AfD

sacredheart schrieb:Ich sehe Deutschland lieber auf einem neoliberalen Gipfel als in einer rotgrünen Talsohle.

Das ist ja die Fehleinschätzung der Unterstützer der AFD, die denken sie würden ebenso profitieren.

eckhart schrieb am 16.08.2023:Denn die Demokratie wird von der AfD verächtlich gemacht und von der AfD bedroht.

das sehe ich täglich an Aussagen von Grünen und SPDlern.
AFD rettet unsere Demokratie.

eckhart schrieb:Das ist ja die Fehleinschätzung der Unterstützer der AFD, die denken sie würden ebenso profitieren.

Weshalb die Ampel auch so suuuuuuper da steht? Also bitte…
Und nö, ich bin und werde kein AfD Wähler. Aber ein bisschen Realismus ist manchmal schon gut!
Die Regierung schmiert komplett aber aber wir finden sie super, weil sie ist gut! Und vor allem sind wir gegen die AfD! Der Rest ist eigentlich….

Ein AfD-Politiker ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Kurz nachdem er beim Pro-russischen Autokorso in Köln teilgenommen hatte…
https://www.ksta.de/koeln/koeln-afd-politiker-stirbt-nach-rede-auf-pro-russischer-demo-632065

Mazer schrieb:AFD rettet unsere Demokratie.

Jep. Und Trump wurde die Wahl gestohlen und Putin ist eigentlich auch ein ganz Netter. Oh wait...

Photographer73 schrieb:Putin ist eigentlich auch ein ganz Nett

mir ist ziemlich egal ob er nett ist oder nicht.

"Nette" Poltikerinen mit Sprachfehlern die in keinster Weise unsere zumindest meine Interessen vertreten haben wir genug.

Was spielt "Nett" uberhaupt für eine Rolle?

Mazer schrieb:Was spielt "Nett" uberhaupt für eine Rolle?

@Mazer
Und was spielen "Sprachfehler", welche meinst du da genau, für eine Rolle?
Na ja, ich erwarte da nicht allzu viel.

Wenn man keine rechte/rechtsextreme Socke ist, wählt man keine rechte/rechtsextreme Partei.
Eigentlich recht einfach.

Natürlich haben auch Faschisten wie Höcke ihre Fangirls und-boys, das muss eine Demokratie aushalten.
Nun ist Höcke ja ein Spitzenfunktionär der rechten Socken, aber er allein ist ja nicht die Partei. Schließlich unterstützen ihn nicht nur paar kongeniale Mitstreiter (https://www.goslar-gegen-rechtsextremismus.de/html/afd-sprueche.php (Archiv-Version vom 20.06.2023)), sondern er verfügt wahrscheinlich auch noch über diverse Epigonen und Speichellecker, die nicht so sehr ins Rampenlicht drängen und im Verborgenen ihren Helden unterstützen.
Deutschland beherbergt halt auch (zu) viele Rechte. Aber so lange die Brandmauer steht, mache ich mir da wenig Sorgen.

Mazer schrieb:das sehe ich täglich an Aussagen von Grünen und SPDlern.
AFD rettet unsere Demokratie.

Die rechtsradikalen werden die Demokratie nicht retten.
Das ist auch keine Diffamierung, dass die AfD rechtsradikal ist, das behaupten die ehemaligen AfDler selbst:

Ivo Teichmann:

Begründet wird der mit der Nähe der Partei zum Extremismus, wie zum Beispiel zur rechtsextremistischen Kleinstpartei "Freie Sachsen". Der AfD-Landtagsabgeordnete Ivo Teichmann kündigte an diesem Mittwoch in einem Schreiben an den Fraktionsvorsitzenden Jörg Urban seinen Austritt aus der AfD und der Landtagsfraktion an.

Quelle: Siehe oben

Oder Christopher Hahn und Wolfram Keil:

Als Grund für ihren Austritt nennen die beiden die politische Ausrichtung der Partei und der Fraktion die sich immer weiter radikalisiere. Sie sprechen vom "Niedergang" der Partei, der sich vor allem auf dem Bundesparteitag in Dresden in der vergangenen Woche gezeigt haben.

Quelle: Siehe nächster link oben

Oder der beste Fall: Jörg Meuthen

Und noch viele, viele, viele mehr.

Erzähle das jemand anderem, denn langsam wird es wirklich lächerlich....

