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Hunde

18.282 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hund, Thread, Hunde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hunde

30.10.2019 um 08:59
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ein Beispiel von einem weiß ich, wo es wirklich so ist. Der wollte einen Hund aus dem TH, hörte den Preis und sagte sich: so viel Geld schmeiße ich denen nicht in den Rachen (so aus Prinzip) und nun hat er einen Hund von Tschechien genommen :( - aber wie gesagt, der Hund hat es sehr gut bei ihm
Ich hoffe die Mutterhündin, die als Produktionsmaschine dient, hat es auch so gut. Die sitzt aber wahrscheinlich immer noch ausgemergelt in ihrem Verschlag und kriegt einen Wurf nach dem nächsten.

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30.10.2019 um 09:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ja so weit geht die Tierliebe dann doch nicht, dass man auch noch Kosten aufwenden will, für die man sich ja auch einen "richtigen" Hund holen könnte. Wenn ich das schon lese. Denkt mal einer darüber nach, was das Tierheim für Kosten hat? Was der Hund kostet, bis er vermittelt ist? Wie Tierheime sich finanzieren? Nö. Echt ätzend.
Liest du auch den Kontext bzw. worum es Palmzweig und mir zuletzt hauptsächlich ging? (Unterstreichung durch mich):
Zitat von PalmzweigPalmzweig schrieb:Die hat für ihren Mischling über 350 Euro bezahlt. Den wollten sie noch teurer machen, da angeblich rasse rein. Der Hund war gerade 1 tag im tierheim.
Hier gings eindeutig um Wucher.
Und wieviel Kosten hat ein TH bei einem Tag?

Und mein Beispiel von meinem Bekannten, das ist nun mal so - solche hohen Schutzgebühren schrecken nun mal leider viele ab.
Ich persönlich würde mich nicht abschrecken lassen, wenn ich weiß, es ist ein seriöses und gutes TH und denen gehts nicht um Abzocke.
Aber der war in dem TH, was eben auch in meiner Gegend als mehr oder weniger unseriös bekannt ist.
Zitat von RumoRumo schrieb:Ich hoffe die Mutterhündin, die als Produktionsmaschine dient, hat es auch so gut. Die sitzt aber wahrscheinlich immer noch ausgemergelt in ihrem Verschlag und kriegt einen Wurf nach dem nächsten.
ja, das finde ich eben auch alles so traurig (hatte ja auch einen "traurig-Smilie" gemacht - kann man hier auf Allmy evtl. nicht so gut sehen).
Habe dem auch schon gesagt, dass ich das nicht gut finde.


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30.10.2019 um 09:25
@Optimist
nö Du, ich lese nie den Kontext, Danke, dass Du mich immer wieder daran erinnerst :troll:

Es ist kein Wucher, ein TH Hund kostet eben zwischen 300 und 400 Euro.....warum soll der "billig" sein? Ist der nix wert? Ist die Arbeit, die man ja eigentlich unterstützen will (angeblich) auch nix wert? Und wenn einem die Kosten schon "zu viel" sind, dann hoffe ich, der Hund wird nie krank.

Unseriöse Tierheime unterstützt man nicht, sondern zeigt sie an. Und ja, ich weiß, das bringt ja alles nix blablabla......mußt Du nicht wiederholen.


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30.10.2019 um 09:32
@Rumo
Als ich dir geantwortet hatte, hatte ich das hier Beitrag von Rumo (Seite 714) noch nicht gelesen.
Ich kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen und teile sie auch in vielen Punkten.
Allerdings - da ich mich mit den Preisen nicht auskannte - hatte ich auch erst mal gehorcht, als mein Bekannter sagte, die verlangen im TH 400 Euro. Ich war Schutzgebühren von 50-200 Euro von früheren Zeiten gewöhnt (und da gings eben auch danach, wielange der Hund schon im TH war).

