Sergej Enns (34) verschwand 2016 spurlos im Urlaub auf Rhodos

@Nussknacker13@Sakura321

Für uns als "gesunde" Menschen ist so ein Verhalten nicht nachvollziehbar, aber ich weiß leider aus eigener Erfahrung, dass das möglich ist.

Ein guter Bekannter unserer Familie saß am 2. Weihnachtsfeiertag glücklich und gut gelaunt mit seiner Familie zusammen. Er war gut drauf und lachte viel. 2 Stunden später wollte er kurz eine Runde um die Häuser drehen.
Wenige Tage später fand man ihn mit aufgeritzten Pulsadern.

Ein anderes Beispiel hier aus dem Forum: Dr. Rainer Heintzen.. hat vor seinem Selbtmord noch Geld für den Urlaub abgehoben, danach ist er von Dülmen nach Dortmund gefahren und hat sich dort suizidiert.

Übrigens kann dieses suizidale Verhalten auch von Antidepressiva ausgelöst werden (ist sogar im Beipackzettel aufgeführt)

Pfolvosten schrieb:Warum sollte überhaupt ein Abschiedsbrief für die Anderen irgendeine Art von Erleichterung darstellen?

Nicht, dass ich glaube, dass Sergej Enns sich suizidiert hat, aber ganz allgemein weiß man, was passiert ist, wenn man einen solchen Brief findet. Irgendwann kann man dann vielleicht Frieden damit machen. Die ständige Ungewissheit muss ja zermürbend sein. Ich denke in diesem Sinne ist hier erleichternd gemeint.

Ich kann mir auch keinen Selbstmord vorstellen. Wie soll das vonstatten gegangen sein. Ach ja, da war noch was, ich wollte mich ja hier umbringen. Na dann bringe ich mal eben die Steine weg und erledige das mal eben. Nee, nee, beim besten Willen nicht. Anderseits bringe ich schnell die Steine weg und kehre dann wieder zurück ins Hotel. wäre für mich das logistische. Irgendwas muss in diesem Moment passiert sein oder in ihm vorgegangen sein. Genau das ist das große Rätsel, was so schnell nicht aufgeklärt werden kann. Das ist jedenfalls meine Meinung.

@zulu67
Okay, ich lasse mich gerne belehren, wenn es doch so Fälle gibt.

Allerdings denke ich genauso wie @devlyn . Es passt nicht in mein persönliches Vorstellungsbild.

Gerade wo ein gewisser Druck da war. Es musste noch gepackt werden, zwei kleine Kinder in Zaum gehalten werden, das Frühstück wartete und schließlich musste der Bus pünktlich erreicht werden. nein, ich glaube nicht, dass er sowas seiner frau und Kindern antun würde.

Um es noch mal klarzustellen:
Frau Enns hat hier definitiv mitgeschrieben und ihre Identität gegenüber der Verwaltung zu 100% zweifelsfrei nachgewiesen!

@Pfolvosten
Das Wort Erleichterung habe ich nicht benutzt. (Hatte mir auf jeden Fall noch mal alles durchgelesen und es nicht gefunden )
Die „Erleichterung“ würde aber zum Beispiel darin liegen, dass deine Familie nicht Unmengen an Geld für die ständigen Flüge und suche abgibt.
Das mit dem Brief ist abhängig von Person zu Person. Eine Freundin von mir hatte bei ihrem Suizid einen geschrieben.
Ich schätze nur Sergej nicht so ein, als wenn er keinen geschrieben hätte. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung. Und das er Depression hatte, wissen wir auch nicht zu 100% Bzw. Es ist reine Spekulation.

@der_wicht
Vielen Dank, dann ist das jetzt hoffentlich endgültig abgehakt.

@devlyn
So denke ich auch. Die Familie war kurz vor dem Abflug, das ist mit zwei kleinen Kindern immer mit Stress verbunden. Seine Frau bittet ihn dann auch noch, die Steine wegzubringen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er da ausgerechnet so etwas wie "das ist die Gelegenheit!" gedacht haben soll. Zumal er auch (laut seiner Frau) so erstaunt fragte "jetzt?"

@devlyn
Also mein Vater hat das damals immer gemacht.
Während meine Mutter die Sachen gepackt hat, ist er immer noch zum Meer um eine Runde zu schwimmen 🤷🏽‍♀️. Wer weiß vielleicht war Sergej auch so ein Typ Mensch. Aber leider wissen wir es nicht. Und das meine ich mit Persönlichen Informationen, sie würden uns schon etwas bringen. Merken die, die meinten das bringt nichts, vielleicht ja auch mal langsam 🤦🏽‍♀️

Auf jeden Fall bin ich froh, dass nach einer langen Pause hier wieder ein reger Austausch an Theorien und Gedanken Gänge gegen mache Theorien stattfindet.
Am schönsten wäre es doch, wenn eine Nachricht mit „er wurde gefunden kommt“ .

