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Verbrechen in Höxter

8.903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 13:56
Zitatiert aus dem Ticker von www.nw.de:

Vor der Mittagspause war es interessant, mit anzusehen, wie der Verteidiger von Wilfried W., Detlev Binder, auf die Angeklagte Angelika W. intensiv einredete.  Hintergrund des Gesprächs war, dass Wilfried bis heute schweigt und auch seinem Verteidiger nichts von sich preisgibt. Binder fragte die Angeklagte Angelika W., welche Möglichkeit sie sehe, dass Verteidiger Binder an seinen Mandanten Wilfried W. "herankäme". Ihre Antwort war, dass es Binder mal versuchen sollte, das Gespräch auf Autos und Motorräder zu lenken. Hierauf würde Wilfried immer anspringen. Und vielleicht könnte man über diese Brücke einen Zugang zu Wilfried finden. Auch in den vergangenen Prozesstagen hat sich Wilfried W. nicht einmal geäußert. Er schweigt beharrlich.

Dass Wilfried W. auch mit seinem Verteidiger nicht redet war mir so gar nicht bewusst. Finde es irgendwie interessant, dass er sich jetzt Tipps von Angelika holt.

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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 14:24
@Pira

Rechtsanwalt Binder redet mit Angelika vor der Mittagspause so offensichtlich und vernehmbar, dass ein Journalist den Inhalt wiedergeben kann? Das mag ich aber wirklich kaum glauben!


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 14:28
Zur Erinnerung:

Beitrag von FF (Seite 291)
Zitat von FFFF schrieb am 26.10.2016:Bitte macht hier keinen Live-Ticker, sondern berichtet nach Ende der Verhandlung.



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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 15:41
Der zehnte Prozesstag ist beendet.


Westfalen Blatt Liveticker
Man ist einfach nur fassungslos, wie sich die Brutalität darstellt.
13.48 Uhr: Ein Bild zeigte, wie Annika W. in die Badewanne steigt, nachdem sie an einer Heizung festgekettet war. Laut Angeklagter hatte sie das Foto gemacht, um Wilfried zu zeigen, wie viel Arbeit es gewesen sei, sie wieder »sauber zu machen«. Anwalt Binder: »Wie hat Wilfried auf solche Fotos reagiert?« »Alles was mit übergeben, einnässen oder einkoten zu tun hat, brauchte er mir gar nicht sagen, dass er das nicht machen will«, lautet die Antwort. Er habe keine Reaktion gezeigt.

13.54 Uhr: Die Erlaubnis sich zu melden, wenn sie auf Toilette musste, habe Annika nicht gehabt, so die Angeklagte. »Für mich war klar, dass es ist seine Frau, sein Haus, seine Regeln.« Warum die Frau angekettet werden musste, möchte Richter Emminghaus wissen. Die Idee kam von der Angeklagten. Angelika W. setzt hinzu, dass das Festbinden eine gemeinsame Entscheidung von Wilfried und ihr gewesen sei. Eine Alternative dazu wollte sie sich nicht überlegen. »Dann hätte ich ja zu ihr gehalten. Das ging doch nicht.«
NW Liveticker
Etwas sehr weltfremd. Das Haus hätte ihnen erst ab 2018 gehört, so wie über den Mietkauf zu lesen war.
Angelika: "Nach Annikas Tod haben wir versucht, unser Haus in Bosseborn zu verkaufen. Wilfried wollte auswandern. Es musste ein Haufen Geld vorhanden sein. Wilfried hatte vor, im Ausland neue Frauen kennenzulernen. Das haben wir aber dann verworfen. Wir haben auch keinen gefunden, der das Haus kaufen wollte."



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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 16:00
Zitat von PiraPira schrieb:Vor der Mittagspause war es interessant, mit anzusehen, wie der Verteidiger von Wilfried W., Detlev Binder, auf die Angeklagte Angelika W. intensiv einredete.  Hintergrund des Gesprächs war, dass Wilfried bis heute schweigt und auch seinem Verteidiger nichts von sich preisgibt. Binder fragte die Angeklagte Angelika W., welche Möglichkeit sie sehe, dass Verteidiger Binder an seinen Mandanten Wilfried W. "herankäme". Ihre Antwort war, dass es Binder mal versuchen sollte, das Gespräch auf Autos und Motorräder zu lenken. Hierauf würde Wilfried immer anspringen. Und vielleicht könnte man über diese Brücke einen Zugang zu Wilfried finden. Auch in den vergangenen Prozesstagen hat sich Wilfried W. nicht einmal geäußert. Er schweigt beharrlich.
Auch mich hat das sehr überrascht, was im NW Liveticker zu lesen war. Schließlich hatte sich Wilfried bereit erklärt, sich begutachten zu lassen und danach wollte er im Prozess aussagen, wie sein Anwalt sagte. Das ist nun schon ein paar Wochen her, so dass ich eigentlich auch angenommen hatte, dass er sich mit seinen Anwälten ausgetauscht hätte.