Hierzu habe ich mal eine Frage, aber bitte nicht falsch auffassen, interessiert mich nur mal:
Zitat von RumoRumo schrieb:Ich bin diesen Weg die letzten Jahre gegangen Züchter im Verband zu werden ...
Es gibt so viele Hunde, welche auf ein Zuhause warten, weshalb werden dann immer noch welche gezüchtet? (ganz allgemein gefragt, nicht an dich persönlich gerichtet)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Unseriöse Tierheime unterstützt man nicht, sondern zeigt sie an.
der war gut. Was denkst du denn, was der hiesige Tierschutzverein schon alles versucht hatte? Die Leitung ist viel zu clever, trickst alle Leute aus (ist platt gesagt, ein falscher 50er - weiß wie man es machen muss, damit rechtlich niemand ran kann).
Der Tierschutzverein (bestehend u.a. aus Leuten welche ehmals dort gearbeitet hatten und die Zustände kannten) haben Hausverbot bekommen usw..


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30.10.2019 um 09:44
@Rumo

Ich meinte das nur als Beispiel. Na klar, Hunde sind teuer.
Aber mal ehrlich, was ich meinte, da draussen laufen auch Leute rum, dieihre Hunde abgeben müssen.
Das erfährst du dann oft auch über einen tierarzt. Ich h a be auch einiges über Hunde Ermittlung aus dem Ausland mitbekommen, da strahlt auch nicht immer die Sonne, sind schon merkwürdige Leute dabei.
Ich bin generell dafür, tieranzeigen zur Vermittlung im Internet zu verbieten. Die Österreicher haben es glaube ich schon. Ich weiss es von Katzen, da wurden früher in Zeitungen nie so viele katzenmischlingsbabys angeboten wie jetzt. Das ist irre.


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30.10.2019 um 09:53
Zitat von PalmzweigPalmzweig schrieb:Ich bin generell dafür, tieranzeigen zur Vermittlung im Internet zu verbieten.
Dazu habe ich auch eine zwiespältige Meinung.
Einerseits sehe ich das genau so.
Aber andererseits gibts eben auch die Fälle, was ich selbst erlebt hatte:

Ein Hund musste sehr schnell vermittelt werden, weil der Besitzer Arbeit bekommen hatte. Hund kann nicht alleine sein (bellt -> natürlich Fehler vom Besitzer, aber nicht zu ändern).
Es war ein großer Hund, denn man nicht mal so schnell Bekannten oder Freunden geben kann, bis man ein gutes Zu Hause gefunden hat.
Der Hund wäre - ohne die Möglichkeit einer Annonce - in einem TH gelandet und hätte dort leiden müssen (wie gesagt, war ja das Alleinsein nicht gewöhnt und hing ja am Besitzer).

Ich hatte also Annonce geschaltet (darf man zum Glück nur, wenn man auch eine Schutzgebühr mit angibt, verschenken ist nicht) und es hatten sich sehr viele Interessenten gemeldet. Ich hatte also eine gute Auswahl und konnte den Hund an ein sehr liebes und zuverlässiges Ehepaar vermitteln. Habe diese und den Hund dann noch öfter besucht und weiß nun, dass der Hund dort in den besten Händen ist. Ich konnte ihm also das TH ersparen.

Andererseits stehen wirklich so viele Gesuche nach neuem Zuhause drin und ich möchte wetten, es machen sich nicht Alle die Mühe, ein wirklich gutes Zuhause zu finden, sondern das Tier wird an den erstbesten abgegeben ohne sich darum zu kümmern, wie das Tier dann untergebracht oder behandelt wird.
Aber das machen auch nicht alle Tierheime, besonders das in meiner Gegend interessiert es nicht sonderlich, wie es dem Tier dann geht.


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30.10.2019 um 10:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Es gibt so viele Hunde, welche auf ein Zuhause warten, weshalb werden dann immer noch welche gezüchtet? (ganz allgemein gefragt, nicht an dich persönlich gerichtet)
Möchtest du dazu wirklich eine Antwort? Dann nehm ich mir die Zeit und antworte gern ausführlich, wieso ich Zucht für gut und richtig halte und mich selbst entschieden habe den Weg zu gehen (und zwar richtig, mit allen Konsequenzen und Auflagen und Kontrollen).
Nur wenn das so eine Floskel ist, die jeder 2. Sagt, weil man sich dann besser fühlt, weil man "der Retter" ist, dann brauch ich mir die Mühe nicht machen.


