Vermisste Familie aus Drage

Ventil schrieb:wenn den Ermittlern das Motiv bekannt wäre, wüßte es auch Sabine....

Wenn es etwas Persönliches, kompromittierendes sein sollte, tut sie ja wohl gut daran über das Motiv zu Schweigen. Um das Gesicht aller (möglicherweise) Verstorbenen zu wahren...

Ventil schrieb:
wenn den Ermittlern das Motiv bekannt wäre, wüßte es auch Sabine....

E_M schrieb:Wenn es etwas Persönliches, kompromittierendes sein sollte, tut sie ja wohl gut daran über das Motiv zu Schweigen. Um das Gesicht aller (möglicherweise) Verstorbenen zu wahren...

Das denke ich auch.
Ist aber trotzdem eine Überlegung wert.
Die Tochter/Stieftochter braucht Klarheit, das ist ja nicht schwer zu verstehen.
Die Frage "Warum" macht einen Menschen kaputt.
Kann man ihr die Antwort auf das "Warum" vorenthalten?
Muss man das vielleicht sogar (Persönlichkeitsrechte über den Tod hinaus)?

Wenigstens diese Frage müsste ja zu beantworten sein.
Gibt es "Richtlinien", die bestimmen, dass ein Hinterbliebener aus dem engstem Familienkreis das mutmaßliche Motiv nicht erfahren darf?

frauZimt schrieb:Wenigstens diese Frage müsste ja zu beantworten sein.
Gibt es "Richtlinien", die bestimmen, dass ein Hinterbliebener aus dem engstem Familienkreis das mutmaßliche Motiv nicht erfahren darf?

Das weiß ich natürlich nicht. Aber die Polizei war sich sehr sicher, darum stelle ich das nicht in Frage...

Vielleicht weiß sie es ja auch und behält es für sich (zum Beispiel auf Wunsch der Ermittler)... der Tod bedeutet nunmal nicht, dass alle „privaten Müllkübel“(so es sie gibt) vor der breiten Öffentlichkeit ausgekippt werden dürfen...

E_M schrieb:Vielleicht weiß sie es ja auch und behält es für sich (zum Beispiel auf Wunsch der Ermittler)... der Tod bedeutet nunmal nicht, dass alle „privaten Müllkübel“(so es sie gibt) vor der breiten Öffentlichkeit ausgekippt werden dürfen...

Es könnte auch sein, dass man ihr sein Motiv mitgeteilt hat- und sie glaubt und akzeptiert es nicht.
Vorhin schrieb jemand, er glaubt nicht, dass sie darüber lügt.
Das denke ich auch nicht. Auf keinen Fall.
Vielleicht ist sie überzeugt, es müsse einen anderen Grund geben, denn das, was ihr die Ermittler gesagt haben, glaubt sie nicht.
Und dann wird sie den vermeintlichen Grund auch nicht in die Welt tragen.

Ich möchte über den Grund nicht spekulieren.
Ich wünschte die Leichen der beiden werden gefunden, so dass die Tochter/Halbschwester einen Abschluss finden kann.

frauZimt schrieb:Ich möchte über den Grund nicht spekulieren.
Ich wünschte die Leichen der beiden werden gefunden, so dass die Tochter/Halbschwester einen Abschluss finden kann.

So ist es. Same here...

E_M schrieb:Vielleicht weiß sie es ja auch und behält es für sich (zum Beispiel auf Wunsch der Ermittler)... der Tod bedeutet nunmal nicht, dass alle „privaten Müllkübel“(so es sie gibt) vor der breiten Öffentlichkeit ausgekippt werden dürfen...

Ganz genau so ist es. Weshalb sollte man alles der breiten Öffentlichkeit preisgeben, wenn es vielleicht dem eigenen Seelenwohl absolut nicht dienlich ist?

Als Frau Zunker bei Stern-TV war, hatte ich den Eindruck, dass sie sich auf die Zunge beißen musste.
Herr Düker sagte aber auch, dass den Angehörigen bei manchen Fällen nicht immer Alles mitgeteilt wird,
um sie zu schonen.

