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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 19:56
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit sähe ich als Laie nach wie vor beim überwältigen und fessln.
genau!
es wird allgemein unterschätzt, wie stark sich opfer wehren.

die unterarmschnitte scheinen die einzige spuren zu sein, die auf eine abwehr hindeuten.
sie konnten aber ganz sicher gegenüber abwehrspuren abgegrenzt werden.
ich geh von selbst zugefügten verletzungen aus.
die bleiben selten aus bei derlei beengten verhältnissen und dem einsatz von werkzeugen.

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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:06
Madsens Fehlerkette

- einen bekannten Defekt bzgl. des Zuluft-Ventils oder dessen Hebel nicht behoben
- einen Bedienungsfehler im MR (Abgasentwässerung offen gelassen) gemacht
- Lukendeckel trotz laufendem Diesel nach Ausstieg sofort wieder geschlossen
- keine Vitalfunktion an Kim festgestellt (sollte sie aber haben bis etwa 05.00 Uhr)
- keine Vitalfunktion festgestellt etwa 3 Stunden später, obwohl 50 Minuten damit beschäftigt,
Kim im Ganzen aus dem U-Boot zu schaffen


Der 2. Tauchgang schließlich hat es in sich: Er taucht auf den Grund der Köge-Bucht, ab da Blackout. "An dieser Stelle kann Peter Madsen nicht mehr sagen", sagt er, spricht von sich in der 3. Person. Seine erste Erinnerung nach dem Blackout sei, dass er sich Kissen geholt hat und sich weit weg von Kim (getrennt durch zwei geschlossene Türen) zum Schlafen hingelegt hat. Später sei er irgendwann aufgewacht, sah, dass durch alle Nautilus-Fenster Oberflächenlicht scheint. Er muss jetzt zur Verdeckung des Unfalls Kim zerstückeln, da er sie anders nicht von Bord bringt. Er sieht an ihr vor dem Zerteilen kein Blut.

Alle Würge-, Schnitt- und Stichverletzungen, die man an Kim festgestellt hat, wurden ihr um den Todeszeitpunkt herum zugefügt. 11 Schnitte am Kopf (die Art der Wunden lässt auf eine Fixierung des Kopfes schließen) 1 Stich in die Brust, 14 Stiche in und um den Genitalbereich herum, 2 lange bogenförmige Schnitte und ein Kehlschnitt. Die Anklage glaubt, nachweisen zu können, dass diese Wunden wenigstens in einem Zeitraum von einer Stunde zugefügt wurden, da bestimmte Fesselungen und Fixierungen hierfür nachgewiesen werden könnten.
Zwischen diesen Wunden und der Zerteilung müssen mindestens 2 Stunden liegen, sagt die Autopsie. Die Zerteilung kann nach dem Abtauchen also frühestens etwa um 07.00 Uhr begonnen haben. Eigentlich ja erst gegen 08.00 Uhr. Da aber um 08.25 Uhr die Nautilus wieder an der Oberfläche ist, kann dies unmöglich so passiert sein.
Frühester Zeitpunkt für die Zerteilung also 07.00 Uhr. Was muss bis 08.25 Uhr erledigt sein?

- Zerteilung
- zumindest größtenteils Beschwerung der einzelnen Teile mit verschiedensten Gewichten
- Vorbereitungen zum Auftauchen
- Auftauchen

Für all dies bleiben Madsen also 1 Stunde und 25 Minuten. Bei dieser Rechnung wird aber das ignoriert, was einer der Anklagepunkte ist: nach §225 andere sexuelle Handlungen als Geschlechtsverkehr im Sinne von §216 Vergewaltigung

Diese Handlungen sollen sich laut Anklage also in einem Zeitraum von mindestens 1 Stunde abgespielt haben. Bei diesen Handlungen fließt Blut. Beim finalen Kehlschnitt viel Blut.

Blut hat Madsen vor der Zerteilung nicht an Kim gesehen.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:21
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Nein denn dann wüsste man einen Zusamemnhang bei der ART der Ausführung, jedoch wäre der Konsum kein Indiz OB einer der Konsumenten es war oder nicht.
Es ist aber nicht die Frage, wer es war. Es ist die Tatsache festgestellt worden, dass Handlung im Video und Spuren an der Leiche in wesentlichen Teilen überein stimmen. Wie weit, werden wir vermutlich noch erfahren. Ich bin nicht bereit, mir das selbst anzusehen, aber ich gehe davon aus, dass mehr als nur der Kehlschnitt gemeint ist.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Die Antwort ist höflich, sachlich und neutral verfasst, die einzig korrekte sonst müsste ich lügen.
Nur wurde das Boot nicht mit einer Flüssigkeit ausgespült, und dann mit Meerwasser nachgespült, um die Abgase zu beseitigen und man würde das auch in keinem anderen Fall tun.
Wir diskutieren nicht über eine Labor-Versuchsanordnung, wir diskutieren über einen realen Fall mit einem realen Opfer und einem realen Tatort, da muss man nicht alle hypothetisch möglichen Varianten ausdiskutieren.

Darum ist die Antwort unsinnig.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:die Einschätzung wie lange wieviel Druck und welche Gase im Raum waren wie sie der erwähnte Bauing. und PM mutmaßlich ablieferten.
Und wie sie von einem damit befassten Institut als möglich eingeschätzt wurden.
Ob es ein paar Minuten länger gedauert hätte, bis der Motor ausgegangen und Kim Wall bewusstlos geworden wäre, spielt für den Ablauf in dem Szenario gar keine Rolle: So lange herrsche Unterdruck in der Messe und gingen die Luken nicht auf. Und als er sie auf bekam, wurde durch die offene Luke und geöffnete Schotts frische Luft ins Boot gesaugt.
Falls es überhaupt so war, was zweifelhaft ist.

Und was den Motortest angeht...
Zitat von InterestedInterested schrieb:Falls sie nicht funktionieren, könnte er genau darauf bauen.^^ So nach dem Motto - nicht nachweisbar bedeutet nicht, dass es nicht stimmt.
Aber wozu, wenn das Institut seine Angaben für plausibel hält und jeder (ich gebe zu, dass es eine eher rhetorische Frage war) weiß, dass ein ersäufter Motor nicht mehr so leicht zum Laufen zu bekommen ist?
Zitat von DEFacToDEFacTo schrieb:ansonsten müsste man das teil auseinanderbauen, trocknen, wieder schmieren und probieren.
...und entrosten.
Zitat von GermanMerlinGermanMerlin schrieb:Und ohne Konservierung im sofortigen Anschluß, dann Monatelang an Land..

In etwa so gut als wenn Dir das passiert wäre..
So in etwa dachte ich es mir, ein bisschen habe ich ja auch mit (Elektro-) Motoren und Maschinen zu tun, denen Rost auch nicht gut tut.
Zitat von GermanMerlinGermanMerlin schrieb:Aber zumindest der Druckspeicher läßt sich jetzt noch auslesen.
Oder hätte Madsen den auch fluten können?
Zitat von GermanMerlinGermanMerlin schrieb:Es gibt übrigens ein Video von einer Probetauchfahrt ein paar Monate vorher von der
ich jetzt vermute das sie genau dieses defekte Ventil im Anfangsstadium zeigt..
.. falls sich das alles so abgespielt hat.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:31
Zitat von FFFF schrieb:Ich bin nicht bereit, mir das selbst anzusehen,
ich suche gar nicht danach.
Zitat von FFFF schrieb: d.fense schrieb:
Die Antwort ist höflich, sachlich und neutral verfasst, die einzig korrekte sonst müsste ich lügen.

Nur wurde das Boot nicht mit einer Flüssigkeit ausgespült, und dann mit Meerwasser nachgespült, um die Abgase zu beseitigen und man würde das auch in keinem anderen Fall tun.
Wir diskutieren nicht über eine Labor-Versuchsanordnung, wir diskutieren über einen realen Fall mit einem realen Opfer und einem realen Tatort, da muss man nicht alle hypothetisch möglichen Varianten ausdiskutieren.

Darum ist die Antwort unsinnig.
Du hast den Sinn dhinter nicht verstanden und meckerst mich deswegen an.
Wieder mal.
Das Boot wurde mutmaßlich versenkt, also mit Meerwasser gespült.
Dadurch kann in der Kabine natürlich kaum noch abgase festgestellt werden. r8?
Zitat von FFFF schrieb: d.fense schrieb:
die Einschätzung wie lange wieviel Druck und welche Gase im Raum waren wie sie der erwähnte Bauing. und PM mutmaßlich ablieferten.

