Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

oceanghost schrieb:Ich vermute M. war das Risiko zu groß.

In besonderem Maße risikobereit war M. schon dadurch, dass er sich bei C. unter falschem Vorwand einquartierte und sich dann auch noch ne Runde Schlaf gönnte. Wenn man gesucht wird, stehen die Chancen doch recht gut, dass man nicht vom Gastgeber, sondern direkt von der Polizei geweckt wird, sobald sich dem Gastgeber der wahre Grund für den Aufenthalt offenbart hat. Gutmütigkeit hin oder her, dass C. ihn selbst konfrontierte und ihm damit die Gelegenheit zu dem gab, was letztendlich passierte - das war alles Andere als wahrscheinlich und einplanbar. 

@all: Hat er eigentlich mal erklärt oder wurde er mal danach gefragt, was die Story mit dem weiblichen Opfer und dessen Tochter sollte? Oder dieser angebliche Bodycount von 5, den er in seinem englischen Text zum Besten gab? 

Insgesamt und überhaupt bin ich nicht geneigt, dem Kerl besonders viel zu glauben. Was dann auch wieder auf die Mobbingsache ausstrahlt. Dass er sich selbst nicht als reines Opfer darstellen würde, selbst, wenn es so gewesen wäre - passt.

Strigoaica schrieb:Insgesamt und überhaupt bin ich nicht geneigt, dem Kerl besonders viel zu glauben

Warum glaubst Du ihm dann, dass er sich hingelegt und geschlafen hat und morgens dann von C geweckt wurde? Das glaube ich ihm nämlich am allerwenigsten, da ich nicht denke, dass er das Risiko auf sich nehmen wollte, wie Du schon sagst, von der Polizei geweckt zu werden.

@jennie123

Sehr gut möglich, dass an dem Punkt auch etwas nicht stimmt. Denkbar, dass er an der Stelle manipuliert hat, um es aussehen zu lassen, als habe er C. überwältigt, während er ihn in Wirklichkeit, zumindest anfänglich, heimtückisch und in arglosem Zustand angriff. Überwältigen klingt halt eher nach starkem Kämpfer als zum Beispiel Angriff von hinten oder im Schlaf. 
So richtig scheint mir M. selbst nicht zu wissen, wie er sich selbst darstellen will. Genial und berechnend, aber dann so ein Risiko? Eiskalt, aber dann viel weniger Opfer, als mit 5 angegeben? Stark, aber dann ein Kind? Mit der Verhaftung als Ziel, aber dann ein Versteckspiel? 
Ich glaube, dass er sich aus dem Bedürfnis heraus, was richtig Großes zu reißen und dafür endlich ausreichend beachtet zu werden, in jederlei Hinsicht ganz furchtbar übernommen hat - vom Emotionalen wie auch vom Kognitiven her - und durch seine wirren, widersprüchlichen Einlassungen nur noch versucht, alles irgendwie geplant und genial, zugleich aber auch irgendwie unberechenbar aussehen zu lassen. 

@Strigoaica
Soweit kann ich mir das auch vorstellen.
So würde es nämlich einen Sinn ergeben.
Ich glaube auch nicht, dass er wirklich in den Knast wollte, um da glücklich zu werden, sondern, damit er eine abgeschlossene Geschichte mit all der Aufmerksamkeit hat, die er wollte.

Strigoaica schrieb:Ich glaube, dass er sich aus dem Bedürfnis heraus, was richtig Großes zu reißen und dafür endlich ausreichend beachtet zu werden, in jederlei Hinsicht ganz furchtbar übernommen hat

Würde ich so unterschreiben.

Strigoaica schrieb:Gutmütigkeit hin oder her, dass C. ihn selbst konfrontierte und ihm damit die Gelegenheit zu dem gab, was letztendlich passierte - das war alles Andere als wahrscheinlich und einplanbar.

Es sei denn, er kannte C. (noch) gut genug, um sich relativ sicher sein zu können, dass er genau so reagieren würde.

Ich habe neulich erfahren, dass ein Bekannter von mir C. durch eine regelmäßige Veranstaltung persönlich kannte und als wir (kurz) über den Fall gesprochen haben, sagte er dazu, dass C. Marcel erst einmal aufgenommen und dann, als er von der Fahndung erfahren hat, persönlich darauf angesprochen haben soll, dass dieses Verhalten genau zu C. passen würde, er sei genau der Typ gewesen, der so reagieren würde.
Natürlich ist das keine verlässliche Quelle für das Forum hier.

Was man aber aus der Aussage mitnehmen kann ist, dass grundsätzlich eine Möglichkeit bestand, dass Marcel, soweit er C. kannte und einschätzen konnte, eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit gesehen hat, dass dieser nicht sofort die Polizei rufen, sondern erst einmal das Gespräch mit ihm suchen würde. Und darauf halt quasi gepokert hat.