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30.10.2019 um 10:09
@Rumo
darf ich fragen welche rasse du züchtest?


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30.10.2019 um 10:13
Was hat das denn für einen Nutzen, wenn ich das sage?


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30.10.2019 um 10:15
@Rumo

pure Neugier, ohne jeglichen Hintergedanken.
musst du nicht preisgeben, mich hats wirklich nur so interessiert.
kein Problem. :)


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30.10.2019 um 10:17
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und ja, ich weiß, das bringt ja alles nix blablabla......mußt Du nicht wiederholen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:der war gut. Was denkst du denn, was der hiesige Tierschutzverein schon alles versucht hatte? Die Leitung ist viel zu clever, trickst alle Leute aus (ist platt gesagt, ein falscher 50er - weiß wie man es machen muss, damit rechtlich niemand ran kann).
Der Tierschutzverein (bestehend u.a. aus Leuten welche ehmals dort gearbeitet hatten und die Zustände kannten) haben Hausverbot bekommen usw..
:ask:


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30.10.2019 um 10:20
@Bahoma
An sich hab ich damit natürlich kein Problem, allerdings bin ich bei Allmy anonym unterwegs und tausche mich in der Rubrik Menschen auch über recht persönliche Dinge aus, was ich nicht tun würde, wenn ich hier nicht anonym wäre.

Und mit der Rasseangabe oder sonstigen Angaben kann man ja recht schnell meine Internetpräsenz ergoogeln (die man als moderner Züchter ja hat, um kontaktiert zu werden) und zb herausfinden, wo ich wohne. Da Allmy ja ein offenes forum ist, wo man nicht mal angemeldet sein muss, um hier mitzulesen, möchte ich das ungern tun.
Wenn du das im speziellen wissen möchtest, kann ich dir das per pn sagen.


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30.10.2019 um 10:29
Zitat von RumoRumo schrieb:An sich hab ich damit natürlich kein Problem, allerdings bin ich bei Allmy anonym unterwegs und tausche mich in der Rubrik Menschen auch über recht persönliche Dinge aus, was ich nicht tun würde, wenn ich hier nicht anonym wäre.Und mit der Rasseangabe oder sonstigen Angaben kann man ja recht schnell meine Internetpräsenz ergoogeln (die man als moderner Züchter ja hat, um kontaktiert zu werden) und zb herausfinden, wo ich wohne. Da Allmy ja ein offenes forum ist, wo man nicht mal angemeldet sein muss, um hier mitzulesen, möchte ich das ungern tun.Wenn du das im speziellen wissen möchtest, kann ich dir das per pn sagen.
alles klar, verstehe. soweit hab ich in dem Moment nicht gedacht.

es ging mir eher um vorlieben. wer mag gern welche Hunde und warum. sinds arbeitshunde oder mehr die familientypischen.

eine Freundin von mir zum Beispiel hat nur goldies aus leistungszucht. sie arbeitet mit ihnen.
ich kanns ihr nicht ins gesicht sagen, weil ich sie damit kränken würde, aber für mich sind die "grrrrrr"
(nur draussen, drinnen sind sie normale Hunde)
ich hab noch nie sowas daueraufgeregtes, zappeliges erlebt. mich würde das total nervös machen.
keinen tag möchte ich mit ihr tauschen.


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30.10.2019 um 12:09
Ich habe Gesellschaftshunde, die man auch sportlich führen kann, wo es aber eher Spezialisten gibt, wenn man was reißen will. Da ist die Spannweite auch sehr stark von hibbekigen nervenschwachen Hund bis zum souveränen Alltags- und Spielbegleiter.

