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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

22.08.2018 um 01:27
Zitat von S_CS_C schrieb:Nehmen wir mal Frau Toll und ihre Tochter Astrid. Wer kann wissen, ob die Beiden, oder eine von ihnen, keine Schüsse gehört haben kann?
Kann sein oder auch nicht. Einen Rückschluss auf die Täterschaft läßt es sowieso isoliert betrachtet nicht zu, und ein Unschuldsbeweis für AD wäre es nicht, ob die beiden Frauen die insgesamt sechs Schüsse auf Ehemann und Vater im Souterrain wahrgenommen haben oder nicht.

Mir geht es darum, dass ehrlicherweise Polition bezogen wird: wenn AD Ohrstöpsel verwendete, tat er das nicht grundlos, hatte also ein Lärmproblem. Oder er verwendete keine Stöpsel, dann hätte er, wie andere, zumal weit entferntere Nachbarn, die Schüsse auf die Tolls mitbekommen müssen und hätte dann dazu als ganz normaler Zeuge, wie die anderen Nachbarn auch, aussagen können. Rosinentheorie ist hier nicht.


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Doppelmord Babenhausen

22.08.2018 um 01:30
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ist doch in Ordnung. Viele Leute tragen Ohrenstöpsel, nicht weil es ihnen Spaß macht, sondern aus Notwendigkeit. Festhalten dürfen wir aber, dass AD seine Nachruhe durch irgendetwas gestört fühlte, sonst keine Ohrenstöpsel.
Ja natürlich und das fing mit der Geburt seines ersten Kindes an. Das hatte Anja schon vor Jahren mal gesagt. Dann war da noch die Kaserne und der Radau der Fam. Toll. Zwar hatte Astrid ihre Eigenarten, aber am schlimmsten waren die Streitigkeiten der Eltern! Herr Toll hat gesoffen, Frau Toll war psychisch schwer angeschlagen und da hat es oft derart gekracht, dass die Nachbarn dachten, dass die sich dort gegenseitig verprügeln! Alles bekannt und nicht anzuzweifeln. Von NIEMANDEM. Die Konsequenz seitens der Toll's auf die Anfeindungen der Nachbarschaft war dann eben, dass auch tagsüber oft die Fenster und Rolläden geschlossen waren. Sie ließen sich auch sonst kaum noch sehen. Astrid war die einzige, die überhaupt noch mit den Nachbarn sprach, wenn sich die Gelegenheit ergab. Alles bekannt.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Deswegen alleine selbstverständlich nicht. Wenn er nicht der Täter ist, wäre aber zu erwarten gewesen, dass er, wie die Schuss-und Lärmbelästigungszeugen aus der Nachbarschaft, der Polizei selbstverständlich bei der Aufklärung der Tat hilft. Daran scheint es aber gehapert zu haben, so dass AD nicht zuletzt deswegen in den Fokus der Ermittler geraten ist im Gegensatz zu seinen Nachbarn.
? Was sollte er denn bei der Polizei aussagen, wenn er nichts von der Tat mitbekommen hat? Wenn du wissen möchtest, wie damals alles abgelaufen ist, dann musst du Anja D.'s Homepage lesen. Ob du ihr glaubst oder nicht, sei dir überlassen. Auch die Kommentare im Urteil sind ganz aufschlussreich wobei auch da gilt: glaube, was immer du glauben willst. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Als Beschuldigter im Ermittlungsverfahren und nach Anklageerhebung als Angeklagter stand es ihm selbstverständlich zu, zu schweigen, was ihm nicht als Nachteil ausgelegt werden darf. Als Vorteil hinwiederum auch nicht, so dass sich das Gericht eben anhand der vorliegenden Indizien seine Meinung gebildet und dies auch begründet hat.
Wenn du an seiner Stelle wärst und dein Anwalt dir von einer Aussage abrät, was tust du? Es gibt nur zwei Entscheidungen: die richtige und die falsche. Heute würden wahrscheinlich Beide aussagen! Wenn sie das wüssten, was sie heute wissen. Aber mal ehrlich: was hätte er denn sagen sollen? Zu Beginn der Verhandlung sagte er klar, deutlich und unmissverständlich, dass er mit den Morden nichts zu tun hat.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Eben, das ist der Nachteil, wenn man schweigt. Andere bilden sich trotzdem ihre Meinung.
Ja klar, aber das ist doch nicht seine Schuld! WIR, die darüber urteilen, sind die Schuldigen. Du darfst auch nicht vergessen, dass er stundenlang von der Polizei vernommen wurde. Seine Frau auch. Er hat also alles gesagt, was er zu sagen hatte und vor Gericht wäre nichts Neues hinzugekommen. Er häte sich den Fragen der StA stellen müssen. Und? Selbst ohne seine Aussage rechnete niemand mit diesem Urteil. Verurteilt wurde er trotzdem. Ich unterstelle also oder spekuliere, dass er auch mit Aussage verurteilt worden wäre.


