Vermisste Familie aus Drage

-Leela- schrieb:Doch wäre nicht explizit im AktenzeichenXY von einer Lehrerin erwähnt worden, dass es eben doch recht ungewöhnlich ist, käme es in diesem Thread nicht immer wieder hoch. Warum sie es als ungewöhnlich empfand, wird in dem Ausschnitt nicht klar.

An der Grundschule meiner kleinen Tochter (inzw. 3. Schuljahr) gibt es zwar keine Spinde, aber die Kinder haben im Klassenraum jeweils Fächer, wo sie ihre Schulbücher und auch sonstige Materialien aufbewahren.
Ich habe genau ein einziges Mal die Schulbücher aus der Buchausleihe (hier kann man über die Schule an der Schulbuchausleihe teilnehmen) in Empfang genommen und Materialien in der Klasse abgegeben, das war am allerersten Schultag. Seitdem haben die Kinder ihre Bücher jeweils ein paar Tage vor Ferienbeginn (Schuljahresende) die Bücher klassenweise selbst zurück gegeben und ihre Kisten mit den nicht mehr benötigten Materialien mit heim gebracht. Die Eltern waren da völlig außen vor.
Ein Elternteil, der sich da selbst um diese Dinge bemüht (zB im Krankheitsfall des Kindes) wäre der Lehrperson daher sicher aufgefallen und im Gedächtnis geblieben.

An der bisherigen Schule meiner großen Tochter (bis Ende letzten Schuljahres) war es so, daß in den unteren Klassen die Eltern die Bücher abholen oder abgeben sollten, erst in den höheren Klassenstufen haben die Kinder das selbst gemacht. Da gab es jedoch auch Fächer in den Klassenräumen für jeden Schüler (ähnlich wie an der Grundschule) und Schließfächer, die man anmieten konnte (gewerblich, damit hatte die Schule selbst nichts zu tun). Diese befanden sich an verschiedenen Standorten innerhalb des Schulgebäudes, nicht unbedingt in der Nähe des Klassenraums. Ich weiß nicht, ob sich da ein Lehrer später hätte erinnern können. Allerdings wurde in die Schule mehrfach eingebrochen, und so vermute ich schon, daß man eine schulfremde Person, die sich an einem Spind zu schaffen macht, zumindest angesprochen hätte... Denn ab einer bestimmten Uhrzeit waren die Gebäudetüren auch nicht mehr von außen zu öffnen, selbst wenn noch Unterricht stattfand (das Gebäude verlassen konnte man dagegen immer).

@spiky73
An vielen Schulen gibt es Spinde auf den Gängen.
Wenn eine Frau mit Schlüssel in den Tagen vor den Ferien das Schließfach öffnet und auf Nachfrage sagt, dass sie die Sachen für das Kind abholt, würde das überhaupt niemandem weiter komisch vorkommen. Zumal da auch mal eine angebrochene Saftflasche oder ein Apfel für den nächsten Tag deponiert wird, Bücherei-Bücher die abgegeben werden müssen, Übungsbücher, mit denen man in den Ferien arbeiten muss/möchte, Lektüre für den Deutschunterricht.

Hier im Thread schrieb "Gastleserin77" am 06.07.2016 -10:18 Uhr- zum Thema Spind:

Abschließend zur Schule möchte ich sagen: Mein Kind geht auf die selbe Schule.
Normalerweise wird es so gehandhabt: ca. 1 bis 1,5 Wochen vor Ferienbeginn werden alle entliehenen Bücher zurück in die Bücherei gebracht. Dies wird klassenweise so gehandhabt. Die Kinder einer Klasse bringen geschlossen innerhalb einer bestimmten, festgelegten Schulstunde ihre Bücher dorthin. Nicht alle Kinder nehmen an der Schulbuchausleihe teil, einige kaufen die Bücher auch privat.

