Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@AveMaria schrieb

AveMaria schrieb:Ich hoffe sehr, dass die Ermittler schon viel weiter sind und bald Ergebnisse präsentierten können. Und ich hoffe noch immer für die kleine Inga, für die es ein unbeschwerter Tag werden sollte. ☹

Ich halte auch daran fest, dass die Ermittlungen auf Hochtouren laufen und dass die Polizei schon viel mehr weiß, als sie preis gibt.
Und ich mag die Hoffnung auf ein gutes Ende nicht aufgeben.

Eine Bemerkung vorab: Wir wissen (noch) nicht, ob es sich bei Ingas Verschwinden um ein Verbrechen handelt, und wenn ja, um welches. Deshalb weise ich ausdrücklich darauf hin, dass die folgenden Daten für diesen Fall auch keinerlei Relevanz haben könnten. Sollte es sich jedoch um ein im weitesten Sinne ähnlich geartetes Delikt handeln, läge die Vermutung nahe, dass der Täter vorbestraft ist. Möchte nicht direkt zitieren, siehe letzten Absatz auf Seite Seite 03 des verlinkten Beitrages.

http://www.zeit.de/2004/16/Tatort

Nina75 schrieb:Wenn jemand aus dem nahen Umfeld kommt ist er weniger auffällig als jemand von ausserhalb.In dem Fall: Er ist ja sowieso da,er ist nicht unbekannt,man hat ihn gesehen.Einen von ausserhalb Unbekannten kennt man nicht,und man sah ihn da auch noch nicht.Das ist auffällig.
Und weil man nicht glaubt das ein Nahestehender deinem Kind was antut.Es ist doch meistens so, das man denkt es war ein Irrer von irgendwo als aus dem eigenen Umfeld.

Von welchem nahen Umfeld sprichst du? Derjenige ist eben nicht einfach da wenn er z.B. als Nachbar oder Bekannter extra zum Wilhelmshof fährt weil er mitbekommen hat, dass die Familie da feiert. Und dann ist es natürlich viel riskanter gewesen zu werden weil er dort eigentlich nicht sein sollte.

Barnaby schrieb:Hälst du das für möglich?

Für möglich halte ich das schon aber nicht für sehr wahrscheinlich. Derjenige müsste dann schon sehr viele Informationen haben: Genauer Ort, Uhrzeit, Anzahl Personen etc. Es wäre doch schon sehr riskant auf gut Glück dorthin zu fahren wenn man die Gegebenheiten vor Ort nicht richtig kennt und einschätzen kann. Wäre es da nicht viel leichter das Kind einfach daheim zu entführen? Er wohnt dann zwar in der Gegend und man könnte im Prinzip schneller auf ihn kommen aber er hätte es bei der Durchführung leichter.

@T68

T68 schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob "kein Netz" gleichbedeutend damit ist, dass sich ein Handy nicht anderweitig in ein anderes, vorhandenes Netz eingebucht hat. Notrufe sind z.B. netzübergreifend und auch ohne gültige SIM möglich.

Guter Einwand.
Aber sind Notrufe auch möglich, wenn es keinen Netzempfang
gibt? Egal ob mit oder ohne SIM? Denn es braucht doch immerhin
ein Netz, um den Notruf absetzen zu können. Denke ich jedenfalls.

@Lumina85

Lumina85 schrieb:Informationen haben: Genauer Ort, Uhrzeit, Anzahl Personen

Nun den Ort erfährt er, wenn über den Wilhemshof geredet wird. Die Zeit ........... er müsste nur beobachten wann die Familie losfährt. Vielleicht kannte er den Ort ja auch schon. Und auch die Anzahl der Personen kann man aus einem Gespräch mitbekommen. Nach dem Motto: "Wir grillen am Samstag mit den Müllers (Beispiel) auf dem Wilhelmshof, die Kinder freuen sich schon............"



Naja war nur so ein Gedanke!

Manchmal kann es auch ganz einfach sein: Jemand - womöglich einschlägig vorbestraft - hat sich entweder mit dem Auto verfahren, macht einfach nur eine Pinkelpause oder will zum Beispiel Müll illegal im Wald entsorgen. Er wohnt vielleicht Dutzende Kilometer entfernt. Zudem hat er an diesem Tag sein eingeschaltetes Handy zu Hause vergessen bzw. absichtlich dort zurückgelassen. Er weiß, dass er darum keine nachträgliche Funkzellenabfrage fürchten muss. Niemand hat in bis jetzt gesehen. Und dann läuft ihm zufällig Inga über den Weg. Es wäre ein plausibles Szenario.

inci2 schrieb:Aber sind Notrufe auch möglich, wenn es keinen Netzempfang
gibt? Egal ob mit oder ohne SIM?

Soweit mir bekannt muss ein Netz vorhanden sein, es spielt keine Rolle welches.

Das Absetzen des Notrufes ohne SIM ist hier eigentlich uninteressant, es war bis vor einigen Jahren noch möglich, wurde aber soweit ich weiß mittlerweile unterbunden. Es zeigt aber, welche Technik in so einem Handy steckt und wir alle nicht wissen (können) was da alles möglich ist.

