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Islam - Eine friedliche Religion?

8.894 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 11:39
Zitat von BishamonBishamon schrieb:So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben
Und auf welche Religion beziehst du das jetzt?


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 11:52
Zitat von menarimenari schrieb:Und auf welche Religion beziehst du das jetzt?
da die Tora im Islam zu den heiligen Büchern gezählt wird (auch wenn sie als verfälscht betrachtet wird), zu allen abrahamitischen Religionen.


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 15:17
Zitat von BishamonBishamon schrieb:da die Tora im Islam zu den heiligen Büchern gezählt wird (auch wenn sie als verfälscht betrachtet wird), zu allen abrahamitischen Religionen.
Das passt aber nicht. Was Christen angeht, sind mit Jesus sämtliche Gebote/Gesetze erfüllt.
Und das größte Gesetz ist „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist das höchste Gebot.“ oder so ähnlich.

Das gilt für die gesamte Christenheit weltweit. Was auch immer vorher gegolten hat ist also ganz offiziell und schriftlich nicht mehr gültig, wird von keinem Christen gewollt oder gelebt.

Das zählt schon mal garnicht als Antwort auf
Zitat von ReevolutionReevolution schrieb:Im Islam haben wir aber konkrete Ansagen dazu.Und das ist ein wesentlicher Unterschied und ein wesentlich erhöhtes Risiko, wenn man dieses denn generell in Religionen sehen will.
Aber auch bei den Juden hinkt der Vergleich. Denn die Aussage ist keinesfalls eine grundsätzliche Aufforderung oder Erlaubnis Ungläubige zu töten sondern bezieht nur auf die ganz konkrete Situation, in welcher sich das Volk Israel befunden hat (Krieg und so).

Abgesehen davon gilt für die Juden Jesus zwar nicht als Gottes Sohn, wohl aber als Gottes Prophet, dessen Lehren für sie einen hohen Wert haben.

Es gibt somit weder für Juden noch für Christen irgendeine Rechtfertigung dafür, einfachso Andersgläubige zu töten und dies würde auch sofort vom Rest der Glaubensgemeinschaft scharf verurteilt werden.
Im Gegensatz zum Islam, wo die Terroristen mit Fug und Recht behaupten können, doch lediglich ihren Glauben (ihre Ideologie) zu leben und man da auch nichts gegen sagen kann, weil es nunmal so ist.


Das kann sich erst ändern, wenn es eine muslimische Glaubensrichtung gäbe, die für sich einen eigenen friedlichen „Kodex“ entwickeln würde und entsprechend alle widersprechenden Inhalte im Koran für nicht mehr gültig erklären würde und sich natürlich entsprechend verhalten müsste.
Natürlich dürfte dieser Islam dann auch keine Ansprüche mehr auf politische Kontrolle beinhalten und müsste sich humanistischen Werten unterordnen.


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 15:39
Zitat von menarimenari schrieb:Was Christen angeht, sind mit Jesus sämtliche Gebote/Gesetze erfüllt.
das ist nur eine Auslegung. Jesus murmelte:
Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange die Erde besteht.
Einige Adentisten haben zB biblische Speisegebote behalten, messianische Juden gehen sogar noch weiter. Und zB bei der Todesstrafe in den USA wird von Christen gerne mit Leviticus argumentiert.
Zitat von menarimenari schrieb:Das gilt für die gesamte Christenheit weltweit.
Wenn ein Olaf Latzel die Homosexualität für todeswürdig hält und sich auf Leviticus bezieht: dann ist das was?
Zitat von menarimenari schrieb:keinesfalls eine grundsätzliche Aufforderung oder Erlaubnis Ungläubige zu töten sondern bezieht nur auf die ganz konkrete Situation,
das behaupten manche Muslime auch beim Schwertvers.