Rassen haben ja immer einen Sinn (tw. gehabt, bis sie nur noch als Begleiter gehalten wurden und ihnen jegliche Leistung abhanden kam). Holt man sich Arbeitslinien und macht mit denen den ihnen zugedachten Job, gibt es nichts schöneres für diese Hunde. Die leben dafür und für ihre Leistung nimmt man als Halter dann auch anderes in Kauf, zB dass sie sonst im Alltag nicht ganz so leichtführig sind. Goldens sollen ja diese Steadyness besitzen. Seh ich aber diese riesigen weißen Hunde, die nur noch müde gucken, hat das nichts mehr für mich mit Funktion zu tun. Das sind schon 2 unterschiedliche Rassen, einmal show und einmal Leistung. Man muss halt wissen, was man selbst will. Es gibt Rassen, wo sich das sehr stark aufteilt, zB Border Collie oder schäferhund (hochzucht, leistungszucht, gebrauchszucht).


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30.10.2019 um 13:11
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Es gibt so viele Hunde, welche auf ein Zuhause warten, weshalb werden dann immer noch welche gezüchtet? (ganz allgemein gefragt, nicht an dich persönlich gerichtet)
Zitat von RumoRumo schrieb:Möchtest du dazu wirklich eine Antwort? Dann nehm ich mir die Zeit und antworte gern ausführlich, wieso ich Zucht für gut und richtig halte und mich selbst entschieden habe den Weg zu gehen
ja, mich interessiert das sehr. Wie gesagt - ich wollte damit weder dich oder andere Züchter angreifen.

Das ist nun schon ein Teil deiner Antwort:
Zitat von RumoRumo schrieb:Rassen haben ja immer einen Sinn (tw. gehabt, bis sie nur noch als Begleiter gehalten wurden und ihnen jegliche Leistung abhanden kam).
Aber ich möchte halt bezweifeln, dass es allen Züchtern darum geht, vor allem wenn ich an so manche Qualzüchtungen denke, z.B. Möpse.

Wenn Züchter wirklich mit Herzblut dabei sind und ihnen auch hauptsächlich um das Wohl des Hundes geht, dann sehe ich das narürlich auch mit anderen Augen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und ja, ich weiß, das bringt ja alles nix blablabla......mußt Du nicht wiederholen
und weshalb brachtest du dann wieder diesen sinnlosen Einwurf vonwegen "anzeigen", wenn du doch schon wusstest, dass Anzeigen nichts bringen?


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30.10.2019 um 15:07
Welche Hunde landen im Tierheim:
Man kann das natürlich alles nicht über den Kamm scheren, weil es ebenso viele Geschichten dahinter gibt, wie Tiere im Tierheim sind. Ich denke, wir sind uns einig, dass die Hunde im Prinzip natürlich nichts dafür können, denn die verhalten sich eben wie Hunde ihres Typus verhalten. Trotz allem kann man nicht abstreiten, dass gerade Hunde im Tierheim landen bzw länger dort sitzen bleiben, die irgendwie "Probleme" machen. Alte pflegeintensive Hunde, kranke teure Hunde sowie junge Hunde, die nicht jeder halten und führen kann und die Wesens- oder Sozialisierungsprobleme haben. Manchmal sind es schlicht Hunde, die ihren Anlagen gemäß nicht gut in unsere heutige Gesellschaft passen und die das Pech hatten, dass die ersten 1-3 Jahre (typisches Abgabealter) nicht in die richtigen Bahnen gelenkt wurden.
Nimmt man also einen Hund aus dem Tierheim, dann sollte man damit rechnen, dass der Hund sein Päckchen mitbringt. Dass er nicht dankbar und glücklich ist und auf seinem gepacktem Köfferchen sitzt, um zu einem zu ziehen und vor lauter Dankbarkeit seinem Retter ewig treu zu sein, sondern dass er nach und nach auspackt, was er so an Verhaltensweisen bisher etabliert hat. Und das kann mitunter was völlig anderes sein, als er bisher beschrieben wurde.