Und wie sie von einem damit befassten Institut als möglich eingeschätzt wurden.
Ob es ein paar Minuten länger gedauert hätte, bis der Motor ausgegangen und Kim Wall bewusstlos geworden wäre, spielt für den Ablauf in dem Szenario gar keine Rolle: So lange herrsche Unterdruck in der Messe und gingen die Luken nicht auf. Und als er sie auf bekam, wurde durch die offene Luke und geöffnete Schotts frische Luft ins Boot gesaugt.
Falls es überhaupt so war, was zweifelhaft ist.
Genau, daher schrub ich eine ZEITLICHE Einschätzung halte ich für unseriös.
Daß der ablauf so plausibel ist, na ja... unter gewissen Annahmen kann ich der argumentation folgen aber die Annahmen zu prüfen bräuchte ich die UC3.
Zitat von FFFF schrieb:Aber wozu, wenn das Institut seine Angaben für plausibel hält und jeder (ich gebe zu, dass es eine eher rhetorische Frage war) weiß, dass ein ersäufter Motor nicht mehr so leicht zum Laufen zu bekommen ist?
Tja, da die Tagesform Motor, Luftdruck, Temperatur, .... schwer exakt reproduzierbar ist wäre auch da eine exakte zeitangabe schwer.
Aber prinzipiell wäre ein neuer Motor da Massenware kein Problem, Kompressor dito. Bei dem Aufwand das theoretisch zu berechnen ein geiinger Aufwand.
WENN man es denn wirklich wissen müsste.
Zitat von FFFF schrieb: GermanMerlin schrieb:
Aber zumindest der Druckspeicher läßt sich jetzt noch auslesen.

Oder hätte Madsen den auch fluten können?
Ja, mit Luft! Zuerst den Kessel voll machen dann in den tauchtank, dann diesen mit Meerwasser fluten wie ich bereits argumentierte.
Tauchte er nach dem mutmaßlichen Unfall mehrfach?

p.s.: war ARgony nun ein Schreibfehler PMs -> "argony (sic)" oder ein Tippfehler der Presse "argony"?


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:32
@d.fense
m.M.n. spielen diese Abgase gar keine Rolle, denn er hat sie, während sie noch lebte, gestochen und geschnitten. In die Vagina,Brust und Bauch. Mehrere Schnitte auf beiden Seiten am Kopf über den Ohren. Alle diese Wunden wären bei einer Leichenentsorgung nicht nötig gewesen, beim sadistischen Mord macht das aber Sinn.
Ich will gar nicht ausschließen, dass das andere auch passiert ist. Als sie schon längst tot war, ist er aus der Vorderluke raus. Er kam vielleicht tatsächlich in diese Situation. Doch der Mord war unabhängig davon.

Alles andere, dass er sich eine Weile selbst ausgeschlossen hat, kann so gewesen sein.
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Auch wenn man den Vorfall mit der Luke, den Abgasen etc. beweisen könnte, ändert es nichts daran, dass er nicht nur defensiv aus logistischen Gründen eine Leiche geköpft, zerteilt und wie in seiner Phantasie- SMS, sondern eine lebende junge Frau gefoltert und zu Tode gebracht hat.
Zitat von GrasmückeGrasmücke schrieb:aber irgendwie steckt da noch was anderes drin, ich kanns noch nicht festmachen, hat was mit KW' Person zu tun. Mein Eindruck.
Ich glaube, das Mitgefühl bzw. die Identifikation mit dem Opfer kommt hier manchmal einfach zu kurz. Bei einem Kind weiss man, dass es beschützt werden muss. KW wird zu sehr auch hier manchmal zum Objekt. Ich will damit jetzt niemanden etwas unterstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier zuweilen mehr wie ein Krimi im Fernsehen wahrgenommen wird.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:47
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Du hast den Sinn dhinter nicht verstanden und meckerst mich deswegen an.
Wieder mal.
Das Boot wurde mutmaßlich versenkt, also mit Meerwasser gespült.
Dadurch kann in der Kabine natürlich kaum noch abgase festgestellt werden. r8?
du musst dich aber nicht wundern, wenn dir user nicht folgen können, du redest manchaml in riddles, und das scheintst du bewusst zu tun.

würdest du dich klarer ausdrücken, wäre es für alle beteiligte einfacher.


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15.03.2018 um 20:48
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Das Boot wurde mutmaßlich versenkt, also mit Meerwasser gespült.
Dadurch kann in der Kabine natürlich kaum noch abgase festgestellt werden. r8?
Das war aber nicht die Frage, die inzwischen längst beantwortet wurde. Es ging nicht darum, ob die Abgase ausgespült werden konnten, sondern wie und wie schnell sie durch Luft ersetzt werden konnten. Das geschah wenn, dann durch den Motor und offene Luke.
Dass später alles geflutet wurde, diente nicht der Abgasbeseitigung, sondern der Versenkung des Bootes.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:FF schrieb:
GermanMerlin schrieb:
Aber zumindest der Druckspeicher läßt sich jetzt noch auslesen.

Oder hätte Madsen den auch fluten können?
Ja, mit Luft! Zuerst den Kessel voll machen dann in den tauchtank, dann diesen mit Meerwasser fluten wie ich bereits argumentierte.
Meinst Du mit
dann diesen mit Meerwasser fluten
den Druckkessel? Nach dem Satzbau wäre der Tauchtank gemeint.

Also dann nochmal präzise:
Mit "fluten" meint man "mit Wasser füllen", und meine Frage lautet folglich, ob der Druckkessel mit Wasser geflutet werden konnte.
Dass man darin auch Abgas durch Frischluft ersetzen kann, ist mir schon klar.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:54
Zitat von d.fensed.fense schrieb:p.s.: war ARgony nun ein Schreibfehler PMs -> "argony (sic)" oder ein Tippfehler der Presse "argony"?
Das ist egal. Madsen bestreitet nicht, dass er die Suchworte benutzte und sich das Video angesehen hat, um das es geht. Google verzeiht auch Schreibfehler, wenn die anderen Begriffe stimmen.
Das Video enthält Folterszenen, die dem Verletzungsbild entsprechen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand so ein Video ansieht und am nächsten Tag als einziger Zeuge ein tödlicher Unfall geschieht, der exakt die Verletzungsmuster erzeugt, ist gleich Null.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:58
Zitat von marisa2marisa2 schrieb:Ich will gar nicht ausschließen, dass das andere auch passiert ist. Als sie schon längst tot war, ist er aus der Vorderluke raus. Er kam vielleicht tatsächlich in diese Situation. Doch der Mord war unabhängig davon.
gut, wenn das so eindeutig feststeht.
Denn sonst müsste man sich mit PMs Mörderdemenz (induziert durch was?) auseinandersetzen.
Zitat von DEFacToDEFacTo schrieb:würdest du dich klarer ausdrücken, wäre es für alle beteiligte einfacher.
Die Frage war wie schnell kommen die Gase raus aus der UC3.
Diese Frage habe ich beantwortet. Mit Beispielen die auf den fall zutreffen je nach Motivation der Fragestellung.
Wenn man seine Fragestellung präzisiert und damit in meine Antwort reingeht kann man alle Fälle selbst beantworten.
Zitat von FFFF schrieb:sondern wie und wie schnell sie durch Luft ersetzt werden konnten.
nein, lies die Frage.
Zitat von FFFF schrieb:Das geschah wenn, dann durch den Motor und offene Luke.
Nein, nach meinem verständnis siehe Spoiler, da der Motor aus war als die Luke auf ging.
Der essentielle Unterschied ist daß in dem Falle die abgase unter verringertem Druck standen, nur den Motorraum füllten und dadurch bei druckausgleich und öffnen des schotts schon erheblich verdünnt worden wären imho.
Zitat von FFFF schrieb:Mit "fluten" meint man "mit Wasser füllen"
ich nicht. Fluten heißt schnell mit einem Medium füllen.
In dem Falle meine ich Luft.
https://de.wiktionary.org/wiki/fluten
Bedeutungen:

[1] in großer Menge strömen

[a] in Bezug auf Flüssigkeiten oder Gase
b in Bezug auf Licht
[c] in Bezug auf eine große Anzahl von Individuen (Menschen, Herdentiere, Fahrzeuge)



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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 20:59
@marisa2

Auch ungewöhnliche Todesfälle von Männern, Babies oder Greisinnen werden, hoffentlich, sehr gründlich untersucht. Stand, Ansehen und Alter des Opfers sollten da wirklich keine Rolle spielen und ersetzen auch niemals den Nachweis der Schuld.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 21:01
Zitat von FFFF schrieb:Das ist egal. Madsen bestreitet nicht, dass er die Suchworte benutzte und sich das Video angesehen hat, um das es geht. Google verzeiht auch Schreibfehler, wenn die anderen Begriffe stimmen.
Ist wirklich egal, aber interessiert mich trotzdem um für mich persöhnlich die Genauigkeit der Mitschriebe einzuschätzen und für mich persöhnlich schonmal die Herkunft der Suchbegriffe mit gewisser Wahrscheinlichkeit zu raten.

