Die Theorie der Unterkühlung halte ich grundsätzlich nicht für abwegig, und zwar in allen Szenarien (FP, Unfall, Verirren).
Mich "stören" allerdings die Aktivitäten - wenn man das ohne fremde Einflussnahme durchdenken will.
Hätten sie absichtlich einen falschen Weg eingeschlagen (für ein Foto oder um einem Bachlauf folgend einen Wasserfall zu erreichen), wären sie vllt nicht allzu weit vom begangenen Weg weggekommen, dass sie nicht zurückfinden konnten. Wenn die erste Nacht überstanden war, sollte Gelegenheit sein, den Rückweg zu finden oder sich zu bewegen, um an verschiedenen Stellen zu versuchen, einen Notruf abzusetzen. Selbst wenn Eine verletzt war, hätte die Andere einiges versuchen können.
Beispielsweise Fotos, wo sich die verletzte Person befindet. 100m Strecken in verschiedene Richtungen, markante Bäume, Topographie. Sodass man den Suchtrupps wenigstens Fotos zeigen könnte, wie es da aussieht. Evtl hätten auch Einheimische erkannt, in welcher Höhe oder in welchen Vegetationsabschnitt sie sich befinden.
Gleiches beim Verlaufen: Aller x Meter Fotos für sich selbst, wo man entlanggelaufen ist. Oder, um nach einem fehlgeschlagenen Versuch die zweite Person wiederzufinden.
Gestern gings hier um Verirren und Vermisstwerden im Dschungel bzw im Gebirge /Wald. Betrifft das auch Wandergruppen, die nach ein zwei Tagen nicht zur Zivilisation zurückgefunden haben? Oder beziehen sich die Beispiele auf Einzelpersonen - wo ich mir das eher noch vorstellen kann?
Angenommen, Eine war nicht mehr mobil.Die andere hat gleich am ersten, zweiten Tag die Tütenkontruktion gebastelt und das "SOS" ausgelegt. Dazu musste sie so mobil sein, es auf dem Stein zu platzieren bzw den Stock zu holen. Der Tütenzweig wurde nie gefunden...
Nach tagelangem Ausharren, mit Akkukapazität für Notrufversuche, schwinden die Kräfte. Packt man dann wirklich ALLES in den Rucksack ein? Behält man nicht in letzter Hoffnung wenigstens das Handy in der Hand???
Donidoni2 schrieb:Tatsächlich passt der Zeitraum (nachdem was ich so gelesen habe) ganz gut das 2 junge gesunde Menschen dann einen Zustand absoluter Erschöpfung erreicht haben und der Zustand dann mehr tot als lebendig ist.
Die Frage für mich ist wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Was sie alles probiert haben (wenn sie überhaupt dazu eine Chance hatten und nicht durch FP eingeschränkt waren), wissen wir nicht. Aber wir wissen, was sie alles nicht getan haben, zu Zweit, mit 2 Handys + Fotoapparat. Was alles (noch) nicht gefunden / nicht abgegeben wurde. Wer nicht bzw widersprüchlich ausgesagt hat.
Nutzung von Handys und Fotoapparat, ohne auch nur eine persönliche Spur ab dem 02.04. zu hinterlassen?! Keine sms-Entwürfe in der Muttersprache? Nicht ein Abfotografieren der Flyerkarte, damit man die "Landkarte" noch zur Orientierung nutzen kann, wenn man vorhat, das Original zu zerreissen und die Schnipsel auszulegen? Keine Fotos vom zurückgelegten Weg bei Verirren. Keine Fotos von verschiedenen Nachtlagern. Kein Selfie, kein Verletzungsfoto, kein Foto der Ausweisdokumente. Auch kein "Tagebucheintrag" in den Handys, obwohl sie sonst Beide Tagebuch geführt haben? Und wie gesagt, nach den ganzen Strapazen und dem Schwinden ihrer Kräfte packen sie die Geräte und sogar eine Wasserflasche in den Rucksack?
Also mit den vorliegenden Informationen kann ich keine Kontinuität erkennen.
Oder sollte der Rucksack zB in den Bach gefallen und weggetrieben sein? Herrschten am 11./12.04. solche Witterungsverhältnisse (Sturzflut, Hochwasser), dass es nicht möglich war, den Rucksack wiederzuerlangen?Blieben trotzdem 10 Tage ohne persönliche Notizen und Fotos!