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 19:24
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wenn ein Olaf Latzel die Homosexualität für todeswürdig hält und sich auf Leviticus bezieht: dann ist das was?
Das ist jedenfalls etwas wo jeder Christ den ich kenne egal welcher Denomination lautstark protestieren würde und verlangen würde, dass sein christlicher Glaube nicht für so einen BS missbraucht werden soll.

Dieser Mann IST ganz einfach kein Christ, da er nicht den Lehren CHRISTi folgt.

Man muss auch gut überlegen: kann man die Taten und Aussagen, die jemand unter dem Deckmantel irgendeiner Religion ausübt wirklich dieser Religion zurechnen? Wenn der überwältigende Teil der Christen sich von sowas distanziert, dann ist das für mich ein Grund zu sagen: Nein, das kann man nicht zurechnen.
Zitat von menarimenari schrieb:Was Christen angeht, sind mit Jesus sämtliche Gebote/Gesetze erfüllt.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:das ist nur eine Auslegung. Jesus murmelte:
Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange die Erde besteht.
Da muss man erstmal überlegen, was überhaupt Gesetz Gottes ist und was Jesus damit meinte. Jedenfalls ist so ziemlich die gesamte Christenheit der Meinung, dass sämtliche Gebote/Gesetze, die im Entferntesten zu Gewalt auffordern, abgelöst wurden durch
Zitat von menarimenari schrieb:Und das größte Gesetz ist „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist das höchste Gebot.“ oder so ähnlich.
Insofern bleibe ich dabei, dass diese Dinge nicht mit den Aufforderungen im Koran vergleichbar sind. Denn da kann sich jeder Terrorist drauf berufen, ohne, dass man es ihm absprechen kann.


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 19:55
Zitat von menarimenari schrieb:Dieser Mann IST ganz einfach kein Christ, da er nicht den Lehren CHRISTi folgt.
Also sind Christen, die nicht deiner Meinung sind, keine wahren Christen (bzw keine Christen).
Interessanterweise behaupten das die anderen Christen ebenso.
Zitat von menarimenari schrieb:Wenn der überwältigende Teil der Christen sich von sowas distanziert,
hat sich "der überwältigende Teil der" Muslime vom IS distanziert?
Prominent Muslim clerics, scholars and activists have condemned the establishment of a caliphate by the Islamic State in Iraq and Syria, now known simply as the Islamic State.

The declaration is a “big mistake” that “damages the reputation of Islam,” according to the Association of Muslim Scholars in Iraq.
Top clerics in Saudi Arabia, Egypt and elsewhere have warned that the organization is a threat to Muslims.
https://www.wilsoncenter.org/article/muslims-against-isis-part-1-clerics-scholars
Zitat von menarimenari schrieb:sämtliche Gebote/Gesetze, die im Entferntesten zu Gewalt auffordern, abgelöst wurden
kein Problem: ein Kaiser, ein Stellvertreter Gottes, hat einfach ein passendes Gesetz erlassen.

Auch ein Luther verteidigte das Gottesgnadentum, und so zB das brutale Vorgehen gegen Bauern:
In seiner 1525 verfassten Schrift Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren rechtfertigte Martin Luther das gewaltsame Vorgehen der Fürsten gegen die Bauern mit dem neutestamentlich im Römerbrief verbürgten Gottesgnadentum der Fürsten.
Wikipedia: Gottesgnadentum


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Islam - Eine friedliche Religion?

04.12.2020 um 21:27
@Bishamon


Hallo @Bishamon!
Ich kann dir wie immer nur beipflichten!Eigentlich bin ich aktuell gerade auf einem anderen thread engagiert.
Aber ich lese ausserdem gerade auch den "Pfaffenspiegel" und es blieb mir einfach nichts anderes übrig auch mal wieder hier rein zu schauen.
Gruss @caligae168


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Islam - Eine friedliche Religion?

05.12.2020 um 22:02
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Also sind Christen, die nicht deiner Meinung sind, keine wahren Christen (bzw keine Christen).
Du wirst kaum zwei Christen finden, die in allem einer Meinung sind. Ich bin eher als Agnostiker.

