Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@LIncoln_rhyME

Ja, genau das tun die Medien im Moment aber nicht.
Und auch dieser französische Staatsanwalt hat sich gestern in einer Weise geäußert, die ich für hochspekulativ halte und der Justiz nicht angemessen.

Von Gasen im Cockpit hört man auf den großen Nachrichtenseiten überhaupt nichts.

Zumindest soll es ja immerhin noch die Warnungen wegen low level gegeben haben... "pull up"

@john-erik
Nein Spekulation ist es, zu unterstellen, der Pilot wäre nicht in der Lage die Raute-Taste zu bedienen, die gewöhnlich ausreicht, um nach erfolgter Gesichtskontrolle eingelassen zu werden (da gibt es auch keine "Fehleingabe") und würde seinen Emergency-Code, den er im Schlaf beherrscht, vergessen. Eine Fehlfunktion der Tür führt meistens nicht dazu, dass ein Sinkflug bis auf 96 Fuß eingeleitet wird...

Gase im Cockpit führen nicht zu so einem gezielten Flugmanöver.

@OddThomas
Man muss im Hinterkopf behalten, dass es kürzlich Vorfälle in Germanwings Airbussen gab, bei denen Abgase ins Cockpit gelangten und die Piloten beinahe ohnmächtig wurden. Ein Ohnmachtsszenario halte ich nicht für unrealistisch.

schelm1 schrieb:Hierüber sollte man auch mal nachdenken.
gleichmäßiges Atmen ist zu hören, aber von Klingel- u. Summtönen im Cockpit wird nichts erwähnt ?

Wurde nicht gesagt, dass der Pilot ins CP wollte, was einige "Maßnahmen" einfach impliziert? Die werden auf der PK alles bis ins kleinste Detail wiedergeben, zumal man
nur weitergegeben hat, was einem selbst zugetragen wurde.

Es lohnt sich AKTUELL nicht, sich über solche Dinge Gedanken zu machen, das wird alles im LAufe der Zeit geklärt werden und dementsprechend in die Öffentlichkeit getragen.

Aktuell geht die Berichterstattung in die Richtung "Ausschlachten des Lebens des CoP"

Wir haben noch die GW-Crews die auf dem Boden blieben... aus welchen Gründen auch immer.

@Heimli1978


Solange wir kein Transkript haben, können wir nur mit den Aussagen von der PK arbeiten.


Dazu ist die einzige Aussage die wir haben, dass durchgehend geatmet wurde.

Und die dass ein Knopf getätigt wurde (nicht gedreht!) der angeblich "bewusst" gedrückt wurde. Woger der Staatsanwalt das weiß, wird nicht gesagt - kein Beleg, keine technsiche Ausführung.


Von Codeeingabeversuche und Signalen wird nichts berichtet, nur von den Vorgängen wie die Tür üblicherweise funktioniert.

@Fennek
Oh Mann, wie oft denn noch: Eine Ohnmacht führt nicht dazu, dass der AP auf Sinkflug bis auf 96 Fuß umprogramiert wird und das die Tür blockiert wird. Wäre er ohnmächtig geworden, wäre der AP ganz normal auf Kurs weitergeflogen.

