Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

@ dolcevita21

Ja, das ist in der Tat wirklich weniger wichtig, zumal die Polizei ja sicher definitiv wissen wird, ob das obere Tor am Abend vor der Tat abgeschlossen wurde oder nicht.

Es ging mir auch mehr darum, den Lesern, die die Örtlichkeit nicht kennen, das Gebäude so genau wie möglich zu beschreiben. Manche Spekulationen, vor denen @BigMäc zu Recht gewarnt hat, sind ja auch offenbar dadurch entstanden bzw. weitergetragen worden, weil die Leute sich das Gebäude und seine Umgebung nicht richtig vorstellen konnten.

Meiner Meinung nach hat auch der XY Beitrag gestern Abend die Örtlichkeit nur sehr oberflächlich präsentiert, wer es nicht aus eigener Anschauung kennt, kann es sich kaum vorstellen....

brigittsche schrieb:Meiner Meinung nach hat auch der XY Beitrag gestern Abend die Örtlichkeit nur sehr oberflächlich präsentiert, wer es nicht aus eigener Anschauung kennt, kann es sich kaum vorstellen....

Das finde ich ebenfalls. Irgendwie wurde über den Tatort sehr wenig gesagt.
Genauso wurde doch kaum danach gefragt, ob Leuten vor oder nach der Tat Verdächtige auf der Friedhof oder in der Nähe der Batterie aufgefallen sind.

Irgendwie fand ich den gestrigen Beitrag nicht sehr informativ. Eigentlich wollte die Kripo nur wissen, ob jemand Straten am Bahnhof gesehen hat am Abend seines Todes.

Wo hier gerade mal wieder das Bild der Polizei vom Tatort gepostet wurde:

Hat einer eine Idee, was das Rote unterhalb der Festung ist? Ich gehe mal davon aus, dass es eine Person ist, die dort die Spurensicherung durchführt. Kann es sein, dass diese Person an der Madonna steht? Ich weiß zwar mittlerweile denke ich genau wie die Festung und das rumherum aufgebaut ist, habe aber weiterhin keine Ahnung, wo diese Statur sein soll. Würde mich mal interessieren, vielleicht kann das einer der Ortskündigen ja ungefähr lokalisieren.

Könnte das natürlich auch selber machen, ich hab aber viel zu großen Schiss, als ich mich selber zum Tatort begeben würde. Alleine beim Gedanken daran kriege ich schon Gänsehaut. Eigentlich schade, weil ich schon von verschiedener Seite gehört habe, dass der Friedhof wirklich schön sein soll, aber so mache ich da lieber weiter einen Bogen drum.

@ Kowelenz:

Wo die besagte Figur steht kann ich aus dem Gedächtnis auch nicht sagen. Es sind an verschiedenen Stellen auf dem Friedhof Skulpturen aufgestellt die von aufgelösten Gräbern stammen und dann als Schmuck (und um sie zu erhalten) hier und da auf dem Friedhof neu aufgestellt wurden. Wenn aber die Figur gemeint sein soll, von der auch hier Fotos gepostet wurden: Das ist keine Muttergottes, sondern einfach nur eine Trauernde. Sowas hatte man um 1900 einfach gerne auf seinem Grab, wenn man eine wohlhabende Familie war....

Man sollte da aber nicht allzuviel hineininterpretieren, vor allem was irgendeinen symbolischen Bezug zu der Tat angeht. Da gebe ich @BigMäc Recht.

@Kowelenz
Schau Dir mal Bild 13 an. Das ist die, im Volksmund, sogenannte "Schwarze Madonna".
Stell Dir vor, Du stündest mit dem Rücken direkt am Sockel der Statue. Dann gehst Du wenige Meter geradeaus nach vorne und kommst an eine schmale Treppe.
Von dieser aus hast Du einen Blick auf die halboffenen Bögen des." Kellergeschosses"der Batterie. Hinter dem halboffenen Bogen ganz rechts befand sich der Schlafplatz Herrn Stratens.
Ab Deinem angedachten Standpunkt bis zu den Bögen dürften geschätzte 20 Meter Luftline liegen. Allerdings mit einem nicht zu unterschätzende Höhenunterschied. Das heisst, Dein angedachter Standpunkt liegt um einiges höher, als die ca 20 Meter luftlinenentfernten Bögen.
Kannst Du das in etwa nachvollziehen?

