Doppelmord Babenhausen

@Beks
Das mit den Schmauchspuren scheint mir so zweifelhaft zu sein, wie früher der Blutgruppenvergleich.

Tom_Ripley schrieb:Herr Strate war vom Einsatz von Frau Darsow für ihren Ehemann sehr beeindruckt, deshalb hat er sich die von ihr übersandten Unterlagen näher angesehen. Er werde versuchen, eine Wiederaufnahme herbeizuführen, da ihm das Urteil nicht gefällt.

Manche scheinen es ja bereits als Unschuldsbeweis zu werten, dass sich ein so ein renommierter Anwalt wie Dr. hc. Strate (wer hat ihm eigentlich die Ehrendoktorwürde verliehen?) des Babenhausener Falles annimmt.
Dass das eine krasse Fehleinschätzung ist, könnte man eigentlich aus dem obigen Zitat bereits herauslesen. Der Job eines Anwaltes ist es, das optimale für einen Mandanten herauszuholen und zwar unabhängig davon, ob der Angeklagte nun schuldig ist oder nicht. Herr Strate, der sich seine Jobs ja sicher aussuchen kann, hat dieses Mandat nach eigenem Bekunden angenommen, weil ihn das Engagement der Ehefrau beeindruckt und weil ihm das Urteil nicht gefällt. Nicht weil er A.D. für unschuldig hält.

Lorea schrieb:Bedeutet dieses "TATSÄCHLICH", dass es als Tatsache feststeht? Dem Wortlaut nach, müsste es ja so sein.

Das bedeutet nix anderes, als dass das Gericht aufgrund der vorliegenden Indizien zu diesem Schluss kam.

Lisa_s schrieb:...erschliesst sich deshalb zur Gewissheit der Kammer (...)

Lisa_s schrieb:Es waren die Bundeswehrhose, das Hemd, die Gartenhandschuhe und die Pulsuhr.

Zumindest die Pulsuhr lag in dem Raum in welchem sich Polzeibeamte die vom Tatort (Schussprobe) kamen aufhielten.

Des Weiteren gibt es die Aussage, dass ein Beamter seine Handschuhe (mit möglicher Weise Schmauch dran) nachdem er beim Tatort war, bei den Darsows entsorgt hat.

Dann gibt es einige Fälle (andere Verfahren), wo nachgewiesen wurde, dass die Beamten welche die Durchsuchung durchführten zuvor von Schießübungen kamen. Mir ist nicht bekannt, dass dies in diesem Fall geprüft wurde.

Es wurde auch nicht sämtliche Munition untersucht, die Andreas D. möglicher Weise während seiner Bundeswehrzeit genutzt hat. Zudem sind es ja Abstreifungen, die können also auch von einem Handschlag mit jemand anderen übertragen worden sein oder sich an einem Ort befunden haben den Andreas D. berührt hat.
btw: In dem Fall würden mich eigentlich Vergleichsproben von ehemaligen Bundeswehrsoldaten interessieren. Wie viele Partikel findet man typischer Weise in nicht mehr genutzten alten Klamotten von Soldaten?

Dann kommt ebenfalls hinzu, dass er auf dem ehemaligen Gelände des amerikanischen Militärs joggen war. Auch hier kann er sich durch Abstreifungen etwas eingefangen haben.

Es gibt also etliche mögliche Quellen der Kontamination. Diese Partikel waren eher nicht direkter Schmauch, sondern Abstreifungen und dass deren Anzahl war sehr gering.

Man kann also sagen, dass sicher Schmauchpartikel gefunden wurden.
Man kann aber nicht sagen, dass man sicher weiß woher sie kommen.

Wireless schrieb:btw: In dem Fall würden mich eigentlich Vergleichsproben von ehemaligen Bundeswehrsoldaten interessieren. Wie viele Partikel findet man typischer Weise in nicht mehr genutzten alten Klamotten von Soldaten?

Daran könnte sich der Beneke doch mal versuchen.

Schmauchspuren, die an der Bundeswehrhose des Angeklagten Andreas D. gefunden worden waren, tatsächlich noch aus seiner Wehrdienstzeit stammen könnten. Immerhin führte sie als ein Indiz zu seiner Verhaftung. „An dem Asservat wurde vor allem eine vierkomponentige chemische Zusammenstellung gefunden aus Barium, Antimon, Aluminium und Blei“, erläuterte Schumacher.

