Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@behind_eyes
@LDS

Ah, hab meinen Denkfehler erkannt. Dachte, daß geht von der KK aus. Jedoch würde das voraussetzen, daß er die AU bei der KK abgegeben hat.

@schokoleckerli
Wie auch. Wenn er sie nicht abgibt passiert garnichts und niemand ausser er weiss das.

Blondi23 schrieb:Die Bild hatte da gestern viel zu geschrieben.Schau dich mal auf deren Internetseite um

ist nicht dein Ernst, oder ?!

Wenn man es nach dieser Tat nicht "verdient" hat das man solche Themen ausdiskutiert, wann denn dann?

@behind_eyes
Würdest du genauso denken, wenn deine Kinder in der Maschine gesessen hätten?

"Jeder Täter hat Gottseidank das Recht auf ein faires Ermittlungserfahren indem die Beweggründe und Motive sowie auch entlastende Merkmale erörtert werden und in die Tatbewertung mit einfliessen."

Ja, das HAT er, aber kann man von Angehörigen wirklich erwarten, dass sie "entlastende Merkmale" in diesem Fall sehen?

Die französische und die deutsche Staatsanwaltschaft einschließlich Ermittler haben alles getan, was notwendig war, um den Absturz aufzuklären.
Der Hype um diesen Mann wurde von den Medien gemacht.
Ich kann für diesen Menschen kein Verständnis aufbringen, und die vielen Erklärungsversuche diverser Psychotherapeuten ist auch nichts anderes, als das Fischen im trüben Wasser.

Es war eine schreckliche TAT und die wird es trotz aller Erklärungsversuche auch bleiben.

@huk

Warum?
Da hast du es direkt aus erster Hand.
Ohne Gefahr, dass irgendwelche Informationen hineingeraten, die falsch sind.
Oder wie informierst du dich sonst?
Du kannst natürlich auch den Spiegel nehmen, ich weiß aber nicht, ob der so intensiv berichtet. ;)

@Uniqueone

absolut.
die ihn beruflich kannten, sind vielleicht schockiert, weil er zu ihnen freundlich war, er schien ihnen völlig symptomlos.

dann funktioniert es mit der verteufelung des täters nicht. man möchte eine verständliche antwort.

@Uniqueone
Ja, das wollte ich auch gerade ohne dich schreiben. Ich würde wissen wollen wer oder was dafür verantwortlich ist. Und gerade jetzt nachdem rauskam was der für eine Krankengeschichte hat würde ich alles tun um nicht 40Jahre dem Falschen Feindbild hinterherzurennen.
Wie oft hört man auch das Hinterbliebene sich einsetzen damit sowas oder was wriss ich nicht nochmal passiert. Das setzt voraus das man nicht blind dem erstbestem die Schuld gibt sondern ganz genau aufrollt wer oder was wieviel Anteile dran hat.
Was wenn sich rausstellt das die KK (ja, man muss jedesmal seine Karte abscannen lassen beim Doc) wissen musste das er PsychoDoc-Hopping machte und dabei ganz genau wusste was er von Beruf ist und auf jedenfall die Medikamentenverschreibung mitbekommt ?
So ist es nämlich.
Was dann?
Er wäre quasi in seiner Krankheit auchnoch dem System zum Opfer gefallen.

Mit ein bisschen Aufmerksamkeit wäre sein Bewegungs und Medikationsprofil auf jeden Fall aufgefallen. Aber warum stoppen, Geld isses allemal.

inci2 schrieb:Stellt sich zudem die Frage, wie lange
er das schon gemacht haben. Also AU zu Hause
und trotzdem arbeiten gegangen.

Das werden die Ermittlungen bestimmt noch ergeben. Ich könnte mir auch vorstellen, daß er das schon eine ganze Weile so gemacht hat und es nur niemandem aufgefallen ist.

@huk

Ich hab auf die Schnelle auch nur das gefunden...

L. war seit fast 15 Jahren im Verein, (Segelfliegervereins LSC Westerwald) er hat sich offenbar rege an den im Verein anfallenden Diensten beteiligt, hat kein Hehl daraus gemacht, dass er eine Freundin hatte, war augenscheinlich froh darüber, dass er bei Germanwings untergekommen war – für ausgebildete Piloten ist eine rasche Anstellung heute keineswegs selbstverständlich.

Besonders in Erinnerung geblieben sind Radke und Rücker Begegnungen im vergangenen Herbst. L. war da nur mehr inaktives Vereinsmitglied, was mit den häufigen beruflichen Abwesenheiten eines Piloten leicht erklärt werden kann. Trotzdem war er mehrere Male zum Segelfliegen nach Montabaur gekommen, um seinen Segelflugschein nicht zu verlieren.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/absturz-in-den-alpen/germanwings-absturz-alles-nur-keine-erklaerung-13508139.html

Ansonsten kann ich leider auch nur auf die BILD verweisen...

Der Flugverein aus seiner Heimatstadt Montabaur reiste regelmäßig im Sommer nach Sisteron. Der Vize-Präsident Jean-Pierre Revolat des ansässigen Segelflug-Klub zu BILD: „Ich weiß, dass der Gründer unseres Vereins mit der Familie Lubitz befreundet war.“ Seit 2003 sei Lubitz aber laut den Aufzeichnungen des Vereins nicht mehr hergekommen.

http://www.bild.de/news/ausland/flug-4u9525/absturz-am-ort-der-kindheitserinnerungen-40397838.bild.html

@Photographer73

Photographer73 schrieb:Das werden die Ermittlungen bestimmt noch ergeben. Ich könnte mir auch vorstellen, daß er das schon eine ganze Weile so gemacht hat und es nur niemandem aufgefallen ist.

Das denke ich auch.