@BigMäc
Beantwortest Du mir bitte auch noch meine Frage, inwiefen das gesichert ist, dass sich jene Lost-Place-Gänger bei der Polizei gemeldet hatten? Ich habe hierzu nichts in der Presse gelesen, war es also nur eine Vermutung Deinerseits?

Mikado schrieb:Beantwortest Du mir bitte auch noch meine Frage, inwiefen das gesichert ist, dass sich jene Lost-Place-Gänger bei der Polizei gemeldet hatten? Ich habe hierzu nichts in der Presse gelesen, war es also nur eine Vermutung Deinerseits?

Nein, es war keine Vermutung meinerseits.
Im Übrigen wurde diese geschilderte Sichtung der Lost Places Gänger der Soko durch User mehrfach gemeldet und es stand trotzdem nicht in der Zeitung.

wie kommt die Polizei zu der Annahme, dass es ein Täter ist, der mit seiner Tat nicht leben kann?
Für mich klingt das weiterhin nach keiner "Überzeugungstat" (neonazis, ...), sondern weiterhin nach einem sehr persönlichen Motiv. Eine vielleicht nicht komplett spontane Tat, aber eben auch nicht lange im Voraus geplant. eher ziemlich aus der Emotion heraus.


Ich weiß nicht, was für ein felsenfestes Alibi der Bekannte aus dem Cafe für direkt nach 18.30 hat. Aber ich würde, wenn sich bisher aus KO selbst niemand gemeldet hat, auch auf Touris und Durchreisende hoffen, die Straten entweder noch länger als angegeben mit diesem Bekannten gesehen haben oder ihn vielleicht mit einer anderen Person gesehen haben(vielleicht wie er bei jemandem ins Auto einstiegen, in Begleitung von jemandem durch die Bahnhofshalle ging, oder oder oder).

skullnerd schrieb:wie kommt die Polizei zu der Annahme, dass es ein Täter ist, der mit seiner Tat nicht leben kann?

Das habe ich mich auch gefragt. Wer zu so einer Tat fähig ist, dürfte Null Reuegedanken haben. Insofern wirft diese Aussage die Frage auf, ob die Ermittler ggf doch schon jmd im Fokus haben, dessen Verhalten/Wesen sich nach der Tat verändert hat und man braucht hier nur noch konkretere Beweise ggf auch durch Mitwisser, denen ein verändertes Verhalten aufgefallen ist und gemeldet wurde? Ansonsten kann ich mir auf diese Aussage eigentlich keinen Reim machen.

skullnerd schrieb:wie kommt die Polizei zu der Annahme, dass es ein Täter ist, der mit seiner Tat nicht leben kann?

Das stand auch nur so in der Bild. In XY-Sendung kam das nicht so rüber, sondern der Täter wurde als jemand charakterisiert, der vielleicht Gewaltphantasien ausgelebt hat und vielleicht auch unter dem Einfluss von Drogen gestanden hat. Erst auf Nachfrage räumte der Ermittler ein, dass diese Person im Anschluss an die Tat verändert gewesen sein könnte. Davon, dass er mit der Tat nicht leben kann, war nicht die Rede. Gerade wenn einer seine Gewaltphantasien ausgelebt hätte, kann diese Person sehr gut mit der Tat leben und erinnert sich vielleicht sogar noch gerne daran.

Hm, ich lese eigentlich keine Bild. Muss dann selber nochmal gucken, wo ich das so gehört oder gelesen habe.

@skullnerd
Habe den Bild-Artikel auch nicht gelesen und kann mich an diese Aussage erinnern. Wurde es evtl sogar bei Aktenzeichen XY gesagt?