Wieso landen Hunde im Tierheim:
Leider ist es ja so, dass Hunde oftmals schnell angeschafft werden, ohne darüber nachzudenken, ob das passt. All die Listenhunde zb, die als Erweiterung gewisser Körperteile dienen. Oder Modewellen, wie man es gerade an Husky und Co sehen kann dank game of thrones. Oder die Schwämme an Akitas nach dem Film Hachiko. Oder man findet einfach gewisse Hunde schön und der elegante Weimaraner passt ja so gut zum SUV.
So, und man kann Hunde ja wirklich so ziemlich überall kaufen. Ich war bei meinem allerersten Hund in einem Tierheim, da wollte man mir keinen geben, weil zu jung. Dann war ich bei einem Züchter, der hat mir zu viele persönliche Fragen gestellt und überhaupt, was kostet ein Rassehund bitte 1000Euro. Die machen doch Kuxusurlaub nach jedem Wurf! Also ab zum Ups Vermehrer, der war günstig und hat keine Fragen gestellt. Geld auf den Tisch und Tschüss.
Zum Glück hab ich mir einen Hund geholt, der nur nett ist und so hatte ich keine Probleme. Im Gegenteil, die Herausforderungen haben mir erst so richtig Spaß gemacht. Ich kenne aber ziemlich viele Hunde, die dann, sobald sie schwierig werden, erst bei Ebay eingestellt werden, und wenn die da auch keiner will, im Tierheim landen. Uninformierte, ungeprüfte Menschen und das billige Angebot an Hunden machen es also möglich, dass manche Leute ihre Hunde schneller abschieben und sich den neuen holen, als so mancher Unterhosen wechselt. Der Leidtragende ist immer der Hund. Ohne Orientierung, ohne rassegerechte Auslastung, hin- und hergeschoben in sensiblen Lebensphasen.

Wer sollte sich also einen Hund im Tierheim holen?
Leute, die erstmal wenig erwarten. Wenn man mit gutem Tierschutz zusammen den richtigen Hund aussucht und selbst dabei trotzdem flexibel ist und darüber hinaus Lust hat an Ängsten oder originellen Verhaltensweisen zu arbeiten, kann im Tierschutz fündig werden.
Wenn man die Kapazitäten und den Willen dazu hat, sein Leben so umzukrempeln, dass der spanische Tierschutzhund sich 3 Wochen hinter dem Schrank versteckt und niemals angeleint werden kann, weil da ordentlich galgo drin steckt. Oder der hübsche Mischling aus dem Tierheim nach paar Wochen Nettsein den Vorhang fallen lässt und absolut unerträglich ist, sodass man dazu verdammt ist, den Rest seines Lebens irgendwo im nirgendwo seine Runden zu drehen und den Horizont nach anderen Gassigängern abzuscannen. Oder wenn man bereit ist, einen frischen unbekannten Hund mit körperlichen Handycaps zu nehmen und da sehr viel Geld und Pflege reinzuinvestieren, weil das leichte Hüpfen, wo das Tierheim abgewunken hat, ne katastrophale schlechte Hüfte ist, wo der Hund nicht belastet werden kann.

Was also, wenn man das nicht will? Wenn man...
- einen festen Tagesablauf hat, den der Hund mitmachen können muss
- nicht die Möglichkeit hat, einem Hund mit "special effects" zu bieten, was er braucht oder man sich nicht einschränken lassen möchte für den Hund
- einen Hund bekommen möchte, den man möglichst lange behält
- bestimmte Hundetypen mag und genau diese Eigenschaften bei einem Hund haben möchte
- einfach keine Lust hat die Fehler anderer Leute auszubügeln, die längst wieder den nächsten Hund versauen
- eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit haben will, dass der Hund nach dem jetzigen Stand durch getestete Eltern gesund ist

Jenau, man kann bei einem Züchter kaufen.

Züchter ist nicht gleich Züchter. Das ist ja kein geschützter Begriff, jeder, der nen Wurf hat, ist Züchter. Der Unterschied ist im Detail. Welchem Verein gehört der Züchter zu? Wozu hat er sich verpflichtet? Welchen Wissensstand hat er, wie gut kennt er sich vor allem bei seiner Rasse und seinen Linien aus? Wie hält er seine Hunde, wie viele Würfe macht er? Was können seine Hunde, wie sind diese untersucht?
Und da macht es schon einen gewaltigen Unterschied, ob man die Uschi von nebenan ist und der Tierarzt gesagt hat, dass Hundi gesund ist, und sie den lieben Pauli von gegenüber decken lässt.
Oder ob man sich verpflichtet in einem seriösen Verband zu züchten, vom Zuchtwart kontrolliert zu werden, der Hund auf x Krankheiten von einem Spezialisten untersucht ist, man 2 Jahre nach dem passenden Deckrüden sucht und dann 1000km fährt, weil genau der eine Rüde mit der seltenen Blutlinie den Ahnenverlust senkt. Dann wochenlang neben der Wurfkiste schläft, seinen ganzen Jahresurlaub für den einen Wurf nimmt, die Welpen mit 3 Wochen auf genetische Krankheiten untersucht werden, man die Welpenkäufer mit Fragen löchert und sich noch dumme Sprüche anhören muss, wenn man keine Zusage gibt, Welpenkäufern hinterher rennt, damit sie für die Nachzuchtkontrolle ihre Hunde wie vertraglich festgehalten, endlich röntgen lassen usw usf.

