AfD

@Landluft

Es mag für intellektuell Herausgeforderte schwierig zu begreifen sein, aber der Umstand, dass eine Partei an demokratischen Wahlen teilnimmt, sagt überhaupt gar nichts darüber aus, ob diese Partei demokratisch ist. Oder einfacher ausgedrückt: Nicht alles, was sich ins Wasser werfen lässt, kann auch schwimmen.

So ist es! Es gibt in der Geschichte Deutschlands auch andere Parteien, die an Wahlen teilgenommen haben, weil sie erkannt haben, dass das Erhalten der Macht auf umstürzlerischen Wegen nicht erreichbar ist.

@peterlee

Naja das ist halt eine politische Theorie die man widerlegen kann.

Nein, die "Umvolkungstheorie" ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, deren Copyright bei der sogenannten "Identitären Bewegung" liegt.

Genauso wie die Grünen über Sex mit Kindern oder die Linke über die Einführung des Kommunismus redet (bei den Grünen: geredet hat).

Meines Wissens war es bei den Grünen nur ein Teil der Partei, die Sex mit Kindern zulassen will. Genauso verhält es sich meines Wissens nach mit der Einführung des Kommunismus seitens der Linkspartei. Das ist ein bedeutender Unterschied zur AfD, bei der selbst oberste Parteifunktionäre (Gauland und Meuthen) die rechtsextreme Verschwörungstheorie der Umvolkung propagieren.

Ich will das mal anders aufziehen. Warum gab es bis 2013 keine afd?

Meines Wissens war die AfD ursprünglich eine Partei, welche EU-kritisch war und vor allem die Hilfe für südeuropäische Staaten, z.B. Griechenland, ablehnte.

@querdenkerSZ

wenn du behauptest 2013 sind die rechtsextremen quasi über nacht aufgetaucht und es gab sie vorher nicht dann ist meine Erwiderung sehr wohl zu dem Thema gehörend auch wenn sie dir nicht passt ...

Ich würde die AfD in ihrer Gründungszeit nicht als rechtsextrem bezeichnen, sie hat sich seitdem allerdings zunehmend radikalisiert. Vor allem Lucke scheint mir die gegenwärtige Ausgabe von Goethes "Zauberlehrling" zu sein, der die Geister, die er rief nicht mehr los bekam. Dummerweise gab es bei ihm keinen Zaubermeister, der eingriff. Lucke steht deswegen für mich auf einer Stufe mit von Papen.

@Africanus

Ich würde die AfD in ihrer Gründungszeit nicht als rechtsextrem bezeichnen, sie hat sich seitdem allerdings zunehmend radikalisiert.

das habe ich auch nicht gemeint...ich kenne ja auch leute die sie damals gewählt haben aber es eben jetzt nicht mehr machen wegen des Rechtsrutsches

Meiner Meinung nach hat selbst ein Lucke schon am sehr rechten Rand gefischt und bewusst im Duktus und Habitus die extrem Rechten um Ihrer Stimme umworben.

Africanus schrieb:Meines Wissens war es bei den Grünen nur ein Teil der Partei, die Sex mit Kindern zulassen will. Genauso verhält es sich meines Wissens nach mit der Einführung des Kommunismus seitens der Linkspartei. Das ist ein bedeutender Unterschied zur AfD, bei der selbst oberste Parteifunktionäre (Gauland und Meuthen) die rechtsextreme Verschwörungstheorie der Umvolkung propagieren.

Das ist in der Tat ein valides Argument! Ich stimme dir zu! Das ist wirklich ein Unterschied

@Orig.Nathan

diese anal-
phabetischen Ferkel!

Interessanter Platz, um das Trennzeichen zu setzen! Ist das jetzt als politisches Statement zu werten? :D

@peterlee

Aber doch nicht in der aktuellen Größenordnung. Dass die etablierten Parteien auf Platz 2 oder 3 landen stand doch nie ernsthaft im raum. Das musst du doch zugeben.

Momentan liegt das allerdings vor allem an den Grünen und weniger an der AfD!

@querdenkerSZ

Auf jeden Fall aht die AFD erst dieses Wochenende wiedermal bewiesen dass sie unfähig ist die Rechten aus ihren Reihen zu entfernen...wie die Wahl von Sayn-Wittgenstein mal wieder bewiesen hat....

