Auftriebskraftwerk

celsus schrieb:Die Gaier haben irgendwie das Gefühl, dass sie technisches Neuland betreten und einer ganz großen Sache auf der Spur sind. Tun sie nicht, sind sie nicht.

Das sind wohl die Kernaussagen. Was Energiedichte und Umwandlungsverluste betrifft, wäre die Aussage eines chemischen versierten Technikers interessant. Christoph B. hat mit seiner HHO-Zelle ja schon vorgezeigt, wohin die Richtung geht, wenn man mit Einsatz von viel Elektrizität und Wasserstoff (den Gaia-Projects hier offenbar "gewinnt") letztlich wieder Strom gewinnen will. Trotzdem ist dieser Rohrkrepierer eines der Pilotprojekte von Gaia-Projects.

Es ist das Grundthema wie beim Auftriebskraftwerk: Letztlich fragt man sich als neutraler Beobachter, welchen Zweck das ganze Pumpe-Paternoster-Gedöns haben sollte, wenn doch der Beryllium-Generator das wahre Geheimnis beherbergt. Oder gibt es beim Wasserstoff-Wunder auch eine Seitenstütze?

celsus schrieb:Das macht sie zu technischen Gammelfleischverkäufern.

Ja, man kann es drehen und wenden, wie man will. So wie bald beim Mining Container: Da werden nach Investition von 300.000+ Euro tausende kWh Strom pro Tag benötigt, um rund 800 Euro in Form von Bitcoins herauszubekommen. Falls der BTC-Kurs nicht noch weiter nach unten rattert (theoretisch kann er natürlich auch wieder in die Höhe schnellen, das ist aber nach der zerplatzen Blase des letzten Jahres höchst spekulativ - die tägliche Stromrechnung ist jedoch ein Faktum).

Mir ist wirklich schleierhaft, welche Überlegungen in deren Köpfen stattfinden. Oder ist es bloß die Freude daran, dass sich etwas dreht, leuchtet und Geräusche macht?

@uatu und ich haben uns die Elektronik des Infinity Generators noch einmal genauer angeschaut.

Die Wunderkiste auf Rollen im Einzelnen. Abgesehen von Kleinkram (Steckdosen etc.) und den Teilen unter Plexiglas (Waschtrommel und Motor) besteht die geheimnisvolle Steuerelektronik aus folgenden Komponenten:

-Wechselrichter ФОРПОСТ
-Frequenzumrichter Hyundai N700E (eins der Modelle -004 / -007 / -015, entsprechend Motorleistung in kW*10)
-Impulszähler Autonics MPM5-41 zur Drehzahlanzeige
-3 Digitalanzeigen für Strom, Spannung und Frequenz (ebenfalls Marke Autonics)





Alle diese Elemente sind sehr wahrscheinlich, auch wenn Infinity SAV anderes behauptet, nicht modifiziert. Insbesondere kann man beim Vergleich des Wechselrichters (der u.a. auf einer ganzen Reihe von 1080p-Videosequenzen brauchbar zu sehen ist) mit Originalfotos keine relevanten Unterschiede erkennen.

Die aufgeführten Komponenten sind exakt jene, die man braucht, um das Gerät mit Akkus zu betreiben. Das Einzige, was in dieser Konstellation nicht sichtbar ist, sind die Akkus. Der Grund muss nicht erläutert werden.

Der Impulszähler dient höchstwahrscheinlich als Ausfallsicherung, unter einer bestimmten Nenndrehzahl schaltet die Maschine ab. Es wäre ja blöd, wenn der Motor aufgrund irgendeines Defektes stehenbliebe, die angeschlossenen Verbraucher aber weiterliefen. Ähnliches hatten wir bei Rosch und dem KPP/Aukw auch schon.

Fazit: Die Verwendung unmodifizierter Standard-Bauteile, die darüber hinaus umfangreiche Betriebsmodi und Programmiermöglichkeiten bieten und in ihrer Kombination einen bestimmten Zweck relativ eindeutig vorgeben, macht eine „freie Energiemaschine“ äusserst unwahrscheinlich. Oder noch etwas anders formuliert: ein Fachmann könnte mit diesen Komponenten solch ein Drehdingens zusammenbauen. Das Einzige, was ihm fehlen würde, wären Akkus.

@poipoi
@uatu
Danke für eure Recherchearbeit. Vor allem auch was die vermutliche Nichtexistenz der zusätzlichen Platinen betrifft. Hier könnte @RobertReich Licht ins Dunkel bringen, denn laut seinem Beitrag von Anfang Juli auf der Gaia-Vereinsseite wurde "bereits Ende 2017 eine Steuerung übergeben", muss sich demnach also in Händen von Gaia-Projects befinden. Es wäre für die künftige Arbeit von Gaia-Projects durchaus zweckmäßig, eigene Fotos dieses Bauteils zur Verfügung zu stellen. Denn die haben sicherlich auch kein Interesse daran, mit einer Akku-Simulation übers Ohr gehauen zu werden.

