Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@Kodama
Einen grundlegenden Menschenhass oder Gesellschaftshass hatte er sicher in sich, den er stellvertretend an diesen Menschen und ihren Angehörigen, und durch die weltweit zu erwartenden Resonanz auf so einen Absturz auch an der ganzen Welt auslassen wollte auf diese Art.

es scheint so als wäre die Verantwortlichkeit von Lufthansa und Germanwings nicht ganz vom Tisch.

Bei der Klärung der Frage, warum der Germanwings-Pilot Andreas L. trotz seiner psychischen Erkrankung seine Fluglizenz behalten konnte, gerät der medizinische Dienst der Lufthansa unter Druck.

http://www.welt.de/wirtschaft/article139138837/Lufthansa-informierte-Bundesamt-nicht-ueber-Depression.html

Der Vorgang ist umso gravierender, da nach Informationen der "Welt am Sonntag" die Lufthansa-Ärzte seit 2009 insgesamt mindestens sechs Mal die Tauglichkeit des Piloten in den unternehmenseigenen Aeromedical Centern in Frankfurt am Main und München bestätigten. Nachdem 2009 zusätzlich zum gewöhnlichen Test ein psychiatrisches Gutachten erstellt wurde, verzichteten die Ärzte dem Vernehmen nach darauf, weitere derartige Gutachten einzuholen.

Unterdessen verschärft sich die Kritik am Management der Fluglinie. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren beim medizinischen Dienst gespart.

Kann man eigentlich nur froh sein, dass jemand, der seinem Leben ein Ende setzen will, "nur" 149 andere mitgerissen hat und sich nicht noch für einen "spektakuläreren" Abgang entschieden hat und einen Kurs irgendwo in bewohntes Gebiet programmiert hat.


Was ich allerdings nicht verstehe:

warum soll er die Maschine im Sinkflug noch mehrfach beschleunigt haben und den entsprechenden Alarm (Geschwindigkeitswarnung) ausgeschaltet haben?
Das ergibt doch irgendwie keinen Sinn...

Ob ich jetzt mit 800 km/h oder 850 km/h gegen den Fels knalle ist doch egal, und in knapp 10 Minuten Sinkflug ist die zurückgelegte Strecke bei der erhöhten Geschwindigkeit wohl auch zu vernachlässigen, oder nicht?

@FadingScreams
Ich sehe derzeit keine Schuld beim LH-Konzern oder 4U, die damalige Depression war nicht mehr da und man hat ihn daraufhin untersucht und nochmals alle psychologischen Tests durchführen lassen. Die jährliche Untersuchung beim Fliegerarzt sieht vorgeschriebene Untersuchungen vor, die vom LBA vorgeschrieben und auch geprüft werden. Die Fliegerärzte sind keine Psychologen und so eine Untersuchung sieht keine psychologische Untersuchung vor.

Einzig für die Zukunft relevant, in diese Untersuchungen auch psychologische mit einzubeziehen, was ich aber nicht befürworten würde.

@john-erik

Es wäre möglich, daß die Sinkrate zu steil war und er deshalb immer wieder über die Geschwindigkeit das korrigierte.

@john-erik
Zudem wäre auch denkbar, dass er genau diesen Berg/Felsen treffen wollte und als Ziel genommen hat und deshalb mit eingegriffen hat.

@obskur

obskur schrieb:Ich sehe derzeit keine Schuld beim LH-Konzern oder 4U, die damalige Depression war nicht mehr da und man hat ihn daraufhin untersucht und nochmals alle psychologischen Tests durchführen lassen. Die jährliche Untersuchung beim Fliegerarzt sieht vorgeschriebene Untersuchungen vor, die vom LBA vorgeschrieben und auch geprüft werden. Die Fliegerärzte sind keine Psychologen und so eine Untersuchung sieht keine psychologische Untersuchung vor.

Einzig für die Zukunft relevant, in diese Untersuchungen auch psychologische mit einzubeziehen, was ich aber nicht befürworten würde.

bei AL waren diese zusätzlichen psychiatrischen Test aber Auflage.. und sie erfolgten dennoch nicht!

Nachdem 2009 zusätzlich zum gewöhnlichen Test ein psychiatrisches Gutachten erstellt wurde, verzichteten die Ärzte dem Vernehmen nach darauf, weitere derartige Gutachten einzuholen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article139138837/Lufthansa-informierte-Bundesamt-nicht-ueber-Depression.html

@FF:

Es gibt psychologische Mechanismen, die unabhängig vom Einzelfall wirken.

Ein Mensch kann nicht "einfach so" eine derart tiefgreifende Persönlichkeitsstörung entwickeln.

@FadingScreams
Aber wo steht, dass das Auflage war? Da steht nur, man verzichtete darauf. Ganz ehrlich, ich kann es mir nicht vorstellen, dass, wenn es Auflage war, dies nicht gemacht wurde. Wie gesagt es liegt in der Verantwortung des LBA und natürlich des Konzerns, aber allein, dass zwei ein Auge darauf haben, schließt das für mich aus.

FadingScreams schrieb:bei AL waren diese zusätzlichen psychiatrischen Test aber Auflage.. und sie erfolgten dennoch nicht!

Wo steht das?

@Auweia
@obskur
dass diese Tests Auflage waren, ging für mich aus dem SIC Vermerk hervor..

@FadingScreams
Weißt du was genau dieser SIC-Vermerk für Folgen und Auflagen hat?

@obskur
Lufthansa-Vorstand Kay Kratky bestätigte bei G. Jauch den SIC Eintrag (besondere regelhafte Untersuchung) in der Akte des Co-Piloten.. demzufolge habe ich es so verstanden..

@FadingScreams

Dieser SIC Vermerk sagt nur aus, daß eine regelmäßige medizinische Untersuchung erforderlich ist.

Nicht welcher Art die Untersuchung sein soll.

@Auweia

Auweia schrieb:Dieser SIC Vermerk sagt nur aus, daß eine regelmäßige medizinische Untersuchung erforderlich ist.

Nicht welcher Art die Untersuchung sein soll.

das sehe ich anders. Man sprach von "besonderer regelhafter Untersuchung".. für mich bezogen auf die Erkrankung von 2009..

Ich denke vom Verständnis her hätte man eine regelmäßige psychische Untersuchung machen müssen, dies war aber nicht vermerkt bzw. speziell solch ein Vermerk wird es nicht geben, vielleicht noch nicht. Ich denke, zumindest rechtlich gesehen, kann man kein Vorwurf machen.

@obskur
@FadingScreams

Da sprich wohl auch der Datenschutz dagegen.

"Mehr als den Hinweis SIC dürfen wir nicht wissen, das verbietet der Datenschutz. SIC kann nur ein Beinbruch oder eben eine psychische Erkrankung sein", sagt ein Sprecher des Luftfahrtbundesamtes.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/der-germanwings-absturz-furchtbares-geheimnis-1.2413161

@obskur
Die letzte PK von Spohr und Winkelmann, ohne zugelassene Fragen seitens der Medien spricht nmM Bände - auch die 300 Millionen Rückstellungen für Entschädigungen, sollen doppelt so hoch sein als üblich..

@obskur

Das Problem bei einer regelmäßigen psychologischen Untersuchung ist der, daß eine Depressive Episode von heute auf morgen auftreten kann.

Der Patient kann bei der Untersuchung bestehen und einen Tag später tritt die Depressive Episode ein.