Da stellt sich die Frage, hat Prof. Osterheider überhaupt schon mit der Begutachtung begonnen?


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 17:56
Ich möchte gerne fragen, was von Euch Interessierten allgemein angenommen wird, was die Frauen dazu trieb, bei dem Paar zu bleiben anstatt zu fliehen?

Ab einem späten Zeitpunkt wohlweislich der desolate körperliche Zustand und anfänglich das Bedürfnis nach Liebe und Partnerschaft, soweit ist das Szenario klar. Aber in der Phase der Folter, den sich immer wiederholenden Konflikten und des Zerfalls, was dachten die Frauen da?
Warum blieben sie und unterwarfen sich dem Terror?

Wurden sie alle unter Drogen gesetzt mit Psychopharmaka? Das wäre für mich neben eben extremer Neigung zu masochistischer Sexualität (im Live-Ticker war ja auch schon von Urin trinken die Rede..) eine berechtige Annahme.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 18:25
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Warum blieben sie und unterwarfen sich dem Terror?
Vielleicht sollten wir da einfach nur ein wenig warten. Es werden an den nächsten Verhandlungstagen auch Frauen vernommen werden, die ebenfalls gefoltert wurden, es aber glücklicherweise überlebt haben.

Was deine abermals angesprochenen extremen Neigungen anbelangt, auch hierzu wird es bestimmt eine Antwort geben.


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07.02.2017 um 18:47
@gruselich
Das frage ich mich schon sehr lange.
Wenn ich mir vorstelle man würde auch nur die Hand gegen mich erheben, würde ich flüchten oder denjenigen erschlagen. Ich kann mich da absolut nicht in diese Frauen hineinversetzen. Ich kann mir da nur vorstellen, das sie unter Drogen oder Medikamente gesetzt wurden.  


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 19:05
Es wird auch allen schwer fallen, sich in die Situation der Opfer hineinzuversetzen. Ich denke nicht, dass Psychopharmaka o. ä. im Spiel waren. Ich denke eher, dass sie den Täter wirklich liebten und einmal in dieser Spirale fällt es wahrscheinlich immer schwerer, den Absprung zu schaffen. 

Bei der Angeklagten bin ich ja bisher davon ausgegangen, dass sie vieles aus Hörigkeit gemacht hat. Was mich allerdings wundert, ist der Umstand, dass sie ja vor einiger Zeit bekundet hat, dass es Ihr nach der Festnahme im Knast sehr gut geht und sie glücklich ist, da zu sein. Bei echter Hörigkeit wird das aber nicht so schnell gehen, meine ich jedenfalls. Das lässt mich an ihrer Version zweifeln. 


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 19:07
Zitat von Nina75Nina75 schrieb:Ich kann mich da absolut nicht in diese Frauen hineinversetzen.
Das dürfte allen Frauen so gehen, die immer in einem normalen Umfeld gelebt haben.

Die Lösung  wäre auch nicht, sich in die Frauen hineinzuversetzen, sondern wenn, dann in dieses Umfeld. Aber wie da schon Lydia Benecke mal sagte, es gibt Lebensräume, die bleiben einem (hoffentlich) immer verschlossen.

Selbst eine Psychiaterin, wie die Gutachterin, kann sich letztendlich nicht in die Frauen hineinversetzen. Sie weiß nur, wie solche Abhängigkeiten und das Zerbrechen der Persönlichkeit funktioniert.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 19:26
Zitat von jane.marplejane.marple schrieb:Bei der Angeklagten bin ich ja bisher davon ausgegangen, dass sie vieles aus Hörigkeit gemacht hat.
Ich weiß es nicht, ich kann Hörigkeit nur schwer definieren.

Angelika war auf jeden Fall in einer Spirale der Gewalt, schon von Anfang an gab es die in der Beziehung. Sie kannte kein normales Leben mehr, und weil sie keinen Kontakt zu anderen hatte, fehlten ihr auch Vergleichsmöglichkeiten. Da mag ihr der Knast vielleicht wirklich wie der Himmel auf Erden vorkommen.

Allein schon die Freiheit, dann auf Toilette gehen zu dürfen, wenn es einen drückt und nicht einhalten zu müssen, weil es der Partner so verlangt.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 21:14
Es gibt ja auch genug Frauen, die bei Partnern bleiben, die sie permanent körperlich "züchtigen". Viele denken schlichtweg, sie hätte das verdient.

