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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

25.11.2011 um 23:33
@geeky
@Spöckenkieke
@Pan_narrans
@Dr.Shrimp


Vor ein paar Tagen hatte ich auf der Arbeit Mittagspause und las dabei gemütlich Zeitung im Aufenthaltsraum. Am Nebentisch saßen drei Kollegen, deren Gespräch ich nicht weiter beachtete, bis irgendwann Kollege A erzählte, dass er krank sei und deshalb gerade etwas Homöopathisches einnehmen würde.

Da hat es mich irgendwie sofort gerüttelt, weil ich mich schon länger mit dem Sinn oder besser Unsinn der Homöopathie beschäftige und ich dabei zu dem völlig einleuchtenden Schluss kam, dass die Lehre von Hahnemann ungefähr so wissenschaftlich fundiert ist , wie das, was ein Voodoopriester seinen Adepten vorbetet oder ein Albus Dumbledore in Hogwarts lehrt. Oder mit anderen Worten: Homöopathie ist, abgesehen von den via Placeboeffekt erzielten Krankheitsverbesserungen, nur Magie bzw. kompletter Scheißdreck hoch drei! Ich sage nur "Excrementum canum".

Aber ich hatte das Gespräch nur mit halbem Ohr mitbekommen und hab deshalb nochmal nachgefragt: "Du nimmst homöopathische Mittel ein?"
Die Antwort von Kollege A war: " Naja schon."
Ich konnte daraufhin gar nicht viel sagen, weil sich sofort Kollegin B einmischte, die vermutlich meinen skeptischen Gesichtsausdruck bemerkt hatte:
"Also ich finde so Naturheilverfahren jenseits der Schulmedizin eigentlich ziemlich gut, z.B Akupunktur. Und ich greife auch selber regelmäßig auf homöopathische Mittel zurück."
Kollege C: "Stimmt! Homöopathie ist irgendwie schon nichts Schlechtes."
Kollegin B: "Ja genau! Ich sage dazu nur: Wer heilt hat recht!"

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle gerade weiter ausholen, als zufällig Kollege D zur Tür hereinkam und uns unterbrach, weil er mal eben was von uns wissen wollte.
Aber gerade von Kollege D wusste ich bereits länger, dass er sich ebenfalls hin und wieder Globuli einschmeißt, was auch kürzlich zu einer längeren, aber eher fruchtlosen Diskussion geführt hat.
Also hab ich dann einfach meine Klappe gehalten und mich nur noch gewundert.

So! Und jetzt ratet mal, was diese Leute, also Kollege A-D, irgendwann mal gelernt haben bzw. gerade beruflich machen!

Hier die Auflösung:
SpoilerKollege A: EDV-Fuzzi
Kollegin B: Oberärztin
Kollege C: Chemiker
Kollege D: Biologe
Bis auf den EDV-Menschen haben alle promoviert!

facepalm 58970


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.11.2011 um 16:43
Was ich immer unglaublich finde ist, dass Homöopathie mit Naturheilmittel gleichgesetzt wird. Dabei handelt es sich dabei um reinstes Retortenzeugs. Irgendwie hat da die Quacksalberlobby ne richtige Gehirnwäsche hingelegt.

Ich hab auch ne bekannte, die ist Anestesistin, wir hatten damals zusammen angefangen zu studieren. Sie hat so garkeine Ahnung von alternativen Heilmethoden, sie war letzens auch ganz angetan von Homoöpathie bis ich ihr einfach mal den Wirkungsmechanismus erklärt habe. Auch bei ihr war wieder das klassische zu hören, es kann ja nicht schaden. Genau, aber es kann auch nicht helfen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.11.2011 um 16:48
@JohnDifool
Illustre Runde.
Lass Kollegen A mal aussen vor und lass dir von den anderen Drei mal den Wirkmechanismus erklären und zwar nicht similia similibus curentur sondern die Pharmakokinetik.
Vielleicht kommt ja etwas Erhellendes dabei herum.


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akbas ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.11.2011 um 18:54
@JohnDifool
Klappe halten und sich wundern ist immer gut. Das Leben ist immer noch ein Wunder. Ein weiteres Wunder: Es gibt offenbar noch schlaue Doktoren...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

26.11.2011 um 20:16
@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Vielleicht kommt ja etwas Erhellendes dabei herum.
So wie ich die Szene kenne eher etwas erheiterndes. (naja - wenn's nicht zum weinen wäre, wär's ja zum lachen (Simmel))


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:07
Also ich beschäftige und interessiere mich vor allem für Akupunktur, Hypnose und Energiearbeit...
und kann nichts finden,was man daran auszusetzen haben kann...