Google KORRIGIERT Rechtschreibfehler.
Exakte Reporter versehen schreibfehler mit (sic).
Sucht man mehrere Wörter in der richtigen Kombination und schreibt wie gehört so hat man die Schlüsselwörter irgendwo gehört, nur meine subjektive Meinung.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 21:12
auf die festplatte aus der werkstatt kam noch nicht die rede?
oder hab ich das nur nicht wahrgenommen?
wundert mich etwas.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 21:44
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Ein paar kleine Ergänzungen und Korrekturen:

- Nach den neueren Informationen erfolgte die Ausfahrt m.W. erst um 19:20.

- zu ergänzen wäre noch die Sichtung zwischen Drogdenfyr und Amager (gegen 1:00 Uhr).

- Ob der 50 minütige Stillstand ab 2:15 oder 2:50 Uhr eine Reaktion auf den Funkspruch von 2:51 Uhr war, wissen wir nicht.
Danke, @Trimalchio , ich hab deine Korrekturen übertragen!

• 19:20 - Abfahrt von Refshaleøen
• 20.31 - Schlauchboot-Gespräch (Vater & Sohn), nordwestlich von Middelgrundfortet, Nautilus
fährt ca. 1 Knoten voraus 
• 20.40 - Gespräch beendet durch ein (dem Anschein nach) initiiertes Telefongespräch zwischen
und Unbekannt
• 20.43 - Uhr Nautilus verschwindet vom Radar, also 1.Tauchgang
• 22.00 - Uhr Ab diesem Zeitpunkt sei der Tod von Kim Wall möglich (um dieselbe Zeit macht Kim
Walls Freund die Vermissten-Meldung bei der Polizei)
• 23.05 - Uhr Nautilus erscheint wieder auf dem Radar, ist also aufgetaucht
• 23.30 - Sichtung des U-Bootes durch Frachtverkehr im Øresund in der Nähe von Middelgrunden
• 00:00 - Beinahe Kollison (unter 30m) zwischen Frachter und Nautilus ohne Positionslichter
nordwestlich der Øresund-Brücke zw. Saltholm und Kopenhagen.
• 01.00 - Sichtung des U-Boots zwischen Drogdenfyr und Amager
• 02:51 - Lyngby Radio (dän. Küstenfunkstelle) kontaktiert das U-Boot ohne Antwort zu
bekommen, zu dieser Zeit steht auch das U-Boot 50 Minuten still, ob dieser Stillstand
mit dem Versuch der Kontaktaufnahme in Verbindung steht, bleibt noch offen
• 04:30 - Beginn der Suchaktion durch Schiffe der Streitkräfte
• 04:40 - Das U-Boot verschwindet vom Radar (vor Alvedöre Holme) also 2.Tauchgang
• 08.25 - Uhr Nautilus erscheint wieder auf dem Radar, ist also aufgetaucht


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15.03.2018 um 22:10
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Nein, nach meinem verständnis siehe Spoiler, da der Motor aus war als die Luke auf ging.
Die Frage lautete aber danach, wie und wie schnell man die Abgase, die dann angeblich das ganze Boot füllten und angeblich Kim töteten, aus dem Bootsraum heraus bekommt.
Es ist also für die Beantwortung der Frage egal, wie Du Dir das Szenario vorstellst.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Der essentielle Unterschied ist daß in dem Falle die abgase unter verringertem Druck standen, nur den Motorraum füllten und dadurch bei druckausgleich und öffnen des schotts schon erheblich verdünnt worden wären imho.
Siehe oben... aber wenn Du Dir das so vorstellst: Woher kam dann der Unterdruck, der die Luken nicht öffnen ließ, und woher der Druckausgleich durch die Maschinenraum-Wand-Durchlässe, wenn die ganzen Abgase noch im Maschinenraum waren? Wie konnte im Maschinenraum ein "verringerter Druck" gegenüber der Messe herrschen?

Als die Abgase in den Maschinenraum einströmten, hätte es sie ja auch in die Messe "gesaugt", anders kein Druckausgleich und kein Öffnen der Luken.
Zitat von d.fensed.fense schrieb: Fluten heißt schnell mit einem Medium füllen.
In dem Falle meine ich Luft.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Bedeutungen:
Das ist schön, aber die Frage hast Du nicht beantwortet, die lautete, ob man auch die Drucktanks mit Wasser hätte fluten können.

Mit "meint man" meinte ich den allgemeinen Sprachgebrauch. Wir reden hier ständig von "einströmender" Luft und Abgasen und einem später mit Meerwasser "gefluteten" Boot, da könnte man auch verstehen (und beantworten), was gefragt wurde.
Dass man in Drucktanks Luft füllen kann, dürfte inzwischen so ziemlich jedem klar geworden sein.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Sucht man mehrere Wörter in der richtigen Kombination und schreibt wie gehört so hat man die Schlüsselwörter irgendwo gehört, nur meine subjektive Meinung.
Zitat von DEFacToDEFacTo schrieb:auf die festplatte aus der werkstatt kam noch nicht die rede?
oder hab ich das nur nicht wahrgenommen?
wundert mich etwas.
Nein, in der Verhandlung spielten die noch keine Rolle.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:12
Ich habe versucht, den 1. Verhandlungstag sinnerfassend zu übersetzen. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich. Es entstammt alles folgendem Liveticker:

https://ekstrabladet.dk/112/live-nu-fortaeller-peter-madsen-om-ubaadsturen/7067187

@DEFacTo

Da steht auch deine Antwort auf die Frage, ob die Festplatte schon thematisiert wurde, drin!

1. Verhandlungstag (grobe Zusammenfassung Liveticker)

Anklage verliest 3-seitige Anklageschrift (3 Anklagepunkte: Totschlag, schwere sexuelle Misshandlung außerhalb Geschlechtsverkehr, Schifffahrtsgefährdung)
Laut Anklage wurde Kim an Armen und Beine gefesselt und ihr wurden etliche Verletzungen zugefügt, unter anderem 14 Stiche (oder Schnitte) um den Genital-Bereich herum
andere Schiffe hätten den Kurs ändern müssen, um Kollision zu vermeiden
man plädiert auf lebenslänglich, zusätzlich Sicherungsverwahrung in Anstalt
Staatsanwalt verteilt Unterlagen an Richterin und Verteidigung
Er möchte einen Überblick über den Fall geben, Zeitrahmen usw. , dazu würden auch
Videos und Bilder vorkommen, die aus ethischer Rücksicht nur den Richtenden gezeigt werden
explizit weist er auf Kims Handgelenk hin, das besondere Spuren zeige, man solle diesem Bild besondere Aufmerksamkeit schenken
es wurden über 215 Personen angehört, etwa 1000 Hinweise habe man bekommen zu dem Fall
Vorgeschichte: Wohnort Täter und Opfer, wie es zu der u-Boot-Fahrt kam usw.

Es wird ein Video gezeigt: Ein Polizei-Techniker steigt nach der Bergung der Nautilus den Turm hinunter, man sieht Duschraum, Maschinenraum, Aufenthaltsraum: Hier weist die Anklage explizit auf 2 Rohre an der Decke hin
19.20 Uhr Abfahrt des U-Boots, mit Kim und Madsen auf dem Turm
letzte SMS von Kim um 20.16 Uhr
um 20.20 Uhr befindet sich das U-Boot auf problematischem Kurs aus Sicht des Reiseschiffes „Aida“
um 22.00 Uhr um meldet Kims Freund den Behörden, dass kein Kontakt zum U-Boot möglich sei, auch den Behörden nicht, erst am nächsten Morgen gelang erster Kontakt: Madsen meldet da auf Nachfrage technische Probleme und es sei niemand zu Schaden gekommen, er sei in etwa 2,5 Stunden im Hafen
kurz darauf erhalten sie die Meldung, das Boot sei gesunken, eine Person befinde sich im Wasser
auf Nachfrage, was mit seiner Begleitung sei, antwortet er, diese habe er auf Refshaleøen
abgesetzt
es werden Bilder von Madsens Rettung gezeigt
Madsen wird nach Dragor Havn gebracht und dort nimmt ihn um 11.35 Uhr die Polizei fest.
Erste Feststellungen der Polizei damals: Er wirkte ruhig und gefasst, Verletzungen an beiden Unterarmen, eingetrocknetes Blut an der Nase ( stellt sich später als Kims Blut heraus)

am 12. August erste Anhörung: Madsen erklärt, Kim sei bei einem Unfall ums Leben gekommen, er habe sie anschließend auf See bestattet. Er wird wegen begründeten Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft genommen
zwischen 12. und 13. August Bergung der Nautilus
am 15. August wird Kims Torso gefunden: An diesem befindet sich ein blauer Gurt mit, unter anderem, kleinen Metallrohren
Die Anklage zeigt nun eine Skizze vom Torso, worauf man die Läsionen, die man darauf fand, markiert hat. Da sind eine ganze Reihe von Messerstichen verteilt auf verschiedenen Plätzen am Torso. Besonders betont man den Stich in die Brust, die 14 Stiche im Genitalbereich und 2 lange, bogenförmige Schnitte
eine forensische Zeichnung der Vagina wird gezeigt, um die Verletzungen aufzuzeigen