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22.08.2018 um 01:42
Zitat von AndanteAndante schrieb:Kann sein oder auch nicht. Einen Rückschluss auf die Täterschaft läßt es sowieso isoliert betrachtet nicht zu, und ein Unschuldsbeweis für AD wäre es nicht, ob die beiden Frauen die insgesamt sechs Schüsse auf Ehemann und Vater im Souterrain wahrgenommen haben oder nicht.
Isoliert betrachtet, lässt keine Schlussfolgerung des Gerichts auf die Täterschaft eines Andreas D. schließen. Das Urteil erzählt eine Geschichte, die oberflächlich betrachtet schlüssig ist. Wer aber Fragen stellt, bekommt keine einzige Antwort und das kann nicht Sinn der Sache sein!. Müssten alle Annahmen eines Gerichts mit z.B. forensischen Beweisen untermauert werden, wäre AD noch nicht einmal angeklagt worden. Andere natürlich auch nicht. Aber der Gesetzgeber lässt Indizienprozesse nun mal zu und das Schicksal eines Menschen hängt einzig und alleine von der Überzeugung eines Richters ab und die ist derart unantastbar, dass du als (unschuldig) Verurteilter kaum noch eine Chance hast, dem Dilemma zu entkommen. Darsow hatte Pech. Genau so wie Ulvi K., de Montgazon, Arnold, Wörz, die Rupps und andere. Ob teilweise mitverschuldet oder nicht, spielt am Ende keine Rolle mehr.


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22.08.2018 um 02:07
Zitat von S_CS_C schrieb:Ich unterstelle also oder spekuliere, dass er auch mit Aussage verurteilt worden wäre.
Das weiß niemand. Insofern ist es auch müßig, zu spekulieren über das „Was wäre, wenn“. Nach der Beschreibung im Urteil waren die Tolls nicht gerade eine normale Familie, die man sich unbedingt als Nachbarn gewünscht hätte. Alles klar und nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist, was den Tolls dann angetan wurde.
Zitat von S_CS_C schrieb:Aber der Gesetzgeber lässt Indizienprozesse nun mal zu und das Schicksal eines Menschen hängt einzig und alleine von der Überzeugung eines Richters ab und die ist derart unantastbar, dass du als (unschuldig) Verurteilter kaum noch eine Chance hast, dem Dilemma zu entkommen.
Andersrum. Es kann doch nicht sein, dass der davonkommt, der durchgehend seine Unschuld beteuert, obwohl alle Indiziengegen ihn sprechen. Dann wären wir dabei, dass nur noch das Geständnis als alleiniger Beweis zählt. Derjenige, der gesteht, wäre schön doof, und nur die Leugner kämen durch? Das wäre ja wohl kaum rechtsstaatlich, und würde sich das rumsprechen, gäbe es überhaupt keine Geständigen mehr, sondern nur noch Indizienprozesse.