Aber in dem Punkt, dass Gewalt gegenüber anderen abzulehnen ist auch und vor allen wenn der einzige Grund ist, dass diese Person einen anderen Glauben hat, darin sind sich so gut wie alle Christen sehr einig.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Interessanterweise behaupten das die anderen Christen ebenso.
Darum gibt es ja die Bibel und deren Auslegung von Gewalt ist nunmal äußerst einheitlich unter der Christenheit.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:hat sich "der überwältigende Teil der" Muslime vom IS distanziert?
Leider beschränkt sich aber Gewalt gegenüber Ungläubigen bei Weitem nicht auf den IS. Insofern ist es irrelevant wieviele Muslime sich vom IS distanzieren.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:kein Problem: ein Kaiser, ein Stellvertreter Gottes, hat einfach ein passendes Gesetz erlassen.
Was willst du damit sagen? Das hat doch inhaltlich überhaupt keinen Bezug zu
Zitat von menarimenari schrieb:Jedenfalls ist so ziemlich die gesamte Christenheit der Meinung, dass sämtliche Gebote/Gesetze, die im Entferntesten zu Gewalt auffordern, abgelöst wurden durch
Zitat von menarimenari schrieb:Und das größte Gesetz ist „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist das höchste Gebot.“ oder so ähnlich.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Auch ein Luther verteidigte das Gottesgnadentum, und so zB das brutale Vorgehen gegen Bauern:
Luther war auch nur ein Kind seiner Zeit. Der christliche Glaube insgesamt hat sich über Luther hinaus weiterentwickelt.

Und ganz abgesehen davon hat das überhaupt nichts mit grundloser Gewalt gegen Andersgläubige zu tun.

Bisher hast du mMn meinen Argumenten inhaltlich nichts entgegen setzen können.

Es gibt im christlichen Glauben keine vergleichbare Aufforderung und Akzeptanz von Gewalt gegen Andersgläubige/ Ungläubige.

Das würde auch dem Missionsauftrag widersprechen, dem alle Christen grundsätzlich verpflichtet sind.
Einen Toten kann man nicht bekehren. Es wäre also nicht nur verboten, sondern auch widersinnig, als Christ einen „Ungläubigen“, ich sage lieber Andersgläubigen umzubringen.


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Islam - Eine friedliche Religion?

06.12.2020 um 04:55
Zitat von menarimenari schrieb:Und das größte Gesetz ist „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.
eine Nächstenliebe, die mit Sklaverei keine Probleme hat, ist was wert (NT und AT)?
Zitat von menarimenari schrieb:Was willst du damit sagen? Das hat doch inhaltlich überhaupt keinen Bezug zu
und an dieser Stelle trollst du :)


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Islam - Eine friedliche Religion?

06.12.2020 um 16:31
Zitat von BishamonBishamon schrieb:eine Nächstenliebe, die mit Sklaverei keine Probleme hat, ist was wert (NT und AT)?
Du ignorierst konsequent alles, was ich inhaltlich sage.
Zitat von menarimenari schrieb:Der christliche Glaube insgesamt hat sich über Luther hinaus weiterentwickelt.
Zitat von menarimenari schrieb:Es gibt im christlichen Glauben keine vergleichbare Aufforderung und Akzeptanz von Gewalt gegen Andersgläubige/ Ungläubige.
Dies schließt auch die Sklaverei mit ein. Es war ein baptistischer Christ, der sich dafür einsetzte, dass Schwarze endlich gleichberechtigt werden. Wer war das nochmal? Martin Luther King.

Das Christentum war während des neuen Testaments revolutionär in vielen Hinsichten was soziale Ungleichheit angeht. Und insofern hat es sich immer wieder neu erfunden und immer wieder neu für humanistische Werte eingesetzt oder sich diesen angepasst.

Eigenschaften, die dem Islam leider (noch) völlig abgehen.