Edit, Nachtrag:
Die Änderung gegenüber dem bisherigen Verfahren, bei dem Notrufe auch ohne SIM-Karte mit dem Handy abgesetzt werden konnten, wurde laut Ministerium notwendig, um dem Missbrauch der Notrufnummer 112 Einhalt zu gebieten. In Spitzenzeiten seien nach Angaben der Notruf-Abfragestellen über 80 Prozent aller Anrufe missbräuchlich gewesen. Wegen der fehlenden Karte seien die Anrufer aber nicht zu ermitteln gewesen.

http://www.teltarif.de/notruf-handy-juli-aktive-sim-karte/news/34761.html

T68 schrieb:Ist es ein Unbekannter, müsste er ein (wahlloses?) Kind aus dem Umfeld der anderen Kinder herausgreifen, sobald sich die Möglichkeit bietet.

Ich möchte doch annehmen, dass ein Täter idR diverse Faktoren bei seiner "Wahl" berücksichtigt. Es könnte (spekulativ) durchaus sein, dass Inga das (mit Abstand) jüngste Kind war und eben zeitweise auch alleine auf dem Spielplatz war.

Die Fachliteratur kennt Fälle, in denen Täter ziellos durch die Gegend fahren und auf die geeignete (aus ihrer Sicht risikolose) Situation und das passende Opfer warten. Wenn diese Konstellationen nicht eintreten, können derartige Täter mitunter jahrelang kein Verbrechen begehen.

@x-aequitas
Das ist das, was ich mich frage. Beobachtete der Entführer den Spielplatz oder ein spezielles Opfer?
In beiden Fällen braucht er m.E. Zeit. Auf den veröffentlichten Bildern sieht man viele Hecken, Büsche, Zäune, Wald - er muss ja sicher sein, dass er auch nicht gesehen wird, wenn er zugreift. Im Gegenzug darf er auch nichts übersehen.
Hat er die kleine Inga zufällig "ausgewählt" oder hat er es von langer Hand geplant bzw. war öfters dort, hat beobachtet und hat eben an dem Tag seine Möglichkeit gesehen und zugeschlagen?
Da sie von einem Spielplatz verschwand, bin ich der Meinung, dass ein ziellos umherfahrender "Zufallstäter" fast ausscheidet.
Sofern der Entführer die Örtlichkeiten kannte und eine Entführung in irgendeiner Weise geplant hatte, hatte er u.U. auch ein gutes Versteck, von wo aus er die Örtlichkeiten gut überschauen konnte.

Bleibt zu Hoffen, daß pberhaupt noch Überwachungsbänder vorhanden sind
http://www.n-tv.de/panorama/Polizei-fahndet-mit-neuen-Fotos-nach-Inga-article15078601.html

@Egi
Genau so ist es. Ich frage mich, wie einige Leute darauf kommen, dass irgendjemand aus der Nachbarschaft, der ein Auge auf Inga geworfen hätte, auf die Idee kommen würde, der Familie hinterher zu fahren, um sie dort in der Anlage zu schnappen. Das ist völlig absurd in meinen Augen. Nicht nur, dass derjeniger sich dort vollkommen fremd fühlen würde, er wüsste auch nicht im Geringsten, was dort abläuft.

Interessant könnte der Verschlag mit dem Spielzeug sein. Denn es wäre möglich, falls Inga allein zum Spielplatz zurück ist, dass der Täter sie dort rein gelockt hat, um ungestört zu sein. Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Kind zu manipulieren, ihm tolle Überraschungen zu versprechen oder zu sagen, dass er den Auftrag von den Eltern hat, sie irgendwo hin zu bringen. Ich hatte hier schon mal geschrieben, dass ich selbst mal als 9-Jährige eine solche Erfahrung gemacht habe und absolut nichts gerallt hatte.

Und was hier an der Diskussion stört, sind nicht die Theorien, die manache aufstellen, sondern die Annahmen, auf die sie aufgebraut werden. Solange das mit den spärlichen Fakten, die wir besitzen, geschieht, ist es ja Okay, aber bitte nicht eigene Dinge hinzudichten und dann als gegeben ansehen. Weder müssen Schreie zu hören gewesen sein noch müssen viele Leute dort umhergelaufen sein, die den Täter hätten sehen müssen. Außerdem ist es absoluter Quatsch, dass ein Fremder dort auffällt. Denkt doch bitte mal nach! Dort kommen LAUFEND Besucher, Lieferanten und Angestellte. Meint ihr ernsthaft, jeder wüsste, welches Auto da gerade auf dem Weg steht oder wer dieser Mann ist, der am Spielplatz mit einem kleinen Mädchen spricht?

Man merkt sofort, wer von den Leuten sich hier ein bisschen in die Lage versetzen kann und wer nicht.

Bis jetzt bin ich nur Leser gewesen. Aber jetzt spielt bei mir jedesmal die frage.
Warum gibt es nur Bilder von den tag wo inga verschwunden ist.
Wenn ich es so sagen darf ich würde mir verschiedene Fotos geben wo inga ihre haren auch anders getragen wird.
Und ich weiß auch das die foto von ihre Schuhe ein vergrößert ist....aber noch finde ich das die Schuhe deutlich in Bild sind! Nochmals ist das meine Gedanken.