Die weitere Frage wäre, was wir dann noch als rechtserhebliche Indizien zulassen. Zeugenaussagen gar nicht mehr, auch zum Alibi, weil zu irrtumsbehaftet? Sachverständige auch nicht mehr, da zu unzuverlässig? Also letztlich nur noch DNA am Tatort ja oder nein, egal, wie die dahingekommen sein mag? Kann ja wohl nicht sein.

Was ich damit sagen will: wer in einem Indizienprozess steckt, muss wissen, was das heißt. Ich sage jetzt mal was ganz Brutales, gilt in einem Zivilprozess auch: Fehler seines Prozessbevollmächtigten, wenn es sie denn gibt, werden dem Mandanten zugerechnet, Schluss, aus. Dafür haben Rechtsanwälte ihre Zwangshaftpflichtversicherung. Das ist wie bei Ärzten. Kunstfehler am Patienten ja, aber die Versicherung des Arztes muss regulieren.

Zurück zum Fall AD: was mir bei der Diskussion ganz gewaltig gegen den Strich geht, ist,dass ausschließlich das Gericht verantwortlich gemacht wird für mögliche taktische Fehler des Angeklagten, seiner Verteidigung, des Gesetzgebers in bezug auf geeignete Beweismittel (noch läßt der Gesetzgeber halt den Zeugenbeweis zu,und daran muss sich das Gericht halten, es macht ja nicht die Gesetze, es muss sie anwenden, Gewaltenteilung usw., klar).
Zitat von S_CS_C schrieb:Darsow hatte Pech. Genau so wie Ulvi K., de Montgazon, Arnold, Wörz, die Rupps und andere. Ob teilweise mitverschuldet oder nicht, spielt am Ende keine Rolle mehr.
Sehe ich anders. In der heutigen Gesellschaft ist die Opferrolle zwar eine der beliebtesten. Sie entbindet so schön von Eigenverantwortung. Larmoyanz aber hilft in den meisten Fällen nicht weiter.


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Doppelmord Babenhausen

22.08.2018 um 02:20
Zitat von S_CS_C schrieb:Aber der Gesetzgeber lässt Indizienprozesse nun mal zu und das Schicksal eines Menschen hängt einzig und alleine von der Überzeugung eines Richters ab und die ist derart unantastbar,
Da solltest du vielleicht nochmal genauer nachlesen, was die "Überzeugung eines Richters" anbelangt.
Das ist schlichtweg falsch.