Die Kritik der Verteidigung, man habe eine Rekonstruktion auf der Nautilus abgelehnt (das war am 03. Oktober) wird erklärt: Neue Erkenntnisse damals wären der Grund gewesen, man habe unheimlich viel für die Aufklärung des Falles unternommen, speziell die aufwendige Suche im Meer
am 06. Oktober wurde eine Plastiktüte mit Kims Kleidung, Schuhen, Messer und Kabelbinder-Stücken, außerdem eine Tüte mit Kims Kopf
keine biologischen Spuren an oder in Kim Wall, jedoch Sperma in Madsens Unterhose
Verletzungen an Kims Kopf: 11 Schnitte (zwischen?) den Ohren, Einrisse im Gesicht: die Art der Wunden lassen eine Fixierung des Kopfes während des Ausführens vermuten
im August letzten Jahres filmte ein Team, das eine Doku über Madsen machen wollte, seine Werkstatt. Darauf kann man eine orangene Holzsäge erkennen. Bei der Durchsuchung seiner Werkstatt fehlte diese, eine andere hing stattdessen dort. „Das könnte daran liegen, dass wir diese Säge auf dem Meeresgrund gefunden haben“, äußert Jepsen.

Bilder vom linken Arm (gefunden bei der Suche am 21. November) werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt.
Am 29. November wird auch der rechte Arm gefunden, der so wie die anderen Teile beschwert war. In einem Film wird die Suche und das Auffinden dieses Armes gezeigt, um die schwierigen Bedingungen unter Wasser aufzuzeigen. An einer Schnur entlang gelangt ein Taucher auf den sandigen Meeresgrund hin zum Arm, die Sicht ist sehr vernebelt
Madsen sitzt ruhig da, sein Blick ist auf die ihm ausgehändigten Unterlagen gerichtet. An dem Arm befinden sich 2 Plastikstreifen, auch dieselben Rohrstücke, die an den anderen Leichenteilen befestigt waren. Solche Rohrstücke wurden in Madsens Werksatt gefunden, ergänzt Jepsen
Jepsen zeigt nun wieder Bilder aus dem Inneren der Nautilus. Es wird eine Reihe von Bildern gezeigt, auf denen man Gurte sieht, die sich im Boot befinden: Einige Gurte sind blau, so wie an den Leichenteilen, andere sind gelb. Dann zeigt Jepsen einige Bilder von Gurten, die auf dem Grund der Köge-Bucht gefunden wurden: Blaue, gelbe und orange Gurte. „Beachten sie besonders die blauen und gelben Gurte“, betont Jepsen. Besonders die Enden der Gurte solle man beachten, die Schnittstellen der Gurte ähneln stark den Schnittstellen der Gurte an den Leichenteilen. Teile eines orangen Gurtes, die zusammen mit Kims Kleidung gefunden wurden, wurden ebenso auf der Nautilus gefunden. Auch diese scheinen zusammenzupassen.

Jepsen warnt jetzt vor den nun folgenden Bildern, es sind Bilder von Kims Handgelenk.
Man solle die Abdrücke am Handgelenk beachten, diese mit der Gurtschnalle vergleichen, beides ähnle sich
Jepsen zeigt nun Bilder von eingetrocknetem Blut im U-Boot. Besonders in einer Nut im Boden hat es sich gesammelt. Es gab auch Blut in der Toilette, laut Befund war die blutende oder gestorbene Kim da drin.
Unter einer Bodenplatte wurde schwarze Unterwäsche gefunden, sie gehört Kim. Diese weist einige Beschädigungen auf. Auch eine umgedrehte Strumpfhose wurde gefunden, die Kim zugeordnet werden kann. Dazu abgeschnittene oder so erscheinende Haare von Kim.
Der Staatsanwalt geht weiter zu Peter Madsens Kleidung. Blutspritzer und Blutgerinnsel wurden an Madsens Anzug gefunden.

Madsens Computer kommt an die Reihe: Peter Madsen weigerte sich, ihn zu übergeben, weil es "Geschäftsgeheimnisse" darauf gäbe.
Bei polizeilichen Ermittlungen wird jedoch unter anderem festgestellt, dass Spuk, Folter und Ähnliches gesucht wurde.
Bei den Ermittlungen wurden auch Videos gefunden, die laut Staatsanwaltschaft echtes Töten von Frauen zeigen.
Darüber hinaus wurden eine Reihe von englischen Texten gefunden, die sich mit vaginalen Verstauchungen (?) von Frauen befassen. Das gleiche Thema geht in einer Reihe von Animationen weiter, die auch auf dem Computer zu finden sind.

Walls Freund ist übrigens nicht anwesend, er wird als Zeuge aussagen, darf also erst nach seiner Zeugenaussage der Verhandlung beiwohnen
Mentale Untersuchungsergebnisse: Insgesamt scheint Peter Madsen sexuell sehr freizügig zu sein. „Er erscheint unter anderem in der Untersuchung polymorph pervers und stark sexuell abweichend“, verliest Jepsen
Es wurde kein Hinweis auf eine Psychose oder Pathologie gefunden. Er hat narzisstische Züge. Er hat oberflächlichen Charme und ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Er ist emotional beeinträchtigt und hat unter anderem einen starken Mangel an Empathie und neigt zu Wut.Wieder in Freiheit, stelle er eine Gefahr für die Gesellschaft dar

Der Staatsanwalt erklärt auch, dass kein Beweis für den Tod von Kim Wall durch Kohlenmonoxidvergiftung gefunden wurde, wie Peter Madsen erklärt hat.
Die Autopsie unterstützt diese frühere Erklärung nicht, aber die endgültige Todesursache wurde nicht gefunden. Es wurde jedoch eine Fremdeinwirkung des Körpers gefunden.
„Auf dieser Grundlage haben wir die Anklagepunkte für das Töten durch Ersticken oder Kehlschnitt formuliert", sagt Jakob Buch-Jepsen.
Peter Madsens iPhone wurde nicht im Zusammenhang mit dem Fall gefunden. Die Polizei schaffte es jedoch, den Inhalt und die Daten des Telefons über iCloud bis zum 10. August wiederherzustellen.
Ca. 16 Stunden vor der Tat googelte Peter Madsen nach 'Beheaded Girl Argony' .Es ist wahrscheinlich ein R zu viel in der Suche. Das Wort, das man gesucht hat, ist wahrscheinlich Agony, was Schmerz bedeutet, sagt der Verteidiger.Die Suche ergibt ein Video, das laut Staatsanwalt eine Frau zeigt, der die Kehle durchtrennt wird.
Es ist die Theorie der Anklage, dass Peter Madsen an der Folterung von Frauen interessiert gewesen sei, sagt der Staatsanwalt.
Im Zusammenhang mit der Suche nach Peter Madsens Computer und Festplatten wurden auch private Sexvideos von Peter Madsen gefunden, sowie ein 'Ordner' namens 'staff' - das englische Wort für Plugging.

Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen nähert sich nun dem Ende seiner Einführung.
Der Staatsanwalt diskutiert jetzt die Fragen, die das Gericht berücksichtigen sollte.
Es geht um:
1. Hat Peter Madsen Kim Wall getötet oder ist ein Unfall passiert?
2. Wenn ja, gibt es Hinweise darauf, dass dies geplant ist?
3. Ist ein sexueller Übergriff auf Kim Wall begangen worden, und wenn ja, ist dies geschehen, während sie am Leben war oder nach dem Tod?
4. Trägt Peter Madsen die Verantwortung für die Nautilus , so hat er das Leben und die Gesundheit anderer gefährdet.

Das Programm für heute ist weiter, dass Peter Madsen, wenn er will, nach dem Mittagessen eine Erklärung für das Gericht abgeben kann.
Die nächsten 11 Gerichtstagetage basieren auf insgesamt 37 Zeugen. Unter anderem werden Zeugen bis zum 10. August letzten Jahres von Peter Madsens Verhalten und Meinungen berichten. Eine Reihe von Zeugen, die persönliche Beziehungen zu Peter Madsen hatten, die unter anderem über seine Sexualität berichten sollen.
Außerdem wurden vier Zeugen geladen, die sich in den Tagen bis zum 10. August auch mit Peter Madsen auf einer Kreuzfahrt mit dem UC3 Nautilus unterhalten haben.
Der Staatsanwalt hat 29 Zeugen angerufen, während acht Zeugen von der Verteidigung vorgeladen wurden.