Sakura321 schrieb:Merken die, die meinten das bringt nichts, vielleicht ja auch mal langsam

Es geht doch nicht darum etwas zu merken oder zu verstehen, dass man mit ein paar mehr Informationen besser spekulieren könnte, sondern darum, dass man (ich) Frau Enns gut verstehen kann. Sie hat sicherlich besseres zu tun, als hier die Persönlichkeit ihres Mannes auszubreiten, damit Leute, die ihn gar nicht kennen, noch ein bisschen was zum nachdenken/zum ausschließen haben.

@Sakura321
Nachtrag, da die Zeit zum Editieren meines Beitrages vorbei ist: ich finde das Emoticon, als wär man ein bisschen doof, wirklich unpassend.

devlyn schrieb:Gerade wo ein gewisser Druck da war. Es musste noch gepackt werden, zwei kleine Kinder in Zaum gehalten werden, das Frühstück wartete und schließlich musste der Bus pünktlich erreicht werden. nein, ich glaube nicht, dass er sowas seiner frau und Kindern antun würde.

Dieser Beitrag nur mal als Beispiel, ich möchte damit nicht nur explizit dich, @devlyn, ansprechen.

Ich frage mich, warum hier viele die ganze Situation als so extrem stressig und aufwändig erachten. Als wäre jede einzelne Minute extrem wichtig. Die Zeit war bestimmt knapp und extremes Trödeln war nicht drin, aber ich habe den Eindruck, manche erachten die Abreisesituation als den Stress des Lebens, bei dem nur eine kleine Abweichung im Zeitplan zur Katastrophe führt.
Vielleicht war schon so gut wie alles gepackt, die Schlaf- und Waschsachen sind dann auch schnell in den Koffer verräumt. Die restlichen Dinge zusammensuchen, fertig. Am Abreisetag frühstückt man halt kürzer oder nur eine Kleinigkeit. Geht also auch schnell. Wie das mit den Kindern läuft weiß ich nicht, bin noch nie mit welchen verreist. Aber da gibt es doch bestimmt "pflegeleichte", die man nicht im Zaum halten muss, sondern kurz wäscht, anzieht und mit ihnen zum Frühstück geht.
Für MICH; und da muss ich zugeben, mit nicht allzu viel Reise-/Hotelerfahrungen, ist das auch mit spontanem Schwimmen gut in 2 Stunden machbar.
Als Frau mit langen Haaren die dann nass sind schon weniger, aber das trifft auf Sergej nun ja nicht zu.
@Sakura321 hat ja auch gesagt, dass der Vater das gemacht hat.

So leid es mir auch tut, aber das finde ich sehr viel wahrscheinlicher, als fast 2 Jahre ohne auch nur den Ansatz eines Lebenszeichens, Gerüchten, Sichtungen, nachverfolgbaren Vorbereitungen und Gründen auf einer Urlaubsinsel unterzutauchen.
Aber natürlich darf jede*r seine eigene Theorie haben.

harmrochel schrieb:Wie das mit den Kindern läuft weiß ich nicht, bin noch nie mit welchen verreist. Aber da gibt es doch bestimmt "pflegeleichte", die man nicht im Zaum halten muss, sondern kurz wäscht, anzieht und mit ihnen zum Frühstück geht.

Lass dir gesagt sein: Verreisen mit Kindern IST gerade bei An- und Abreise Stress! Die stehen nicht auf, machen sich schnell fertig und warten auf den Transfer. Sie quengeln, trödeln u.s.w. Als Eltern ist man da automatisch gestresst. Gerade bei Kindern in diesem Alter.

Sakura321 schrieb:Das Wort Erleichterung habe ich nicht benutzt. (Hatte mir auf jeden Fall noch mal alles durchgelesen und es nicht gefunden )
Die „Erleichterung“ würde aber zum Beispiel darin liegen, dass deine Familie nicht Unmengen an Geld für die ständigen Flüge und suche abgibt.
Das mit dem Brief ist abhängig von Person zu Person. Eine Freundin von mir hatte bei ihrem Suizid einen geschrieben.

Das mit "Erleichterung" habe ich jetzt nicht speziell auf dich gemünzt. Ich finde allein die Vorstellung, ein Abschiedsbrief würde "seelisch" irgendetwas erleichtern irgendwie absurd. Bei den Suizidfällen, die ich kenne, gab es keine Abschiedsbriefe.

