Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

meermin schrieb:Wurde etwas dazu verlautbart wie und unter welchen konkreten Bedingungen sich der Chip aus der Blackbox lösen und nach aussen gelangen kann?

Die Blackbox wurde noch garnicht gefunden. Wieso kommt andauernd jemand mit der Chip-Falschmeldung um die Ecke?

@7a

7a schrieb:Erst danach kannst du mit dem 7-stelligen Sicherheitscode rein, auch wenn die Tür auf LOCK steht.

Wenn auf lock gestellt wurde, kann man keinen Code mehr eingeben.

http://www.airliners.de/ermittlungen-germanwings-absturz-erklaerung/35300

Antwort liegt im Cockpittür-System

Um diese Frage zu beantworten, muss man das durchaus komplexe Sicherheitssystem für Cockpittüren verstehen. Sobald eine Tür geschlossen ist, wird sie elektronisch verriegelt.

Über einen Zugangscode, der über eine Tastatur außen vor dem Cockpit eingegeben wird, kann ein Crewmitglied um Einlass bitten.

Dann klingelt es im Cockpit. Die Piloten werden dann einen Schalter auf "unlock" (entriegeln) stellen und die Tür öffnet.

Normalerweise steht dieser Schalter auf "norm".


Ebenso kann dieser Schalter aber auch auf "locked" (verriegelt) gestellt werden. Diese Position ist für Terroranschläge gedacht und verhindert den Cockpitzugang von außen - und das ohne Ausnahme. In der "locked"-Position deaktiviert sich nämlich die Möglichkeit jeglicher Codeeingabe von außen. Selbst ein für Notfälle gedachter Emergency-Code funktioniert dann nicht mehr.

So sieht dieser Hebel aus.



Und man MUSS, wenn der Sicherheitscode eingegeben wird, manuell verriegeln (einfach vorher auf Lock stellen reicht nicht)...

Das wäre ja sonst Unsinn vom procedere her, das manuelle Verriegeln wurde ja eingeführt, falls Terroristen sich mit dem erpressten Sicherheitscode Zugang verschaffen wollen. Deshalb ist da auch ein akustisches Signal dabei, damit man es im Cockpit sicher mitbekommt

Wenn dieses Signal auf dem VCR nicht zu hören ist, wurde der Sicherheitscode nicht eingegeben.


Wäre tragisch, aber ändert natürlich nichts am Ablauf...

@Fennek
Was haben denn "langjährige" Piloten und "Experten" mit der Schwerkraft zu tun? Wo der Sidestick sich befindet und wie es in einem A320 Cockpit aussieht, kann man nachsehen, das ist nichts geheimes. Und selbst wenn es so wäre, würde sich der AP nicht auf 100 Fuß einstellen, sondern einen gewöhnlichen Notabstieg auf 10.000 Fuß einleiten.

@7a
Wie jetzt, du kommst in diesen fünf Minuten auch nicht mit dem Notfallcode rein?
Das wäre doch total unlogisch, noch dazu unverantwortlich von der Idee her.

Fennek schrieb:Weißt du, warum der Pilot rausgegangen ist? Vielleicht war ihm übel (aufgrund von CO Überschuss)?
Ich weiß, es ist immer einfach den Finger auf jemand zu zeigen.

Wie erklärst du dir die Lakonie des Co-Piloten kurz vor dem Verlassen des Cockpits des Kapitäns?
Die manuelle Eingabe des Sinkfluges per Drehknopf?

Mao1974 schrieb:Und das alles trat punktgenau direkt nach dem Weggang des Piloten ein?
Ohne andere Teile des Flugzeugs zu betreffen? Das könnt ihr doch Eurer Großmutter erzählen...

Man kann deine Aussage auch einfach etwas überspitzt formulieren. Unmittelbar nachdem der Kapitän das Cockpit verlässt, können keine technischen Probleme auftreten. Das überzeugt mich nicht.

Emodul

@meermin

meermin schrieb:Wurde etwas dazu verlautbart wie und unter welchen konkreten Bedingungen sich der Chip aus der Blackbox lösen und nach aussen gelangen kann?

Das ist doch gar nicht so gewesen ... nix hat sich gelöst. Man hat den FDR ja noch nicht geborgen.

Man man man.... ich lese hier die ganze Zeit mit und bin echt verwundert, das man nach mehrfachen erklären der Türe ( mit eigenen einfachen Worten, mit Quellen in Schrift und Bild bzw Videoformat ) und Sicherheitselektronik immer noch nicht verstanden hat.