„Die Polizei geht jetzt davon aus, dass er ein Mensch ist, der auf Dauer mit der Tat nicht leben kann“, erklärt XY-Sprecherin Margit Preiss (69): „Hoffnung ist, dass vielleicht schon ein kleiner Anstoß genügen kann, dass er sich stellt und gesteht.“

https://www.google.com/amp/s/m.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/koblenz-morgen-bei-aktenzeichen-xy-fall-des-gekoepften-obdachlosen-60498940,view=amp.bildMobile.html

Zur Erklärung : Frau Preiss ist Sprecherin der Produktionsfirma

@Philipp54
Ich bin mehr und mehr der Meinung, Herr Straten hatte einfach keine Lust mehr, sich für seine derzeitige Lebenssituation und dem daran Festhalten, mehr oder minder (vielleicht so von ihm empfunden) rechtfertigen zu müssen und stoppte diesbezügliche Nachfragen, Empfehlungen, Vorwürfe usw mit der Äußerung, er hätte da schon entsprechende Pläne, obwohl es solche Pläne nicht tatsächlich gab. Das würde auch erklären, weshalb er bei weiteren Nachfragen dazu, weiter abblockend sagte, über Näheres könne er noch nicht reden.

Misetra schrieb:Ich habe auch schon überlegt, ob Herrn Stratens Zukunftspläne in Richtung Kunst etwas mit einem neuen Bekannten zu tun hatte, die ihm vorgegaukelt hat, dass man da zusammen beruflich durchstarten könnnte.

Würde nicht zu seiner Art passen und zu seinen Erfahrungen im früheren Geschäft.




Die Spielcasinobesuche sehe ich inzwischen nicht als Indiz für Geld ausgeben.
Aber auch nicht, um mit irgendwelchen Leuten zu versuchen in ein Geschäft zu kommen.
Mehr als Aufenthaltsort in Abendstunden.
Der Weg von der Arbeit nach 18.30 Uhr aus seinem Stammcafe durch den Bahnhof hindurch zum Schlafplatz macht auch deshalb Sinn, weil er am nächsten Tag wieder zur Arbeit mußte.
Kann er morgens länger schlafen, kann ich mir nach Schließung des Cafe´s auch einen Weg vom Bahnhof über die Löhrstr. in die Innenstadt vorstellen mit anschließenden Weg über die Beatusstr. zum Schlafplatz. Da fangen die Spielhöllen schon nach ein paar 100m an.
Ebenso bei schlechtem Wetter im Sommer, wo er sich mehr um den Zentralplatz aufhielt.

Geht man von dem Weg am Tatabend über den Hauptbahnhof aus, war es die richtige Entscheidung, den Fokus in xy auf Zeugen im Bahnhof zu setzen.
Schade, dass es erfolglos zu sein scheint.

Zu den Türen auf oder zu mM.
Wenn ich mir über Jahre ein "Zuhause" in Gemäuer schaffe, würde ich versuchen, auch den die Tür auf und zu zumachen, wanns mir passt.
Wenn es keine Sicherheitsschlösser sein sollten, brauchts dafür ja nicht viel.
Mit eine Überlegung ist, was macht man mit seinen Utensilien, während das Zuhause "öffentlich" ist ?
Einfach liegen lassen ?
Ich stelle mir weiter die Frage nach einem Hort, oder zwei.
Ist was geraubt worden, ist was hinterlassen worden, ist nichts gefunden worden ?

BigMäc schrieb:Ich bin mehr und mehr der Meinung, Herr Straten hatte einfach keine Lust mehr, sich für seine derzeitige Lebenssituation und dem daran Festhalten, mehr oder minder (vielleicht so von ihm empfunden) rechtfertigen zu müssen und stoppte diesbezügliche Nachfragen, Empfehlungen, Vorwürfe usw mit der Äußerung, er hätte da schon entsprechende Pläne, obwohl es solche Pläne nicht tatsächlich gab. Das würde auch erklären, weshalb er bei weiteren Nachfragen dazu, weiter abblockend sagte, über Näheres könne er noch nicht reden.

yep,
das kann gut sein und schwirrt mir ebenso durch den Kopf.
Es gibt ein paar Hinweise, dass etwas an den Plänen dran sein könnte.
Es gibt Interviews von Leuten, die ihn kannten, die angaben, dass er nicht mehr an den gewohntebn Plätzen/Treffpunkten zu sehen sein würde.
Er hatte ein regelmäßiges Einkommen, wenn er seit 2015 bei den Dekoration von Läden half.
Wenn die gestellte Szene bei xy realistisch ist, ging es bei seinen Interessen in der Bibliothek um Kunstdrucke- würde zu einer Geschäftsidee passen.