Dass die Kassen das nicht übernehmen wundert mich nicht - Stichwort Pharmalobby!!


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:10
@Finchen
Zitat von FinchenFinchen schrieb:Dass die Kassen das nicht übernehmen wundert mich nicht - Stichwort Pharmalobby!!
Mich wundert's auch nicht. Aber aus ganz anderen Gründen. Stichwort "Schlangenöl" :D


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:17
@Spöckenkieke
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Was ich immer unglaublich finde ist, dass Homöopathie mit Naturheilmittel gleichgesetzt wird. Dabei handelt es sich dabei um reinstes Retortenzeugs. Irgendwie hat da die Quacksalberlobby ne richtige Gehirnwäsche hingelegt.
Das kriegen nicht einmal die Homöos auf Reihe.
Zum Unterschied von der Homöopathie arbeitet die Naturheilkunde mit Arzneien, welche durchaus wirksame Stoffe in wirksamer Dosierung enthalten und diese Stoffe sind auch wirksamer Bestandteil vieler Medikamente. Homöopathie und Naturheilkunde (soferne diese nicht im Eso - Sumpf versunken ist) haben absolut nichts gemeinsam.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:37
@Finchen
Zitat von FinchenFinchen schrieb:Also ich beschäftige und interessiere mich vor allem für Akupunktur, Hypnose und Energiearbeit...
und kann nichts finden,was man daran auszusetzen haben kann...
Mal abgesehen von der Wirkungslosigkeit (mit ausnahme der, zur Psychologischen behandlung verwendeten Hypnose), der Tatsache das hier Geld ausgegeben wird in der Hoffnung das es wirkt, die Tatsache das gerade die "alternativmedizin" ihre eigene sehr große Lobby hat die auch aktiv daran wirkt funktionierende medizinische Behandlungen zu untergraben... neein, da kann man echt nichts auszusetzen haben dagegen.
Zitat von FinchenFinchen schrieb:Dass die Kassen das nicht übernehmen wundert mich nicht - Stichwort Pharmalobby!!
Die Lobby für die alternativmedizin ist um einiges schlimmer!


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:40
@OpenEyes
Bestes Beispiel für Naturheilmittel ist doch die allseits bekannte Acetylsalicilsäure.
Zwar wird diese mittlerweile künstlich hergestellt, aber ihren Ursprung hat sie aus der Naturheilkunde.
Und falls jemand nicht weis was es ist: Aspirin


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:42
Hmmm...
dann frage ich mich, wieso es diese "gar nicht funktionierenden" Heilmethoden seit Jahrhunderten, ja sogar Jahrtausenden gibt???
Wenn sie doch nicht wirken...hätte der Mensch sie dann nicht bereits aussortiert? Durch etwas anderes ersetzt?

Wieso muss heutzutage alles wissenschaftlich beweisbar sein und wird, wenn es das nicht ist, gleich als "unwahr", "nicht existent" etc abgeschrieben??

Ich glaube, dass frühere Völker wie Mayas, die Ägypter, die Indianer weitaus weiser waren und mehr Wissen hatten wie die heutige Generation... Die Menschen haben durch den technischen Fortschritt verlernt, auf ihre eigenen Sinne, Gefühle und Intuitionen zu hören...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:47
@Adrianus

Stichwort Atropin, Digitalis....
wenn ich mich nicht irre wird sogar das Gift des Knollenblätterpilzes (oder ein Abkömmling davon) irgendwo in der Krebstherapie (Chemo) eingesetzt.

Trotzdem sollten Natueheilkundler tunlichst von Selbstversuchen absehen, (auch wenn eine Bevölkerungs - Reduktion vielleicht wünschenswert wäre - auf diese Art wollen wir sie wirklich nicht :) )


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:51
@Finchen
Und ich frage mich, warum erst mit der modernen Medizin die Lebenserwartung der Menschen sich teilweise weit mehr als verdoppelt hat.
Warum war die Kindersterblichkeit bei den Mayas, Ägyptern und Indianern so hoch? Warum war bei ihnen die Lebenserwartung zwischen 35 und 40 Jahren? Ihre Supermedizin hätte doch auch bei der Lebenserwartung einen deutlichen eindruck hinterlassen sollen.

Ich sage dir warum es eben nicht so ist, und warum diese Heilmethoden weiter verwendet wurden:
Mangel an alternativen und teilreligiöser gehorsam an die "Heilerelite".