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22.08.2018 um 03:04
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das weiß niemand. Insofern ist es auch müßig, zu spekulieren über das „Was wäre, wenn“.
Aber genau das wird hier doch immer wieder getan. Siehe z.B. Ohrenstöpsel.
Zitat von AndanteAndante schrieb: Nach der Beschreibung im Urteil waren die Tolls nicht gerade eine normale Familie, die man sich unbedingt als Nachbarn gewünscht hätte.
Stimmt. Und was Herrn Toll betrifft, kannst du das auf Babenhausen ausweiten.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nicht nachvollziehbar ist, was den Tolls dann angetan wurde.
Wann immer ein Tötungsdelikt in den Medien steht, stelle ich mir die Frage nach dem Warum. Eine Antwort bekommt man aber nur, wenn der Täter auspackt und vollumfänglich gesteht und wahrheitsgemäß über seine Motivation spricht. Ob man dessen Motiv dann nachvollziehen kann, ist eine individuelle Frage. Manchmal kann ich's, meistens aber nicht. Falsch ist es ohne Zweifel!
Jemand hatte offensichtlich ein gehöriges Motiv für die Tat in Babenhausen. Kann auch ein AD zum Mörder werden? Ich sage: ja. Das denke ich aber grundsätzlich von jedem Menschen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Andersrum. Es kann doch nicht sein, dass der davonkommt, der durchgehend seine Unschuld beteuert, obwohl alle Indiziengegen ihn sprechen. Dann wären wir dabei, dass nur noch das Geständnis als alleiniger Beweis zählt. Derjenige, der gesteht, wäre schön doof, und nur die Leugner kämen durch? Das wäre ja wohl kaum rechtsstaatlich, und würde sich das rumsprechen, gäbe es überhaupt keine Geständigen mehr, sondern nur noch Indizienprozesse.
Ach was. Geständnisse sind nur dann etwas wert, wenn die überprüfbar und plausibel sind. Also stimmen. Du weißt doch selbst, dass es Menschen gibt, die eine Tat gestehen die sie nicht begangen haben. Ein Geständnis werte ich als Pünktchen auf dem i. Mehr aber nicht. Für den Täter ist es jedenfalls nützlich wenn es um die Frage nach dem Strafmaß geht. Wer gesteht, bekommt eventuell einen Rabatt. Mir sind handfeste Beweise lieber, weil die sehr viel weniger Fragen offen lassen als eine reine Indizienkette.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die weitere Frage wäre, was wir dann noch als rechtserhebliche Indizien zulassen. Zeugenaussagen gar nicht mehr, auch zum Alibi, weil zu irrtumsbehaftet? Sachverständige auch nicht mehr, da zuuntuverlässig? Also letztlich nur noch DNA am Tatort ja oder nein, egal, wie die dahingekommen sein mag? Kann ja wohl nicht sein.
Zeugenaussagen... es gibt relativ viel Material über diese Thematik zum nachlesen. Für mich ein nicht unkompliziertes Thema. Am einfachsten ist ein Zeuge zu bewerten, wenn er zur Aufklärung eines Falles beitragen konnte. :)
Sachverständige? Da wird's dann schon um einiges heikler. Ich meine aber, dass z.B. technische Gutachten leichter zu überprüfen sind als psychiatrische.
DNS oder andere Spuren wie Finger- oder Fußabdrücke sollten ebenfalls nicht per se zu einer Verurteilung führen. Nehmen wir mal an, am Tatort in Babenhausen wäre DNS von AD gefunden worden und nehmen wir mal an, dass diese Hausbesichtigung vier Wochen vor der Tat stattfand. Was wäre deine Schlussfolgerung? Dass AD dann auf jeden Fall der Mörder war? Meine nicht. Wenn dazu aber noch die Tatwaffe im Hause Darsow gefunden würde, vielleicht auch die Munition dazu, dann wird's schon enger! Und wenn die Spusi einen Schuhabdruck in einer Blutlache sichern kann, der genau zu seinen Tretern passt, dann wäre ich mal auf seine Erklärung gespannt!
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich weder auf Zeugen oder Sachverständige verzichten würde. Die RichterInnen können unmöglich über alles Bescheid wissen und da braucht es Expertise. Es sind ja längst nicht alle Gutachten falsch und auch nicht alle Zeugenaussagen Müll.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Zurück zum Fall AD: was mir bei der Diskussion ganz gewaltig gegen den Strich geht, ist,dass ausschließlich das Gericht verantwortlich gemacht wird für mögliche taktische Fehler des Angeklagten, seiner Verteidigung, des Gesetzgebers in bezug auf geeignete Beweismittel (noch läßt der Gesetzgeber halt den Zeugenbeweis zu,und daran muss sich das Gericht halten, es macht ja nicht die Gesetze, es muss sie anwenden, Gewaltenteilung usw., klar).
Mir geht hier auch so manches gegen den Strich :) Ist offensichtlich normal und auch nicht zu vermeiden. Nicht immer :)
Also ich mache das Gericht nicht dafür verantwortlich, dass AD's Verteidigung nicht gerade optimal war. Da kann die Kammer doch nichts dafür. Zudem muss man auch zugeben: wäre AD nicht verurteilt worden, würde kein Hahn nach seiner Verteidigung krähen.
Ich mache auch nicht den Richter oder den StA für die Gesetzlage verantwortlich. Auch nicht dafür, dass sie ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Es kommt einzig und alleine darauf an, dass jeden von denen bewusst ist, welche Verantwortung sie eigentlich haben und wenn ich mir die Fälle der bekannten Justizopfer anschaue, dann kann hier niemand bezweifeln, dass manchmal etwas schwer in die Hose gehen kann. Ob das oft geschieht oder eher weniger, darauf kommt es mir nicht an. Jedes Justizopfer ist eines zu viel. Basta. Es würde bestimmt Gegenmaßnahmen geben, aber die will wohl niemand haben.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Sehe ich anders. In der heutigen Gesellschaft ist die Opferrolle zwar eine der beliebtesten. Sie entbindet so schön von Eigenverantwortung. Larmoyanz aber hilft in den meisten Fällen nicht weiter.
Mit diesem Satz wäre ich vorsichtig. Ich weiß aber was bzw. wen du meinst :Y:
Natürlich gibt es Täter die plötzlich Opfer sein sollen. Killt ein Flüchtling seine Ex, war er traumatisiert oder psychisch krank. Ein Serienmörder ist von Haus verprügelt oder sonst wie missbraucht worden. Es gab ja Anzeichen, die niemand deuten konnte oder wollte. Solche Stereotypen eben. Manchmal stimmen diese Ursachen für einen Kurzschluss, manchmal eben nicht. Ein Straftäter kann also sehr wohl auch Opfer sein. Ob die Opferrolle eine beliebte Rolle ist, weiß ich nicht. Wer ist schon gerne ein Opfer?


