Wo ist Rebecca Reusch?

Gerade, wenn einem jedes Wort von der Presse (und in Foren ;-) ) dreimal im Mund umgedreht wird, sollte man schweigen. Reden kann er dann vor Gericht immer noch.

Sollte es nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommen ist sein Leben trotzdem zerstört , ob Täter oder nicht. Ich finde er hat eine Rechtsanwältin die hätte im Falle einer Unschuld eine Erklärung abgeben können.

lory schrieb:Ich glaube dass wurde schon etliche Male durchgekaut dass die Polizei nicht leichtfertig von Leiche und Tötungsdelikt sprechen würde.

Ich glaube, das macht die Polizei dann, wenn es keine andere Erklärung und keine Spur auf den Verbleib gibt für eine gewisse Zeit. Dann macht die Polizei eine Mordkomission auf, weil die mehr Ressourcen und Möglichkeiten zur Suche haben.

Mia_mina schrieb:Irgendwie ist es so still geworden um den Fall. Die Berichte bringen seit Tagen die gleichen längst bekannten Infos nur in anderer Aufmachung. Vielleicht ist der Fall schon gelöst und wir wissen es nicht?

Das glaube ich nicht. Ich denke, man ermittelt intern weiter und hat einfach die Presseinfos völlig kalt gestellt. Was ich verständlich finde - denn die öffentlichen Suchaktionen verursachen jedes Mal eine extreme Erwartungshaltung und damit immensen Druck. Besonders auf das Ermittlerteam.
(Aber auch hier war das festzustellen.)

Ich denke nicht, dass die Ermittlergruppen Däumchen drehen.

Es wird nur nicht mehr mit der Öffentlichkeit geteilt.
Gesprochen wurde ja von einer "Spinnennetz artigen Methode", bei der die einzelnen Informationen vernetzt werden und man sich von außen nach innen vorarbeitet.
Seltsam finde ich allerdings, dass nach der letzten Suche am Herzberger See (es war ein Donnerstag vor 2 Wochen, glaube ich) keine Informationen mehr preis gegeben wurden, obwohl man ja sehr konkret gerade dort gesucht hatte.

Wenn man bedenkt, dass nicht nur Sichtungen des TV in der Nähe dieses Ortes und mehrfaches Anschlagen der Hunde in diesem Bereich offenbar zur Suche dort geführt haben, ist möglich, dass z.B. Erdspuren dieses Bereichs mit gesicherten Spuren an Kleidung, Haus, Garten, Auto usw abgeglichen werden.
Das ist eine extrem langwierige Arbeit, da man hier mit Micro-Partikeln hantiert.

lory schrieb:Sollte es nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommen ist sein Leben trotzdem zerstört , ob Täter oder nicht. Ich finde er hat eine Rechtsanwältin die hätte im Falle einer Unschuld eine Erklärung abgeben können.

sehe ich nicht so, gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit erinnert sich bei seiner Unschuld kein Mensch mehr an sein Gesicht und da er ja einen anderen Nachnamen hat als Rebecca interessiert sich dafür auch niemand, nur weil wir hier im Forum immer noch an demFall hängen, heißt das noch lange nicht, das dieser immer noch so präsent in den Köpfen anderer ist....die Anwältin wird sicher nichts behaupten , was sie nicht einwandfrei belegen kann, das tut kein Anwalt

@Choron61
Meinst Du seine Anwältin rechnet mit ihm als Täter?

Mag sein dass die Zeit schnelllebig ist, aber in der Gegend in der er wohnt wird es schwierig , die Menschen haben Angst um ihre Töchter , so einfach ist dass nicht . Auch arbeitstechnisch wird's nicht leicht " oh wo kommen Sie her, da war mal was"!
Es wird immer was hängen bleiben.

lory schrieb:Meinst Du seine Anwältin rechnet mit ihm als Täter?

was seine Anwältin denkt oder nicht ist zumindest für Äusserungen ihrerseits nach Aussen völlig unwichtig, sie kennt die Ermittlungsakten, welche Indizien für in als Täter sprechen , vielleicht auch die ein oder andere Aussage von F. ihr gegenüber...ihre Aufgabe ist einzig und allein ihn im Falle einer erneuten Festnahme oder gar einer Anklage zu verteidigen, bzw. formale mögliche Schritte einzuleiten oder in seinem Namen etwas in der Öffentlichkeit zu verlautbaren, alles andere ist Aufgabe der Ermittlungsbehörden

Lady.Sherlock schrieb:Wenn man bedenkt, dass nicht nur Sichtungen des TV in der Nähe dieses Ortes und mehrfaches Anschlagen der Hunde in diesem Bereich offenbar zur Suche dort geführt haben, ist möglich, dass z.B. Erdspuren dieses Bereichs mit gesicherten Spuren an Kleidung, Haus, Garten, Auto usw abgeglichen werden.
Das ist eine extrem langwierige Arbeit, da man hier mit Micro-Partikeln hantiert.