Am Dienstag vor den Ferien wird der Spind von jedem Kind komplett entleert und alles mit nach Hause genommen.
Die Spinde befinden sich im jeweiligen Klassenraum, nicht im Flur.
Ungewöhnlich war nicht das Leeren des Spindes selbst, sondern vermutlich der Zeitpunkt.
Eine Woche vor Ferienbeginn wird der Spind normalerweise nicht geleert, da ja noch Unterricht stattfindet.
Auch wird er normalerweise nicht von der Mutter entleert, sondern vom Kind. Wie lange Miri vor den Ferien schon krank war, weiß ich leider nicht. Sollte sie schon in der Woche vor den Ferien zuhause geblieben sein, dann schien S.S. davon auszugehen, dass sie bis zu den Ferien nicht mehr kommt.
Vielleicht hatte sie aber auch vor, wenigstens zur Zeignisausgabe Miri wieder zu schicken. An dem Tag sind nur zwei Stunden Unterricht. Da hätte sie auch keine Sachen benötigt. Ich persönlich würde aber vermutlich mit der Lehrerin sprechen und erklären, dass mein Kind eben noch länger krank ist und ich schonmal alles mitnehme. Oder so. Ohne Rücksprache ist das eigentlich ungewöhnlich.

Vermisste Familie aus Drage (Seite 289)


Hinsichtlich des Zeitpunktes der Spind-Leerung durch Frau S gab es auch nachfolgende Angabe:

Die Polizei weiß:
Einen Tag vor dem Verschwinden tauchte sie in der Schule ihrer Tochter auf, räumte Miriams Schul-Depot aus, gab Bücher zurück.

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisst/freitag-jaehrt-sich-das-verschwinden-der-schulzes-aus-drage-46916302.bild.html

Welche zeitliche Angabe stimmt? Der Vortag könnte auch passen ... but who knows ...

Eine andere Frage ist auch, ob die Schule ein ärztliches Attest wg. der Erkrankung verlangte und ob dieses bereits vorlag (sprich: Ob Miri wirklich schon mehrere Tage fehlte).
Unter Umständen hätte bei dem abgesagten Arzttermin das Attest verlängert (oder generell ausgestellt) werden sollen.

Ich weiß dunkel, daß es wegen Erkrankung kurz vor Ferienbeginn manche Schulen sehr genau nehmen (von wegen eigenmächtig verlängerte Ferien und so), was ja auch verständlich ist. Es gibt dazu ja auch Regelungen und Gesetze, aber damit habe ich mich noch nie beschäftigen müssen, da meine Kinder zumindest am letzten Schultag vor den Ferien wenigstens nochmal zum Unterricht erschienen sind.

spiky73 schrieb:Eine andere Frage ist auch, ob die Schule ein ärztliches Attest wg. der Erkrankung verlangte und ob dieses bereits vorlag (sprich: Ob Miri wirklich schon mehrere Tage fehlte).

Ein Gerücht in diesem Fall besagt ja, dass das Mädchen kurze Zeit vorher im Krankenhaus war.
Eine daraus resultierende Krankschreibung wäre ja nicht ungewöhnlich.

@FF
Natürlich kommt das niemanden komisch vor, ist ja auch meine Rede.

Ist halt an der weiterführenden Schule hier im Ort so, daß sich schulfremde Personen kurz im Sekretariat anmelden sollen (habe ich auch nicht immer gemacht wenn ich meine Tochter vorzeitig abholen musste), da hängt auch ein Schild. Von den Lehrkräften wurde man auch immer mal nett angesprochen, was man denn suche und ob sie weiterhelfen können. Nach den mehrfachen Einbrüchen und Einbruchsversuchen kann ich die Vorgehensweise der Schule auch verstehen.
In unserer Schule waren sie wirklich nett und unaufdringlich, und wer nett fragt kriegt bekanntlich auch nett Antwort...

@-Leela-
Aber dann müsste ja etwas schriftliches vorgelegen haben.
Nur wurde das meines Wissens nicht an die Öffentlichkeit getragen, oder?

spiky73 schrieb:Aber dann müsste ja etwas schriftliches vorgelegen haben.Nur wurde das meines Wissens nicht an die Öffentlichkeit getragen, oder?

Du meinst ein Attest vom Arzt?

Darüber weiß ich nicht Bescheid, bzw. ich habe es nicht mehr auf dem Schirm. Vielleicht weiß @Robin76 noch etwas dazu?
Ich erinnere mich nur daran, dass Herr S. wohl am Morgen mit der Tochter zum Arzt fahren sollte, während die Mutter arbeitete. Dieser Besuch beim Arzt fand aber nicht statt.

@-Leela-

Ja genau, ein Attest vom Arzt.

Daher ja vorhin meine laute Überlegung/Frage, ob sie bereits länger erkrankt war (mit Attest) und ob der abgesagte Arzttermin eigentlich (auch) dazu dienen sollte, ein möglicherweise bereits vorliegendes Attest zu verlängern. Oder ob da erstmalig eines ausgestellt werden sollte...