Hier im Forum oder allgemein im Internet sind zudem genügend Fälle zu finden, bei denen die Suizidanten offensichtlich Wert darauf gelegt haben, nicht so schnell resp nie entdeckt zu werden. Im Münchener Umland gibt es auch einen entsprechenden Wald (Name fällt mir gerade nicht ein, gab es aber auch mal ne Fernsehdoku zu), in dem regelmäßig sich Leute umbringen und dort erst sehr spät oder wenn überhaupt
nie gefunden. Für viele Suizidanten ist es offensichtlich wichtig, nie gefunden zu werden.

@Jonami
Ich verstehe das auch und ich finde es auch richtig so, dass sie nicht so viel preisgibt. Es gab nur jemanden hier der meinte, das persönliche Informationen, nicht helfen würden und das stimmt nicht. Und ja, das soll das Emoticon auch bedeuten.
Mehr sage ich zu dem Thema nicht.
Ich habe es schon oft genug gesagt 😬

schluesselbund schrieb:Versteh ich das richtig. Die meisten Vermissten ertrinken? So die Statistik.

Nein, das hast du falsch verstanden.. Die meisten Vermissten (kleine Kinder ausgeschlossen), die nicht nach ein paar Tagen wieder auftauchen, sind verunfallt.. oder siehst du das anders?

@Ballkünstler
Nein sehe ich natürlich nicht anders.

schluesselbund schrieb:Sakura321 schrieb:
Wieso schließt du ein verunglücken im Wasser aus ?

Ballkünstler schrieb:aber genau auf die Frage: es ist einfach statistisch am realistischsten..

Was den eindruck erweckt ertrinken sei das naheliegenste.
Dazu deine Anmerkung

Ballkünstler schrieb:Lars Wunder ist in einem Entwässerungsgraben ertrunken, der kaum 30-40 cm tief erscheint.. hätte nie jemand mit gerechnet, trotzdem geht es meistens (leider) so aus..

@Nussknacker13
Danke, für deine Erläuterung zur Abreise mit 2 Kids. Es ist einfach Stress. Hätte er noch mal schwimmen gehen wollen, hätte er das am Vortag eingeplant und wäre entsprechend aufgestanden. Mit Kids bleibt die Spontanität eben manchmal auf der Strecke und eben insbesondere an solchen Tagen.

Was ich nochmal machen würde an der Stelle der Familie, wäre nachzuforschen ob man in dem Zeitraum eine unbekannte Leiche gefunden und bestattet hat. D. h. eben nicht nur Polizei sonder auch Kirchen, Friedhofserwaltung anfragen. Außerdem würde ich mich schlau machen wohin mein Mann getrieben wurde bei ablandigen Wind...

Dieser Gedanke kam mir noch gestern, weill mir wieder einfiel, dass hier vor ein paar Jahren, jemnad verschwand (Suizid gefährdet). Große Suche... bundesweit ... irgendwann fand man das Auto ... ein paar hundert KM entfernt. Aber keine Spur von dem Vermissten. Ein paar Monate später wurde er gefunden und zwar in einem Leichenschauhaus... vergessen :-( . Kein Witz. Der Mann hatte alle Papiere bei sich. Irgendwie ist das aber kplt. schief gelaufen.

Deshalb der Gedanke, dass SE unerkannt beerdigt wurde. Denn zwischen Vermisstenanzeige auf Rhodos und seinem Verscheinden liegen ja fast 2 Tage. Evtl. wurde das nicht mehr in Verbindung gebracht.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass kurzfristig immer mal wieder jemand gesucht wird. . . Also bis wirklich alle Ämter/Institutionen informiert wurden noch mehr Zeit verging.


LG

SistaB schrieb:Deshalb der Gedanke, dass SE unerkannt beerdigt wurde.

also das passiert wohl eher selten würde ich meinen, man versucht doch immer, die Identität eines Toten zu klären und beerdigt diesen nicht einfach und vergißt es nach 2 Tagen.

@Tussinelda
Bei Davina Seyfried wurde die Leiche im November 2010 gefunden, aber erst im Juni 2011 identifiziert, weil versäumt wurde, die DNA-Probe in die Datenbank einzustellen, um sie mit Vermissten abzugleichen. Ein Fehler von der Polizei. Wenn das sogar in Deutschland passiert, könnte das auch in anderen Ländern vorkommen.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/davina-starb-meer-wasserleiche-identifiziert-1279344.html

Im Fall SE glaube ich allerdings nicht, dass es so ist.