Nehme wir mal wirklich an, der Wagen ist da reingerollt und der Fahrer hat es nicht bemerkt und der andere (oder beide) hat/haben geschlafen. Irgenwann dringt das Wasser lansam in den Wagen ein, beim Erreichen der Knöchel wird einer geweckt. Der müsste dann ja geistesgegenwärtig den Gurtlöser mit den Fingern/Daumen sofort treffen, damit dieser öffnet und man vom Gurt befreit wird. Danach sofort die Kurbel des Fensteröffners finden, diesen dann unter Stress auch in die richtige Richtung drehen, um das Fenster zu öffnen.
Wenn ich die links zu "wie rette ich mich aus einem im Wasser befindlichen Auto" richtig verstanden habe,
- sollte man möglichst schnell das Kfz verlassen
- wenn mal Wasser im Innenraum ist, kommt es relativ schnell zum Abkippen des Kfz
Selbst wenn beide nicht angeschnallt gewesen wären, glaube ich nicht dass sie unter Drill die richtigen Entscheidungen getroffen hätten.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass unter Stress der Fensterheber in die falsche Richtung gedreht wurde. Und je länger es dauert und das Wasser steigt, je größer die Panik und der Entschluss zu falschen Entscheidungen.
Ich hätte bis letzte Woche auch noch gedacht, dass es sinnvoll ist die Tür aufzumachen wenn alles vollgelaufen ist.
Des Weiteren denke ich, dass es schon möglich ist das Fenster einzuschlagen wenn man unter Stress und Lebensangst steht. Dazu gehört aber auch ein gewisser Winkel des Körpers und des Oberschenkels (größter Muskel) und natürlich die Verkantung des Körpers an einer Wand oder Gegenstandes, damit die Kraft über Hüfte, Oberschenkel und Fuß auf die Scheibe übertragen wird.
Das Problem dürfte hier allerdings sein, dass zwei Personen im Auto waren und ggf sich unter Todesangst auch selber behindert haben. Rational und unter Stress Abläufe runter zuspulen die man nicht gelernt hat sind zwar generell möglich, aber eher die Ausnahme.
Mal kurz oder oft mit der Faust oder den Faustballen gegen die Fensterscheibe zu hauen führt da zu nichts, außer zur Zeitverschwendung.
Auch sollte man die körperliche Verfassung nicht überbewerten, die Jungs waren mMn stämmig aber nicht kräftig gebaut, geschweige denn trainiert. Hilfreich bei solchen Situationen im Allgemeinen könnte sein, ob man vielleicht jahrelange Erfahrung in der Feuerwehr oder THW hat, oder vielleicht in der Armee gedient hat. Um einfach schon ein paar Bilder vor Augen zu haben.