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22.08.2018 um 03:07
Zitat von emzemz schrieb:Da solltest du vielleicht nochmal genauer nachlesen, was die "Überzeugung eines Richters" anbelangt.
Das ist schlichtweg falsch.
Ich habe eine für mich interessante und friedliche Diskussion mit @Andante . Obwohl wir verschiedener Meinung im Fall Darsow sind und manchmal aneinanderprallen. Kannst du es dabei belassen? Musst du zwingend querschießen? @Andante weiß schon Bescheid. Wenn nicht, hätte ich es längst erfahren und korrigiert.


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22.08.2018 um 06:51
Das es Fehler im Urteil bzw. im Verfahren gab, darüber sind sich denke ich alle einig. Ob man ihn damals so verurteilen hätte dürfen, ist eine andere Sache. Die Indizien sprechen klar gegen ihn und es gibt keinen weiteren Verdächtigen, der einen Grund gehabt hätte die Familie Toll auszulöschen.

Angenommen er wird im WAV freigesprochen. Ich hoffe es ist den meisten klar, dass dann ein 2 facher kaltblütiger Mörder freigelassen wird.

Nur weil das Urteil (vermeintlich) fehlerhaft ist, ändert das nichts an seiner Täterschaft. Mir ist daher nicht ganz klar, wofür hier seit 1000 Seiten gekämpft wird.


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22.08.2018 um 07:27
@S_C
Zitat von S_CS_C schrieb:Also nenne deine Einschätzung wie es nun mal ist: deine Einschätzung, deine Spekulation.
Das hatte ich deutlich getan, indem ich ein "für mich" ergänzt hatte. Das drückt aus, dass es meine Meinung, meine Einschätzung ist, was ich von mir gebe.
Irgendwie scheint das bei Dir nun persönlich zu werden, sind wohl doch nicht so gut, Deine Argumente?

Wir erinnern uns: Grundlage der Diskussion um das (Nicht-)Wahrnehmen der Schüsse war die Frage, ob Darsow denn als unbeteiligter Nachbar die Schüsse gehört haben kann. Deine Antwort darauf war:
Zitat von S_CS_C schrieb:Nö. Wieso? Er schläft doch bis heute mit Ohrenstöpsel.
Diese Aussage von Dir ist eine Behauptung oder auch eine Spekulation, im Zweifel noch eine missglückte Ironie. Jedenfalls bezog sich meine Antwort auf Deinen Beitrag.