Fichtenmoped schrieb:Ein AfD-Politiker ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
Kurz nachdem er beim Pro-russischen Autokorso in Köln teilgenommen hatte…

Manch einer könnte das für ein böses Omen, oder als ein Vorspiel an das was der Partei droht.
Mit pro-russischen, fairer wäre pro-putinischen, denn es waren ja nur 40 Leute, Aktionen, fahren sie gegen den Baum.....

Ist egal...., mein Beileid an seine Familie!

So viel Anstand muss sein.

sacredheart schrieb:Gutverdienern, sprich der Mitte der Gesellschaft

Gutverdiener sind eben nicht die Mitte der Gesellschaft. Diese Verzerrung ist Teil des Problems. Und die Wirtschaft wird auch nicht von irgendwelchen Ausbeutern oder Nettosteuerzahlern am Leben gehalten, sondern von denen, die den Gewinn erwirtschaften: mit ihrer Arbeitskraft.

sacredheart schrieb:Ich sehe Deutschland lieber auf einem neoliberalen Gipfel als in einer rotgrünen Talsohle.

Das werden diejenigen, die die wenigen Gewinner solcher Tendenzen den Berg hochtragen dürfen, sicher anders sehen. Der Marktradikalismus befeuert die Faschisierung nur noch.

paranomal schrieb:Der Marktradikalismus befeuert die Faschisierung nur noch.

Auf welche faschistischen Tendenzeen genau hebst du ab?
Welche hast du wo identifiziert?

Ich habe den Eindruck, dass weltweit viele Parteien, die früher einmal als konservativ galten, dabei sind ihre politische Ausrichrung zu ändern. Statt einer konservativen Ideologie herrscht bei diesen mittlerweile eine unheilsame Melange aus Rechtslibertarismus und Rassismus vor. Interessanterweise fand in Deutschland dieser Prozess nicht der etablierten konservativen Partei (CDU/CSU) statt, sondern in der damals neu gegründeten AfD. Möglicherweise, weil diese leichter in diese Richtung zu verändern war?

Ich hoffe jedenfalls, dass sich dieser Prozess jetzt nicht auch in CDU und CSU fortsetzt.

Africanus schrieb:Ich hoffe jedenfalls, dass sich dieser Prozess jetzt nicht auch in CDU und CSU fortsetzt.

Ich kenne niemanden der das nicht hofft.
Aber ich fürchte, es ist zu spät.

@Africanus
In Frankreich und Italien war es ja eher noch so, dass die Konservativen (aber gab es die in Italien überhaupt jemals?) untergingen und die neuen Rechten aufkamen beziehungsweise erstarkten. Bei uns hält sich die CDU im Vergleich hierzu ziemlich gut. Hierzulande speist sich die AfD am ehesten noch aus Nichtwählern.
Oder rücken alle eins weiter nach rechts? Auch das scheint mir möglich: SPDler gehen zur CDU, CDUler zur AfD. Da bin ich auf die nächsten Nachwahlbefragungen gespannt.

Den Shift von konservativ zu extrem sieht man meiner Meinung nach am besten bei den Republikanern in den USA. Stimmen wie McCain z.B., die streitbar, aber auch ehrbar waren, findet man dort nicht mehr sehr prominent platziert im politischen Dekurs. DeSantis versucht sich mit radikal-dogmatischem Quatsch wie "Stop-woke"-Gesetzen zu profilieren, um mit Trump mitzuhalten...

Nachtrag, da Bearbeitungszeit abgelaufen:
In Italien waren die Parteien "rechts der Mitte" schon seit Berlusconi populistisch unterwegs. Hier verschoben sich die Stimmanteile ob der dort natürlich sehr hohen, nennen wir es Fluktuation :D, aber immer weiter ins Extreme.
In den USA hingegen haben sich, wahrscheinlich des Mehrheitswahlrechts wegen, innerhalb der Partei die extremeren Kandidaten durchgesetzt. Da gründet sich des Systems wegen nicht einfach so eine neue, extremere Partei, die dann auch noch Erfolg hat.

paranomal schrieb:Der Marktradikalismus befeuert die Faschisierung nur noch.

Quatsch. Vielmehr ist es doch so, dass linksradikale/r Planwirtschaft und Totalitarismus Garant für umfassende Verelendung sind.
Je skurriler, absurder und schlimmer die vorherrschenden Ideologienund Zustände, um so leichter tun sich "Alternativen", die man unter normalen Umständen nicht als solche akzeptieren würde.