GERMANWINGS-UNGLÜCK
Die Medien und der Absturz
Von Bettina Schmieding



Auch Medien vermeintlich höherer Qualität bekleckern sich in diesen Tagen nicht mit Ruhm. (picture alliance / dpa / Marc Müller)
Das Haus des Co-Piloten wurde im Fernsehen gezeigt, sein voller Name in verschiedenen Medien veröffentlicht. Hinzukommen die mehr als voreiligen Spekulationen - ganz zu schweigen von Formulierungen in äußerst schlechtem Stil. Festzuhalten bleibt: Abgestürzt ist nicht nur ein Flugzeug mit 150 Menschen an Bord, sondern leider auch der Journalismus.
Wenn sich ein Fernsehsender wie N24 bei Twitter derartig in den Staub wirft, muss er schon einiges ausgefressen haben:
"Es tut uns leid, dass wir das Haus des Germanwings-Co-Piloten im TV gezeigt haben. Wir werden in Zukunft auf diese Bilder verzichten."
Doch auch Medien vermeintlich höherer Qualität bekleckern sich in diesen Tagen nicht mit Ruhm. So titelt die Wochenzeitung "Die Zeit" heute. "Absturz eines Mythos – Wenn eines sicher war, dann die Lufthansa. Das furchtbare Unglück der Germanwings rührt am Selbstverständnis des Konzerns – und der Nation."
"Ob dieser verunglückte Titel wohl auch am Selbstverständnis der Zeitung rührt", fragte der Medienjournalist Stefan Niggemeier heute Mittag. Da hatte die stellvertretende Chefredakteurin der Zeit bei Twitter schon zugegeben, dass der Titel wohl irgendwie daneben war. Und noch darauf bestanden, dass die Ursache der Katastrophe ja schließlich auch noch ungeklärt sei. Dies zu einem Zeitpunkt, als der französische Staatsanwalt in einer Pressekonferenz den Co-Piloten bereits für den Absturz verantwortlich gemacht hatte - im Original unter Nennung von dessen vollständigem Namen.
Eine Gelegenheit, die sich internationale aber auch deutsche Medien nicht entgehen ließen. Und nicht nur den Namen mehr oder weniger verhohlen wiederkäuten, sondern auch gleich sein Haus im Westerwald zeigten – siehe oben. Kollege Niggemeier beobachtete derweil weiter die "Amok-Journalisten von der Bild bei der Arbeit". Deren journalistisches Bemühen mündete heute Nachmittag in dieser an Schlichtheit kaum zu überbietenden Bild.de-Schlagzeile:
"Der Amok Pilot von Germanwings. Er unterbrach die Pilotenausbildung für mehrere Monate"
Und weil es in diesen reflexhaften Zeiten eigentlich nicht anders zu erwarten war, haben die Kollegen auch gleich ein Video dazugestellt. Zu sehen und zu hören ist der unvermeidliche Nachbar/Bekannte/Mitläufer. Auf jeden Fall ein Mann mit Augenklappe, der in einem fragwürdigen Bekanntschaftsverhältnis zum Co-Piloten steht.
"75 Euro für ein Interview"

Aber irgendwie spielen die, wie das medienwissenschaftlich so schön heißt, Rezipienten, die ja schon einiges gewohnt sind, vor allem von der Bild, diesmal nicht mit. So twitterte Sascha Mohr heute Nachmittag:
"Leute, ich kotz gleich, da stehen zahlreiche Fernsehteams in Montabaur und bieten den Leuten 75 Euro für ein Interview."
Konstantin Winkler gratuliert der Springer-Presse ebenfalls über Twitter
"Die "Welt" macht eine psychoanalytische Auswertung des Co-Piloten anhand seiner Facebook-Likes? Na, Glückwunsch."
Blick-am-Abend-Chefredakteur Thomas Benkö, um bei den Nachbarn in der Schweiz vorbeizuschauen, versteigt sich gar zu einer persönlichen Anklage:
"Andreas L. ... , wieso konntest du nicht alleine gehen."
Im Original, aber das nur am Rande, ist der Nachname selbstverständlich nicht abgekürzt. Ob der Kollege vom "Blick am Abend" auch mit dem Co-Piloten joggen gegangen ist, wenn er ihn schon duzt?
Beim Deutschen Presserat, der Stelle, bei der sich Leser über die Medien beschweren können, steht ein schon fast verzweifelter Appell auf der Homepage:
"Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben"
Zwei Tage nach dem Unglück sind schon zahlreiche Beschwerden eingegangen. Und die Kritik trifft natürlich auch die öffentlich-rechtlichen Medien, die sich in diesen Tagen beteiligen am Spekulieren, Mutmaßen und herbei Reden. Zu besichtigen am Tag der Katastrophe bei Sandra Maischberger.
Im Großen und Ganzen ist also festzuhalten, dass in dieser Woche nicht nur 150 Menschen bei einer Flugzeugkatastrophe den Tod gefunden haben. Auch der Journalismus ist abgestürzt.

Ich finde diesen Bericht ziemlich passend für das , was die Medien uns derzeit abliefern ...

@OddThomas

Und: ich sehe auch die Realität die wir haben und halte einen erweiterten Suizid für das wahrscheinlichste.