Schließlich gab Jakob Buch-Jepsen bekannt, dass kurz vor dem Fall ein Zeuge, der in einer dänischen Presse erschienen war, eine Reihe von SMS und Gesprächen mit Peter Madsen besäße. Die Polizei befragte daraufhin den Zeugen, der seine Erklärung in einem Zusammenhang zurückgezogen hat.
"Ich muss die Presse drängen, vorsichtig zu sein, mit Zeugen während des Falles zu sprechen", stellt der Staatsanwalt fest, der auch erklärt, dass dieser Zeuge, der in den Medien erschien, wegen der unterschiedlichen Erklärung nicht Teil des Falles ist.

Verteidigerin Betina Hald Engmark hat nun die Möglichkeit zu sprechen. Es ist ihr wichtig, darauf hinzuweisen und zu betonen, dass der Gerichtshof allein über die Dinge entscheiden kann und muss, die hier vor Gericht erscheinen.
"Sie müssen alles vergessen, was in der Presse war, was postpostiert und verschoben wurde, sie müssen es vergessen", sagte sie, sie bezog sich auch auf die Aussage, die letzte Woche in einer anderen dänischen Presse erschienen war und sich als nicht wahr herausstellte.
Betina Hald Engmark spricht jetzt die wechselnden Aussagen ihres Mandanten an.
Es ist richtig, dass er seine Erklärungen geändert hat. Aber es ist wichtig zu beachten, dass er um Anhörungen gebeten wurde und dabei Erklärungen abgegeben hat, wenn die Polizei danach gefragt hat, sagt sie.

1. Direkte Absicht. Es geht um das Handeln mit Wissen und Willen, oder wer hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Elemente des Verbrechens vorhanden sind.
2. Wahrscheinliche Absicht, bei der der Täter als nahe liegende Wahrscheinlichkeit betrachtet wird, einer Person Schaden zuzufügen.
3. Der letzte Grad der Absicht, der niedrigste, ist "dolus eventualis":
Es geht um die Notwendigkeit zu erkennen und zu akzeptieren, dass es eine Chance für den Tod gibt.
Sie kommt auch zu dem Schluss, dass die Polizei in allen Fällen keine 100 Prozent sichere Todesursache vorbringen konnte.
Eine Autopsie erklärt, dass der Tod durch Erstickung oder Rachenverletzung verursacht worden sein kann, aber nach Ansicht des Anwalts ist eines der Evidenz-Themen auch, ob es die richtige Todesursache ist, oder ob Peter Madsens Erklärung der Kohlenmonoxid-Vergiftung zutreffend sein kann.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Dinge, die sich in den Anschuldigungen von Jakob Buch-Jepsens Präsentation am Donnerstagmorgen ergeben haben:
1. Kim Walls Reise auf Nautilus am 10. August war offenbar das Ergebnis einer spontanen Verabredung am selben Tag. Kim Wall hat mehrere Monate vor der Reise versucht, ein Interview mit Peter Madsen zu führen. Aber früh am Nachmittag reagierte Peter Madsen auf die Anfrage und lud Kim an Bord ein.
2. Das letzte Lebenszeichen von Kim Wall ist ein Text an ihren Freund am Abend des 10. August um 20.16 Uhr. Hier schreibt sie unter anderem an ihren Freund: "Ich lebe noch."
3. Es wurden keine biologischen Spuren von Peter Madsen an oder in Kim Wall gefunden. Spermien wurden jedoch in Madsens Unterhosen gefunden.
4. Nach Angaben der Polizei suchte Peter Madsen Stunden vor dem Treffen mit Kim Wall nach Enthauptungen. Er sah auch ein Video von einem Kehlschnitt bei einer Frau.
5. Während der Suche nach Nautilus fand die Polizei Kim Walls Unterhose und Strumpfhose.
6. Eine mentale Untersuchung von Peter Madsen stellte fest, dass er psychopathische Züge hat

Peter Madsen sitzt entspannt in der Mitte des Raumes und sieht den Staatsanwalt ruhig an.
"Peter, Sie hatten jetzt die Gelegenheit, die Beweise zu hören und darüber nachzudenken, die in diesem Fall gegen Sie sind. Wie gehen Sie mit der Anklage um?" Fragt Jakob.
"Nicht schuldig am Mord von Kim Wall", antwortet Peter.
Der Staatsanwalt fragt nun, warum Peter Madsen die Erklärung so oft geändert hat.
"Es gibt nichts Schlimmeres, was einem Menschen wie mir passieren kann, der mit Nautilus mit zwei an Bord segelt und nicht mit seiner ganzen Crew nach Hause kommt.
"Wir haben gesehen, wie ich lande und zu einem wartenden Polizeiauto komme. Es ist alles schrecklich für mich. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß nur, dass Kim auf Nautilus gestorben ist, sagt Peter.
Ich dachte nur an Kim Walls Verwandte. Es ist eine sehr sehr schreckliche Geschichte. Ich wusste, dass sie tot war und sie kam nicht zurück. Es diente nur einem Zweck und der war, den Verwandten so viel wie möglich zu ersparen.
"Es sagte eins, zwei, drei, und - peng - war sie nicht mehr da", sagte Peter Madsen.
Peter antwortet ruhig auf alle Fragen.
"In dem Moment, in dem Kim Wall zugrunde geht, muss ich nicht mehr kämpfen. Ich habe in Raket-Madsens Laboratory gearbeitet, sehr hart mit fantastischen Projekten.
Aber in dem Moment, in dem jemand in einem meiner Experimente stirbt, bin ich so fertig. Der Peter, den du heute siehst, ist ein Peter ohne Träume oder Ambitionen, sagt Peter Madsen.
Aber warum hast du wieder und wieder gelogen, beklagt Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen, der Peter Madsen unterbrechen muss.
Sie haben jetzt schon oft danach gefragt. Ich habe das getan, weil ich nicht der Welt mittteilen wollte, dass Kim Wall gestorben ist, sagt Peter Madsen.

Verteidigerin Betina Hald Engmark unterbricht nun die Fragen des Staatsanwalts.
Fragen müssen nicht permanent wiederholt werden, sagt sie.
Der Staatsanwalt lehnt das ab und setzt seine Fragen fort.
Passen Sie Ihre Erklärung an die Untersuchung an?
Das sage ich nicht. Ich sage, wenn die Erkenntnis kommt, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wenn du es nicht geschafft hättest – mein Pech - ganz erstaunliche Untersuchung, hätte ich meine erste Erklärung behalten.
"Ich wollte nur die Welt vor dem Schrecklichen, was Kim Wall passiert ist, bewahren", sagt Peter Madsen

Der Staatsanwalt fragt nun nach dem Samen, der in Peter Madsens Unterhose gefunden wurde. Es bringt Peter Madsen ein wenig zum Lachen.
"Es ist eine sehr private Frage. Aber so ein Promiskuierter wie ich - es ist kein Wunder, dass man Sperma in meiner Unterhose finden kann, sagt Peter Madsen, der sagt, es habe wahrscheinlich Sperma im Zusammenhang mit einer erotischen Googelsuche gegeben, die er zum Segeln gemacht hat am 10.August

Der Staatsanwalt bittet um Bestätigung, dass Peter angeblich einem Freund erzählt hat, dass er das perfekte Verbrechen begehen würde. Peter kann sich nicht erinnern, dass er so etwas gesagt hat.
Der Staatsanwalt sagt nun, dass Peter Madsen in einem Brief, den er während seiner Haft aus dem Gefängnis geschickt hat, erwähnt, dass er irgendwann im Gefängnis gelandet wäre.
"Ich kann mich erinnern, dass ich das tat", sagt Peter Madsen, der jetzt über seine vielen Experimente spricht. Er wiederholt eine ganze Reihe von Dingen, die aus dem Zusammenhang gerissen scheinen.
Der Staatsanwalt liest aus diesem Brief an einen Freund von Peter Madsen.
"Ich habe über 100 Raketen abgefeuert und bin über 1200 Mal mit selbstgebauten U-Booten getaucht. Früher oder später kann man damit rechnen, dass Peter im Gefängnis endet ", heißt es in dem Brief an den Freund.
Der Brief bezieht sich auch auf eine zuvor gefährliche Situation, in der Peter eine Frau an Bord eines seiner anderen selbst gebauten U-Boote hat.
Bezieht es sich auf die unzähligen Sexspiele, die gewesen sind ?, fragt der Staatsanwalt.
Ich werde versuchen, es kurz zu machen. Manche Menschen haben Lust, viele sexuelle Kontakte zu haben. Ich habe kein weiteres Interesse an SM, aber jetzt ist es einmal so, dass die Konzentration von promisken Frauen in einer SM-Umgebung höher ist. Und wenn Sie Interesse an Promiskuität haben, suchen Sie genau dort danach. Aber das (SM) ist nicht mein Interesse, sagt Peter Madsen

Der Staatsanwalt erklärt nun einen anderen Brief, den Peter Madsen während seiner Haft an einen Freund geschickt hat. Hier schreibt er unter anderem über Kim Wall.
"Können Sie sich daran erinnern, dass Sie etwas darüber geschrieben haben, wie Kim Wall die Reise mit dem U-Boot erlebt hat?", Fragt der Staatsanwalt.
"Wenn Sie in meiner Situation sind und erlebt haben, was ich erlebt habe, werden Sie auch spirituell", sagt Peter Madsen, der jetzt von Jepsen unterbrochen wird, der aus dem Brief liest:"Ich kann ihre Seele fühlen." (Kim Wall ed.) Sie ist nicht wütend. Sie erzählte mir die schicksalhafte Nacht, dass dies das Beste war, was sie gemacht hatte. ', steht im Brief.

