Hunde

@Sonnenblau
sehr gutes Post :)

Optimist schrieb:Was hat so ein Hund denn noch von seinem Leben?

gastric schrieb:Durchaus eine menge.

Das hier?:

gastric schrieb:Hier bei uns im tierheim gibt es einen hund, da geht es aufgrund von inoperablen tumoren an der milchleiste nur noch darum ein zuhause für den lebensabend zu finden. Der hund ist aber dennoch das volle leben. Man könnte ihn auch direkt einschläfern, deiner logik folgend. Was erwartet das tier schon? Die vermittlungschancen sind gleich 0 und es wird mit sicherheit gesundheitlich nur noch berg ab gehen.

Ja und wenn die Prognosen derart sind, dann ist das doch nur Wasser auf meine Mühle: was hat solch ein Hund zu erwarten, wenn er in einem TH ist, wie in meinem Ort?

gastric schrieb:Dann ändere etwas an den zuständen. Rede mit den leuten, beschwere dich, mach radau und bleib dran. Wenn die örtliche tierschutzorganisation nichts hinbekommt, geh zur nächst größeren.

Ich schrieb doch schon, die hatten schon alles mögliche versucht. Was will man denn ohne die Möglichkeit, Beweise zu bekommen, ausrichten können?

gastric schrieb:Nö, publik machen, beweisen, auch mit hilfe von größeren tierschutzorganisationen.

das sagt sich alles so schön und leicht von außen. Das haben die doch alles schon versucht. Die haben sich teilweise schon selbst in die Nesseln gesetzt, mussten aufpassen, dass sie keine Verleumdungsklage bekommen. Die Tierheimleitung ist mit "allen Wassern gewaschen" (auch juristisch)

gastric schrieb:dass das bei euch nicht drin ist, weil die leitung ach so korrupt ist und mit miesen mitteln spielt? Da sind schon ganz andere kaliber eingeknickt unter dem andauernden druck, als "nur" ne tierheimleitung

Ja, aber in diesem Falle eben wirklich ziemlich aussichtslos, dazu schreibe ich dir eine PN, kann ich nicht hier genauer ausführen.

@Optimist
also müssen wir uns wieder einmal darauf verlassen, dass Deine Behauptungen stimmen, sollten sie stimmen, dann ist das EIN Tierheim, das vollkommen korrupt und "mit allen Wassern gewaschen ist" und deswegen sollen Tierheime zu Tötungsstationen werden, da alte Hunde ja eh keiner mehr will. Wie so oft denkst Du nicht weit genug, obwohl Du ja immer von Dir behauptest, vorausschauend zu sein. Naja. Wenn es erlaubt würde, Tiere zu töten, nur weil sie aufgrund ihres Alters nicht vermittelbar zu sein scheinen, dann sind Tür und Tor offen, Tiere OHNE vernünftigen Grund töten zu dürfen. Wo soll die Grenze gezogen werden? Wann wird ein Hund getötet, wann weiß man, dass er garantiert nicht mehr zu vermitteln ist? Nach 6 Monaten? Was ist dann mit jüngeren Tieren, die nach 6 Monaten noch nicht vermittelt sind? Die haben noch eine Chance? Warum? Und warum leiden denn besonders ältere Hunde, die womöglich sehr viel weniger Bewegungsdrang haben, als jüngere Hunde? Sollte man dann nicht auch Hunde, die aufgrund ihres Aussehens offenbar nicht zu vermitteln sind, töten? Was ist mit den Hunden, die im Tierheim alt wurden? Hätte man die lieber gleich töten sollen? Oder tötet man sie eben nach Jahren im Tierheim, weil sie jetzt irgendeine Altersgrenze erreicht haben? Ist das dann vertretbar? Fragen über Fragen, ich bin gespannt, wie Du die beantwortest.

Tussinelda schrieb:Fragen über Fragen

die finde ich sogar sehr berechtigt.
Aber wegen der Schwierigkeit Grenzen zu ziehen, dann auf generelle Lösungen zu pochen ("steht so im Gesetz, darf ja nicht mal in Ausnahmen abgewichen werden...") das finde ich auch nicht richtig.
Es sollte dann schon evtl. vom Einzelfall abhängig gemacht werden können/dürfen bzw. eine flexible Entscheidung möglich sein, zusammen mit dem Tierarzt und noch weiteren Personen (also es sollte niemand alleine entscheiden).

Das - eine gewisse Flexibilität zu ermöglichen - wäre mein Ansatz.

@Optimist

Optimist schrieb:Es sollte dann schon evtl. vom Einzelfall abhängig gemacht werden können/dürfen bzw. eine flexible Entscheidung möglich sein, zusammen mit dem Tierarzt und noch weiteren Personen (also es sollte niemand alleine entscheiden).

und das ist laut Tierschutzgesetz längst möglich ;)

Optimist schrieb:die finde ich sogar sehr berechtigt.

schön, warum antwortest Du dann nicht?