Heutzutage zahlt man für beides annähernd denselben Preis, deswegen ist es nicht einfach, 1. Die passende Rasse für sich zu finden und 2. Einen guten seriösen Züchter zu finden.

So, und nach dem mega Vorlauf zur Beantwortung der Frage, wieso überhaupt züchten?
Weil man als Käufer bei einem seriösen Züchter die höchstmögliche Wahrscheinlichkeit hat, dass die Hunde möglichst gesund sind und dass die Eltern angemessen zur Zucht verwendet werden (Pflichttests, Deckbeschränkung, Ruhephasen usw usf). Weil man einen Hund kriegt, der den eigenen Vorstellungen entspricht und den man von Beginn an begleiten und formen kann. Immerhin lebt man idealerweise 10, 12, 15 Jahre eng mit diesem Tier zusammen. Das sollte Dann ja schon beiderseits passen.
Weil man als Züchter die Möglichkeit hat, "seine" Rasse nach seinen Vorstellungen und Idealen zu züchten und damit etwas zu bewirken. Weil man schwarz auf weiß vorlegen kann, wieso der eigene Hund sich für die Zucht eignet und was ihn dazu berechtigt, sich fortzupflanzen.

Und ganz ehrlich, Hunde vom seriösen Züchter habe ich im Tierheim noch nicht gesehen (jedenfalls, wenn der Züchter davon wusste). Ein guter Züchter fühlt sich zeitlebens seiner Nachzucht für sie verantwortlich. Er sucht die Leute möglichst gewissenhaft aus (natürlich kann man einem nur vor den Kopf schauen), er beobachtet, die Entwicklung, er steht mit Rat und Tat zur Seite und außerdem nimmt er sie zurück oder vermittelt aufgrund seines Netzwerks an Rasseliebhabern den Hund weiter. Wer das nicht tut, ist für mich kein Züchter, sondern ein Vermehrer.

Wir haben letztens zB über Kontakte davon erfahren, dass der 7 Jahre Hund eines befreundeten Züchters im Zwinger saß, schon 1,5 Jahre. Wir sind am nächsten Tag zusammen 600km gefahren, haben die Hälfte des Neupreises für den Hund bezahlt und da rausgeholt. Der Hund wurde vom Tierarzt komplett saniert (1500Euro) und von uns in einem 3/4 Jahr komplett auf die Beine gestellt (Muskulaturaufbau, Resozialisierung etc), bis er wieder mal der Hund war, der er war. Dann wurde er an liebe Bekannte für 500Euro vermittelt, wo man weiß, daß er es gut hat.
DAS macht ein Züchter.

Und ja, natürlich steht die Frage im Raum, wieso es dann bitte so viele Qualzuchten gibt. Wieso Mops und Co täglich röcheln und sich quälen. Wieso man diese Zucht nicht endlich verbietet. Wie kann man nur züchten, wenn es so viele Hunde im Tierheim gibt, die ein Zuhause suchen? Wie kann man nur züchten, wenn es solche Qualzuchten gibt?

1. Meine Nachzuchten werden sicher nicht im Tierheim landen. Niemals. Da versuche ich mich zb auch abzusichern mit Vorkaufsrecht und Vertragsbruch usw. Und ich habe keinen Züchter in meinem Freundeskreis, der die Aktion weiter oben nicht auch sofort durchziehen würde. Hier ist immer ein Platz frei für eines meiner "Babys", wenn der Besitzer verstirbt oder in absolute Not gerät. Wir finden eine Lösung.

