Der Koran hat Recht, die Bibel nicht?
20.12.2009 um 00:46Anzeige
Inkarnation im Unterschied zur Inlibration
Judentum, Christentum und Islam gehen in gleicher Weise davon aus, dass der Einzigkeit Gottes die Einzigkeit der Wahrheit entspricht; dass es nicht mehrere Wahrheiten nebeneinander geben kann; und dass die eine Wahrheit offenbar geworden ist in der Endlichkeit von Welt und Geschichte.
Das Judentum bezeichnet Jahwe zwar als die eine Wahrheit, als den einen Grund alles Seienden, als den einen Hernn aller Geschichte, behauptet aber nirgendwo, dass die Wahrheit, die Gott ist, mit irgendetwas Endlichem identifiziert werden könnte. Die Heiligen Schriften sind authentische Bezeugung der Erfahrungen Israels mit dem Willen Gottes, nicht aber der Wille Gottes selbst. Israel insgesamt und jeder einzelne Israelit ist sein Leben lang auf der Suche nach der Wahrheit, die Gottes Wille iste. Aber diese Suche ist nicht die eines Menschen mit verbundenen Augen und verstopften Ohren. Denn in der Erinnerung an Gottes Gegenwart in Schöpfung und Geschichte kann Israel im Sprechen mit seinem personal gedachten Gott dessen Willen treu sein.
Und was das Christentum betrifft: Auch der Papst behauptet nicht, dass irgendwer die Wahrheit habe, sondern "nur" dass jemand die Wahrheit sei. Im Christentum wird nicht behauptet, dass ein Buch, eine Theorie oder eine Weltanschauung die Wahrheit sei, wohl aber eine Person.
Eine Person wird von vornherein missverstanden, wenn man sie wie einen Gegenstand behandelt. Die einzige Logik, die einer Person gerecht wird, ist die Dia-Logik der "Inter-Kommunikation" bzw. "Inter-Aktion". Deshalb ist alle Rede über die Wirklichkeit der Person "Jesus Christus" - alle Christo-Logie - etwas Nachträgliches gegenüber der Kommunikation mit Ihm und mit den Menschen, die Ihn als ihren Weg, ihre Wahrheit und ihr Leben bezeugen. Jede Christologie - auch die der Evangelisten und die des hl. Paulus - ist Reflexion eines Menschen bzw. einer Gemeinschaft, die von Christus her und auf Christus hin lebt [...]
Bedeuted diese Identifikation der Wahrheit mit einer geschichtlich greifbaren Person nicht klipp und klar: Wir sollten wünschen, dass alle Menschen dieser Erde Christinnen und Christen werden?
Das Dokument Dominus Iesus aus Rom bekennt freimütig: Ja, es wäre großartig, wenn alle Menschen Christinnen und Christen wären. Gemeint ist allerdings kein Taufscheinchristentum, keine bloße Zugehörigkeit zu einer Institutuion, keine absolute Einförmigkeit, sondern das, was Paulus das "Anziehen Jesu Christi" (Gal 3,27) durch jeden einzelnen Mann, durch jede einzelne Frau nennt. Nichts von dem Reichtum der vielen Kulturen und Traditionen, nichts von der Frau nennt. Nichts von dem Reichtum der vielen Kulturen und Traditionen, nichts von der Vielfalt des Ausdrucks und der Bilder, der Riten und Feste anderer Religionen müsste vergehen, wenn wir Christus das sein ließen, was Paulus erhofft: dass Er alles in allem und in allen sei. [...]
Gott ist nicht zu trennen von dem einen Menschen, der sich selbst als den[/I Weg, die Wahrheit und das Leben bzeichnet hat. Die Wahrheit ist keine Theorie oder Weltanschauung, keine Lehre oder Philosophie; nein, die Wahrheit ist Person. Die Wahrheit findet [...] der, der sie in sich selbst Hand und Fuß werden lässt. [...]
Im Vergleich zur christlichen Identifikation der einen Wahrheit mit der Person Jesu Christi nimmt sich die muslimische Identifikation eines Buches mit der Wahrheit problematisch aus. Marco Schöller, Orientalist an der Universität zu Köln, nennt den Koran eine "sprachliche Theophanie".
Der Koran gilt jedenfalls als Gottes eigenes Wort, dem Propheten Muhammad in der 22 Jahre dauernden Zeitspanne zwischen dess 40. Lebensjahr und seinem Tode abschnittsweise durch den Engel Gabriel überbracht. Wer den Koran nicht als geschichtlich bedingte und also menschliche Bezeugung des göttlichen Willens, sondern im strengen Sinne mit diesem Willen identifiziert, wird sich gegen jede Interpretation des Korans und eine fundamentalistische Identifikation des Buches wehren. Es gibt in der Welt des Islam beides: eine historisch-kritische Interpretation des Koran und eine fundamentalistische Identifikation des Buches mit Gottes Wort. Dass von den Vertretern der strikten Identifikation nicht mehr von einer Suche nach der Wahrheit, sondern von einem Haben der Wahrheit gesprochen wird, ist unbestritten.
-Karl-Heinz Menke
Isma'îl gilt als Stammvater der Araber, Abraham selbst als Stammvater der Semiten allgemein. Muslime und Juden ehren sein Grab in Hebron (al-Chalîl).Und wo bleibt der Rest der Welt? :)
Die DNA-Analyse in der GenealogieDie Analyse der DNA-Struktur von 6000 in Europa geborener Menschen erlaubt ihm und seinem Team von Wissenschaftlern, Aussagen über den Zeitpunkt des Auftretens, der Herkunftsgebiete und der Wanderbewegung unserer Vorfahren zu machen.
Maternale Abstammung (mtDNA)
Jeder Mensch hat eine Mutter, deren Erbgut sich in seinen Genen wiederfindet. Über 95% aller heute in Europa vorhandenen - ausschließlich von Müttern vererbten - mitochondrialen Gentypen lassen sich nur 7 mtDNA-Gruppen zuordnen, deren Linien von jeweils einer Ursprungsmutter ausgeht. Diese "7 Urmütter" lebten - je nach Typ - vor 10.000 - 45.000 Jahren an unterschiedlichen Orten in Europa. Sie waren natürlich nicht die einzigen Frauen ihrer Zeit. Im Gegensatz zu ihren Zeitgenossinnen zeichnet sie aber aus, dass sie ihren mtDNA-Typ bis heute weitervererbten, dieser also nicht ausgestorben ist.
al-chitir schrieb:im grunde ist es mir relativ was beim oder nach dem sterben passiert.Wer sagt, dass Du es nicht ändern oder beeinflussen kannst? Woher willst Du das wissen?
kanns eh nicht wissen oder beeinflussen.