Tussinelda schrieb:schön, warum antwortest Du dann nicht?

habe ich doch:

Optimist schrieb:Aber wegen der Schwierigkeit Grenzen zu ziehen...

hab doch eingeräumt, dass es schwierig ist, Grenzen zu ziehen und dass ich demnach deine Fragen nicht so ohne weiteres beantworten kann.

Tussinelda schrieb:und das ist laut Tierschutzgesetz längst möglich

das ist ja schön, aber ich bezweifle sehr, dass man sich in jedem Falle auch traut, diese Möglichkeit anzuwenden ...
... möglicherweise aus Angst, dass man bei "Gummiparagraphen" belangt werden kann, weil sowas schwer zu beweisen ist (obs wirklich berechtigt war oder nicht)
Außerdem wirds da auch viel Bürokratie geben, was evtl. auch der Eine oder Andere scheuen könnte.
Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass es in der Praxis so läuft: Im Zweifel lässt man lieber leben (selbst wenn man sich sagt, anders wäre es vielleicht besser)

@Optimist
ich hatte mehr als eine Frage gestellt und darauf hatte ich mich auch bezogen. Denn auf Deine eine Antwort bin ich ja eingegangen.
Aber es war klar, dass von Dir bezüglich meiner Antwort jetzt wieder zig "aber" kommen, da Du eh nie akzeptierst, dass etwas - dass Du auch noch vorgeschlagen hast, da Du nicht wußtest, dass es das gibt - funktionieren würde. Was soll ich sagen?

Tussinelda schrieb:Was soll ich sagen?

du musst nichts mehr sagen.
Ich sag auch nichts mehr zu diesem Thema - bringt mal wieder nix ;)

Optimist schrieb:Ich sag auch nichts mehr zu diesem Thema - bringt mal wieder nix ;)

Was soll das auch bringen? Tiere einschläfern, weil quasi vermeintlich zum leben im tierheim verdammt, ist scheizze. Ich bin froh, dass die gründe zum einschläfern immer weiter verschärft werden und nicht mehr wegen jedem "pups" die todesspitze gesetzt wird und dann kommt von dir sowas. Da guck ich zu meinen 4 doofkatzen und bin froh, dass zu zeiten ihrer diagnosestellung gerade darüber diskutiert wurde FIV katzen nicht sofort einzuschläfern und mein tierarzt dahingehend ein befürworter war. Was haben chronisch kranke katzen mit einer tödlich verlaufenden erkrankung schon vom leben zu erwarten.

gastric schrieb:Da guck ich zu meinen 4 doofkatzen und bin froh, dass zu zeiten ihrer diagnosestellung gerade darüber diskutiert wurde FIV katzen nicht sofort einzuschläfern und mein tierarzt dahingehend ein befürworter war. Was haben chronisch kranke katzen mit einer tödlich verlaufenden erkrankung schon vom leben zu erwarten

das ist doch was ganz anderes:

Die Katze ist bei dir - ich denke mal - in liebevoller Betreuung. Schon deshalb - wegen dem "liebevoll", die Zuwendung usw., hat sie noch sehr viel vom Leben.

Und ansonsten, wenn ein Tier krank ist, sollte man mMn abwägen, leidet es oder nicht.
Das war bei meinem Hund auch so, da war ich ziemlich unsicher, hatte meinen TA gefragt, weil ich eben auch nicht so ohne weiteres "Gott" spielen wollte, andererseits aber ihn auch nicht leiden lassen wollte...

Optimist schrieb:das ist doch was ganz anderes:

Nein ist es nicht. Es ist bzw war eine allgemeine regelung. Das gleiche hast du auch vor. Dir geht es um tierheime, die eine "liebevolle" betreuung nicht gewährleisten, beziehst dich dabei aber auch noch nur auf ältere tiere. Sprechen wir von leid, müssten wir fairerweise sagen, dass jüngere tiere mit mangelhafter betreuung auch so ihre probleme haben. Erst recht, wenn der bewegungsdrang nicht ausreichend ausgelebt werden kann. Warum also nur ältere tiere? Wo ist die grenze? Wie wird entschieden? Solange du auf diese fragen keine antwort hast, solange bringt das ganze hier tatsächlich einfach nichts. Dazu musst du aber antworten haben oder wenigstens mal darüber nachgedacht haben, wenn du solch einen vorschlag schon ins internet haust. Mit gegenwehr war doch bei so einer idee zu rechnen.