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22.08.2018 um 07:42
Zitat von AndanteAndante schrieb:Mir geht es darum, dass ehrlicherweise Polition bezogen wird: wenn AD Ohrstöpsel verwendete, tat er das nicht grundlos, hatte also ein Lärmproblem. Oder er verwendete keine Stöpsel, dann hätte er, wie andere, zumal weit entferntere Nachbarn, die Schüsse auf die Tolls mitbekommen müssen und hätte dann dazu als ganz normaler Zeuge, wie die anderen Nachbarn auch, aussagen können. Rosinentheorie ist hier nicht.
AD verwendete Ohrstöpsel seit 2001. Nach dem Anschlag auf das WTC verschärften die Amerikaner in der gegenüberliegenden Kaserne die Sicherheitsvorkehrungen! Nachts streifte dann ein Panzerfahrzeug. Fuhr dieses Fahrzeug rückwärts ertönte ein lauter Warnton.

Du argumentierst, AD hätte die Schüsse mitbekommen müssen, weil andere Nachbarn die Schüsse hörten.

Der Schall breitet sich nicht um die Ecke aus.

AD muss deiner Meinung die Schüsse gehört haben und gleichzeitig gehst du bei beiden Frauen davon aus sie seien im Schlaf erschossen worden!

Ich halte das für eine Rosinentheorie!


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22.08.2018 um 07:46
@Ma_Ve
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Der Schall breitet sich nicht um die Ecke aus.
Ähm... doch?


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22.08.2018 um 07:48
Zitat von jaskajaska schrieb:Ähm... doch?
Warum haben dann die Nachbarn neben AD ebenfalls nichts gehört bzw wurden nicht wach?


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22.08.2018 um 07:49
Zitat von S_CS_C schrieb:Ich weiß, dass Andreas Darsow unschuldig ist und hoffe, dass durch dessen Freispruch der für mich wichtigste Teil anlaufen kann und das ist die Suche nach den wahren Mördern des Ehepaares Toll.
Um zu wissen dass Darsow unschuldig ist, müsstest du entweder

1. Darsow sein
2. Darsow ein einwandfreies Alibi liefern können
3. oder den eigentlichen Täter kennen

Ich kenne die Regeln zur Internetbenutzung in Strafanstalten nicht, gehe aber mal davon aus dass das stark eingeschränkt ist. Daher schließe ich 1. mal aus.

Also müssen 2. oder 3. zutreffen - dann musst du dich allerdings fragen lassen, warum du das nicht in die Ermittlungen eingebracht hast? Warum hast du ein ganzes Ermittler- und mehrere Richter- und Anwaltsteam jahrelang an einem Fall herumdoktorn lassen, den du auf einen Schlag hättest auflösen können???


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22.08.2018 um 07:53
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Der Schall breitet sich nicht um die Ecke aus.
Deswegen hörst Du auch niemanden mehr, wenn Du um die Ecke gehst? :palm:
Bitte unterlasse solche Aussagen, die physikalisch vollkommen falsch sind. Ansonsten muss ich Dich auffordern sie zu belegen und das kannst Du nicht.


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22.08.2018 um 08:03
Zitat von S_CS_C schrieb:Nö. Wieso? Er schläft doch bis heute mit Ohrenstöpsel. Schon vergessen? Die damalige Lärmbelästigung ist doch das Tatmotiv und wenn Andreas D. ohne diese Dinger schlafen konnte, was machst du dann mit dem Motiv?
Dieses Argument ist eines der vielen Eigentore des Unterstützerkreises , denn es bekräftigt doch gerade das Motiv: Glaubst du denn in einem Gefängnis ist es nachts ruhig? Wenn er also bis heute Ohrstöpsel verwendet, zeigt das doch gerade wie lärmempfindlich er ist.


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22.08.2018 um 08:05
Physikalisch stimmt das, was @Ma_Ve sagt. Schall breitet sich in Longitudinalwellen aus.
Das man noch etwas hört, wenn man um die Ecke geht, hängt mit Reflektionen zusammen.


