perttivalkonen schrieb:Es ist ein ganz normales Vorgehen von Atheisten, daß sie sich nicht darum kümmern, was "Gott" sein soll und dennoch in Sachen Gipsnich "Gewißheit" suggerieren möchten.
Wie du siehst, stelle ich die Frage ganz an den Anfang und meine Hinweise an dich, dass du genauso, vor jedem Existenzurteil diese Frage ansprechen musst, greifst du nicht auf.
Im Gegenteil, du versuchst noch zu verteidigen, dass du eine Belegpflicht angedeutet hast.
Damit stellst du selbst das Beispiel für einen Gläubigen dar, der sich nicht um die Frage kümmert - das bestätigt meine Aussage.
perttivalkonen schrieb:Mit anderen Worten, Gott kann durchaus "Fleisch und Bein" sein, wie er auch Wind sein kann.
Langsam.
Man darf hier nicht theologische Ableitungen mit den Angaben verwechseln, die in der Bibel stehen.
Wenn du bei "was soll Gott sein" zur "Jesus"-Figur springst, dann ist das eine theologische Ableitung in mehrfacher Weise:
1.
die literarische "Jesus"-Figur soll für eine Art "historische Person" stehen.
2.
die literarische "Jesus"-Figur soll irgendwie "Gott" sein.
Schaut man sich an, was wirklich in der Bibel steht, dann beginnen die Probleme bereits bei den Geburtsangaben zur "Jesus"-Figur:
Die Angaben "Konflikt mit Herodes" und "römische Steuererhebung" bilden keinen Zeitpunkt, sondern einen Zeitraum (da soll es wohl um 10 Jahre gehen).
Nun ist es so, dass Menschen/Personen nicht über Zeiträume hinweg geboren werden.
Hält man sich also an das, was wirklich in der Bibel steht, dann geht es nicht um die Geburt einer "Mensch-Person".
Deine Interpretation von "Fleisch und Bein" als die einer "historischen Mensch-Person" ist damit nicht haltbar.
Die literarische "Jesus"-Figur ist sicherlich eine Art Personifizierung, aber die Frage ist halt "von was?".
Hierzu gibt es in der Bibel durchaus Hinweise, aber keiner davon hat etwas mit "Gott ist Jesus" oder "Jesus ist Gott" zu tun.
perttivalkonen schrieb:Sein "Wesen" wird mit dem einen ebensowenig "erklärt" wie mit dem anderen.
Auch das ist theologisch, denn du kannst ja nicht von "Gott" ausgehen und sozusagen "wissen, dass er anders ist".
Wenn du nichts zulässt, was "Gott" sein soll, dann hast du am Ende auch nichts in der Hand.
Du entscheidest dich quasi für "Gott gibt es nicht", deklarierst es aber als "das Gegenteil".
Du bist sozusagen gezwungen auf "Gott gibt es nicht" einzuschwenken, willst es aber nicht zugeben.
In diesem Thread geht es allerdings darum, was in der Bibel steht.
Wie ich schon geschrieben habe, stehen in der Bibel Luft-Zusammenhänge.
Im Zentrum dieser Gott-Religon steht die Beziehung zum Mensch.
Das geht so weit, dass eine Art "Ebenbildlichkeit" im Text betont wird.
Insbesondere wird ausgesagt, dass "der Odem eingehaucht wird".
Odem ist das, was "Gott" zum Aufstellen der Ebenbildlichkeit "einhaucht".
Also auch beim zentralen Aspekt geht es unmittelbar um Luft-Zusammenhänge.
In der Bibel wird dies mit dem Wort "ruach" (Bedeutung: "Wind" / "Hauch" - griechisch "Pneuma") ausgedrückt.
Der "heilige Geist" wird wohl als "ruach JHWH" / "ruach ha-Elohim" bezeichnet (->
Link).
In der Antike wurde der Atem, die Luft, als Urstoff angenommen, aus dem die anderen Elemente entstehen und wieder zum Urstoff (Luft) zurückgehen.
Mit "Odem einhauchen" enthält die Bibel das Konzept der
"Atemseele".
Die sich nach Luftgeräuschen anhörenden und von der Bedeutung her auf Luft abzielenden Wörter in der Bibel sind kein Zufall, sondern verdeutlichen dass dort "Gott" vermutet werden soll.
Über den Wind/Atem soll die Ebenbildlichkeit vorliegen.
Heute ist das selbstverständlich reichlich peinlich (und die Theologen werden sich alle nur denkbaren Ausreden einfallen lassen), aber es geht hier ja nur darum, was in der Bibel steht.
Die Schreiber der Bibeltexte hatten einen sehr konkreten Entwurf, was sie als "Gott" ansehen wollen und sie hatten das Alibi der Ahnungslosigkeit auf ihrer Seite.
Laut diesem
Link sind die wortwörtlich-Übersetzungen wohl sogar erstaunlich konkret:
"So singt das Volk Israel im dankbaren Rückblick auf den Durchzug durch das Rote Meer: „Durch den Wind aus deiner Nase türmte sich das Wasser auf“(2.Mose 15,8, wörtlich übersetzt)"Beachte: "der Wind aus der Nase Gottes".
So etwas wird wohl auch "Michelangelo" bei der Gestaltung der "Sixtinische Kapelle" aufgegriffen haben: "Gott ist ein schwebender Mann in den Wolken".
Da ist die Ebenbildlichkeit ausgedrückt und auch die ganzen Luft-Zusammenhänge.
Also laut Bibel hat "Gott" eine Nase und windet ganz kräftig damit - Ende der Durchsage.