Meine Meinung: die KK wusste von seinen vielen Besuchen, kannte die Medikation und auch seinen Beruf.

Photographer73 schrieb:Ansonsten kann ich leider auch nur auf die BILD verweisen...

So schaut es aus.
Auch wenn die Bild nicht die beste Zeitung ist, ihre Berichterstattung auf Schlagzeilen aus ist...........sie befasst sich aus diesem Grund sehr stark mit diesen Themen und hat dementsprechend viel Informationen. Wie man dazu steht, ist was anderes. Zum Beantworten deiner Fragen @huk reicht es auf jeden Fall.

ich werfe noch einmal ein, stellt euch vor, ihr habt einen beruf, der euch keine schwache psychische phase, kein postraumatisches belastungssyndrom, keine sehstörung erlaubt.

ihr habt aber keine möglichkeit, innerhalb der firma auf einen geschützeren arbeitsplatz zu wechseln, wenn ihr erkrankt, mit sehstörungen kann man ja auch nicht flugbegleiter sein.
vor lauter verschwiegenen sorgen seid ihr hoch nervös, schreit den partner an, jetzt verliert ihr auch noch die beziehung.

es muss krisenintervention geben, ohne furcht vor völligem verlust der beruflichen existenz. heute pilot, morgen hartz 4, und essen holen an der tafel, das darf nicht die perspektive sein!

Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich psychisch Kranke nicht aufgehängt oder gelyncht wissen möchte.
Im Gegenteil.
Ich finde, Menschen, die seelisch am Boden sind brauchen dringend fachliche Hilfe und müssen notfalls auch vor sich selber geschützt werden, indem sie in die Psychioatrie eingewiesen werden.
Oft ist diese Hilfe aber nicht effizient genug. Viele Patienten öffnen sich nicht und dadurch ist es nicht möglich, die Gefahr im Vorfeld zu erkennen.
Ich erinnere an den Fall des kleinen Mirko, der von einem ganz "normalen" Familienvater misshandelt und getötet wurde. Die Eltern des Jungen waren tief religiös und haben unmittelbar danach geäußert, dass Gott seiner Seele gnädig sein möge.
Wäre es MEIN Sohn gewesen, hätte ich aus tiefster Seele geäußert, dass er für ewig in der Hölle schmoren möge.

Was ich damit sagen will ist, dass in diesem Moment, in dem man einen seiner Liebsten durch die Tat eines Anderen verliert, normalerweise nur noch Wut empfindet.
Es ist stark, wenn sich Eltern so äußern, wie die des kleinen Mirko.
Aber die Mehrzahl der betroffenen Angehörigen reagiert anders.
Deshalb darf man meiner Meinung nach das persönliche Umfeld des Copiloten nicht so auswälzen, wie es geschehen ist und immer noch weiter geschieht.
Die Fakten, die zum Absturz geführt haben, wurden von der Staatsanwaltschaft genannt.
Der französische Staatsanwalt hat sich auch dagegen verwehrt, in diesem Fall den Begriff "Selbstmord" zu verwenden...

Im Internet steht ja inzwischen noch einiges geschrieben: A.L. hatte im Dez. 2014 einen Unfall, bei dem sich der Airbag auslöste. Deshalb hätte er womögl noch Probleme.
Meine Frage: ist der Unfall auch durch Medkamente ausgelöst?

Des weiteren hat ein Pasasagier auf dem Hinflug nach Barcelona wohl den Kapitän gesehen, wie dieser während des Fluges hinten in Flieger zur Toilette ging. Anscheinend funktionierte die vordere Toilette nicht.
Meine Meinung: Wenn das stimmt, dann musste dieser aber oft auf Klöchen.

@vielefragen
Absolut word!

@Uniqueone
Nein, dass kann man von den Angehörigen der Katastrophenopfer nicht erwarten, dass sie Verständnis für das Handeln von A.L. aufbringen.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein technischer Defekt für Angehörige noch eher zu verarbeiten ist. Bei einem technischen Defekt würde ich persönlich keine Schuld sehen können.
Ich könnte einen Absturz aus technischen Gründen eher als Schicksal akzeptieren glaube ich, wobei man auch über die zunehmende Technisierung wütend sein könnte.

In diesem Fall aber hat der Verursacher ein Gesicht. Und es wird immer der Gedanke in den Köpfen der Angehörigen sein, dass dieser Mensch das ABSICHTLICH verursacht hat.
Da können Hassgefühle durchaus aufkommen.

Auf einem amerikanischen Sender (weiß jetzt nicht mehr welcher und wann genau) habe ich gehört, dass ein amerikanischer Vater bei diesem Flug seinen erwachsenen Sohn verloren hat.

Er sagte jedoch sinngemäss, trotz des unglaublichen Schmerzes um den Verlust seines Sohnes, er habe A.L. verziehen.

Wo er die Kraft und die Fähigkeit dazu bekam, ich weiß es nicht.

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Meine Meinung: die KK wusste von seinen vielen Besuchen, kannte die Medikation und auch seinen Beruf.

Nehmen wir mal an, dem war so. Nehmen wir
weiter an, er hat das schon länger so gemacht,
vielleicht hat die KK ihm ja Unterlagen zum Krankengeld
zugeschickt.

Spätestens jetzt wäre 'rausgekommen, daß er trotz
AU weitergearbeitet hat. Denn ich nehme mal an,
daß die Unterlagen auch an den AG gehen.

@inci2
Weshalb sollte die KK ihm Unterlagen für Krankengeld zuschicken? Das gibt doch keinen Sinn, wenn er die Krankmeldungen zerrissen hat und weitergearbeitet hat.
Es ist grundsätzlich nicht verboten, trotz gelbem Schein zu arbeiten.