Ist das jetzt wirklich Unfähigkeit oder doch eher Unwillen? Ich meine, dass diese Frage in einer Partei, in der selbst Höcke von einem der obersten Repräsentanten der Partei als die "Seele der Partei" gepriesen wird, durchaus berechtigt ist.

das habe ich auch nicht gemeint...ich kenne ja auch leute die sie damals gewählt haben aber es eben jetzt nicht mehr machen wegen des Rechtsrutsches

In Ordnung, ich hatte allerdings Deine Aussage so interpretiert.

@cejar

Meiner Meinung nach hat selbst ein Lucke schon am sehr rechten Rand gefischt und bewusst im Duktus und Habitus die extrem Rechten um Ihrer Stimme umworben.

Das ist durchaus zutreffend, allerdings hatte ich immer den Eindruck, dass er der Ansicht war, er habe diese Strömungen unter Kontrolle und könne sie in die Ecke drängen bis sie quietschen.

cejar schrieb:Meiner Meinung nach hat selbst ein Lucke schon am sehr rechten Rand gefischt und bewusst im Duktus und Habitus die extrem Rechten um Ihrer Stimme umworben.

Das stimmt schon, doch wenn ich mir den Verlauf der AfD so ansehe, dann erscheint ein Lucke doch sehr "angenehm" im Gegensatz zu dem was sich jetzt in der AfD tummelt und diese leitet.

Was sich einige Rechtsaussen hinter die Ohren schreiben könnten, wenn sie mit Tradition kommen.
Bereits in der Edda steht im Havemal grob übersetzt
"Wärme wünscht, der vom Wege kommt, reiche im Kost und Kleider" etc.. Die Gastfreundschaft durfte niemand verwehrt werden, denn der Wanderer könnte ein Gott sein.
Aber.. für alle, die sich dann nicht als Gäste benehmen können... "nur der Unkluge erkennt als Gast nicht seines Magens Maß", also man soll Gastfreundschaft niemals missbrauchen.
Das alles sollte auch heute noch selbstverständlich sein.

Africanus schrieb:allerdings hatte ich immer den Eindruck, dass er der Ansicht war, er habe diese Strömungen unter Kontrolle und könne sie in die Ecke drängen bis sie quietschen.

Dieses unter Kontrolle halten hatte ihn seinen Vorsitz gekostet. Siehe Causa Lanndolf Ladig.
Das war dann die erste Häutung der Partei. Weitere folgten mit jedem neuen Parteitag.

@Bone02943
@Africanus

Das liegt glaube ich tatsächlich an der völlig falschen Einschätzung Luckes, diese Kräfte mäßigen zu können - aber eingeladen hat er sie noch selber...

@tudirnix

Dieses unter Kontrolle halten hatte ihn seinen Vorsitz gekostet.

Ich stimme mit Dir in diesem Punkt vollkommen überein, es hat schon seinen Grund, warum ich Lucke mit von Papen verglichen habe!

@cejar

Das liegt glaube ich tatsächlich an der völlig falschen Einschätzung Luckes, diese Kräfte mäßigen zu können - aber eingeladen hat er sie noch selber...

Das stimmt so natürlich zu 100%, andererseits war Lucke eben nicht das erste Beispiel, das durch die Kräfte, die er eingeladen hat, hinweggefegt wurde.

cejar schrieb:Das liegt glaube ich tatsächlich an der völlig falschen Einschätzung Luckes, diese Kräfte mäßigen zu können - aber eingeladen hat er sie noch selber...

So sieht es aus. Bis auf einen Punkt. Als Höcke den Kubitschek aufnehmen wollte, wurde Lucke plötzlich wach und sagte Nein. Daraufhin hatte Höcke den Flügel gegründet. Gleichzeitig lief aber schon das Parteiausschlussverfahren für Höcke wegen der Affaire Ladig, welches Petry dann in die Ablege P versenkte.

Derweil ist wieder einer ausgetreten.

Begründung;

"Gründe für den Austritt sind unter anderem die ständigen innerparteilichen Querelen", erläuterte der Immobilienunternehmer aus Bottrop. Auch Werte wie Mut zur Wahrheit und strikte Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit seien verloren gegangen.

Gellner warf der AfD ein "Verschleiern der Spendenaffäre" vor. Der innerparteiliche Umgang miteinander sei "mehr als erschreckend". Die AfD stelle Ansprüche an andere Parteien, werde ihnen aber selbst nicht gerecht.

