Die mutmaßlichen Taten von Silvio S.

@Bluelle
Ich meinte keine Details des Obduktionsberichts, sondern offene Fragen:

- Wie hat er es geschafft, Elias in das Auto zu locken? Hat er ihn gezerrt? Ist er freiwillig mit?
- Was haben sie bis zu dessen Tod gemacht? Wo?
- Hat er sich gewehrt? Nach der Mutter geweint?

etc.

Das wären Fragen, die ich mir als Mutter stellen würde

@doan
Sehe ich auch so. Er scheitn kognitiv und auch verbal nicht der beste Redner zu sein, sie würden damit ein Risiko eingehen, wenn sie ihn reden lassen würden. Finde die Strategie somit in Ordnung.

@Lena781 Würde es für dich als Mutter Unterschiede machen die Antworten das zu wissen, wenn das Ergebnis dasselbe ist? Sie kennen ihre Kinder noch am Besten. Natürlich wird er sich gewehrt und geweint haben. Ich denke eher es gibt Details die muss man nicht wissen um nicht völlig durchzudrehen, denn Fakt ist dass man leider nichts tun könnte um es zu ändern

@doan
Da ist jeder anders. Es gibt Menschen, die z.B. in einer Ehe nicht wissen wollen, wenn sie betrogen werden. Sie würden es nicht ertragen. Es gibt aber auch welche, die alle Details von einem Betrug wissen wollen, auch die maximal schmerzhaften.

Ich persönlich als Mutter, würde es bis ins kleinste Detail wissen wollen. Die Frage, wie er mein Kind locken konnte, würde mir schlaflose Nächte bescheren. Auch wenn sich an der Tatsache dass mein Sohn tot ist nichts ändern würde, ich persönlich würde es wissen wollen.

doan schrieb:Würde es für dich als Mutter Unterschiede machen die Antworten das zu wissen, wenn das Ergebnis dasselbe ist?

Ich erinnere mich da an den Vater von Annelie-Marie, der so gerne wissen möchte was "genau" mit seiner Tochter passiert ist. Er hat auch sehr dringlich an die Entführer appelliert, den Mund auf zu machen. Wohl auch leider ohne Erfolg.

Wie @Lena781 schon schreibt ist da wohl jeder anders.

@Lena781

Ich glaube, dass das Kopfkino von Anfang an sowieso nicht zur Ruhe kam und sich alle erdenklichen Szenarien vorgestellt hat.
Dass die Mütter wissen, dass ihr Kind in dem Moment geweint und gelitten hat, ist klar.

Der einzige "Trost" für mich als Mutter, aber wirklich der einzige wäre, dass er betäubt war und wenig mitbekommen hat, der Missbrauch bei Elias nach dem Tod erfolgt ist, das wären Dinge die beruhigend wären...

Vielleicht sind es gar nicht mal die Details, die man hören will. Bereits im Kleinkindalter bekommt man beigebracht, dass man sich zu entschuldigen hat, wenn man jemandem weh getan hat.
Vielleicht will man auch von Silvio S. einfach so etwas wie Reue hören. Sowas wie "Ich bin krank. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und es tut mir unendlich Leid, was ich den Kindern angetan habe".
Natürlich bringt es mir mein Kind nicht wieder, aber als Mutter wäre ich zumindest etwas erleichtert, wenn ich weiß, dass der Täter auch leidet und nicht breit in der Gegend rumgrinst, wenn er an das denkt, was er getan hat.
Ja, ich denke, dass man einfach ein Geständnis und Reue hören will.

@jacki79
Schwierig, ich glaube aus dem Mund eines solchen Menschen, könnte das wie blanker Hohn wirken und wie eine Rechtfertigung für seine Triebbefriedigung. Ist er krank? Ich weiß es nicht, es kann auch einfach sein, dass es böse Menschen gibt.

mit dem Grinsen ist es so eine Sache....es muss nicht das bedeuten, was man da hereininterpretiert.
Grinsen ist bei unsicheren Menschen - ohne ihn in Schutz zu nehmen- auch oft eine Form der Unsicherheit, ich kenne jemand , der auch immer grinst bei völlig unpassenden Momenten.

Z.B. Katze tot oder Auseinandersetzung, das hat mich beim ersten Mal richtig erschreckt, bis ich das einmal anders
interpretiert gelesen haben...
Vielleicht weiß Lena 781 das?!

@Bluelle

Deinem letzten Post kann ich mich anschließen.
Danke.
Da haben wir in dem Fall die gleichen "wünsche" oder Vorstellungen.

Das meinte ich damit, dass S. vllt sowas noch Aussagen könnte, würde....etwas was das unfassbar schreckliche irgendwie erträglicher macht.