Die Täter hier haben ja auch bewusst psychisch angeschlagene Frauen ausgesucht, die sozial so isoliert waren, dass jedes Fünkchen "Liebe" (oder Hoffnung darauf) Hoffnung in ihnen weckte. Dass sie in der Folterphase nicht weggelaufen sind, ist m. E. verständlich, weil sie einfach Angst hatten dabei erwischt zu werden.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 21:51
@emz
Die Lösung wäre auch nicht, sich in die Frauen hineinzuversetzen, sondern wenn, dann in dieses Umfeld.
@emz, ja und nein, denn wenn dieser Prozess im Namen des Volkes Gerechtigkeit bringen soll, dann muss man auch in diesem, besonderen Fall, bei dem die Opfer Monate mit den Tätern zusammen lebten genauer auf sie eingehen.
Vor langer Zeit schrieb ich bereits, dass sich all meine Hoffnungen an die Überlebenden knüpft, hier das wahre, das echte Folterpaar vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen. Abwarten ist wirklich die Devise des Prozesses in der Hinsicht!

Allerdings kann ich mich zumindest persönlich nur schwer den Eindrücken entziehen, die durch die Aussagen von Angelika über die zwei Todesopfer ins die Öffentlichkeit gelangt sind. Diese Frauen werden nie mehr für ihre Rechte einstehen können, sie werden aber evtl auch nie mehr eine kleine Minderheit von Frauen repräsentieren können, die durch eine anzunehmende Störung ihres Sexuallebens, gepaart mit anderen psychologischen und sozialen Problemkomplexen, sich solchen sadistischen Männern zur Verfügung stellen.

Das muss hier nicht zutreffen, das kann auch ggf überhaupt nicht Sachlage gewesen sein, aber wer genau hinsieht, im liveticker, der findet Indizien dafür. Stichwort klobürste, Stichwort Urin trinken.

Ich habe über 15 Jahre die Latenight Talkshow Domian im Radio gehört. Was man da hört, was Leute machen, oder machen möchten, übersteigt die Grenzen jeglicher Fantasie! Wer mich bei dieser Sache also nicht recht verstehen will, der sei mehr als entschuldigt..! ;)

Das auf Gedeih und Verderb jemanden ausgeliefert zu sein, könnte für eine Frau unter Umständen zu einer verhängnisvollen, aber gewollten Rolle werden, die sie anfänglich vielleicht sogar noch aktiv eingenommen hat.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 22:00
@gruselich
@Nina75
@QueenLouie

Ihr unterschätzt die Mechanismen einer gewalttätigen Beziehung. Ich möchte das mal grundsätzlich beschreiben, nicht nur auf diesen speziellen Fall bezogen (und auch nicht auf Frauen als Opfer begrenzt):
Das fängt mit ganz normaler Verliebtheit an - es wird sogar Wert darauf gelegt, dass der Partner selbstbewusst ist und es wird vorgegeben, dass man das nur fördern wolle. (In diesem speziellen Fall wurde vermutlich darauf geachtet, dass die Frauen sozial isoliert waren.)
Dann beginnt die Kritik: Wenn Du selbstbewusst bist, musst Du dies oder jenes tun! Sei nicht so inkonsequent! Du hast da noch eine Schwäche, die musst Du einsehen! Und, ganz wichtig: Nur ich sehe Deine Schwäche, weil ich Dich liebe!
Und Eifersucht: Wozu brauchst Du die Aufmerksamkeit von anderen? Wozu brauchst Du die Freunde? Es versteht Dich sowieso sonst niemand!
Mit ständigem Nörgeln, Kritisieren und Sticheln, aber auch offenen Streitereien und damit abwechselnd immer auch Phasen von Verständnis und scheinbarer Harmonie wird der Unterlegene zermürbt, bis er gar keine Entscheidung mehr alleine treffen kann. Und je mehr das Selbstbewusstsein bröckelt, desto mehr wird kritisiert.
Es gab eine Userin hier, die schilderte, dass ihr Freund nach außen der charmanteste, netteste Mensch war. Wenn er aber zu Hause beim Kartenspiel verlor, schlug er sie, weil sie sich über ihr Gewinnen gefreut hatte. Kein einziger der Freunde glaubte ihr... alle dachten der Typ habe recht, dass sie eine Psychose habe und Märchen erzähle. Er war ja so verständnisvoll.
Ab hier kann man nachlesen: Häusliche Gewalt: Wenn Männer ihre Frauen schlagen ... (Seite 28)
und hier:
Häusliche Gewalt (Seite 13)

Früher oder später schlägt die verbale Aggression in körperliche Gewalt um. Oft schon in der Beziehung, manchmal erst durch die Trennung.
Ob man rechtzeitig davon kommt, hängt davon ab, wie stabil die sozialen Kontakte sind, ob das Selbstbewusstsein wirklich tief ist oder nur oberflächlich, ob es räumliche/finanzielle Abhängigkeiten gibt.
Man kann aber weder vorhersagen, noch jemandem zum Vorwurf machen, wie schnell die Gehirnwäsche wirkt.