Umso mehr erscheint es jetzt klarer, warum die allerlängste Vorführung nur 45 Minuten gedauert hatte. Es war nicht die Fadesse und der gelangweilt aus dem Fenster schauende Koreaner, sondern dass die Akkus ihrem Ende zugingen.

kasmichl schrieb:denn laut seinem Beitrag von Anfang Juli auf der Gaia-Vereinsseite wurde "bereits Ende 2017 eine Steuerung übergeben", muss sich demnach also in Händen von Gaia-Projects befinden. Es wäre für die künftige Arbeit von Gaia-Projects durchaus zweckmäßig, eigene Fotos dieses Bauteils zur Verfügung zu stellen.

Das wäre sehr interessant. Im Februar zeigte GAIA "die neue Steuerung". Sie sei "fast industriell und ... sauber verarbeitet". Der innere Aufbau ist nahezu vollkommen identisch mit dem ФОРПОСТ Wechselrichter.



zum Vergleich:

@RobertReich: Deutlicher könnte es wirklich kaum sein. Das ist keine geheimnisvolle "Steuerung", sondern ein ganz gewöhnlicher, handelsüblicher Wechselrichter.

Tun wir mal einen Augenblick so, als sei der Wechselrichter tatsächlich die geheime Zauberkiste, die aus einer Waschtrommel einen Energie-Aus-Dem-Nichts-Generator machen könnte:

Ein Wechselrichter hat einen Anschluss, an dem die Batteriespannung eingespeist wird, diese wird zerhackt und mit einem Transformator hochtransformiert. Eventuell findet per PWM noch eine Sinus-Approximation statt.

An welcher Stelle würde denn nun die geheimnisvolle Zusatzplatine sitzen, die Wunder tut? Und wenn es sie gäbe, wozu bräuchte man noch den "Generator"?

Die Situation ist doch identisch mit den Rosch-Behauptungen. Entweder der Generator vollbringt das Wunder, dann braucht man den Wasserpaternoster nicht und ein Motor würde genügen oder der Rostsuppenrührer macht die gesamte existierende Physik kaputt, dann funktioniert es mit jedem gewöhnlichen Generator.

Übertragen auf den "Magnetmotor": Entweder die Magnete gehorchen nicht der konventionellen Physik, dann lässt sich mit jedem gewöhnlichen russischen oder chinesischen Wandler Netzspannung erzeugen (und es gäbe keine Grund, auf die "Steuereinheit" zu warten) oder der Wandler enthält das Geheimnis, dann kann man ihn auch mit einer Batterie betreiben und diese am Ausgang des Wandlers laden (und die Waschtrommel entsorgen).

So oder so: Wir haben ein nicht funktionierendes Perpetuum Mobile und einen (oder mehrere) Betrüger, der/die es als Energieerzeuger verkaufen.

Mit Hilfe von poipois Bildern konnte ich die OU-Quelle nun eindeutig identifizieren. Wie sicher jeder weiß, ist der Transfer Freier Energie immer an einen extrem starken Tachyonenfluss gekoppelt. Tachyonen verursachen aufgrund ihrer enormen Geschwindigkeit und der damit verbundenen relativistischen Energiezunahme, eine signifikante Störung in der Raumzeit, die über die Emission von Gravitationswellen stabilisiert wird.

Leider ist das im optischen Bereich nicht sichtbar, aber mit einer Spezialkamera für G-Wellen und einer speziellen Analysesoftware, ist es mir gelungen, die Quelle ausfindig zu machen:



Der OU-Geheimchip ist also genau hier verbaut, als Stino-Elko getarnt :D



Und wie man sieht, ist dieser "Elko" im originalen Wechselrichter nicht verbaut. Rätsel gelöst! :D

@Peter0167

Das alleine ist es ja nicht. Du hast die Farbe der beiden kleinen Relais übersehen. Beim OU-Modell sind die schwarz und wie wir wissen, werden Tachyonen nur von schwarzen Oberflächen absorbiert. Das Original mit den weißen Relais hat da also keine Chance.

@Peter0167

Brille aufsetzen! :D

Hier sind (die) zwei Neuzugänge:





Und ganz ohne Sextadim-Technik gefunden.

Krieg ich jetzt nen Keks? :)

@RobertReich: Da die Beschriftung auf der Rückseite bei Eurem Exemplar anscheinend noch vorhanden ist, wäre die genaue Typbezeichnung interessant (siehe Markierung):

Original anzeigen (0,2 MB)

Dübel noch einen Dritten rein und Du bekommst damit eine Reichsflugscheibe ans Laufen...

@uatu
Da sich die einzelnen Wechselrichter-Modelle durch verschiedene Frontgestaltung unterscheiden, lässt sich die Type auch anhand des Gaia-Fotos von Anfang Februar 2018 bestimmen.