Wobei ich persönlich vermute, dass er ohnehin nicht vorhatte, ihn leben zu lassen. Ob C. nun von der Fahndung erfahren hätte oder nicht, die Polizei gerufen hätte oder nicht, war dabei relativ egal. Es ging zu dem Zeitpunkt um Marcel, und der war der einzige, der zu bestimmen hatte, wann was geschieht (also ob und wann die Polizei gerufen wird, wie er es am Ende ja getan hat - aber dann, als ER den Zeitpunkt für richtig hielt, kein anderer durfte das bestimmen). M. war ja zu dem Zeitpunkt, als er C. aufsuchte, auf einem gewissen "Höhenflug", das war zeitgleich mit seinen Postings bei /b, die ihm Aufmerksamkeit und eine perverse Form der Bewunderung einbrachten. Er wurde angefeuert (ich habe die Beiträge da gelesen). Er war in dem Moment der (Anti-)Held, der Starke, der Clevere, der Star in seinem eigenen "Film". Da hätte er niemand anderem Gelegenheit gegeben, auf das "Drehbuch" Einfluss zu nehmen. Aber er hat sich mit C. schon jemanden ausgesucht, bei dem er die höchstmögliche Wahrscheinlichkeit gesehen hat, dass dieser ihm ohnehin in die Hände spielt.

Ich meine dass der Sachverhalt schon einmal Thema hier war, bin mir aber nicht sicher. Zu Anfang möchte ich direkt klarstellen, dass ich hierzu auch keinerlei Quelle habe, weil einfach zu lange her. Soweit ich mich erinnere sagte damals ein Nachbar aus, dass er in der Nacht gegen 5.30 Uhr Schreie gehört haben soll und es somit auch gut möglich sein kann, dass er C. im Schlaf angegriffen hat. Von der Uhrzeit sollte das damals auch passen, weil wohl kurz vorher die öffentliche Fahndung begann

Aidan77 schrieb: Soweit ich mich erinnere sagte damals ein Nachbar aus, dass er in der Nacht gegen 5.30 Uhr Schreie gehört haben soll und es somit auch gut möglich sein kann, dass er C. im Schlaf angegriffen hat.

Die Information stammt, soweit ich mich erinneren kann, aus einem Artikel des Sterns. Das habe ich auch gelesen.
Ich finde das Ganze auch widersprüchlich. Wobei auch niemand weiss, ob die Schreie aus dem Haus, bzw. aus der Wohnung von Christopher kam oder von der Straße, wie der Nachbar, meiner Erinnerung nach dem Stern sagte.

Ich muss eh sagen, je mehr Verhandlungstage es gibt, sprich je mehr Informationen ans Licht kommen, desto verwirrender wird der Fall. Es gibt unglaublich viele Fragen (u.A. auch, wieso H. Jaden die Unterhosen runter zog usw.)

Arkuum schrieb:Es gibt unglaublich viele Fragen (u.A. auch, wieso H. Jaden die Unterhosen runter zog usw.)

Es gibt Fragen, da meine ich, dass man sie nicht unbedingt öffentlich beantworten muss.
So viele Erklärungsmodelle bieten sich bei einer herunterzogenen Unterhose nun auch nicht an, dass man das eigens hinterfragen müsste.

Gibt es denn mal wieder Neues aus dem Gericht? Einige von uns besuchen ja regelmäßig den Prozess.

@oceanghost
Danke für die Info
Habe hier schon mal gelesen das man den Freunden und Angehörigen den Vorrang lassen sollte.
Aber anscheinend gibt es da genug Plätze

@Gretchen
Erstens gibt es genug Plätze und zweitens bekommen die Vorrang, wenn sie fragen. Es ist nun mal so, dass es da keine Rolle spielt (Vom Gericht her), ob es Angehörige oder Freunde sind. Die werden wie alle behandelt. Die Leute, die aber dort anstehen ( die schon viel früher dort waren), lassen die Angehörigen/Freunde vor. (obwohl sie das nicht müssten). Von den Justizbeamten wurde denen sogar schon mal gesagt, dass das Vordrängeln jetzt ein Ende hat. Die Regeln machen ja nicht die Zuhörer. Das ist in jedem Gericht so. Viele wollen das aber nicht einsehen, dass Angehörige/Freunde keine anderen Rechte haben.


Ich schreib das jetzt nochmal als Info für alle:

In dem Saal sind 100 Plätze (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Davon sind mindestens 48 für die Öffentlichkeit und die anderen für die Presse. Sind die Presse-Plätze nicht alle belegt, darf die Öffentlichkeit da sitzen. Die Verwandten/Freunde sitzen eigentlich immer in der ersten Reihe! Die wird teilweise nicht mal komplett von ihnen ausgefüllt. Sie kommen meistens später, als andere Leute (man muss sich bei Gericht nun mal in einer Reihe anstellen) und werden trotzdem vorgelassen, so dass sie nach vorne kommen.
Das Urteil wird im Namen des Volkes gesprochen und deswegen hat das Volk auch das Recht an einer Gerichtsverhandlung teilzunehmen. Es gibt sogar ganze Schulklassen, die mit ihren Lehrern Gerichtsverhandlungen besuchen.

emz schrieb:Es gibt Fragen, da meine ich, dass man sie nicht unbedingt öffentlich beantworten muss.