Africanus schrieb:Interessanterweise fand in Deutschland dieser Prozess nicht der etablierten konservativen Partei (CDU/CSU) statt, sondern in der damals neu gegründeten AfD. Möglicherweise, weil diese leichter in diese Richtung zu verändern war?

Ilian schrieb:Den Shift von konservativ zu extrem sieht man meiner Meinung nach am besten bei den Republikanern in den USA.

Weltweit ist dieses Phänomen zu beobachten: Der Rechtsruck, oder genauer gesagt die Bewegung Richtung Autokratie.
Sogar Xi Jinping, Chinas Generalsekretär, ist mehr Autokrat als seine Vorgänger. Das Gleiche trifft auch auf Erdogan zu.
Die AfD ist nur das deutsche Ergebnis hierzu.

Was ist geschehen?
Globalisierung und Internet ist geschehen. Drei Krisen sind geschehen und auch sehr wichtig: Global betrachtet leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land.

Was die EU betrifft, so ist diese quasi eingeschlafen.
Was kommt nach der EU? Die BRE (Bundesrepublik Europa)? Oder die VSE (Vereinigten Staaten von Europa)?
Irgendwie hat man da keinen Plan, aber ich bin da sehr zuversichtlich, dass China und Russland uns da ungewollt vorantreiben werden. Oder wir gehen unter!
Wir haben Glück dass Biden an der Macht ist, stellt euch mal vor Trump wäre noch an der Macht. Der hätte die EU für einen Apfel und ein Brot verkauft. Ohne mit der Wimper zu zucken hätte der sogar noch zwei Äpfel verlangt.

Wenn wir uns nicht von der AfD leiten lassen, haben wir gute Chancen die kommenden Krisen halbwegs gut zu überstehen.
Das ist zumindest meine Meinung dazu.

Mazer schrieb:AFD rettet unsere Demokratie.

Satire ist bitte zu kennzeichnen. Danke!

emanon schrieb:Deutschland beherbergt halt auch (zu) viele Rechte.

Absolut richtig. Dazu kommt noch, dass man bei der CDU auf dem rechten Auge blind ist. Die wollen einfach keine Neonazis sehen.

emanon schrieb:Aber so lange die Brandmauer steht, mache ich mir da wenig Sorgen.

Den Sarkasmus versteht leider nicht jeder.

paranomal schrieb:Gutverdiener sind eben nicht die Mitte der Gesellschaft. Diese Verzerrung ist Teil des Problems.

Das ist das gleiche Framing der AfD, welche immer fest behauptet, sie steht in der Mitte und alle anderen Parteien stehen links davon. Rein faktisch sind tatsächlich alle linker als die AfD, aber sie steht eben weit rechts.

Der kleine Mittelständler Merz denkt ja mit seinem Millionengehalt das gleiche. Das er damit zu den Top 5% der Verdiener in Deutschland gehört, das kapiert der nicht mehr.

Tripane schrieb:Quatsch. Vielmehr ist es doch so, dass linksradikale/r Planwirtschaft und Totalitarismus Garant für umfassende Verelendung sind.
Je skurriler, absurder und schlimmer die vorherrschenden Ideologienund Zustände, um so leichter tun sich "Alternativen", die man unter normalen Umständen nicht als solche akzeptieren würde.

Was hat das mit der AfD zu tun? (AfD=topic) @Tripane

Treffende Analysen in der Morgenpost sind meiner Meinung nach selten.
Hier hat die Morgenpost einen Volltreffer gelandet und meiner Meinung nach sogar zur Analyse beigetragen:

AfD: Von allen Biedermännern verlassen – übrig sind die Brandstifter
Die „Alternative für Deutschland“, die Weidel, Chrupalla und Strippenzieher Höcke vorschwebt, sie hat nichts mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu tun. Sie ist ein Zerrbild aus nationalistischer Hybris und rassistischem Wüten, gepaart mit einem Geschichtsbild, das mit „revisionistisch“ noch äußerst freundlich umschrieben ist.

Der eigene Kanzlerkandidat ist also nur eine Nebelkerze, um Teil des politischen Diskurses zu bleiben und den arg durchscheinend gewordenen bürgerlichen Anstrich zu erneuern. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen: Die Biedermänner haben die AfD längst verlassen. Übrig geblieben sind die Brandstifter.

Quelle: https://www.mopo.de/hamburg/meinung/die-afd-von-allen-biedermaennern-verlassene-brandstifter/