@gastric
okay, ich schließe das Thema für mich jetzt so ab:

Mir tut jedes Tier sehr leid, was irgendwo (ob im Tierheim oder privat) leiden muss.
Man kann deshalb nicht alle erlösen (es ist richtig, wo ist die Grenze), aber es tut mir halt sehr leid, wenn ich vor allem die alten Tiere im TH sehe.
Ja und auch junge Tiere können leiden (bei den Alten gings mir um die geringeren Chancen, aber stimmt schon, auch junge können unter Umständen geringe Chancen haben).

Ist halt wirklich ein schwieriges Thema (genau auch wie die Sterbehilfe bei Menschen, die einen sind dafür und bringen gute Gründe und die dagegen sind, deren Argumente sind auch plausibel).

Würd mich mal interessieren was so ein kleiner Hund an laufenden kosten Verursacht?

Wie viel gebt ihr für euren kleinen Hund im Monat aus?

Negev schrieb:was so ein kleiner Hund an laufenden kosten Verursacht?

das lässt sich nicht so pauschal sagen.
Kommt schon mal darauf an, ob man teures oder billiges Hundefutter kauft (bei billigem ist die Gefahr, dass es dann auch nicht viel taugt, z.B. viel Getreideanteil drin usw...)
Dann kommts darauf an, ob der Hund sehr empfindlich ist (oft krank wird oder zu Allergie neigt usw.).
Dann auch welche Versicherungen man abschließt.

Ich denke mal, die Spanne kann sehr groß sein.
Aber jetzt mal ganz grob geschätzt, bei mittel-teurem Futter und einem Hund, der nicht groß krank wird (im Alter ist es dann aber auch schon wieder was anderes, da kommen dann einige Tierarzt-Rechnungen): im Monat um die 50 Euro (Impfung inklusive)

Dann einfach mal naiv gefragt - wie können sich einige Menschen ihren Vierbeiner dann doch leisten?

Negev schrieb:wie können sich einige Menschen ihren Vierbeiner dann doch leisten?

hmm, gute Frage.
Ich weiß von manchen die dann lieber selbst hungern.
Gibt aber auch das Gegenteil, dass manche ihren Hund vernachlässigen, der kriegt dann eben nur sporadisch etwas wenn sie mal wieder flüssig sind.

Ist schon wirklich traurig, wenn man gerne einen Hund möchte und die Finanzen lassen das nicht zu.
Glaube aber es gibt Tafeln, da bekommt man dann auch Hundefutter.

Aber dann bleibt immer noch das Problem, wie man den TA finanzieren will?

Optimist schrieb:Aber dann bleibt immer noch das Problem, wie man den TA finanzieren will?

Das ist bestimmt auch Ansichtssache.

Könnt mir irgendwie nicht vorstellen, meinem Hund jeden Tag Medikamente zu geben. Wir sprechen über ein Tier - meiner Meinung nach sollte es da schon noch eine Grenze geben.

Negev schrieb:Könnt mir irgendwie nicht vorstellen, meinem Hund jeden Tag Medikamente zu geben.

ich nehme an aus finanziellen Gründen?

Negev schrieb:Wir sprechen über ein Tier

und deshalb soll es dann leiden, z.B. keine Schmerzmittel bekommen, die Schmerzen halt aushalten müssen?
Ein Hund/Tier hat doch auch Gefühle, ist leidensfähig oder sprichst du ihm das ab?

Optimist schrieb:ich nehme an aus finanziellen Gründen?

Nein. In der Natur werden kranke Tiere auch aussortiert. Man kann ihnen Leid ersparen indem man sie einschläfert.

Negev schrieb:Man kann ihnen Leid ersparen indem man sie einschläfert.

da bin ich bei dir, das ist auch eine Variante.
Aber mal ehrlich, würdest du, wenn du an deinem Haustier hängst, das so ohne weiteres fertig bringen, wenn es noch eine Möglichkeit gäbe, eine Krankheit zu heilen? (und du das Geld hättest?)

Negev schrieb:In der Natur werden kranke Tiere auch aussortiert.

Ja, aber da bekommen sie halt auch keine Zivilisationskrankheiten ;)

Optimist schrieb:Aber mal ehrlich, würdest du, wenn du an deinem Haustier hängst, das so ohne weiteres fertig bringen, wenn es noch eine Möglichkeit gäbe, eine Krankheit zu heilen? (und du das Geld hättest?)

Wenn man die Krankheit, ohne Einschränkungen für das Tier, heilen kann - würd ich es machen lassen. Kommt natürlich auch drauf an, wie Aufwendig die Therapie ist.

Alles andere ist meiner Meinung nach unnatürlich.

Ich denk mir eben, Menschen können mit Einschränkungen leben. Ein Tier weiß doch gar nicht was los ist. Warum es nur drei Beine hat oder weshalb es nicht gut sehen kann. Da wird doch Leid erst verursacht?!

Und natürlich komm ich auch nicht mit der Tatsache klar, das manche Hunde besser behandelt werden - als so mancher Mensch.