„Diese Panzerfaust ist also auszuschließen“



Die Übungsmunition, die bei der Ausbildung des Angeklagten an der Panzerfaust 44 zum Einsatz kam, wurde Mitte der 90er Jahre ausgesondert. Schumacher musste seinen Testschuss daher an einem Nachfolgemodell absolvieren, das jedoch bis auf die Patronengröße identisch sei. „Wie erwartet, fanden wir wegen des Schwarzpulvers hauptsächlich Kalium- und Schwefelpartikel“, sagte der Sachverständige. Die vier Komponenten, die auf der sichergestellten Hose dominierten, seien dagegen beim Schussversuch nicht ausfindig gemacht worden. „Diese Panzerfaust ist also auszuschließen, da sie eine völlig andere chemische Zusammensetzung hat“, brachte es Schumacher auf den Punkt.

aus der OP 17.06.2011

http://www.op-online.de/lokales/nachrichten/babenhausen/schmauchspur-nicht-panzerfaust-1286376.html

@KaterPaulchen
Das ist mir bekannt. Zumindest die Panzerfaustmunition wurde untersucht, auch wenn es nicht die war, die Andreas D. damals verwendete. Andreas D. wird aber kaum ausschließlich die Panzerfaust abgefeuert haben oder mit Leuten zu tun gehabt haben die ausschließlich Panzerfäuste abfeuerten. Wie gesagt es sind ja Abstreifungen von wenigen Partikeln, nicht direkte Schmauchablagerungen. Mir ist ohnehin schleierhaft, warum die Verteidigung sich darauf gestürzt hat. Denn bei der Menge, um die es geht, kommen etliche Dinge in Frage. Eine Benennung der Vielzahl der möglichen Quellen hätte aus meiner Sicht eher dazu geführt dieses Indiz zu entkräften, als der Versuch es mit einem einzelnen Munitionstyp zu probieren. Der Schuss ging wohl eher nach hinten los.

btw: Nur mal angenommen, Andreas D. wäre in einem Schützenverein gewesen, dann würde zumindest darüber nicht geredet.

ja die Verteidung hat sich auf das PC Thema gestürzt weil das wohl deren Meinung nach am schwächsten war. Aber...
es ist klar das es auch andere Personen aus der Firma gewesen sein könnten die gegooglet haben - das hätte ich auch ohne Gutachter gewusst :P - das problem ist das niemand der Kollegen was mit der Fa. Toll zu tun hat/hatte.

Ich hab da auch verschiedene Theorien entwickelt:

a) es war so wie im Urteil steht - AD hat selbst gegoogelt und gefunden auch ausgedruckt

b) Er hat sich mit dem Admin darüber runterhalten wie man wohl so einen Schalldämpfer bauen könnte und der hat auf dem Rechner von AD (vielleicht stand er nebendran) gegoogelt und gefunden und es AD ausgedruckt. Vielleicht war er als Waffennarr der erste Ansprechpartner für solche Themen

c) vielleicht hat AD auch den Admin gekauft das er die Tolls erschiesst Oo

d) der Admin hat warum auch immer auf ADs Rechner gesucht und ausgedruckt und hat es AD gezeigt "kuck mal witzig aus was man so alles Schalldämpfer bauen kann"

aber egal wie es drehe und wende - übrig bleibt immer AD

@KaterPaulchen
Ok, dass ist jetzt ein Themenwechsel :). Ich bezog mich eigentlich nur auf die Schmauchnummer.

KaterPaulchen schrieb:das problem ist das niemand der Kollegen was mit der Fa. Toll zu tun hat/hatte.

Zumindest war Herr Toll im Immobiliengeschäft und steht auch heute noch in diversen Listen gleich neben der Aumann GmbH in der Rubrik Immobilien. Dass man einen Wettbewerber im Geschäftsbereich Immobilien, der zeitweise sogar der einzige am Ort gewesen sein soll, nicht kannte, kann ich mir kaum vorstellen.

http://www.firmenmag.de/immobilien_makler-babenhausen.html

--
zu a) Da seine Kennung am Ausdruck war, ist dies naheliegend

zu b) Das hätte der admin und Andreas D., dann auch ausgesagt. Zudem ist der admin wohl kein Waffennarr sondern ein passionierter Bogenschütze.

zu c) Verbuche ich mal unter Scherz.

zu d) Das hätte der admin und Andreas D. dann auch ausgesagt.

Es gibt noch etliche weitere denkbare Varianten, auch ganz ohne zutun von Andreas. Doch warum sollte eine andere Person sich nicht an den Ausdruck erinnern oder diesen absichtlich verschweigen? Hier kommt dann ein Komplott oder ein anderer Täter ins Spiel und für beides sehe ich keine Hinweise.

„sich nicht erinnern können“ wäre ggf. dann, wenn regelmäßig Ausdrucke von solchen Seiten erfolgt wären. Meines Wissens nach war dies aber nicht so bzw. wurde nicht ermittelt.
Letztendlich ist der Ausdruck der springende Punkt. Wer druckt sich schon Sachen aus'm Internet aus?
Bei Bedarf greif ich einfach wieder drauf zurück. Und das war 2009 eigentlich nicht wesentlich anders.


Mal eine andere Frage. Vielleicht hier schon mal diskutiert, aber mir fehlt die Zeit, dies ausfindig zu machen.

Wie verhält sich das mit den Begriffstreffern des Admins?