Wenn du der Meinung bist, dass du inhaltlich einen Bezug zu meinen Argumenten hast, dann kannst du den gern erläutern, aber einfach zu antworten
Zitat von BishamonBishamon schrieb:und an dieser Stelle trollst du :)
zeugt von schlechtem Stil oder Mangel an Argumenten oder von beidem.


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Islam - Eine friedliche Religion?

06.12.2020 um 16:37
Man kann sich auch mal mit Verfolgung von religiösen Minderheiten beschäftigen, zum Beispiel hier

http://www.opendoors.ch/sites/default/files/wwl_2020_map_chd_web_1_page.pdf

und sich dann mal anschauen, was das für Länder sind, die Christen bzw. religiöse Minderheiten verfolgen. Das sind größtenteils muslimische Länder.


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07.12.2020 um 09:07
Zitat von menarimenari schrieb:Dies schließt auch die Sklaverei mit ein.
Nö. Das NT beschreibt, wie sich ein christlicher Sklave bei einem christlichen Herrn verhalten soll:
) Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus.
https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/Epheser6%2C5

Und es sagt, dass jeder in seinem Stand bleiben soll, das ist das Gegenteil von "alle sind gleich und haben die gleichen Rechte":
Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat.
1 Kor 7,21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.
Zitat von menarimenari schrieb:Martin Luther King.
und was war viele Jahrhunderte im christlichen Europa und in den christlichen USA?
Im Mittelalter haben sich Kirchengelehrte auch eine "christliche" Begründung für schwarze Sklaven ausgedacht:
Den Japhiten gehörte Europa, den Semiten Asien und den — von einem biblischen Fluch zu Sklaven degradierten — Chamiten Afrika.
https://www.aventinus-online.de/neuzeit/allgemeines/art/Schwarze/html/ca/view.html
Zitat von menarimenari schrieb:Luther war auch nur ein Kind seiner Zeit.
einer durch und durch christlichen Zeit.
Zitat von menarimenari schrieb:insofern hat es sich immer wieder neu erfunden
wenn etwas 1000 Jahre nichts gegen die Sklaverei unternimmt und der Stellvertreter Gottes (Kaiser) Kriege führt: bin wenig beeindruckt von der Friedfertigkeit und Gerechtigkeit des Christentums.
Zitat von menarimenari schrieb: revolutionär in vielen Hinsichten
zum Beispiel?
Zitat von menarimenari schrieb:Eigenschaften, die dem Islam leider (noch) völlig abgehen.
kommt nur darauf an, wie man die jeweilige Heilige Schrift interpretiert.


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22.12.2020 um 16:23
Ich bin da grade über einen Artikel gestolpert, der sehr aufschlussreich war

ich würde ihn gern mit euch teilen:

Die Rebellion der Derwische

Vor 600 Jahren forderte ein radikaler Denker das Osmanische Reich heraus. Seine Thesen von der Gleichwertigkeit aller Menschen führen zur Rebellion und einem jähen Ende am Strick.
In der Krise wandelt er sich zum Derwisch

In der Stadt am Nil kam es schließlich zur entscheidenden Wandlung des Mittdreißigers. Eine nicht näher erläuterte Lebenskrise soll den Sohn des Richters von Simavna, so der Beiname Bedreddins, zu einem ungewöhnlichen Schritt veranlasst haben: Er schloss sich dem Sufiorden Scheich Hüseyin Al-Achlātīs (um 1320–1397) an, der zu jener Sorte von Derwischen gehörte, die es mit der islamischen Regelstrenge nicht so genau nahmen. Er brach mit seinem bisherigen Leben und tat dies auch äußerlich durch das Arme-Leute-Gewand der Derwische kund; die Bücher, über Jahre hinweg die Quelle seiner Gelehrsamkeit, landeten im Fluss.