Verteidigerin Betina Hald Engmark bittet nun um einen kurzen Stop für eine Besprechung mit ihrem Mandanten. "Ich würde gerne mit ihm reden", sagte sagt sie.
Richterin Anette Burkø erteilt die Erlaubnis für die 10 Minuten dauernde Pause. Es ist unklar, worüber die Verteidigerin mit ihrem Mandanten sprechen möchte.
Peter Madsen und Engmark haben den Raum verlassen. Seine Antwort auf die Fragen war bisher ruhig, wirken aber ein wenig unsortiert. Peter Madsen scheint verärgert zu sein, über manche Fragen. Er redet laut und manchmal an den Fragen des Staatsanwalts vorbei. Er hat sich wiederholt auf seine Geschäfte bezogen.
Betina Hald Engmark ergreift jetzt das Wort. Sie ist jetzt gegen die Verwendung von Dokumentationen durch die Staatsanwaltschaft bei ihrer Vernehmung durch Peter Madsen.
Mein Klient muss zuerst erklären können, sagt der Anwalt.
Dem stimmt Jepsen zu, und er entscheidet sich daher, seine Fragen fortzusetzen, ohne zu dokumentieren, was Peter Madsen in früheren Aufzeichnungen erzählt hat.

Der Staatsanwalt fragt nun, ob es stimmt, dass Peter Madsen bereits im März 2017 mit Kim Wall über die Möglichkeit eines Interviews in Kontakt gestanden hat.
"Das stimmt, aber ich weiß nicht, ob es dieselbe Kim von Wired ist, mit der ich schon einmal gesprochen habe, als wir im August wieder miteinander sprachen", sagte Peter Madsen."Wie Sie wissen, spreche ich mit vielen Journalisten, daher glaube ich nicht, dass ich vorher mit ihr gesprochen habe", sagt Peter Madsen.
Der Staatsanwalt erzählt nun von der Annulierung eines Raketenstarts einige Tage vor dem Tod von Kim Wall. Raket Madsens Laboratory sollte im September eine Rakete starten, aber einen Tag vor dem 10. August veröffentlicht Peter Madsen einen Blogeintrag, in dem er schreibt, dass alles abgesagt wird.
"Stimmt es, dass es daran lag, dass Sie es finanziell nicht schaffen konnten?", Fragt der Staatsanwalt.
"Nein, nicht richtig", sagt Peter Madsen, der jetzt erklärt, wie er durch Vorträge und Sponsoring kontinuierlich Geld für das Labor und seine Experimente verdiente.
"Ich habe auch Vorträge für den Premierminister gehalten", sagt Peter Madsen. "Haben Sie die Absage als persönliche Niederlage betrachtet?", Fragt der Staatsanwalt.
Ich nahm es als Erleichterung. Es ist schwer, eine solches Projekt zu stemmen. Ich hatte ein Team, das sehr engagiert war, aber es war sehr harte Arbeit. Aber als es abgesagt wurde, gab es ein Gefühl der Erleichterung, dass jetzt Zeit für Kaffee wäre, sagt Peter Madsen.
Hatten Sie das Gefühl, dass Sie gegen Copenhagen Suborbitals verloren haben? ", fragt der Staatsanwalt und bezieht sich dabei auf den rivalisierenden Raketenclub, der im September ebenfalls eine Rakete schickte.
Nein, habe ich nicht.
"Aber du wusstest nicht, dass sie diese Reise auch absagen würden, fragt Jespen.
"Nein, aber dann wusste ich ein paar andere Dinge, Jakob", sagt Peter Madsen und benutzt den Vornamen des Anklägers.
Peter Madsen fährt fort:
Ich denke, du fragst nach: Wie gehts, Peter? Und die Antwort ist, ich war erleichtert, sagt Peter Madsen.

Der Staatsanwalt fragt sich nun, ob Peter Madsen erklären kann, dass er in der Zeit bis zum 10. August versucht hatte, drei weitere Frauen an Bord von Nautilus einzuladen.
Peter Madsen antwortet nun, dass man "Nautilus Touren" kennen müsse, um diese Frage zu beantworten.
Es ist nicht ungewöhnlich. Ich glaube, ich habe 250 Reisen mit Frauen auf dem U-Boot gemacht, sagt Peter Madsen und erklärt, dass es wichtig sei, Frauen einzuladen, weil es sonst vorwiegend eine „Männer“-Welt um das U-Boot und das Labor gebe.
"Die männlichen Passagiere sind sehr an der Technik interessiert, aber die Frauen, die sind mehr daran interessiert, was außerhalb des U-Bootes und in der Umgebung passiert", sagt Peter Madsen.
Peter erklärt auch, dass er seine Passagiere sorgfältig danach ausgewählt hat, wie aufregend sie waren. Sie sollten etwas zu bieten haben, sagt Peter Madsen.
Jepsen erwähnt wieder das in seiner Unterhose gefundene Sperma.
Das sei für einen sexuell sehr aktiven Menschen nicht ungewöhnlich, Madsens Antwort.
Da sie erklärt haben, dass SM Sie nicht wirklich antörnt, kann ich die Suche im Internet nicht nachvollziehen, die Sie am 10. August machen, fragt der Staatsanwalt und bezieht sich auf eine Anzahl von Suchen von Peter Madsen - einschließlich das Suchergebnis-Video einer Frau, der die Kehle durchtrennt wird.
Sie müssen verstehen, dass SM speziell ist. Das fragliche Video ist kein SM, es ist eine völlig andere Situation. Es hat etwas mit starken Emotionen zu tun. Ich weiß nicht, ob wir jetzt da weitermachen sollen", fragt Peter Madsen.
Fahren Sie fort, sagt der Staatsanwalt.
Wenn ich etwas sehe, wo einer wehrlose Person etwas ausgesetzt ist, dann werde ich emotional betroffen. Es ist völlig asexuell für mich, sagt Peter Madesen und bezieht sich auf das Video, das die Durchtrennung der Kehle einer Frau zeigt.
Nun, warum siehst du ein Video mit "Enthauptung" und verbindest es dann mit deiner Ejakulation ?, fragt der Staatsanwalt.
"Nun, vielleicht kannst du mich bereichern, wenn ich das Video sehe?", Sagt Peter Madsen, der jetzt betont, dass er wahrscheinlich Sperma hatte, bevor er das Video gesehen hat. Wahrscheinlich, weil er seine Frau am selben Abend gesehen hat.
Das Video ist für mich nichts Erotisches. Ich habe das Video geschaut und geweint und gefühlt, sagt Peter Madsen.

Der Staatsanwalt fragt nun, ob Peter Madsen von dem Fall betroffen ist.
"Die Nacht dort war eine Katastrophe, deren schlimmstes Ergebnis ist, dass wir Kim Wall heute nicht bei uns haben. Ein bisschen davon ist, dass es vorbei ist, das Leben zu leben, das ich mit meiner Frau und meinen Freundinnen gelebt habe, sagt Peter Madsen.
"Es wäre seltsam, wenn es mich nicht betrifft", sagt Peter Madsen.
(Kim Walls Eltern sitzen im Gericht. Auch der Manager Jens Møller.
Für Peter Madsen sind auch einige Plätze im Gericht reserviert. Ein Freund und einige Bekannte sind anwesend.
Aber es fällt nur auf, dass Ihre Erklärung bisher nicht so sehr Kim berücksichtigt hat, sondern Sie selbst, sagt der Staatsanwalt.
"Ich verstehe, dass Sie ein anderes Verhalten erwarten, aber ich kann es nicht immer allen recht machen", sagt Peter Madsen.