Es müsste sich demnach allerhöchstwahrscheinlich um das Modell "ФОРПОСТ DC/AC-220/220B-3000BA-2U ВР" handeln.
http://vorpost.ru/tovar.php?tovar=282

Dieses Symbolbild zeigt allerdings ein einfacheres Modell ohne 15-polige D-Sub Buchse (dahinter könnten die von Robert R. erwähnten angeblichen EPROMS serienmäßig und in industrieller Qualität eingebaut sein); das von mir genannte Modell ergibt sich aus der rechten Abbildung im Katalog auf Seite 18 (Download des PDF bei obigem Link bzw. http://vorpost.ru/upload/doc/inv-24-220-2u.pdf)




Bemerkenswert sind die technischen Daten, welche mit 2000 W / 3000 VA angegeben werden und dass der russische Hersteller gar kein leistungsstärkeres Modell im Programm hat. Soviel zu den angeblichen 4,5 kW Last, die bei den Seouler Vorführungen angeschlossen worden sind.

Spannend ist auch die Frage, wie Gaia-Projects auf die in Europa üblichen 230 V AC kommen will, wenn die Russen blöderweise nur 220 V-Wechselrichter liefern. Nicht dass angeschlossene Geräte auch mit der niedrigeren Spannung funktionieren würden, aber besonders professionell wäre es nicht. Und das Thema "Rückspeisung ins öffentliche Netz" kann man dann wohl auch abhaken, falls das einmal beabsichtigt wäre.

Es ist zu beachten, dass die Bilder vom Februar in Korea gemacht wurden. Es ist möglich, aber nicht zwingend, dass dies das Modell ist, welches GAIA besitzt. Falls sie denn wirklich ein Gerät haben.

@poipoi
Stimmt, dass Gaia eine andere "Steuerung" bei sich haben müsste. Denn laut deren Eigenangaben haben sie "Ende 2017" eine Steuerung übergeben bekommen, während Robert R. im Gaia-Artikel vom 02.02.2018 geschrieben hat, dass er "jetzt wieder in Korea" sei und dass im dort die "neue Steuerung" vorgestellt worden sei - siehe obige Fotos.

Schönen guten Morgen @RobertReich
Ich hätte noch einige Frage in Bezug auf das Project "Production of Hydrogen".
In der Beschreibung heißt es:

This device produces Hydrogen without having to resolve to any kind of primary energy. With this device, Hydrogen of 95% concentration can be produced for below $0.30/kg. The first prototypes have already been put into operation successfully.

Besteht die Möglichkeit eines der in Betrieb befindlichen Anlagen zu besichtigen?

Unabhängig davon möchte ich dich um Beantwortung folgender Fragen bitten:

• Da jeder Hersteller, der Maschinen und Anlagen in Europa produziert und dort Inverkehrbringen möchte, laut Maschinenrichtlinie 2006/42/EG^[1] verpflichtet ist eine Risikobeurteilung vorzunehmen:
  Welche international anerkannte Methode wurde für die Risikoabschätzung verwendet?
• Welchen Wert hat der Risikoindex?
• Kann die Innendruckberechnung der Edelstahlrohre, insbesondere die für den Fall einer exothermen Reaktion, eingesehen werden?
• In Bezug auf den Elektrolyse-Stack würde ich ebenfalls gerne die Innendruckberechnung unter Betriebsdruck und exothermer Reaktion einsehen, und von dir wissen wollen, welche Dichtheitsklasse für die Berechnungen gewählt wurde.
• Wie bzw. womit wird die Gefahr des Übertritts einer exothermen Reaktion innerhalb des Systems technisch entgegengewirkt?

[1] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32006L0042

@pluss
@RobertReich

Unabhängig davon würde mich interessieren wie die Betreiber dieser Knallgas- Anlagen den Versicherungsschutz für ihre Gebäude geregelt haben, und ob die zuständigen Kaminkehrer diese Anlagen abgenommen haben?

https://www.wohnnet.at/finanzieren/versicherung/gebaeudeversicherung-18489

Hier mal ein Überblick für Österreich.

@RobertReich

Da wir grade beim Fragen sind, nirgends finde ich die Freiherren von B., ein Titel den ja einer ihrer Partner bei Gaia Projects, zu tragen scheint, ist über diese Adelsfamilie denn genaueres bekannt? Oder ist das mehr ein "Künstlername"?

Wikipedia: Liste deutscher Adelsgeschlechter/B

Auch wenn Herr Reich hier nett antwortet... Es ist sinnlos.

Ein einfaches Beispiel für:

Wikipedia: Dunning-Kruger-Effekt

Hätten die Gaier Ahnung, würden Sie nicht hinter dubiosen "Erfindern" hinterherlaufen und müßten nicht zwischen "Erfinder und Test-Ingenieur" vermitteln, in der Hoffnung etwas zu entdecken, was ohne Vermittlung im Keller verschwindet

Ich billige jedem zu, dass er aus eigener Erkenntnis dazulernt. Ohne dass die Erkenntnis erst dadurch kommt, dass irgendwelche Gauner in Spich oder in Seoul zuvor groß abkassiert haben.