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/matthias-gellner-austritt-afd-100.html (Archiv-Version vom 30.06.2019)

Die AfD macht momentan genau die Politik, die die NPD betreibt. Deshalb sind der NPD die Wähler weggelaufen.

Im Grunde ist die AfD ein Kind des Verbotsverfahrens gegen die NPD.

Von 18 Gründungsmitgliedern sind inzwischen innerhalb von ein paar Jahren 14 wieder raus.
Deshalb ist die AfD immer weiter nach rechts gerückt bis in die extremistische Ecke ...

Wer die Chronologie nachlesen will, der kann hier mal schauen ...
https://web.facebook.com/notes/gegen-die-alternative-f%C3%BCr-deutschland/die-entwicklung-der-afd-von-der-eurokritischen-professorenpartei-zum-pr%C3%BCf-bzw-ve/2008738559231196/

Wahrscheinlich ist das vielen AfD-Fans nicht bewusst. Mit der eurokritischen, regierungskritischen Newcomerbewegung hat es nichts mehr zu tun ... Mittlerweile ist es eine Sammlungsbewegung der 'Neuen Rechten', die sich von den Alt-Nazis distanziert, aber ähnliche Töne anschlägt.

Issomad schrieb:Wahrscheinlich ist das vielen AfD-Fans nicht bewusst.

Wieso sollte es denen nicht bewusst sein? Laufen doch hinterher, hören die Reden und applaudieren dazu. Wird darüber berichtet, hält man sich die Ohren zu und kneift die Augen feste zu. Aber man wählt ja aus Protest.
Muss auch mal gut sein mit dem Verständnis gegenüber der AfD Wählerschaft. Informationen gibt es ja mehr als reichlich, die auch ihnen nicht verschlossen sind. kann mir keiner erzählen, er wisse nichts davon.

@Issomad @Bone02943 @querdenkerSZ @eckhart

Man sollte sich mal diese Doku anschauen, da findet man ähnliche bis gleiche Argumente, die man von sogenannten Protestwählern auch immer hört:

Der eine wollte mithelfen, dass "in unserem Vaterland wieder Ruhe und Ordnung einkehrt". Der andere traute den alten Parteien nicht mehr über den Weg, fühlte sich missbraucht als "Stimmvieh". Und wieder ein anderer interessierte sich für die Nationalsozialisten, weil er in der Presse nicht die Wahrheit erfahre und "Adolf Hitler und seine Bewegung in der Presse fürchterlich heruntergerissen" wurden. So beschreiben Deutsche im Sommer 1934, warum sie schon früh in die NSDAP eingetreten sind.

...

Preisausschreiben: 'Warum sind Sie in der NSDAP?'
Angeschlagener Nationalstolz, Wut auf die alten Parteien und die Angst vor sozialem Abstieg - so beschreiben Deutsche im Sommer 1934, warum sie in die NSDAP eingetreten sind.

Video dazu im Link
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2018/Preisausschreiben-unter-Nazis-Warum-sind-Sie-in-der-NSDAP,nsbiograms100.html

@tudirnix
Danke, werde ich mir auf jeden Fall ansehen!

Schon krass wie man nur die im Zitat genannten Gründe nahezu 1:1 auf Heute und die AfD übertragen kann.

@FF

eine weitere Doku dazu im ZDF

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/preisausschreiben-warum-ich-nazi-wurde-100.html
@cejar @peekaboo @Africanus @Bone02943

paranomal schrieb:Bei dieser Form von Identität geht es auch nicht darum wer ich bin, sondern von was ich etwas bin.

Sicher. Kann man aber nicht trennen. Wer z.B. Wert auf die Feststellung legt, Teil der deutschen Nation zu sein, dessen ganz persönliche Identität wird dadurch geprägt. Man ist dann nicht nur Teil der Nation, man ist sozusagen die Nation selbst und was der Nation angetan wird schmerzt einen ganz persönlich wie eigener Zahnschmerz. Die Nation wird zum Fetisch und man selbst wird zum willenlosen Knecht dieses Fetisches.

Issomad schrieb:die sich von den Alt-Nazis distanziert, aber ähnliche Töne anschlägt

die sich zum Schein von den Alt-Nazis distanziert, das ist reiner Opportunismus.