Kim machte einen guten Job, sie stellte viele Fragen. Die mentale Untersuchung bescheinigt, mir, dass ich gerne rede. Ich hatte auch viel zu erzählen über alles, dafür war ja die Ausfahrt. Eigentlich war eine Rückkehr vor Dunkelheit geplant
"Es war alles andere als einfach, die Nautilus im Dunkeln zu fahren, da das Boot keine Laternen oder Begrenzungslichter hatte, die mir im Dunkeln helfen könnten", sagte Peter Madsen.
Um 23.05 Uhr kommt das U-Boot an die Oberfläche. Laut Peter Madsen lebt Kim Wall zu dieser Zeit noch.
Es ist jetzt meine Chance, umfangreich vor Gericht auszusagen, oder wollen Sie es kurz, fragt Peter Madsen jetzt.
Peter fährt fort. Es ist spät geworden und Nautilus muss nach Hause. Wichtig für einen guten Bootsfahrer ist, dass man Druckspeicher füllen muss, sagt Peter Madsen und erwähnt viele andere technische Dinge.
Ich gehe in den Maschinenraum, um die Motoren zu starten. Zu dieser Zeit ist Kim Wall im Wohnraum. Wenn das U-Boot unter Wasser ist, ist der äußere Teil mit Meerwasser gefüllt, sagt Peter Madsen, dem nun gebeten wird, langsamer zu sprechen. Der Grund dafür ist, dass das Gericht selbst versucht, seine sehr technische Erklärung aufzuschreiben.
Peter Madsen erzählt nun von Ventilen und einer Reihe anderer Dinge, die helfen, Wasser aus Nautilus abzulassen und das U-Boot zu starten.
Ich mache einen Fehler. Und es wäre nicht kritisch gewesen, wenn nicht das nächste hinzugekommen wäre, sagt Peter Madsen, der jetzt über die Abgase berichtet, die beim Start in das U-Boot eindringen können.
Es gibt einen ziemlich hohen Lärmpegel und deshalb schließe ich die Tür des Maschinenraums. Und dann gehe ich zu Kim Wall und an ihr vorbei, sagt Peter Madsen leise.
Ich öffne die erste (vordere?) Luke im U-Boot und steige an Deck. Eine mühsame und anwidernde Sache. Es ist nicht einfach, aber es ist zu schaffen.
"Wenn ich an Deck bin, bedeutet gute Seemannschaft, dass du die Luke nicht offen lässt. Die Luke muss geschlossen sein, und darum schließe ich sie. Dies dient nur der Sicherheit, sagt Peter Madsen.

Was passiert dann, fragt der Staatsanwalt?
"Es klingt, als ob du meine Erklärung schon kennst", sagt Peter Madsen und fährt fort.
Als ich versuche, die Luke zu öffnen, beginnen die schlimmsten Minuten meines Lebens. Ich kann die Luke nicht öffnen. Im U-Boot gibt es einen Unterdruck. Der Druck ist gefallen.
Ich weiß nicht, wie lange ich versuche. Da das nicht möglich ist, versuche ich die andere Luke. Als ich herunterkomme, kann ich Kim von dort rufen hören«, sagte Peter Madsen
Das ist nicht verwunderlich. Was ich denke, ist, dass der Druck weiter sinkt und nicht aufhört, bis er sehr niedrig ist.
"Es ist unangenehm für mich, dass es einige Zeit davor eine ähnlichen Situation gab, als das U-Boot am Dock war. Dort hatte ich auch eine Tafel und wir übten, wie man herauskommen kann. "Ich wusste also, dass das passieren könnte", sagte Peter Madsen.
Es ist jedoch, dass es in diesem Fall verschärft wird. Dass ich mit Kim segle, mit dem Wissen, dass das passieren könnte - das macht es dramatisch, wenn der Motor läuft, sagt Peter Madsen.
Aber kannst du nicht sehen, dass es auffällig ist, dass du die Erklärung änderst, am 6. Oktober und du es am 13. Oktober noch einmal erklärst? Plötzlich kommst du mit dieser 3. Erklärung über Kohlenmonoxidvergiftung ?, fragt der Staatsanwalt und verweist dabei auf die verschiedenen Erklärungen, die Madsen in den Fall eingebracht hat.

"Ich wusste, dass dies auf der Nautilus gefährlich war. Ich wusste das seit Monaten. Und dann gibt es ein Treffen - und deine fortschreitenden Untersuchungserfolge, dass ich mit der Wahrheit herausrücken musste. Ich kann die Informationen, von denen ich wusste, dass sie auf der Nautilus gefährlich waren, nicht länger verschweigen ", erklärt Peter Madsen.
Können wir jetzt den Grund erfahren, wie ist es Ihnen gelungen, in das U-Boot zu gelangen?
Ja, der Alptraum hört auf, wenn die Motoren aufhören. Darum habe ich versucht, Kim zuzurufen, dass sie versuchen sollte, die Motoren auszuschalten. Es ist nicht gerade simpel, wie das gemacht wird, aber wenn man ein wenig auf Zack ist, kann man das. Ich weiß nicht, ob es Kim gelungen ist, aber die Motoren haben aufgehört, sagt Peter Madsen.
Noch etwas ist passiert. Im System befindet sich ein Sicherheitsventil, so dass eine Luftmenge in zwei Tanks als Sicherheitspuffer dient. Deshalb öffnen und blasen sie plötzlich Luft in das U-Boot, sagt Peter Madsen.

Das ermöglicht mir, die Luke zu öffnen. Wie ich schon vorher erklärt habe, ist das erste, was passiert, dass ich eine warme Luftwelle an meinen Kopf bekomme. Die Luft in der Nautilus unterstützt das Leben in dieser Zeit nicht, sagt Peter Madsen.
Es ist wie wenn man eine Limonade öffnet und es in die Nase geht, sagt Peter Madsen.
Als ich Kim Wall regungslos am Boden finde, knie ich mich neben sie. Ich versuche sie aufzuwecken. Ich gebe ihr Klapse. Die Luft dort unten ist wirklich schlecht, sagt Peter Madsen, seine Erklärung in einem ruhigen Ton fortsetzend.
Laut Peter Madsen klettert er wieder aus dem U-Boot. Vorher hat er Kim Walls Puls überprüft, erklärt er.

Versuchst du, Kim an die frische Luft zu bringen?
Ich kann doch nicht. Die Luft ist viel zu schlecht. Wenn ich es versucht hätte, hätten Sie ein U-Boot mit zwei Toten an Bord gefunden, sagt Peter Madsen.
"Wenn Sie eine bewusstlose Person aus dem Boot holen wollen, haben Sie ein sehr großes Problem", sagt Peter Madsen.
Aber Sie versuchen es nicht einmal?, fragt der Staatsanwalt.
Nein.
"Aber du kannst zu ihr hin und ihr Klapse geben?", Fragt der Staatsanwalt.
"Jacob, ich verstehe, dass Sie Staatsanwalt sind und Sie eine Anklage haben, nach der sie sich orientieren müssen. Aber Sie sollten versuchen, sich diese Situation vorzustellen. Ich hatte nicht die Möglichkeit, sie rauszuschaffen, sagt Peter Madsen.
Wenn nicht einmal die Gerichtsmedizin völlig sicher ist und es bewiesen hat, weiß ich es auch nicht, aber zu der Zeit war ich überzeugt, dass Kim Wall tot ist.
Es entspricht einem Feuer. Es gibt keine Luft im U-Boot. Ich war überzeugt, dass Kim Wall tot ist. Sie ist aufgestanden und es ist meine Vermutung, dass sie versucht hat, die Motoren zu stoppen und dann ist sie zusammengebrochen, sagt Peter Madsen.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:16
Zitat von FFFF schrieb: d.fense schrieb:
Nein, nach meinem verständnis siehe Spoiler, da der Motor aus war als die Luke auf ging.

Die Frage lautete aber danach, wie und wie schnell man die Abgase, die dann angeblich das ganze Boot füllten und angeblich Kim töteten, aus dem Bootsraum heraus bekommt.
Es ist also für die Beantwortung der Frage egal, wie Du Dir das Szenario vorstellst.
Abgase verteilen sich wenn sie durch nichts gehindert werden über die gesamte Länge des Bootes, daher ist wenn ich dort in dem Text von einer Teilfüllung mit Abgasen rede nicht die Rede davon daß vorne keine sind und auf den letzten 2m eine Scheibe Abgas steht sondern daß die Konzentration im gesamten Raum gering(er) ist welche KW angeblich zu atmen hatte UND natürlich dies auch schneller wieder entfernt ist.

Also nein, es spielt schon eine rolle wieviel Abgas man entfernen will und durch welche Öffnung und welche Energie wenn man wissen will wie die Auswirkungen für die Insassen sind und wie lange.


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:19
Zitat von FFFF schrieb: d.fense schrieb:
Der essentielle Unterschied ist daß in dem Falle die abgase unter verringertem Druck standen, nur den Motorraum füllten und dadurch bei druckausgleich und öffnen des schotts schon erheblich verdünnt worden wären imho.