Das ist sicherlich extrem zeitraubend. Ich erinnere mich da z. B. an den Mordfall Geyer, in dem eine einzige (seltene) Ameise, eingetreten in das Profil eines Gummistiefels, schlussendlich maßgeblich dazu beigetragen hat, den Ehemann als Mörder seiner Frau zu überführen. Entsprechende forensische Experten für Flora, Fauna, Geologie usw. sind rar und die Verfahren aufwändig.

@CorpusDelicti
Es wäre einfach zu wünschen dass der Fall aufgeklärt wird, auch wenn es für mich ausgeschlossen ist , am schönsten sie lebend wohlbehaltend gefunden wird. Ich denke aber eher an ein Tötungsdelikt und dass Rebecca würdig beerdigt werden kann und die Eltern ein Ort zum Trauern finden. Ich hoffe da auch noch auf ein Leichenfund und forensische Untersuchungen , eventuell ihren Täter auch dingfest zu machen.

CorpusDelicti schrieb:Das ist sicherlich extrem zeitraubend. Ich erinnere mich da z. B. an den Mordfall Geyer, in dem eine einzige (seltene) Ameise, eingetreten in das Profil eines Gummistiefels, schlussendlich maßgeblich dazu beigetragen hat, den Ehemann als Mörder seiner Frau zu überführen. Entsprechende forensische Experten für Flora, Fauna, Geologie usw. sind rar und die Verfahren aufwändig

Genau! Der Mordfall Geyer zeigt, wie aufwändig diese Arbeiten sind. Immer und immer wieder werden Bodenproben entnommen, da sich die Bodenqualität alle paar Quadratmeter ändert. In einem Fall wurden 50!!!! Bodenproben entnommen - die mussten mit an Schuhen gefundenen Partikeln abgeglichen werden.
Nach mehreren Wochen gab es erst ein Match!
Eine Rechtfertigung gegenüber der Öffentlichkeit - bei jedem Schritt - ist nicht nötig oder sinnvoll ....

Es ist schon sehr traurig , was alles so passieren kann, ich als Mutter und Großmutter kleiner Enkelin mache mir da echt ein Kopf drum. Man zieht die Kinder groß, dann kommt einer und nimmt sich dass Recht über Leben und Tod zu entscheiden. Dass ist doch furchtbar. Irgendwie kann ich die Familie ja auch verstehen dass sie so viel hofft und den Schwiegersohn als Täter ausschließt. Sowas will man doch nicht wahr haben.

Choron61 schrieb:sehe ich nicht so, gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit erinnert sich bei seiner Unschuld kein Mensch mehr an sein Gesicht und da er ja einen anderen Nachnamen hat als Rebecca interessiert sich dafür auch niemand, nur weil wir hier im Forum immer noch an demFall hängen, heißt das noch lange nicht, das dieser immer noch so präsent in den Köpfen anderer ist

Das ist hier ja nur ein Randaspekt dieses Falles, aber ich denke dass es bei jedem zukünftigen Vorstellungsgespräch im Kopf des jeweiligen Personalchefs Klick macht, wenn er sich als Koch bewirbt.
Soviel zum Thema Vergessen...

Kreuzbergerin schrieb:Das ist hier ja nur ein Randaspekt dieses Falles, aber ich denke dass es bei jedem zukünftigen Vorstellungsgespräch im Kopf des jeweiligen Personalchefs Klick macht, wenn er sich als Koch bewirbt.

Also ich würde den TV schon heute nicht mehr erkennen, wenn er vor mir sitzt. Sieht eh aus wie viele Männer in dem Alter. Ein "Allerweltsgesicht" in der Großstadt sozusagen.
In einem Viertel Jahr erkennt den keiner mehr auf der Strasse

Thaumatrope schrieb:Ich glaube nicht nur die Ermittler waren überrascht sondern die Presse auch, und auch hier manche, ich darunter. Und man kann sich wohl fragen, ob das in den ersten Wochen medial so aufgeblasen worden wäre, hätte man diesen Verlauf geahnt. Jedenfalls die Polizei hätte ihrerseits garantiert nicht soviel dazu beigetragen und das hat sie.