Und nun zu diesem Fall:
Hat man zwei Personen gegen sich, die ein "good cop-bad cop"-Rollenspiel aufgebaut haben, die einen auch nicht so leicht gehen lassen und entsprechend bedrohen falls man weglaufen sollte und die den Drohungen schon mit entsprechender Brutalität Substanz verliehen haben, dann scheinen schon nach kurzer Zeit keine Auswege mehr zu existieren. Hat die Frau vorgegeben, nur auf seinen Wunsch zu handeln? Hat sie behauptet, dass er sonst sie quälen würde? Oder wurde sie als die Böse dargestellt und er als Opfer, das ihr ebenso wie die Frauen ausgeliefert war?

Scham ist ein mächtiges Gefühl. Zu versagen (ob als selbstbewusste Partnerin, als treue Ehefrau, als schicksalsergebene Mutter), scheint unerträglich. Wenn schon der Eine, der einen doch liebt, von einem angewidert ist... wie sehr müssen es dann die anderen sein?

Die Täter beschreiben sich später oft als Opfer (auch in den von mir verlinkten Threads nachzulesen), denn sie seien getäuscht worden, wurden verlassen, nicht ausreichend geliebt, und vor allem: Sie wurden zu der Gewalttätigkeit provoziert. Hätte das Opfer sich nicht so verhalten, dann hätten sie nicht zuschlagen müssen! Sonst sind sie ja die friedlichsten Menschen - als gäbe es nicht auch für sie immer eine Entscheidungsmöglichkeit zwischen verschiedenen Reaktionen.

Das Höxter-Paar ist aber noch eine eigene Kategorie, da sie gemeinsam handelten und sich nun gegenseitig die Schuld zuschieben. Über die Gründe für deren Sadismus möchte ich mir hier keine Spekulation erlauben.

Die Überlegung, wie man selbst als Opfer reagieren würde, ist unsinnig. Es ist eine Ausnahmesituation, auf die einen nichts vorbereitet ... außer, dass wohl viele Opfer in der Jugend schon Gewalt erfahren haben.
Bei mir war es aber nicht so, vielleicht hat mich das vor dem Schlimmsten bewahrt und ich konnte den Mann gerade noch rechtzeitig verlassen. So blieb es beim nachträglichen Stalken, Ausrasten, einem Verprügeln. Zum Glück waren Freunde dabei - auch wenn die nicht sehr klug reagiert haben. Nicht alleine zu sein, war die wichtigste Erfahrung.

Daher glaube ich, dass man auch ohne frühere Gewalterfahrung in eine solche Beziehung stolpern kann, dass aber die frühere Erfahrung einen vielleicht hindert, zu gehen. Vielleicht liege ich da aber auch falsch? Fehlen anderen vielleicht erst recht die Antennen für drohende Gewalt? Oder meint man, diesen Täter vielleicht besänftigen zu können - anders als den damaligen?

Man kann das alles nicht so leicht beantworten. Schon gar nicht, was diesen Extremfall angeht ... und wie gesagt, geht es mir noch nichtmal um die Mechanismen innerhalb dieses Paares.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 22:35
Zitat von FFFF schrieb:Daher glaube ich, dass man auch ohne frühere Gewalterfahrung in eine solche Beziehung stolpern kann, dass aber die frühere Erfahrung einen vielleicht hindert, zu gehen. Vielleicht liege ich da aber auch falsch? Fehlen anderen vielleicht erst recht die Antennen für drohende Gewalt?
Ich gehe einen Schritt weiter, jeder kann in so eine Beziehung geraten.
Ich meine, du musst irgendwo außerhalb dieser Struktur jemanden haben, der dir sagt, da läuft etwas falsch.
Sonst bleibst du in diesem Hamsterrad 'vielleicht mach ja nur ich alles falsch'  hängen.
Zitat von FFFF schrieb:Über die Gründe für deren Sadismus möchte ich mir hier keine Spekulation erlauben.
... und wie gesagt, geht es mir noch nichtmal um die Mechanismen innerhalb dieses Paares.
Auf diese Ebene möchte auch ich mich keinesfalls begeben. Davon habe ich keine Ahnung.
Eine Beurteilung dieser Mechanismen möchte ich einfach nur den Gutachtern überlassen