Warum konnten sich die Eingeborenen Amerikaner den nicht vor solchen "trivialen" krankheiten wie Masern, Pocken etcetera schützen mit ihrer Wundermedizin?

Warum hat es erst die moderne Medizin gebraucht um Krankheiten wie Masern auszurotten wenn man sie auch Gesundakupunktieren könnte?

Nein, ich sage dir jetzt schlicht und einfach: Du machst dir hier was vor, du lebst in einer Fantasiewelt wo deine Heilmethoden Wunder bewirken und ignorierst die Realität um dich herum, jeder kleine Heilerfolg wird sofort als beweis angesehen, auch wenn es nur die Placebowirkung war, und jedesmal wenn die Heilung sich nicht einstellt wird das entweder ignoriert, oder vieleicht sogar dann zu "echter"Medizin gegriffen, dessen erfolg dann aber wieder auf deine Wundermittelchen geschoben wird die du nebenher mit einnimmst.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:52
@Finchen

Wenn eine Therapie für Heilerfolge sorgt, dann lässt sich das wissenschaftlich statistisch erfassen, egal wie esotherisch und nicht messbar das Wirkprinzip sein mag.

Und was die Indianer etc. angeht:
romantische Verklärung der Lebensrealität von Naturvölkern heilt keinen Wundstarrkrampf


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 09:58
@Zotteltier
Zitat von ZotteltierZotteltier schrieb:romantische Verklärung der Lebensrealität von Naturvölkern heilt keinen Wundstarrkrampf
Das ist halt die "früher war alles besser" fraktion.
In den alten Zivilisationen waren alle glücklich, zufrieden, hatten immer genug Essen, sie waren alle kerngesund... sie konnten den Weltuntergang zigtausend jahre genau vorherberechnen.. etc.

Homöophatie und der ganze dreck drumherum, sei es gesundbeten, Akupunktur, Energieheilung und weis der Teufel noch sind für die Leute die dran glauben eine Ersatzreligion, mangel an Ergebnisse werden nicht hinterfragt, Erfolge, so sie sich zufällig mal zeigen werden sofort als der ultimative beweis betrachtet.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 11:13
Zitat von FinchenFinchen schrieb:Ich glaube, dass frühere Völker wie Mayas, die Ägypter, die Indianer weitaus weiser waren und mehr Wissen hatten wie die heutige Generation..
Also zumindest haben die Indianer die Asperin nicht verteufelt, sondern als Heilmittel eingesetzt. Damit sind sie durchaus weiser als so mancher hier, der in Asperin ein Teufelsheilmittel sieht.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

27.11.2011 um 11:57
Beitrag von rmendler (Seite 85)

Die Vermischung von wirkungsloser Homöopathie und funktionierender Naturheilkunde liegt eben auch daran, das die Hersteller das bereits vermischen. Der unwissende Nutzer sieht dann den Heilerfolg, der sich durch den pflanzlischen Bestandteil einstellt, und schließt daraus, das Homöopathie funktioniert.
Ich mach den Leuten nicht einmal einen Vorwurf, auch ich hab erst vor ca. anderthalb Jahren durch Florian Freistetters Blog überhaupt erfahren, was Homöopathie überhaupt ist. Vorher dachte ich, das es sich wohl um eine ganz normale medizinische Richtung handelt, wie Chirurgie und HNO (im Ärztehaus gleich um die Ecke isses ganz normal mit aufgeführt, kein Warnhinweis, das es sich nicht um evidenzbasierte Medizin handelt ;) ) .


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kore ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

29.11.2011 um 08:52
ja, ich habe nicht gegoogelt, sondern aus dem Kopf den Anfang weggelassen, in dem Bewußtsein daß ihr diesen kennt. :) Also nochmal: Encheiresin Naturae nennt s die Chemie, spottet ihrers selbst und weiß nicht wie!


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kore ehemaliges Mitglied

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

29.11.2011 um 08:57
Also alles gelesen habe ich nicht. Es reicht aber aus zu sagen, daß 50% der Sprecher hier die sich als Urteilende outen, soviel Ahnung von Homöopathie haben wie Kuh vom Tanzen...
Sie wissen nicht einmal, daß ein Arzt Medizin studiert haben muß um dann möglicherweise Homöopath zu werden.
Alles andere wäre (un)solides Halbwissen.


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29.11.2011 um 09:17
@kore
Du musst Medizin studieren um Arzt zu werden.
Homöopath kann sich jeder nennen.


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