@lisabau

lisabau schrieb:Denkt doch bitte mal nach! Dort kommen LAUFEND Besucher, Lieferanten und Angestellte.

Samstagabends kommen keine Lieferanten mehr. Und die Besucher + Angestellten zählen dann wohl zum internen Kreis, weil die eben schon da waren. Der Fremde, der hier immer angesprochen wird ist jemand, der zu den Menschen und Örtlichkeiten keinerlei Verbindung hat.

lisabau schrieb:Man merkt sofort, wer von den Leuten sich hier ein bisschen in die Lage versetzen kann und wer nicht.

Mag sein.. aber ICH habe auch noch nie ein Kind oder sonst jemanden entführt und kann auch nur mit vergangenen Fällen vergleichen oder mit Wahrscheinlichkeiten spekulieren.

@T68
Inga war mit ihrer Familie dort das letzte mal vor einem Jahr, und sie war den ganzen Tag mit anderen Kindern und den Erwachsenen dort unterwegs. Wie soll man da eine Entführung vorher planen?

@lalleke
Man hat die Bilder von dem Tag veröffentlicht, weil sie da die Kleider trägt, in denen sie verschwand. Kleider und eine auffällige Zahnlücke sind leichter zu erkennen, als Haare, die anders frisiert sein können.

Die Mitarbeiterfamilie, die zusammen mit Ingas Familie grillen wollte, kennt doch sicher dort auch viele Leute auf dem Gelände.
Wenn die Familien draußen zusammen saßen, hat sich vielleicht mal der ein oder andere eine Weile dazu gesetzt und mit ihnen geplaudert.
Sei es ein Bewohner oder andere Mitarbeiter.
Auch wenn es kein Fest gab und nur die beiden Familien grillen wollten, kamen bestimmt einige vorbei, die die Mitarbeiterfamilie zumindest begrüßt haben.
Dann wären also in so einem Fall Einige da gewesen, die Inga beobachten konnten, ohne groß dabei aufzufallen.
Vielleicht hat sogar der ein oder andere freundlich mit ihr gesprochen.
Es muss also nicht unbedingt ein völlig Fremder aus der Ferne das Kind beobachtet haben.

@FF ja das mit die Kleidung verstehe ich ja auch. Aber die kan man aussiehen, ihre haren blieben. Das meine ich damit.

FF schrieb:Inga war mit ihrer Familie dort das letzte mal vor einem Jahr, und sie war den ganzen Tag mit anderen Kindern und den Erwachsenen dort unterwegs. Wie soll man da eine Entführung vorher planen?

Ich gehe davon aus, dass der Entführer ein Kind entführen wollte. Nicht explizit Inga. Sie wurde schließlich das Opfer.

T68 schrieb:Das ist das, was ich mich frage. Beobachtete der Entführer den Spielplatz oder ein spezielles Opfer?
In beiden Fällen braucht er m.E. Zeit. Auf den veröffentlichten Bildern sieht man viele Hecken, Büsche, Zäune, Wald - er muss ja sicher sein, dass er auch nicht gesehen wird, wenn er zugreift. Im Gegenzug darf er auch nichts übersehen.

Inga und ihre Familie hielt sich offenbar über viele Stunden in Wilhelmshof auf. Zumindest existieren Pressestellen, die ich derart interpretiere, dass Inga bereits am Vormittag auf dem Spielplatz zugegen war (siehe z.B. http://www.welt.de/vermischtes/article140691974/Sie-war-so-froehlich-so-auffaellig-Wie-eine-Elfe.html ). Ein Täter hatte also möglicherweise Zeit, sich den besten Moment auszugucken. Genau dieser Punkt ist aus der Sicht eines Täters - ich gehe von einem Sexualstrafttäter aus - wichtig, denn er schlägt vermutlich nur dann zu, wenn die Situation aus seiner Sicht geeignet erscheint.

T68 schrieb:Hat er die kleine Inga zufällig "ausgewählt" oder hat er es von langer Hand geplant bzw. war öfters dort, hat beobachtet und hat eben an dem Tag seine Möglichkeit gesehen und zugeschlagen?

Dass ein Täter von langer Hand geplant hat speziell Inga zu entführen, halte ich für wenig wahrscheinlich. Vielmehr halte ich es für wahrscheinlich, dass Inga im Laufe des Samstags (zufällig) durch den späteren Täter als leichtes Ziel ausgemacht wurde.

T68 schrieb:Da sie von einem Spielplatz verschwand, bin ich der Meinung, dass ein ziellos umherfahrender "Zufallstäter" fast ausscheidet.

Das halte ich für nahezu ausgeschlossen. Die Lage des Ortes und auch die kühlen Temperaturen passen nicht gut zu einem Täter, der wahllos größere Strecken umherfährt, um auf spielende Kinder zu treffen.

T68 schrieb:Sofern der Entführer die Örtlichkeiten kannte

Davon gehe ich fest aus.