@spiky73
Es heiß Miri wär bereits 1 Woche zu Hause gewesen wegen Bauchschmerzen. Da gehe ich mal davon aus der es bereits ein Attest gab bis zum Vortag. An dem Tag sollte ein Nachsorge Termin sein, das wurde wohl so gelegt das der Termin nach der Zeugnis Ausgabe statt fand.

Am Morgen meldete die Mutter Miri erneut krank aber es fand auch kein Arzt Termin mehr statt. Wenn Miri zum Arzt gegangen wäre, hätte es auch für diesen Tag noch ein Attest gegeben, da es ihr ja wohl noch nicht besser ging.

Meistens läuft ja am letzten Schultag ohnehin nichts. In vielen Schulen ist es so, dass alles über die großen Ferien mit nach Hause genommen werden muss. Daher schätze ich, dass man mal das Fach ausgeräumt hat, weil nicht sicher war, ob Miri am nächsten Tag in die Schule geht oder nicht - gebraucht hätte sie die Schulsachen ohnehin nicht mehr.

@MissMary
Ja meistens aber nicht immer, kann mich noch erinnern bei meiner Tochter. Da blieben die Kunstsachen und Bücher die fürs kommende Schuljahr noch gültig waren in der Schule. Ist halt von Schule zu Schule unterschiedlich denke ich.

Nur noch die andere Sache mit Miri und krank. Man weiß nicht genau ab wann sie in der Schule fehlte. Die Woche zuvor der Mittwoch war S.S ja abends auf Udo Lindenberg Konzert. Ursprünglich wollte M.S ja auch mit kommen, aber der hat ja wieder rum eine Woche zuvor seine Karte verkauft. War Miri bereits ab Mittwoch zu Hause oder fehlte sie erst seit Donnerstag? Das Mittwochabend evtl. was vorgefallen ist, was die Bauchschmerzen verursachte. Hope schrieb ich ja mal das M.S ja dann Montags mit Miri den Arzt aufsuchte, weil es wohl auch übers WE nicht besser wurde.

Ich denke in Summe gibt es einen Zusammenhang mit dem tragischen Ende. Das Fehlen in der Schule bis zum letzten Schultag verbunden mit dem leider vermutlich tragischen Ende genau an diesem Tag. 

@Enterprise1701

Ja, das denke ich auch.

Was vermutest du? Könnten die beiden noch leben?

@-Leela-

Wenn ja unter welchen Umständen ? Es kann bei der Version nur 2 Möglichkeiten geben:

1. freiwillig untergetaucht, weil es in der Familie irgendwelche Vorkommnisse gab
2. unfreiwillig, weil sie am Teich "verschleppt" wurden sind von einer oder mehreren unbekannten Personen

zu 1. 
Hier müsste S. Unterstützung von Jemanden gehabt haben. Nur wo setzt man sich ohne Papiere ab ? 

zu 2.

Die gehörten Geräusche der Zeugin am Teich KÖNNTEN dafür sprechen, dass etwas dort passiert ist. Das kurze Zeitfenster von M. KANN auch für diese Variante sprechen. Bei diese Variante können sie verschleppt wurden sein, noch leben oder später doch getötet wurden sein fernab von Drage. Der Aufruf von M. per SMS , dass seine Frau schon früher heimkommen sollte, kann ein Indiz dafür sein, das jemand dort wartete. 

Zum Verständnis meiner These:
Wenn jemand seine Familie töten, auslöschen etc möchte, dann mit Sicherheit nicht an einem öffentlichen Ort am hellichten Tage. Laut Polizei (können wir ewig wiederholen) gab es keine Tat im Haus. Ich halte es auch für fragwürdig 2 Personen in den nicht gerade großen Autos zu transportieren ebenfalls ohne jegliche Spurenlage. Solche erweiterten Suizide geschehen entweder adhoc, dann findet man aber alle Leichen oder in den dunklen Abend/Nachstunden. Die SMS am frühen Nachmittag ist eher irritierend. Seine Frau kam nicht, daher radelte er nochmals am Nachmittag lt. Zeugen zum Zigarettenautomaten. Hat er  vielleicht noch eine Person aufgesucht? Sein Rad ist seitdem verschwunden. 