Nein macht es auch nicht.
Ich weiß nicht wie ich das in Worte fassen soll.

Das die Kinder eben nicht bei vollem Bewusstsein so schrecklich leiden mussten.

Sch....

@Bluelle
Was genau meinst du? Warum Menschen grinsen in unpassenden Momenten?

@Lena781
ja, ob es da eine psychologische Erklärung gibt oder so ..
wenn es denn nicht unbedingt das bösartige Grinsen ist.

@Lena781

Mein Sohn, Asperger Autist, grinst ebenfalls in völlig unpassenden Momenten.
Er kann die Mimik nicht lesen, nicht mit Gefühlen verbinden, deswegen weiß er oft nicht wie er bei Betroffenheit, Scham, Angst, Freude gucken soll.
Er grinst dann....so schief halt.

Er weiß es nicht besser, da er keine Mimik lesen kann, konnte er nie kopieren lernen.

@Bluelle
Also, ich kann natürlich auch nur mutmaßen und das, was wir gelernt haben, wiedergeben. Es ist zum einen bekannt, dass einige psychische Störungen dazu beitragen können, dass jemand seine Affekte nicht kontrollieren kann, d.h. in besonders traurigen Momenten hysterisch zu lachen beginnt oder in normalen, schönen Situationen plötzlich zusammenbricht und weint. Aber das sehe ich bei ihm nicht.

Ich denke eher, dass es wieder die Abspaltung ist, d.h. er lächelt und an etwas anderes denkt, um seinen Schmerz, seine Scham und das Wissen darüber, as er konkret schwarz auf weiß getan hat, als von sich unabhängig zu sehen. Sonst würde er es nicht ertragen.

Auch kann es natürlich sein, dass die Erinnerung an die sexuelle und vielleicht auch emotionale Befriedigung ihn im Nachhinein mit einer gewissen Genugtuung erfüllt.

Tippe aber auf zweiteres

Mag sein. Aber wenn man an ihm etwas Menschliches erkennen könnte, wäre das irgendwie etwas erträglicher als die Vorstellung, dass das ein Monster ist, was durch und durch schlecht ist.
Ich weiß es nicht, was ich als Mutter erträglicher finden würde. Aber ich würde wollen, dass er mir ins Gesicht sieht und dass ich darin sehe, dass er leidet. Ich würde nicht wollen, dass es ihm gut geht unter seiner Käseglocke des Schweigens.
Ob es sich wie Hohn und Spott anhören würde, weiß ich nicht. Es käme darauf an, ob er ermessen kann, wie schlimm und abartig sein Trieb / seine Krankheit ist. Das kann ich nicht beurteilen.

@Herzsonne
An das Asperger Syndrom hatte ich bei ihm auch gedacht, aber nach dem Prozesstag, hatte ich schon den Eindruck, dass er recht sensibel war für anderer Leute Emotionen und Gesichtsausdrücke und sich eigentlich nicht merkwürdig verhielt oder reagierte.

Werde aber natürlich Montag & Dienstag darauf achten

Ich denke hätte S. solche offenkundigen Anzeichen bzw Merkwürdigkeiten gezeigt wären diese vom Bekanntenkreis vor Gericht bereits angesprochen worden und er würde nicht als vermeintlich "normaler " Einzelgänger bekannt sein in seinem örtchen

@Lena781 seine Anwälte arbeiten doch auf schuldunfähig hin, was sie meiner Einschätzung nach auch in ihrem Plädoyer begründen werden. Kann das der Grund sein warum sie ihn nicht aussagen lassen?

@Lena781

Irgendwie beruhigt mich das gerade.
Denn Asperger Autisten sind ja nicht bösartig oder nicht nicht in der Lager recht von Unrecht zu unterscheiden.
Sie haben eben nur keinen Drang nach Sozialisation.
Sie können die Anwesenheit von Menschen schlecht ertragen, es ist anstrengend für sie.

@Lena781

Lena781 schrieb:Auch kann es natürlich sein, dass die Erinnerung an die sexuelle und vielleicht auch emotionale Befriedigung ihn im Nachhinein mit einer gewissen Genugtuung erfüllt.

Tippe aber auf zweiteres

Das kann gut sein, ich erinnere mich an die Nacht mit Mohammed, kuscheln, in den Arm nehmen , Pornofilme schauen usw.
Er hat ihn wie eine Partnerin behandelt, so absurd das auch sein mag, in seiner Welt hat er wohl diese Bedürfnisse damit befriedigen können. Das ist allerdings auch die Welt der Pädophilen, zu denken Kinder machen das gerne und sind gleichwertige " Partner".

Bei Elias scheint mir das alles brutaler abgelaufen zu sein, wahrscheinlich weil dieser sich gewehrt hat und er dadurch mit der Realiät konfrontiert war.