Was spricht dagegen?
Viel schlimmer finde ich, dass diverse andere Details in die Öffentlichkeit kommen, welche da nichts zu suchen haben.
Ein Großteil der Menschen, die den Fall von Anfang an verfolgt haben, kennen diese besagten Bilder, die immer noch im Netz zu finden ind. Ich denke, insofern es möglich ist, sollten auch wir, die Möglichkeit haben, Antworten zu bekommen. → wobei selbstverständlich an erster Stelle steht, dass die Opferfamilien & die Täterfamilie Antworten bekommt.

emz schrieb:So viele Erklärungsmodelle bieten sich bei einer herunterzogenen Unterhose nun auch nicht an

Hab ich auch nicht behauptet.

MissB schrieb:Gibt es denn mal wieder Neues aus dem Gericht? Einige von uns besuchen ja regelmäßig den Prozess.

Morgen um 11 Uhr gehts wieder weiter.

Arkuum schrieb:as spricht dagegen?
Viel schlimmer finde ich, dass diverse andere Details in die Öffentlichkeit kommen, welche da nichts zu suchen haben.
Ein Großteil der Menschen, die den Fall von Anfang an verfolgt haben, kennen diese besagten Bilder, die immer noch im Netz zu finden ind. Ich denke, insofern es möglich ist, sollten auch wir, die Möglichkeit haben, Antworten zu bekommen. → wobei selbstverständlich an erster Stelle steht, dass die Opferfamilien & die Täterfamilie Antworten bekommt.

Nun, er wollte sein Opfer auch noch bloßstellen, demütigen und hat sich in seiner Machtposition recht super gefunden.
Sexuelles Interesse wird er sicher nicht gehabt haben, aber so genau weiß man es nicht. Oder so genau weiß ich es nicht.

@sunshinelight
Sehe ich auch so.

Gerade wenn man sich anschaut, was er auf 4chan gepostet hat - auch diese Story, dass sein zweites Opfer eine Frau gewesen sei, die er vorher noch ausgiebig gefoltert habe und auf deren minderjährige Tochter er jetzt warte, um sie zu vergewaltigen, und dann ebenfalls zu foltern und zu töten, und das alles - wird klar: M. wollte schockieren. Es ging gar nicht extrem genug.

Nicht nur um der Aufmerksamkeit willen, es ging auch um Macht. Ob er nun Entsetzen, Angst oder Bewunderung in seinem "Publikum" auslöste, jede dieser Reaktionen hat ihm eine Art Macht über sie verliehen. Während der Taten hatte er die Macht über seine Opfer, und nach den Taten eine andere Form von Macht über die Menschen "da draußen".

Und da passt für mich auch dieses Foto mit der Unterhose rein. Es könnte einfach um den Schockeffekt gegangen sein.

@Gretchen

Man bekommt eigentlich immer Platz.
Am ersten Tag war die Hölle und ich denke das wird auch beim Urteil der Fall sein.
Ich gehe meistens, wenn es schon angefangen hat. 

Morgen soll u.a. die Mutter von Christopher aussagen.

Desweiteren gehe ich davon aus, dass M. Angst hatte gefasst zu werden und deswegen falsche Informationen an den Mann gebracht hat (er spielte anscheinend gerne Spielchen mit der Öffentlichkeit), aber im Grunde nicht wirklich lügen wollte (sollte er das überhaupt selber geschrieben haben). Er befand sich bei einer Frau und wartete auf die Tochter. In Wirklichkeit befand er sich bei einem Mann und wartete auf die Mutter.

@sunshinelight

Genau, bisher wissen wir noch gar nichts dazu. Es gibt diese zwei Möglichkeiten.
Das H. seine Macht "suggerieren" wollte ist vollkommen klar. H. hat dafür gesorgt, dass die Bilder, Chatverläufe & Sprachnachrichten bei 4chan landen (4chan reife Bilder usw.) ... er hat bewusst falsche Fährten gelegt, um die Ermittler in die Irre zu führen. Er hat sich als Christoper ausgegeben. Er hat angekündigt, dass er sich in wenigen Tagen stellt, was er dann auch tat. In diesem grausamen Fall hatte er die komplette Kontrolle.
Das ist alles so furchtbar krank.

herzwolke schrieb:In Wirklichkeit befand er sich bei einem Mann und wartete auf die Mutter.

Öhm ... wie kommst du darauf, dass er auf die Mutter wartete?

Cottingley schrieb:Und da passt für mich auch dieses Foto mit der Unterhose rein. Es könnte einfach um den Schockeffekt gegangen sein.

Gut möglich. Mir fehlen nach wie vor die Worte.

@FallinginLove
Ah ok
Ja ich denke bei der Urteilsverkündung wird der Saal aus allen Nähten platzen

Ich bin gespannt was Christophers Mutter heute aussagt

@Gretchen

Ich hoffe dass sie tapfer bleibt und das durchhält, heute morgen im Radio meinten sie dass sie kurz nach den Taten einen Herzinfarkt hatte

@Aidan77

Aidan77 schrieb:Ich hoffe dass sie tapfer bleibt und das durchhält, heute morgen im Radio meinten sie dass sie kurz nach den Taten einen Herzinfarkt hatte

War das nicht m.h. Mutter?