Ich kann sie verstehen, das sie es nicht ausplaudert, sofern sie das Motiv/ den Grund usw kennt. Ich persönlich würde es auch nicht machen.

Die ganze Geschichte ist so schon schlimm, das muss man erst einmal verarbeiten und wer weiß, wie es ihr heute geht...


Hoffentlich kann sie gut damit umgehen und hat jemanden an ihrer Seite, der sie unterstützt und auffängt. Ich wünsche ihr alles Gute

seli schrieb:Morgen 22 Uhr SWR

Die Aufzeichnung der Sendung aus der SWR-Mediathek.

Das Gespräch mit Frau Z. beginnt unmittelbar nach der Vorstellung der Teilnehmer, bei Minute 3:30.





https://swrmediathek.de/player.htm?show=889c6f40-1e5f-11e8-bc12-005056a10824



Ab Minute 8:00

Frau Z. erklärt, warum ihre Mutter den Schwangerschaften ihrer älteren Tochter wohl ablehnend gegenüberstand: Ihre Mutter fühlte sich jünger als eine Mitvierzigerin. Sie konnte die bevorstehende "Oma-Rolle" nicht wirklich akzeptieren.
Wie ich finde, eine plausible Erklärung, welche hier im Thread bereits aufgeworfene Fragen diesbezüglich beantwortet.




Ab Minute 10:00

S.Z. fand das Haus ihrer Familie beim ersten Betreten nach dem Verschwinden, in einem tadellosen Zustand vor.
Sie sagt wörtlich: "Ich hätte vom Fußboden essen können".
Es war noch Wäsche gewaschen und aufgehängt worden, auch die Spülmaschine war noch eingeräumt und angestellt worden.





Ab Minute 12:15

"Meine Mutter ging niemals ohne Handtasche aus dem Haus"

(Anmerkung: Die Handtasche wurde im Haus gefunden)




Ab Minute 17:25

Die Polizei geht von einem erweiterten Suizid aus. Zu einem möglichen Tatablauf, fehlen jegliche Anhaltspunkte.





Ab Minute 20:30

S.Z. schildert das sie immer wieder in der Fantasie die unterschiedlichsten Szenarien durchgespielt hat, um eine Erklärung für das Geschehene zu finden.

Sie sagt:" Eines Tages kam ich auf den Gedanken...Was ist wenn meine Mutter an der Planung der Tat beteiligt war ? Was ist, wenn sie gar nicht gefunden werden will ?




Ab Minute 21:30

Im Nachhinein kann ich die Gratulation meines Stiefvaters zur erneuten Schwangerschaft via Whatsapp, nur als letzte Worte des Abschieds interpretieren. Die Wortwahl in der Nachricht,ist aber absolut untypisch für ihn.





Ab 22:00

S.Z war in den Verkauf des Hauses involviert. Sie wurde gefragt ob sie das Haus übernehmen möchte. "Dazu fehlten mir aber bedauerlicherweise die finanziellen Mittel". Darüber sei sie traurig, weil sie sonst keinen Ort der Erinnerung habe. Das Haus war bis dato mein Ort der Trauer, ich habe dort zu bestimmten Anlässen Rosen niedergelegt. Mit dem Verkauf des Hauses, verliere ich nun diese Möglichkeit. Sie berichtet auch das der Hausbau weitgehend in Eigenregie und mit eigener Arbeitskraft erfolgte.


Minute 25:46

Das Einzelgespräch mit S.Z. ist beendet.

EDGARallanPOE schrieb:Im Nachhinein kann ich die Gratulation meines Stiefvaters zur erneuten Schwangerschaft via Whatsapp, nur als letzte Worte des Abschieds interpretieren. Die Wortwahl in der Nachricht,ist aber absolut untypisch für ihn.

Er stand auch vor einer aussergewöhnlichen Situation. Er hatte wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt schon entschieden, mit seiner Familie in den Tod zu gehen. Da kann man schon mal zu einer anderen Wortwahl greifen.

Ausserdem höre ich das jetzt zum ersten Mal. Anderswo hieß es mal, dass die SmS von Miriam untypisch für Miriam gewesen sei.

