017/01/24/uba-studie-atomenergie-weiterhin-hoch-subventionie/

Die AfD könnte ja mal damit ernst machen, nicht so zu lügen wie die anderen Parteien....

Groucho schrieb:Sie ist besser darin, dem kleinen Mann diese für ihn ungünstige absolut idiotische Position als etwas Gutes zurecht zu lügen.

Das wäre ganz einfach zu entkräften, wenn man den Leuten erklärt was and der aktivierenden Grundsicherung nicht funktionieren KANN, um bei dem Beispiel zu bleiben. Warum das keiner tut, was weiß ich.

Groucho schrieb:Wie will man denn die "Probleme" von Rassisten lösen, ohne dabei rassistisch vor zu gehen?

Auf Gründe für Rassismus und die Möglichkeiten zur Lösung für dieses Problem werde ich nicht weiter eingehen, obwohl es diese Gründe und Lösungen sehr wohl gibt. Aber unser Admin hat mich aufgefordert, das in einem anderen Thread zu diskutieren. Es würde hier zu weit führen. Belassen wir es dabei. Du sagst auch selber, für die Zukunft der AfD ist das Vorhandensein von Rassismus egal.

@Dennis75
Was sagst du zu dem Parteiprogramm der AfD?

Findest du das bürgernah und lösungsorientiert?

Groucho schrieb:Man könnte ja auch den Leuten mal vorrechnen, wie teuer es ist, den Umbau auf alternative Energien nicht vor zu nehmen

Das bringt nichts, weil man dann Seitens der AfD sagen würde: Das habt ihr alles vorher gewusst und mit Absicht verschwiegen. Also vertraut euch der Wähler in diesem Punkt sowieso nicht mehr selbst wenn ihr JETZT (viel zu spät) die Wahrheit sagen würdet.

Groucho schrieb:Die AfD könnte ja mal damit ernst machen, nicht so zu lügen wie die anderen Parteien

Das Problem ist, ob man belogen wurde weiß man erst hinterher. Wenn erstmal der Eindruck entstanden ist, man sei von den vorherigen Parteien systematisch belogen worden, wird allein schon dadurch die neue Partei attraktiver. Nach dem Motto: Wollen wir garantiert weiter belogen werden (von der alten Partei) oder nur vielleicht (von der neuen Partei)?

Dennis75 schrieb:Also würde man der AfD zum Beispiel in diesem Punkt den Wind aus den Segeln nehmen wenn man es schafft, den Ausbau auf alternative Energien tatsächlich für Lau zu bekommen. Aber wie das gehen soll, frag mich nicht.

Du könntest ja auch schon anfangen, die Wiedersprüche in der Position der AfD zum Klimawandel zu suchen.

Das CO2 ein Treibhausgas ist, ist so was von 1850er, der Anstieg der CO2-Konzentration aufgrund menschlicher Aktivitäten ist so was von 1950er.
Man kann entweder 1 und 1 zusammenzählen. Oder man macht es wie die AfD und betrachtet diese Erkenntnisse als Fake News.

https://www.afd.de/energie-klima/

Kältezeit schrieb:Findest du das bürgernah und lösungsorientiert?

Ich verstehe deine Frage so, dass du wissen willst ob das Parteiprogramm den Eindruck erwecken kann, die Probleme des Bürgers und die Möglichkeiten zur Lösung seiner Probleme bilden den roten Faden im Parteiprogramm.

Bürgernah: Marketing-technisch haben die sich ziemlich viel Mühe gegeben. Fast jeder Punkt hat irgendwas damit zu tun wie er speziell den "kleinen Mann" betrifft. Dadurch würde ich sagen, es erweckt tatsächlich sehr den Eindruck als ob der "Bürger" im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Klassische Strategien der Produktwerbung sind deutlich erkennbar.

Lösungsorientierung ist dabei gerade der Punkt: Es wird fast kein einziger Punkt angesprochen den man einfach nur schlecht findet, sondern bei fast jedem Punkt auch gesagt was man anders machen würde. Ich nehme an, das wirkt lösungsorientiert.

Es ist schon ein paar Jahre her dass ich das Programm gelesen habe. Wahrscheinlich gibt es inzwischen ein aktuelleres. Aber im Kern wird sich nichts geändert haben.