Sich selbst, so berichtet es der Enkel und Biograf Halil, versenkte er in Trance: »Die Verzückungszustände wurden von Tag zu Tag schlimmer. Selbst dem Ordensgründer Hüseyin Achlati wurde es angst und bang, da er für die Gesundheit Bedreddins zu fürchten begann.« Die Auflösung des Selbst, das Aufgehen in Gott war und ist eine Sehnsucht der Sufis. Bedreddin war in dieser Hinsicht wohl auf einem guten Weg.

Halil war es offenbar ein Anliegen, für die Nachwelt festzuhalten, dass sich sein Großvater erst unter dem Einfluss Al-Achlātīs vom orthodoxen Gelehrten zum freidenkerischen Mystiker wandelte. Wobei die Unterscheidung zwischen Gelehrten und Mystikern nicht nur im Orient und nicht nur zu jener Zeit bei Weitem nicht so einfach war, wie man meinen möchte. Wer sich mit der Essenz der Religion beschäftigte, galt als Weiser. Das aber traf auf den muslimischen Richter, der die Scharia auslegte, ebenso zu wie auf den Esoteriker, der die geheime Bedeutung einzelner Buchstaben und Wörter des Korans zu deuten suchte, um so den tieferen Sinn von Gottes Wort zu ergründen.

Anders als den meisten Christen die Bibel gilt der Koran den gläubigen Muslimen als tatsächlich wörtliche Offenbarung Gottes. Sufis, die unter anderem über den tieferen, verborgenen Sinn der Suren grübelten, bewegten sich daher häufig außerhalb der Normen und Gesetze des sunnitischen Islams, dem die Osmanen anhingen. Trotzdem begegneten ihre Zeitgenossen diesen »vagabundierenden und die Gesellschaftsregeln missachtenden Derwischen«, so Keskin, mit Wertschätzung bis hin zur Bewunderung – und tun dies in vielen Regionen der muslimischen Welt bis heute noch. Im Osmanischen Reich genossen die Derwische, die seit Jahrzehnten vorwiegend aus dem persischen Raum einwanderten, hohes Ansehen – vor allem beim einfachen Volk, und besonders in den konfessionell und ethnisch durchmischten Grenzländern, aber auch an den Küsten Kleinasiens, wo Muslime, Christen und Juden unter türkischer Herrschaft nebeneinander lebten.
Einen Eindruck davon, wie weit viele Sufis die engen Grenzen der orthodoxen Religion hinter sich ließen, vermittelt schon ein einziger Vers aus dem »Diwan« des großen persischen Sufimystikers Maulana Dschelaleddin Rumi (1207–1273): »Ich bin weder Christ noch Jude, auch Parse und Muslim nicht.« Bis heute verehren in der islamischen Welt auch streng religiöse Menschen Rumi, der in seinen Schriften eine gewisse Affinität zu Jesus zeigte und für Toleranz eintrat, selbst gegenüber »Götzenanbetern«, die er einlud, sich ihm anzuschließen. Das offene, heute würde man sagen: liberale Religionsverständnis der Derwische, die die Küstengebiete Kleinasiens durchwanderten, erleichterte es denn auch den dort lebenden und plötzlich unter muslimische Herrschaft geratenen Juden und Christen, sich in den neuen Verhältnissen zurechtzufinden.

Die Rebellen hatten keine Chance gegen die geballte Militärmacht des Sultans. Wer von ihnen nicht in der Schlacht fiel, wurde danach niedergemetzelt, Börklüce Mustafa erst ans Kreuz genagelt, dann gevierteilt, Torlak Kemal aufgehängt.

Bedreddin selbst war inzwischen aus Iznik geflohen und über das Schwarze Meer auf den Balkan entkommen. Dort unternahm der 62-Jährige nun selbst einen letzten Versuch des Aufbegehrens, wurde aber verraten und an den Sultan ausgeliefert. Der ließ über ihn in Serres Gericht halten. Kurioserweise wurde der Scheich nicht wegen seines abweichlerischen Glaubens verurteilt, sondern ausdrücklich auf Grund des Aufstands gegen den Herrscher. Für Bedreddin, der am 18. Dezember 1420 nach kurzem Prozess nackt an einem Baum auf dem Marktplatz des Städtchens aufgeknüpft wurde, machte dies freilich keinen Unterschied.