@Enterprise1701
Ja da ist die Sache noch mit dem Rad, wo es hin ist. Aber Automaten stehen gelassen hätte man es gefunden. Zu Hause war es aber auch nicht. Da hieße ja das er noch woanders mit dem Rad war und es entsorgt/stehen gelassen hat und anders (zu Fuss oder mit anderen Auto evtl. ) nach Hause ist. 

Jedenfalls dieser Besuch am Teich von ihm geplant war damit die beiden außer Haus sind. Mit dem Vorwand zu Hope zu fahren. Und was danach geschah ja das wird man wohl nie erfahren. Da wäre die Variante mit dem verschleppen in kurzer Zeit schon möglich, für eine Tat eher nicht. Darum lief er noch um den Teich und wenn er zum Auto zurück kommt sind die beiden schon weg und er fährt nach Hause und sagt dem Opa das beide schlafen. Und den Rest wissen wir ja.

Enterprise1701 schrieb:. Laut Polizei (können wir ewig wiederholen) gab es keine Tat im Haus. Ich halte es auch für fragwürdig 2 Personen in den nicht gerade großen Autos zu transportieren ebenfalls ohne jegliche Spurenlage.

Mal angenommen das Frau und Tochter von MS erwürgt worden wären, und zügig im Auto weg gebracht wurden (Zeitrahmen unter zwei Stunden), finden Leichenspürhunde nix da die Liegezeit zu kurz gewesen wäre.

Ich denke MS hat die Tat gut geplant, und fällt vielleicht nicht unter erweiterten Suizid, sondern unter Mord.

@TatzFatal
Ja irgendwie muss man von Planung ausgehen, aber warum so umständlich. Bei erweiterten Suizid findet man die Angehörigen meist im Haus oder nähe vom Haus. Er hätte ja einfach Miri im Haus umbringen können und dann einfach warten bis S.S nach Hause kommt sagen Miri wär bei Freundin und sie dann auch töten. Anschließend verlässt er das Haus. Eigentlich müsste es doch egal sein wenn man die irgendwann 1-2 Tage später findet. Aber es passt alles nicht. Als er denn Opa zurückgerufen hat, muss er (oder alle) erst grad wieder zu Hause angekommen sein. So schnell hätte S.S auch nicht geschlafen. Ich nehme an S.S und Miri sind gar nicht wieder zu Hause angekommen. Aber wenn doch warum sollte er sie jetzt umbringen mit dem Umstand erst einmal vorher weg zu fahren. Das hätte er wie ich vorher geschrieben habe bereits machen können.

Lissy61 schrieb:aber warum so umständlich. Bei erweiterten Suizid findet man die Angehörigen meist im Haus oder nähe vom Haus.

Weil es vielleicht gar kein erweiterter Suizid war sondern Mord.

Lissy61 schrieb:Er hätte ja einfach Miri im Haus umbringen können und dann einfach warten bis S.S nach Hause kommt

Vielleicht hat er das ja.
Falls es so gewesen ist, wird er seine Tochter zuerst getötet haben und direkt an den Ablageort verbracht haben, danach seine Frau.

Lissy61 schrieb:Als er denn Opa zurückgerufen hat, muss er (oder alle) erst grad wieder zu Hause angekommen sein.

Ich denke eher das da beide bereits nicht mehr gelebt haben.


Möglich wäre auch das M und S Suizid begehen wollten und die Tochter ein erweiterter Suizid gewesen ist.
Allerdings wäre der einzige Hinweis darauf das leer machen des Spindes der Tochter, das als ungewöhnlich beschrieben wurde.

Vielleicht wollte man einfach nur die erwachsene Tochter schonen mit der versteckten Ablage, oder sie sind gar nicht so weit weg und wurden lediglich nicht gefunden.
Möglich ist ja alles.

TatzFatal schrieb:Möglich wäre auch das M und S Suizid begehen wollten und die Tochter ein erweiterter Suizid gewesen ist.
Allerdings wäre der einzige Hinweis darauf das leer machen des Spindes der Tochter, das als ungewöhnlich beschrieben wurde.

Ein weiterer möglicher Hinweis darauf könnte auch die beschriebene auffallend ordentlich aufgeräumte Wohnung sein. So als würde man erwarten das fremde Personen sich alle Räume genauestens angucken.
Würde nicht eher eine Frau so handeln? Männer achten da eigentlich nicht so darauf.