Das hat sie hier auch schon geschrieben am 03.12.2016 um 08:26

Beitrag von Hope91 (Seite 589)

Osiria schrieb:Das hat sie hier auch schon geschrieben am 03.12.2016 um 08:26

Ja, das ist mir schon bekannt. Aber sie hat nie erwähnt, dass die Wortwahl für ihn untypisch war. Das ist mir neu.

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Eines Tages kam ich auf den Gedanken...Was ist wenn meine Mutter an der Planung der Tat beteiligt war ? Was ist, wenn sie gar nicht gefunden werden will ?

Danke für deine Zusammenfassung und herausheben der wesentlichen Gesprächsinhalte.

Oben stehendes Zitat hat mich auch aufhorchen lassen. In wie weit ist das realistisch? Das M.S. auf verlangen seine Familie auslöscht und danach sich selbst? Das quasi die Frau sich selbst und ihr Kind von ihren Mann auf Wunsch töten lassen würde. Halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Ich glaube leider auch eher an die Trennungsabsichten und ein sich daraus entfaltendes Familiendrama. Nur das es dafür doch kaum Hinweise gibt, wie z.B. Nachrichten, oder emails, oder Gespräche zu Familie und Freunden ist wiederum seltsam. Nur eine bekannte der Mutter scheint dies ausgesagt zu haben, dass S.S. sich trennen wollte.

gruselich schrieb:Ich glaube leider auch eher an die Trennungsabsichten und ein sich daraus entfaltendes Familiendrama. Nur das es dafür doch kaum Hinweise gibt, wie z.B. Nachrichten, oder emails, oder Gespräche zu Familie und Freunden ist wiederum seltsam. Nur eine bekannte der Mutter scheint dies ausgesagt zu haben, dass S.S. sich trennen wollte.

sie muss keine neue beziehung eingegangen sein.
vielleicht gab es für sie gründe, diese beziehung zu beenden?
Die familie scheint zurückgezogen gelebt zu haben. möglicherweise hat die ehefrau vieles mit sich abgemacht.

menschen die so strukturiert sind, ziehen ihre entscheidungen für gewöhnlich durch.
sie haben sich lange gedanken gemacht, alle argumente erwogen und dann verkünden sie ihre entscheidung.
ein umstimmen ist dann schwer möglich.
vielleicht wusste er das?

Sie war ja scheinbar auch vorher sehr unabhängig, wie es die Tochter hier mal geschrieben hatte. Erst mit ihrem letzten Ehemann wurde sie, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, etwas ruhiger. Sie bekam die zweite Tochter, man baute das Haus. Klar, wenn sie sich echt trennen wollte und sie eher zurückgezogen gelebt haben, dann wäre für ihn alles weggefallen. Freunde hatte er dann vermutlich keine/kaum, Tochter bei Mutter. Das Einzige, was geblieben wäre, wären die Schulden für das Haus, das er für seine Familie gebaut hatte. Dass ihm das den Boden unter den Füßen weggezogen haben könnte, finde ich nicht unrealistisch.

PurePu schrieb:Sie war ja scheinbar auch vorher sehr unabhängig, wie es die Tochter hier mal geschrieben hatte. Erst mit ihrem letzten Ehemann wurde sie, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, etwas ruhiger. Sie bekam die zweite Tochter, man baute das Haus. Klar, wenn sie sich echt trennen wollte und sie eher zurückgezogen gelebt haben, dann wäre für ihn alles weggefallen. Freunde hatte er dann vermutlich keine/kaum, Tochter bei Mutter. Das Einzige, was geblieben wäre, wären die Schulden für das Haus, das er für seine Familie gebaut hatte. Dass ihm das den Boden unter den Füßen weggezogen haben könnte, finde ich nicht unrealistisch.

Ihre Tochter hat gestern im Nachtcafé erzählt, dass sie seit der Tat immer wieder verschiedene Szenarien durchspielt: Was könnte geschehen sein.