@Fennek

Fennek schrieb:Die Blackbox wurde noch garnicht gefunden. Wieso kommt andauernd jemand mit der Chip-Falschmeldung um die Ecke?

Danke, dann bin ich einer Falschmeldung aufgesessen, wir haben hier zuhause bereits stundenlang darüber diakutiert wie gross ein solchen Chip wohl ist etc..

Wenn die gesamte Box noch nicht abgängig ist, dann wird sie bald gefunden werden. Ein Gegenstand dieser Grösse muss auffindbar sein .

@Heimli1978
Es reicht doch schon die Hand am Stick zu haben, die dann aus Kraftlosigkeit den Stick nach vorne drückt.

Sauffenberg schrieb:Wie erklärst du dir die Lakonie des Co-Piloten kurz vor dem Verlassen des Cockpits des Kapitäns?

Weißt du überhaupt, was lakonisch bedeutet? Lakonisch heißt kurz, knapp und sachlich. Ohne Späßchen. Wie es sich für ein Briefing gehört.

@Pointy76

Pointy76 schrieb:Man man man.... ich lese hier die ganze Zeit mit und bin echt verwundert, das man nach mehrfachen erklären der Türe ( mit eigenen einfachen Worten, mit Quellen in Schrift und Bild bzw Videoformat ) und Sicherheitselektronik immer noch nicht verstanden hat.

Technik ist schon was Schweres ...

Um in das Cockpit rein zu kommen muss ein Zahlencode eingegeben werden. Dabei ertönt drei Sekunden ein akustisches Signal.
Der Pilot kann über eine Kamera sehen wer rein will und kann die Türe entriegeln oder nicht.
Bei Entriegelung grünes Signal, gleich Einlass.
Wird die Türe nach Codeeingabe nicht von innen entriegelt, kann im Cockpit angerufen werden.
Keine Reaktion...siebenstelliger Notfallcode, mit akustischem 30 Sekunden Signal.
Greift von innen niemand ein, entriegelt die Türe.
Die Person im Cockpit kann die Türe jederzeit für jeweils 5 Minuten von innen sperren.

Tür hin, Tür her, der eindeutigere Beweis ist doch der Sinkflug mit funktionierenden AP. Diesen Sinkflug kann man nicht mit einem Knopfdruck eingeben, man muss ein Stellrad drehen bis zur gewünschten Höhe. Dann muss man den Knopf des Stelltades ziehen, um die eingestellte Höhenänderung einzuleiten. Die manuelle Einstellung wird per ADS-B Daten übertragen und wurden empfangen, sowohl von den Flugleitstellen als auch z.B. Flugradar24. Es muss also bewusst manuell gehandelt worden sein.
Übrigens- Sauerstoffmangel kann es nicht gewesen sein, bei einer Dekompression des Cockpit öffnen sich Klappen an der Tür und auch der Passagierraum wäre drucklos.

john-erik schrieb:Wenn dieses Signal auf dem VCR nicht zu hören ist, wurde der Sicherheitscode nicht eingegeben.


Wäre tragisch, aber ändert natürlich nichts am Ablauf...

Es ist zumindest ein Indiz dafür, dass der Co-Pilot den Piloten nicht unbedingt aktiv an einer Rückkehr ins Cockpit gehindert hat. Vielleicht war er einfach nicht mehr in der Lage, den (richtigen) Schalter zu betätigen.

Emodul

digi1 schrieb:Übrigens- Sauerstoffmangel kann es nicht gewesen sein, bei einer Dekompression des Cockpit öffnen sich Klappen an der Tür und auch der Passagierraum wäre drucklos.

Sauerstoffmangel und Dekompression sind ein großer Unterschied die nicht zwangsweise einher gehen. Sauerstoffmangel kann zum Beispiel auch durch zu hohen CO-Anteil in der Zapfluft entstehen, wie es bei Germanwings schon vorgekommen ist.

@digi1

digi1 schrieb:Es muss also bewusst manuell gehandelt worden sein.

So ist das.

Eine Frage noch, ähnelt die zweite noch abgängige Blackbox der, die bereits gefunden wurde?

Die gefunde Box war gut zu erkennen, und wurde nur unwesentlich zerstört.

Was könnte dazu geführt haben, dass man die zweite Box nicht auffinden kann?

Befanden sich beide Boxen innerhalb des Flugzeugs am gleichen Ort?

@emodul

Normal wäre für einen Copiloten, bei plötzlich auftretenden techn. Problemen, den Piloten sofort zurückzurufen und eben nicht, sich im Cockpit einzuschließen, findest Du nicht?