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22.08.2018 um 08:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:S_C schrieb:
Nö. Wieso? Er schläft doch bis heute mit Ohrenstöpsel. Schon vergessen? Die damalige Lärmbelästigung ist doch das Tatmotiv und wenn Andreas D. ohne diese Dinger schlafen konnte, was machst du dann mit dem Motiv?
Dieses Argument ist eines der vielen Eigentore des Unterstützerkreises , denn es bekräftigt doch gerade das Motiv: Glaubst du denn in einem Gefängnis ist es nachts ruhig? Wenn er also bis heute Ohrstöpsel verwendet, zeigt das doch gerade wie lärmempfindlich er ist.
Das ist natürlich Schwachsinn was ich da geschrieben habe - hatte den Beitrag von S_C falsch gelesen. Bitte ignorieren!


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22.08.2018 um 08:17
@monkll
Ich werde jetzt keine Physik-Diskussion mit Dir führen. Das nennt man nicht Reflektionen, sondern Beugung. Also nein, ist nicht richtig, denn Wellen und Schwingungen breiten sich nicht geradlinig, oder nur nach vorne oder ausschließlich geraudeaus aus.
http://www.phyx.at/warum-kann-man-um-die-ecke-horen-aber-nicht-sehen/
https://m.simplyscience.ch/teens-liesnach-archiv/articles/wie-das-huygens-prinzip-dem-schall-um-die-ecke-hilft.html
Also kann Schall sich sehr wohl um die Ecke beugen und damit ausbreiten.


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22.08.2018 um 08:18
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Deswegen hörst Du auch niemanden mehr, wenn Du um die Ecke gehst? :palm:
Bitte unterlasse solche Aussagen, die physikalisch vollkommen falsch sind. Ansonsten muss ich Dich auffordern sie zu belegen und das kannst Du nicht.
Ausbreitung von Schall
Schall breitet sich in einem Stoff konstanter Temperatur geradlinig aus. Die Geschwindigkeit, mit der sich Schall ausbreitet, wird als Schallgeschwindigkeit bezeichnet. Sie hängt von dem betreffenden Stoff sowie von der Frequenz und der Wellenlänge ab.

Trifft Schall auf eine Fläche, so wird er reflektiert. Die Reflexion ist umso stärker, je glatter die Oberfläche ist. Für die Reflexion von Schall gilt das Reflexionsgesetz :

Einfallswinkel und Reflexionswinkel sind gleich groß:

Tritt Schall von einem Stoff in einen anderen über, z. B. von Luft in Wasser, so ändert sich im Allgemeinen seine Ausbreitungsrichtung.


https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/schall


Die ersten Schüsse wurden am Souterraineingang bei offener Tür abgegeben.

Hinter dem Schützen war die Stützwand der Treppe, vor dem Schützen die Hauswand.

Der Eingang selbst ist etwa in der Mitte des Hauses.

Die Schallwellen werden von der Stützwand der Treppe und der Hauswand reflektiert.

Die Schallwellen breiten sich in Richtung des Hauses von AD erst aus, nachdem sie um dieselbige herum sind.

Das ist schriftlich schwer zu beschreiben, aber viel „Lautstärke“ bleibt nicht übrig.

Weitere Nachbarn von AD hörten ebenfalls nichts.

Ich hoffe es wurde jetzt deutlicher was ich meine.


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22.08.2018 um 08:23
@Ma_Ve
Wenn in Deinem Link weiterliest steht da wörtlich:
Daneben treten bei Schall auch die wellentypischen Erscheinungen Beugung und Interferenz auf. Infolge der Beugung breitet sich Schall z. B. um Kanten herum aus (Bild 4). Im Alltag kann man das ständig feststellen: Auch wenn man hinter einer Hausecke steht, hört man Schall aus den Bereichen, die man nicht einsehen kann.



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