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07.02.2017 um 23:07
@FF
Ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst ich könnte deinen Ausführungen nicht zustimmen. Deine Ausführungen sind natürlich richtig, ich habe lediglich gesagt, dass es bei diesen Frauen durch ihre soziale Isolation leichter war sie in die Opferrolle zu bugsieren ;)

Obgleich ich auch glaube, dass deine Ausführung stellenweise zu subjektiv behaftet ist, weil du angibst selbst Opfer geworden zu sein.
Zitat von FFFF schrieb:Ob man rechtzeitig davon kommt, hängt davon ab, wie stabil die sozialen Kontakte sind,
Zitat von QueenLouieQueenLouie schrieb:Die Täter hier haben ja auch bewusst psychisch angeschlagene Frauen ausgesucht, die sozial so isoliert waren,
Zitat von FFFF schrieb:Die Überlegung, wie man selbst als Opfer reagieren würde, ist unsinnig.
Die Überlegung wie man selbst als Opfer reagiert hat ist demnach genauso unsinnig. 


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07.02.2017 um 23:27
@QueenLouie
Ich bin in einer Situation gewesen, wie sie viele Personen erleben. Das war nur eine Art Vorstufe zu dem, was die Opfer in Höxter möglicherweise erlebt haben und sollte nur eine mögliche Erklärung sein, warum sie nicht abgehauen sind, oder sich zur Wehr gesetzt haben.
Da ich auch Erfahrungen mit anderen Opfern von Gewalt in Beziehungen habe, sehe ich mich nicht als Einzelfall. 30 Jahre Abstand tragen auch dazu bei, eine Situation objektiver beurteilen zu können.
Ich habe auch exakt beschrieben, was mir half, was anderen geholfen hat und denke, dass man meinen Beitrag nicht auf die eigenen Erfahrungen reduzieren kann.


Unsinnig sind Überlegungen wie die von @Nina75, sie wäre weggelaufen oder hätte sich sonstwie gewehrt. Insofern hatte ich Dich falsch ge@ ttet.


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 23:32
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich möchte gerne fragen, was von Euch Interessierten allgemein angenommen wird, was die Frauen dazu trieb, bei dem Paar zu bleiben anstatt zu fliehen?
@gruselich

Die Frage stellt sich sicherlich jeder. Bei dem letzten Opfer handelte es sich nicht um eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben gestanden hat, sondern eher um eine Frau, die im Frauenhaus gelebt hat, die Hilfe gebraucht hat, um eine Wohnung zu finden und sich diese einzurichten.

Und dann kommt jemand und erzählt von dem idyllischen Leben auf dem Lande und von seiner Erwartung einer festen Partnerschaft.

Darauf reinzufallen, hat viel mit Projektionen zu tun. 

Das war genau die Masche der beiden. Die haben keine Frau gesucht, die als Chefsekretärin, Ärztin oder Buchhändlerin arbeitet. Sie haben einsame Frauen gesucht, die auch im Zweifel von niemandem vermisst werden. Frauen, die denken, dass sie das große Los  gezogen haben.

Das ist für mich auch das Übelste an der Methode der beiden, nämlich die Einsamkeit anderer Menschen auszunutzen.

Eine gestandene Frau wäre rückwärts wieder aus diesem Haus gegangen und wäre abgehauen.

 


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Verbrechen in Höxter

07.02.2017 um 23:44
Zitat von FFFF schrieb:und denke, dass man meinen Beitrag nicht auf die eigenen Erfahrungen reduzieren kann.
Nö, hab ich auch nicht gesagt.

Ich sehe das aber mittlerweile wie @JamesRockford Potentiell kann jeder zum Opfer werden, ja. Aber in der speziellen Situation hier, muss man schon bestimmte Voraussetzungen erfüllen, denn...:
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Eine gestandene Frau wäre rückwärts wieder aus diesem Haus gegangen und wäre abgehauen.
Zitat von FFFF schrieb:Unsinnig sind Überlegungen wie die von @Nina75, sie wäre weggelaufen oder hätte sich sonstwie gewehrt.
Das finde ich auch, ja. Nicht unmöglich, aber doch eher fernliegend...


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07.02.2017 um 23:56
@JamesRockford
Ich würde es jetzt nicht am Beruf festmachen, stimme Dir aber ansonsten zu.
Dazu kommt: Sie haben ihre Opfer in größerer Entfernung gesucht, was das Entkommen erschwert hat.


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