Die Kunst, Antikes und Trödel ist sein Leben, auch in der Zeit, wo er kein Geschäft mehr hatte.
Irgendwann tun Dir auch die Knochen weh und steckst das Leben in der Natur nicht mehr so weg.
Ich finde das von ihm eine enorm starke Leistung, sich so durchzuschlagen und nicht in Selbstmitleid zu verfallen.

...was mir hinterher noch einfällt @bigmac.. mir fällt kein trifftiger Grund ein, warum er das in den Filialen auf der Arbeitsstelle mit Geschäftseröffnung sagen soll.
Damit ihn die Leute nicht nerven ?
Evt. , damit er seine Hilfstätigkeit erklärt, bis er wieder Ladeninhaber ist...vielleicht.

Der Dekorateur könnts genauer wissen.

Philipp54 schrieb:Die Kunst, Antikes und Trödel ist sein Leben, auch in der Zeit, wo er kein Geschäft mehr hatte.
Irgendwann tun Dir auch die Knochen weh und steckst das Leben in der Natur nicht mehr so weg.

Genau deshalb könnte er in der jüngeren Vergangenheit vor seinem Tod vermehrt auf seine Lebenssituation angesprochen worden sein.

Philipp54 schrieb:Ich finde das von ihm eine enorm starke Leistung, sich so durchzuschlagen und nicht in Selbstmitleid zu verfallen.

Durchaus.
Wobei Phasen von Hadern mit der eigenen Situation absolut nachvollziehbar wären.
Möglicherweise war Herr Straten aber zu "stark", dies zu zugeben, weil er kein Mitleid mitsamt weiteren daraus folgenden Reaktionen wollte.

Eine Kombination von "nervt mich nicht" in Verbindung von deshalb geäußerten Wunschträumen bezgl. eines Wiedereinstiegs in die Kunstszene halte ich nicht für unmöglich.
Immerhin schien er keinem seiner bekannten Gesprächspartner "etwas Konkretes" erzählt zu haben, weder hinsichtlich des angedachten Projekts selbst, noch den angestrebten zeitlichen Beginn dieses angedachten Projekts.
Nun könnte man natürlich denken, er hat das vermieden, damit niemand hinterher sagen kann, er würde es halt doch nicht schaffen, aus seiner Lebenssituation wieder komplett heraus zu kommen, aber dann hätte er ja wohl eher gar nichts über entsprechende Pläne geäußert.

Philipp54 schrieb:Wenn die gestellte Szene bei xy realistisch ist, ging es bei seinen Interessen in der Bibliothek um Kunstdrucke- würde zu einer Geschäftsidee passen.

Es passt einfach, auch ohne konkrete und greifbare Pläne, zu seiner grossen Leidenschaft und es ist doch an sich klug, sich mit Dingen, die Freude bereiten zu beschäftigen, gerade wenn man sich ansonsten nicht gut fühlt. Positive Ablenkungen sind bewährte "Schmerzmittel."

Aufgrund der Berichterstattung bei Aktenzeichen Xy, lässt sich bei Google ein reges Interesse an dem Fall ablesen.

Als ich gestern Koblenz in die Suchzeile eingegeben habe, bekam ich an Position 4 den Vorschlag " Koblenz + Pulverturm".


Dieser Vorschlag erscheint heute nicht mehr. Dafür findet sich aber der Vorschlag "Koblenz + Obdachloser" , ebenfalls an Position 4 in der Liste.