Nachdem seine Gefolgsleute während der Zeit der Verfolgung die sterblichen Überreste des Scheichs mehrmals umgebettet hatten, wurde er schließlich offiziell in Serres bestattet.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/scheich-bedreddin-die-rebellion-der-derwische/1809779?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

erinnert mich an Jesus die Story

wäre ja schon doof wenn sie ihren Wikipedia: Mahdi umgebracht hätten


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28.12.2020 um 19:44
Zitat von menarimenari schrieb am 04.12.2020:Abgesehen davon gilt für die Juden Jesus zwar nicht als Gottes Sohn, wohl aber als Gottes Prophet, dessen Lehren für sie einen hohen Wert haben.
Falsch da verwechselst du was, Juden erkennen Jesus weder als Propheten, Gottes Sohn oder Messias an. Im Judentum ist Jesus lediglich ein Rabbi und Gelehrter. Muslime erkennen Jesus als Prophet Gottes und Messias an, aber nicht als Gottes Sohn. Mohammed ist der letzte Prophet Gottes.


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Islam - Eine friedliche Religion?

28.12.2020 um 19:49
Zitat von HayuraHayura schrieb:Juden erkennen Jesus weder als Propheten
hm ...
Jesus wird als Weiser, als Prophet oder aber auch als mutige Persönlichkeit betrachtet,
https://www.israelogie.de/was-denken-juden-ueber-jesus/ (Archiv-Version vom 18.01.2021)


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28.12.2020 um 19:58
@Bishamon
Naja da geht es ja darum was Juden allgemein denken und das weicht bestimmt von Person zu Person ab. Aber die eigentlich Lehre sieht das nicht vor das Jesus Prophet ist. Da trennten sich Juden und Christen, während Christen halt der Meinung waren das mit Jesus und seiner Universalistischen lehre der Messias gekommen ist, warten Juden noch auf den Messias.


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Islam - Eine friedliche Religion?

28.12.2020 um 20:02
Zitat von HayuraHayura schrieb:Naja da geht es ja darum was Juden allgemein denken und das weicht bestimmt von Person zu Person ab.
woher nimmst du denn das wissen was sie denken und was nicht?


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28.12.2020 um 20:07
@sarevok
Es geht mir um den Link den Kybela postet hat geht es ja darum wie Juden über Jesus denken. Das ist natürlich sehr unterschiedlich, nur muss eben das nicht identisch sein mit der Lehrmeinung.


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Islam - Eine friedliche Religion?

28.12.2020 um 20:07
Zitat von HayuraHayura schrieb:Es geht mir um den Link den Kybela postet hat geht es ja darum wie Juden über Jesus denken. Das ist natürlich sehr unterschiedlich, nur muss eben das nicht identisch sein mit der Lehrmeinung.
Zitat von HayuraHayura schrieb:Naja da geht es ja darum was Juden allgemein denken und das weicht bestimmt von Person zu Person ab. Aber die eigentlich Lehre sieht das nicht vor das Jesus Prophet ist. Da trennten sich Juden und Christen, während Christen halt der Meinung waren das mit Jesus und seiner Universalistischen lehre der Messias gekommen ist, warten Juden noch auf den Messias.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Jesus wird als Weiser, als Prophet oder aber auch als mutige Persönlichkeit betrachtet,
hä ? also hä ?


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28.12.2020 um 20:09
Zitat von HayuraHayura schrieb:mit der Lehrmeinung.
es gibt DIE Lehrmeinung?
Zitat von HayuraHayura schrieb:Universalistischen lehre
was ist das?
Zitat von HayuraHayura schrieb:warten Juden noch auf den Messias.
Manche. Messianische Juden nicht.


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