2. Ja, Qualzuchten sind furchtbar. Aber was kann ich dafür, dass es Menschen gibt, die solche Hunde kaufen und dass es Menschen gibt, die solche Hunde züchten? Was hab ich mit meiner Rasse zu tun mit dem Züchten französischer Bulldoggen?

3. Immer wird von "den Züchtern" gesprochen. Schaut man sich einfach mal schnöde die Fakten an (wie langweilig): bei Tasso wurden vergangenes Jahr 11.200 Französische Bulldoggen neu registriert. Beim vdh, dem größten Hunde Verband, der an die fci angeschlossen ist, wurden laut Welpenstatistik in ganz Deutschland 154 frenchies geboren.
So, wir können uns jetzt natürlich mega über die 154 Hunde aufregen, die schnorcheln und die ja wer im Verband züchtet. Wir können uns aber auch fragen, woher die 11.000 anderen Hunde kommen. Die wurden nämlich schwarz gezüchtet oder importiert, werden tonnenweise bei ebay oder deine-Tierwelt angeboten. Da schaut keiner, ob die Hündin die Schonfrist hätte, oder ob die Tests auf Keilwirbel gemacht wurden, ob die Nachzucht mit 2 auch noch freiatmend ist. Also guckt genau, woher eure Hunde wirklich kommen... Oder hört auf zu schimpfen auf "die Züchter". Denn das sind die die sich Mühe geben. Den Rest kann ich nicht so bezeichnen...


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30.10.2019 um 15:58
@Optimist
Ich möchte d ie alten Bayern. Was sich an pseudobayern hier rumtreibt, bringt mich zum heulen und Zähneknirschen, das wird jetzt wieder einige protestieren lassen, aber wer wie gesagt dieBayern und münchner vom alten schlag noch kennt, versteht was ich meine. Die Herrschaften und ihre zamperl das wars.


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30.10.2019 um 20:14
@Rumo
Respekt für deinen ausführlichen beitrag und deinen sorgsamen Umgang mit deinen Hunden.
Auch nach dem Verkauf.


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30.10.2019 um 20:57
@Rumo
Ich denke genauso wie du. Manchmal denke ich, wenn man für einen guten gesunden Welpen von einem seriösen züchter je nach Rasse über 1000 Euro bezahlt, was ich durchaus angemessen finde, und da es auch immer ums Geld geht, sind solche Welpen keine 08/15 Entscheidungen. Wenn die Leute ihre Anschaffung längerfristig planen müssen, entledigen sie sich des Hundes dann doch nicht so schnell. Einen billig Welpen nimmt man schneller mit. Aber bitte, wer kauft einen junghund aus dem Kofferraum.
Wir haben Katzen, von dem Wunsch bis zur Realisierung ist bei uns über ein Jahr vergangen, und das waren keine Rassekatzen.
In einem Jahr kann sich viel ändern, aber die wegwerfmentalität macht halt auch vor Tieren nicht halt.


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30.10.2019 um 21:21
Leider ist das mit dem Geld ein Trugschluss. Es gibt sowohl die Schnäppchenjäger als auch die "Luxus ist teuer"-Käufer. Designerhunde (Mischlinge aus 2 Hunden, die nicht im Verband zugelassen sind und wo jeder sein eigenes Süppchen kocht) wie diverse Doodles oder so grausige Mischungen wie "Frops" kosten gern 2000Euro und mehr, wo so manchem Züchter die Klappe aufbleibt. Nach dem motto: Wenn es teuer ist, ist es auch eine gute Zucht. Oder: ich hab ja wohl so viel Geld auf den Tisch gelegt, ich kann mit dem tun, was ich will... Oder: dem geht's doch gut, der hat ein teures Kissen und das schönste Halsband (und hockt täglich mindestens 9stunden alleine zu Hause, während Herrchen die Kohle verdient).
Und leider (oder zum Glück) ist es nicht so, dass der mit der meisten Kohle der beste Hundehalter ist.

@Bahoma
Danke ☺️


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