Fichtenmoped schrieb:Du könntest ja auch schon anfangen, die Wiedersprüche in der Position der AfD zum Klimawandel zu suchen.

Wieso ich? Wenn eine "Altpartei" AfD-Wähler zurück gewinnen will muss diese Partei das selbst tun und die Leute damit aktiv überzeugen. Meine Aufgabe ist das nicht.

Der Punkt ist ohnehin nur deshalb so wichtig für die AfD weil sie beweisen können dass Frau Merkel schon bei der Vorhersage der Kosten gelogen hat. Damit ist sie in diesem Punkt bei den AfD-Wählern nicht mehr glaubhaft. Das reduziert gleichzeitig auch ihre Glaubwürdigkeit in anderen Punkten.

Die Argumentationsstrategie ist ungefähr diese:
Frau Merkel, die CDU gilt als wirtschaftskompetent. Und dann so eine sagenhaft falsche und dumme Behauptung.
Nun sind sie zwar auch Naturwissenschaftlerin, aber warum sollten sie JETZT die Wahrheit sagen?

Das ist das Problem mit verlorenem Vertrauen nun mal.

Groucho schrieb:Wie will man denn die "Probleme" von Rassisten lösen, ohne dabei rassistisch vor zu gehen?

Das Ziel ist ja nicht die Rassisten dazu zu bewegen nicht die AfD zu wählen, sondern erstmal die Wähler zurück zu gewinnen die aus Unzufriedenheit, Protest usw die AfD gewählt haben.

Nicht jeder der die Asylpolitik kritisiert ist automatisch Rassist und diese Wähler kann man mit nicht-rassistischen Positionen und Lösungen zurückgewinnen.

Dennis75 schrieb:Ich verstehe deine Frage so, dass du wissen willst ob das Parteiprogramm den Eindruck erwecken kann, die Probleme des Bürgers und die Möglichkeiten zur Lösung seiner Probleme bilden den roten Faden im Parteiprogramm.

Mir geht es nicht nur darum, ob das Programm den Eindruck erwecken könnte, sondern ob es wirklich so ist, ob ihre Agenda einen Mehrwert für den größten Teil der Bevölkerung darstellen würde.

Lies das, wnen dich das Programm interessiert:
https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/03/14/das-afd-programm-entschluesselt/

und wenn du magst, kannst du mir dann noch einmal auf die Frage antworten. :)

@Geisonik
Volle Zustimmung zu dieser Meinung.

Kältezeit schrieb:Mir geht es nicht nur darum, ob das Programm den Eindruck erwecken könnte, sondern ob es wirklich so ist, ob ihre Agenda einen Mehrwert für den größten Teil der Bevölkerung darstellen würde.

Ach so, du meinst ob das Programm nicht nur (meiner Meinung nach) auf die Leute allgemein subjektiv überzeugend wirkt, sondern ob ICH persönlich von der objetiven Richtigkeit der Lösungsansätze überzeugt bin?

Geisonik schrieb:Nicht jeder der die Asylpolitik kritisiert ist automatisch Rassist

Das ist völlig richtig und ich habe auch nie etwas anderes behauptet.

Geisonik schrieb:und diese Wähler kann man mit nicht-rassistischen Positionen und Lösungen zurückgewinnen.

Was ich allerdings behauptet habe, ist, jeder der die AfD wegen der Flüchtlingspolitik wählt, ist ein Rassist (nicht jeder der die Asylpolitik kritisiert, wählt gleich AfD ;-) ). Und diese Wähler kann man eben nicht mit nicht-rassistischen Positionen und Lösungen zurück gewinnen.

Geisonik schrieb:Das Ziel ist ja nicht die Rassisten dazu zu bewegen nicht die AfD zu wählen, sondern erstmal die Wähler zurück zu gewinnen die aus Unzufriedenheit, Protest usw die AfD gewählt haben.

Das mit den nicht-rassistischen AfD-Wählern halte ich für eine urbane Legende.
Von den Flüchtlingsthemen (usw.) mal abgesehen, was hat denn die AfD für Positionen, die es so oder besser bei anderen Parteien nicht gibt?