Ich meine, 13.000 Treffer bei den beiden Begriffen „Waffenhändler" und „Walther" hört sich erstmal
gewaltig an, aber was steckt hinter dieser Zahl.

Mal 2 Beispiele:

Bei google geb’ ich den Begriff „Waffenhändler" ein. Klick dann auf den erstmöglich Waffenhändler,…und auf der Waffenhändler-Seite dann auf irgendein Produkt.
Sind das dann 3 Treffer?

Was ist, wenn ein popup-Fenster mit Werbung für "Schöner wohnen“ aufgeht? Ist dies dann auch ein Treffer, basierend auf „Waffenhändler“?

Was ist, wenn ich von der „Waffenhändler“-Seite eine Verlinkung auf eine andere Seite anklicke, welche mit Waffen bzw. Waffenhändler nichts mehr zu tun hat? Treffer oder nicht?

Also ich drucke schon "Bastelanleitungen" oder Kochrezepte z.B. aus. Ich stell mir ja keinen Laptop in die Küche oder in die Garage.

naja "Treffer" sind m.E. die Treffer die google vorschlägt bsw. findet zu dem Suchweort. Das hat nichts mit dem tatsächlich geklickten Link an.

Schöner wohnen und Waffenhändler - hört sich nach einer Frauenzeitschrift an :P

@KaterPaulchen
Rezepte war auch das einzige, was mir bei mir selbst einfiel. Hab' zwar das Notebook neben dem Herd, aber beim einkaufen ist's dann doch praktischer, als am Handy zu schau'n.
Aber im Verhältnis zu den von mir aufgerufenen Seiten, liegt dieser Druck dann im null Komma Promille-Bereich.

@KaterPaulchen
Das mit den Treffern kann so nicht passen. Bei "Waffenhändler" findet google derzeit 268.000 Treffer. Würde bedeuten,....1x gesucht,...und das war's dann schon.

@Beks

Beks schrieb:Bei google geb’ ich den Begriff „Waffenhändler" ein. Klick dann auf den erstmöglich Waffenhändler,…und auf der Waffenhändler-Seite dann auf irgendein Produkt.
Sind das dann 3 Treffer?

Ja, so in etwa muss man sich das vorstellen. Es waren aber in Worten enthalten die auf dem Rechner des admin gefunden wurden. Das können Links oder auch Websiteninhalte gewesen sein. Beispielhaft wurde vom Gutachter auch das Wort "Waffeleisen" aufgeführt, welches bei der Methode zu einem Treffer geführt hätte. Zumal alle Begriffe einer Webseite aufgeführt wurden, nicht nur die für die sich der Nutzer interessierte. Es bleibt der Fakt, dass er auf Waffenseiten unterwegs war. Sein Bogensport bietet aber plausible Argumente. Auch das Wort silencer wurde gefunden, aber auch hier gibt es einen Bezug zum Bogensport.

@KaterPaulchen
...und mit "Schöner Wohnen" wollte ich unterbewusst natürlich das Motiv untermauern ;-)

Naja ich bin ich bei google - da wird nur für jedes Profil irgendwie eine andere Suchart angewendet.
Bei mir steht ca. 271000. Auf einem andern Rechner bekomme ich immer andere Ergebnisse. ich trau mich jetzt nicht nach "Schalldämpfer aus PET Flaschen " zu suchen :D

@Wireless
Ist es denn dann so, dass wenn ich auf die Seite eines Waffenhändlers gehe, und dort der Begriff "Waffe" 25x auftaucht, dass dies dann 25 Treffer sind?

@Beks
Ja so würde ich das sehen, da sich diese 25 Begriffe dann im Cache des Rechners befinden. Es wurde ja nur nach der Anzahl verschiedener Begriffe gesucht, nicht deren Plausibilität. So hätte eben auch das Wort Waffeleisen zu einem Treffer bei Waffe geführt.

@Wireless
Ok, dann kann ich dies für mich zumindest etwas besser einordnen. Bin etwas verwundert, dass dies in der Verhandlung bzw. im Urteil nicht „relativiert“ wurde, zumal dieser Punkt, und auch die Trefferzahlen, nun immer wieder von den „Verteidigern“ und Unterstützen von AD ins Spiel gebracht werden.

@Beks
Naja, es ist eine relevante Anzahl Treffer, auch wenn man sie kürzt. Sie legen nahe dass der admin auf Waffenseiten und Foren unterwegs war, also ein privates Interesse an einer Schalldämpfer-Anleitung durchaus im Rahmen des möglichen ist. Es ist also ein Hinweis darauf, dass es generell wahrscheinlich ist, dass jemand anderes ein Interesse an der Schalldämpfer Nummer gehabt haben kann ohne gleich der Täter zu sein. Beim admin konnte man das direkt prüfen, grundsätzlich gilt das aber auch für alle anderen Personen die Zugriff auf Andreas D. Rechner hatten. Es geht hier also nicht um eine Schuld des admin, sondern er dient als Beispiel was möglich wäre.