@EDGARallanPOE

hat die Sätze, die ihm wichtig scheinen hervorgehoben.
Mir ist besonders ein Satz der Tochter hängen geblieben.
Ich vermute hier lag das Problem:

Die Tochter sagte gestern, ihre Mutter wollte nicht, dass die Enkel "Oma" zu ihr sagen.
Sie fühlte sich zu jung dafür, wollte nicht Oma genannt werden.

Nun war ihre Tochter wieder schwanger. Der Vater wünschte ihr ja noch alles Gute.

Ich denke mir, die Ehefrau fühlte sich eingeengt. Sie wollte vielleicht Dinge nachholen, die sie im Leben verpasst hatte.
Und die Aussicht bald wieder "Oma" zu werden, hat den Schalter in ihr umgelegt.
Sie wollte raus aus dieser Beziehung.

frauZimt schrieb:Ich denke mir, die Ehefrau fühlte sich eingeengt. Sie wollte vielleicht Dinge nachholen, die sie im Leben verpasst hatte.
Und die Aussicht bald wieder "Oma" zu werden, hat den Schalter in ihr umgelegt.
Sie wollte raus aus dieser Beziehung

Das glaube ich nicht. Was hatte ihre Beziehung mit Marco mit einem 2. Enkelkind zu tun? Dann hätte sie doch bereits beim 1. Enkelkind reagiert. Sie hatte eine Tochter mit 12 Jahren, die sie jung hielt. Man muss ja alles in Betracht ziehen, aber trotzdem schließe ich ein freiwilliges Untertauchen mit Kind zu 99,9% aus.

frauzimt schrieb:
Ich denke mir, die Ehefrau fühlte sich eingeengt. Sie wollte vielleicht Dinge nachholen, die sie im Leben verpasst hatte.
Und die Aussicht bald wieder "Oma" zu werden, hat den Schalter in ihr umgelegt.
Sie wollte raus aus dieser Beziehung

Robin76 schrieb:Das glaube ich nicht. Was hatte ihre Beziehung mit Marco mit einem 2. Enkelkind zu tun?

Trennungswunsch wegen Midlif crisis.

Robin76 schrieb:Dann hätte sie doch bereits beim 1. Enkelkind reagiert.

Warum?
Krisen bauen sich langsam auf.
Ausserdem hat sie ja wohl reagiert. "Nennt mich nicht Oma."
Je älter man wird, desto mehr spitzen sich die Situationen zu.
"Wenn ich jetzt nicht gehe, ist es zu spät."

Robin76 schrieb:Sie hatte eine Tochter mit 12 Jahren, die sie jung hielt.

Das ist ein Klischee. Kinder halten auf Trab. Kinder haben eigene Wünsche.
wenn man es so sehen will, halten sie jung.
Die Tochter war auch nicht das Problem.
Sie hatte ein Problem damit "Oma" zu sein.

Robin76 schrieb:Man muss ja alles in Betracht ziehen, aber trotzdem schließe ich ein freiwilliges Untertauchen mit Kind zu 99,9% aus.

Nein, sie ist nicht untergetaucht. Ich denke, dass sie sich von ihrem Mann trennen wollte, weil sie sich zu jung für dieses Leben fühlte. Und für ihn ist die "berühmte Welt zusammengebrochen", als sie ihm erklärte, dass sie gehen will.

Ja, könnte schon sein, dass es für sie der Auslöser war, in ein anderes Leben verschwinden zu wollen. Auf die Nachricht meiner Tochter, dass sie ein Baby erwartet, eine Woche nicht zu reagieren, ist schon - freundlich ausgedrückt - bezeichnend. Vielleicht hat sie die Trennung auch sehr hart verkündet und ihn dabei zusätzlich noch schwer gekränkt und verletzt. Ja, tatsächlich ist das für mich, nach allem was wir wissen, das Wahrscheinlichste. Und bei ihm sind daraufhin die Sicherungen durchgebrannt und er hat alle getötet.

EDGARallanPOE schrieb:Eines Tages kam ich auf den Gedanken...Was ist wenn meine Mutter an der Planung der Tat beteiligt war ? Was ist, wenn sie gar nicht gefunden werden will ?

Dieser Satz von S.Z ist sehr bedenklich. Sie traut demnach der Mutter eine Tat zu ?