Darüberhinaus versuche ich aber Medien und Justizverhalten zu analysieren und nach Mustern zu suchen.

So funktioniert ja das System heutzutage was ein offizieller sagt ist Fakt und aus... Die Sache ist geklärt

@john-erik
Doch es gibt Beweise, die aber verständlicherweise aus Ermittlungstechnischen Gründen (noch) nicht veröffentlich wurden. Der Staatsanwalt ist mit Sicherheit um Meilen glaubhafter als ein VT auf Allmy.

Fennek schrieb:Man muss im Hinterkopf behalten, dass es kürzlich Vorfälle in Germanwings Airbussen gab, bei denen Abgase ins Cockpit gelangten und die Piloten beinahe ohnmächtig wurden. Ein Ohnmachtsszenario halte ich nicht für unrealistisch.

Auch da muss man mal Warten bis mehrere Menschen das Atmen hörten und interpretieren.
WEnn er ohnmächtig geworden wäre, dann müsste es doch eine Änderung geben, wenn der Kopf zur Seite sackt oder Ähnliches. Es wurde zusätzlich ein Sinkflug eingeleitet und die Tür scheinbar blockiert.
Das wären schon einige Zufälle, die da zusammen kommen müssten.

07.59 Uhr: Aus Ermittlerkreisen wurde bekannt, dass bei den Hausdurchsuchungen in Düsseldorf und Montabaur "etwas Entscheidendes" entdeckt wurde. Darüber dürfe aber noch nicht gesprochen werden, heißt es weiter.


http://www.focus.de/panorama/welt/germanwings-absturz-im-news-ticker-pilot-wollte-cockpit-tuer-mit-axt-einschlagen_id_4574115.html

Was könnte das sein ? Ein Abschiedsbrief ?

Bestimmt ein... Flugsimulator!
/Ironie, SCNR

LIncoln_rhyME schrieb:Wurde nicht gesagt, dass der Pilot ins CP wollte, was einige "Maßnahmen" einfach impliziert?

Nein, sie sagten, sie gehen davon aus, dass der Code eingegeben wurde. Sie sagen nirgends, dass

@Heimli1978
Das sagen die Experten aus Maybrit Illner gestern aber was anderes. Wenn du nach vorne auf den Steuerknüppel sackst, interpretiert der AP das als Ohnmacht und geht automatisch in einen Sinkflug um dich in ebenen mit frischerer Luft zu bringen.
Das Flugzeug ist doch in ~2000m gecrasht und befand sich laut Flightradar aufzeichnung nicht mehr im Sinkflug. Das würde mit dem genannten Programm des AP übereinstimmen.

@Heimli1978


Es wurde z B gesagt, dass schon das Clearing für die Landung in D dorf durchgegangen wurde. Keine Ahnung, vielleicht gehört das programmieren das Sinkflugs da u U sogar dazu?

Dann ist die Zahl schon eingestellt und muss nur noch gedrückt werden?

Die 96 Fuss sind übrigens nicht bestätigt, das ist Spekulation aus dem Forum.

Da steht immer noch die Aussage im Raum, dass es einen automatischen Abstieg gibt, wenn der Joystick nach vorne gedrückt wird.

@john-erik

Naja, normalerweise werden Änderungen am FL Flight Level vom Tower gefordert... Anweisungen, Crew verstanden, Tower ok.

@john-erik
Wenn die Medien noch nichts haben, spekulieren sie. Wenn sie was bekommen, schlachten sie es aus und bauschen es auf.
Die Arbeit der Ermittlungsbehörden ist wohl nicht mit der Pressearbeit vergleichbar.
Die Ermittlungsbehörden geben das bekannt, was derzeit an Auswertung zur Verfügung steht und es deutet nunmal derzeit alles darauf hin.

Man muss sich mal den Skandal vorstellen, wenn rauskommt, dass bei einer Tragödie solchen Ausmaßes bewusst Fehlinformationen / Vertuschungen seitens der Offiziellen bekannt werden. Und je mehr Personen involviert sind (was bei einem Flugzeugabsturz wohl immer in recht großer Zahl der Fall ist) umso schwerer wird es, dauerhaft nicht bei den Tatsachen zu bleiben.

Aber nee, alles Systemschafe.