Siehe oben... aber wenn Du Dir das so vorstellst: Woher kam dann der Unterdruck, der die Luken nicht öffnen ließ, und woher der Druckausgleich durch die Maschinenraum-Wand-Durchlässe, wenn die ganzen Abgase noch im Maschinenraum waren? Wie konnte im Maschinenraum ein "verringerter Druck" gegenüber der Messe herrschen?

Als die Abgase in den Maschinenraum einströmten, hätte es sie ja auch in die Messe "gesaugt", anders kein Druckausgleich und kein Öffnen der Luken.
Die Luke geht erst auf NACHDEM der Druck ausgeglichen ist.

EIN mögliches szenario habe ich beschrieben, detailiert.
Beitrag von d.fense (Seite 1.130)
Glaubst Du mir halt vielelicht einfach mal, auch vor dem Hintergrund daß Wir hier ja erarbeitet haben daß es schnell irrelevant wird das Szenario falls entsprechend Indizien dagegen im Kessel gefunden wurden?
Oder muss ich jede Minute auf GMs Skizze einzeichnen und hier noch hundert im grunde irrelevante Beiträge reinspamen?


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:26
natürlich meinte ich den Link
Beitrag von d.fense (Seite 1.124)


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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:29
Zitat von DEFacToDEFacTo schrieb:auf die festplatte aus der werkstatt kam noch nicht die rede?
oder hab ich das nur nicht wahrgenommen?
wundert mich etwas.
Sie wurde wie Du an @sterntaucher fleißiger Arbeit - Danke dafür! sehen kannst, zum Verhandlungsbeginn erwähnt.
Zitat von sterntauchersterntaucher schrieb:Madsens Computer kommt an die Reihe: Peter Madsen weigerte sich, ihn zu übergeben, weil es "Geschäftsgeheimnisse" darauf gäbe.
Bei polizeilichen Ermittlungen wird jedoch unter anderem festgestellt, dass Spuk, Folter und Ähnliches gesucht wurde.
Bei den Ermittlungen wurden auch Videos gefunden, die laut Staatsanwaltschaft echtes Töten von Frauen zeigen.
Darüber hinaus wurden eine Reihe von englischen Texten gefunden, die sich mit vaginalen Verstauchungen (?) von Frauen befassen. Das gleiche Thema geht in einer Reihe von Animationen weiter, die auch auf dem Computer zu finden sind.
Zitat von sterntauchersterntaucher schrieb:Mentale Untersuchungsergebnisse: Insgesamt scheint Peter Madsen sexuell sehr freizügig zu sein. „Er erscheint unter anderem in der Untersuchung polymorph pervers und stark sexuell abweichend“, verliest Jepsen
Es wurde kein Hinweis auf eine Psychose oder Pathologie gefunden. Er hat narzisstische Züge. Er hat oberflächlichen Charme und ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Er ist emotional beeinträchtigt und hat unter anderem einen starken Mangel an Empathie und neigt zu Wut.Wieder in Freiheit, stelle er eine Gefahr für die Gesellschaft dar
Die Gutachten hierzu werden wohl im Rahmen der Verhandlung noch erläutert.
Zitat von sterntauchersterntaucher schrieb:Der Staatsanwalt erklärt auch, dass kein Beweis für den Tod von Kim Wall durch Kohlenmonoxidvergiftung gefunden wurde, wie Peter Madsen erklärt hat.
Die Autopsie unterstützt diese frühere Erklärung nicht, aber die endgültige Todesursache wurde nicht gefunden. Es wurde jedoch eine Fremdeinwirkung des Körpers gefunden.
Hier kann man schon absehen, dass die Untersuchungsergebnisse dazu wohl keinen Treffer aufweisen.
Zitat von sterntauchersterntaucher schrieb:Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen nähert sich nun dem Ende seiner Einführung.
Der Staatsanwalt diskutiert jetzt die Fragen, die das Gericht berücksichtigen sollte.
Es geht um:
1. Hat Peter Madsen Kim Wall getötet oder ist ein Unfall passiert?
2. Wenn ja, gibt es Hinweise darauf, dass dies geplant ist?
3. Ist ein sexueller Übergriff auf Kim Wall begangen worden, und wenn ja, ist dies geschehen, während sie am Leben war oder nach dem Tod?
4. Trägt Peter Madsen die Verantwortung für die Nautilus , so hat er das Leben und die Gesundheit anderer gefährdet.
Das sind die Fragen, die das Gericht beschäftigen, das ist der elementare Teil in diesem Fall - Kim Wall und was sie erleiden musste, als sie arglos in das U-Boot stieg. Darauf stützen sich die Hauptanklagepunkte und alle anderen technischen Fragen, Möglichkeiten sind darin enthalten. Inkl. div. Untersuchungsergebnisse, die wohl eher die Annahme der StA. stützen.

Und nicht, wie
Zitat von tracestraces schrieb:Und da wird's jetzt spannend, wenn wir das auf den Fall hier im Thread beziehen, spannend in Bezug darauf, WAS hier potenziell GEPLANT wurde:

Die Bewertung steht und fällt mit dem Nachweis:
(1) DASS er Tatwerkzeuge an dem Tag mit an Bord nahm
(2) diese an Bord keinen anderen Zweck erfüllten/ erfüllen konnten, als nur dieser Tat dienten (sich also das Indiz der Tatrelevanz verstärkt)
(3) OB und wenn ja, für WELCHE Tathandlungen er diese Werkzeuge zum Einsatz brachte (Nachweis aus KTU +RM).

Wird bspw. von einem Zeugen bestätigt, dass PM diese Säge kurz vor Ausfahrt an Bord nahm, obwohl an Bord keinerlei Arbeiten/ technische Zwecke damit verbunden waren UND wurden Spuren dieser Säge an den Amputationsstellen gefunden, dann kann damit der Verdacht eines Vorsatzes bestätigt werden, was eine Tötung und Entsorgung anbelangt.

Diese o.g. 3 Punkte müssen hinreichend belegt sein und belegt werden, wozu im Prozess ja wahrscheinlich noch etwas gesagt werden wird.
Liest sich fast wie ein Fakt und wenn man sich die Unterschiede der Fragen ansieht, sieht man, dass es dem StA. eher um die elementaren Fragen geht. Und auch die Arbeitsweise wird wohl klar überlegt worden sein, von den Leuten vor Ort. Deren Ansinnen doch wohl sein dürfte, den Tod an einer Jungen Frau aufzuklären, die an Bord der Nautilus unter grausamen Umständen ums Leben kam und sicher wird man sich entsprechend vorbereitet haben.

Eben so:
Zitat von FFFF schrieb:Das Video enthält Folterszenen, die dem Verletzungsbild entsprechen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand so ein Video ansieht und am nächsten Tag als einziger Zeuge ein tödlicher Unfall geschieht, der exakt die Verletzungsmuster erzeugt, ist gleich Null.



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Kriminalfall Kim Wall

15.03.2018 um 22:45
@d.fense
Du verstehst es einfach nicht... Du hast auf die Frage eines Users geantwortet, der sich gar nicht auf Dein Szenario bezog, sondern nur auf die Annahme, dass das ganze Boot mit Abgas gefüllt wäre: Wie kriegt man das raus (und ersetztes mit Frischluft) und wie lange dauert es.

Einfache Antwort, bezogen auf die Nautilus: "Man macht das Maschinenraum-Schott auf und schmeißt den Diesel an."

Keine Antwort, die jemanden weiter bringt: "Man ersetzt die Abgase durch Luft oder Wasser mittels Druckausgleich." Das ist zwar nicht falsch, aber an der Sache vorbei.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Die Luke geht erst auf NACHDEM der Druck ausgeglichen ist.
Ähm... ja, das habe ich ja schon mehrfach geschrieben. Der Druck für den Druckausgleich kann aber nur aus dem Maschinenraum kommen, wo dann gegenüber der Messe für eine Weile ein Überdruck und nicht ein "verringerter Druck" herrschen würde, so lange das Schott geschlossen und nur die kleinen Kabelführungen einen Druckausgleich erlauben. Womit sich die Abgase dann auch überall verteilen. Fragt sich halt nur, wie schnell.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Glaubst Du mir halt vielelicht einfach mal, auch vor dem Hintergrund daß Wir hier ja erarbeitet haben daß es schnell irrelevant wird das Szenario falls entsprechend Indizien dagegen im Kessel gefunden wurden?
Natürlich ist das alles rein theoretisch, aber mich interessiert, wie wahrscheinlich Madsens Erklärung ist. Zeit genug hatte er ja, sich was auszudenken.

@sterntaucher
Danke für die Mühe!
Dazu muss man aber anmerken, dass das die Übersetzung von dem ist, was der Liveticker vermittelt hat. Madsens Aussage war wohl noch etwas ausführlicher und auch sonst merkt man leicht, dass das natürlich nicht der gesamte Inhalt der Verhandlung gewesen sein kann.


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