Davon bin ich ebenfalls überzeugt, die Ermittlungsbehörden haben hier in Erwartung eines sicheren Sieges und vor dem Hintergrund eines großen medialen Interesses außergewöhlich aktiv und offen kommuniziert. Vor dem Hintergrund der mittlerweile offensichtlich "schwierigen Beweislage" halten sie sich deutlich bedeckter. Davon abgesehen gibt es wahrscheinlich wenig "echte News", falls etwas gefunden worden wäre, was den dringenden Tatverdacht wieder erhärtet, hätten wir es automatisch durch die erneute Festnahme des Schwagers erfahren.

Für die Medien ist der Fall natürlich willkommenes Futter. Auch hier ist auffällig, daß seit der Freilassung keine "echten" News mehr durchsickern, auch nicht mit Bezug auf "Ermittlerkreise" wie zu Anfang des Falls.

trailhamster schrieb:Die Ermittler glaubten vermutlich an ein schnelles Geständnis, was sie aber nicht bekamen. Erschwerend hinzu kommt das eigenartige Kommunikationsverhalten der Familie der Verschwundenen.

Ich denke die Behörden sind sich ziemlich sicher, wo die Verschwundene prinzipiell zu finden ist. Aber bis sie gefunden wird, kann es noch sehr lange dauern. Ohne Leiche und ohne Geständnis werden sie aber juristisch gesehen nicht entscheidend weiter kommen, das wissen sie und das weiß auch der TV mit seiner Anwältin.

Allerdings darf man nicht den Druck unterschätzen, unter dem der TV steht. Sowohl von Seiten der Ermittler, der Familie der Verschwundenen als auch vermutlich von Seiten seines Gewissens.

Der zweite Schock nach dem ausbleibenden Geständnis war die Spurenlage im Haus und im Auto. Bei der fehlenden Leiche denke ich allerdings nicht, daß sich die Ermittler einen schnellen Sucherfolg erhofft haben. In der Regel bleibt dieser bei großflächigen Suchgebieten aus, die Tages- und Jahreszeit der mutmaßlichen Leichenverbringung war auch nicht gerade förderlich für potentielle Zeugensichtungen.

Was den mutmaßlichen Druck auf den Schwager und die Familie betrifft, und auch die Einschätzung des Kommunikationsverhaltens verweise ich auf den Beitrag des Users Logic42 vom Donnerstagmittag, der hier weitgehend unbeachtet geblieben ist. Unter der Annahme, daß die Familie sicher zu 100% von der Unschuld des Schwagers überzeugt ist passt plötzlich sehr vieles zu einem stimmigen Bild zusammen, was ansonsten rätselhaft erscheint.

Folgendes ist kein Fakt, sondern meine persönliche Meinung. Falls zufällig in einigen Monaten oder Jahren Rebeccas Leiche von einem Pilzesammler oder Hundespaziergänger entdeckt wird, zerbricht weder die Familie, es gibt auch kein schnelles Geständnis und auch das Kommunikationsverhalten wird sich nicht ändern. Der Vater könnte so etwas sagen wie: "Klar wurde die Leiche jetzt dort gefunden, der wahre Täter wusste ja durch die öffentliche Ermittlung, wo er sie hinlegen muß, damit mein Schwager weiter verdächtigt wird."

Nightrider64 schrieb:Also ich würde den TV schon heute nicht mehr erkennen, wenn er vor mir sitzt. Sieht eh aus wie viele Männer in dem Alter. Ein "Allerweltsgesicht" in der Großstadt sozusagen.

Es mag sein, dass er auf der Straße bald nicht mehr wiedererkannt wird.
Aber ich sprach ja ausdrücklich davon, dass es spätestens beim Vorstellungsgespräch Klick beim Gegenüber machen wird. Koch, das entsprechende Alter und dann kommt das Äußere hinzu.
Insofern wird das Geschehene noch für lange Zeit Einfluss auf sein Leben haben, eventuell sogar für den Rest des Lebens.

Bezüglich der Decke kann ich mir eventuell auch folgendes Szenario vorstellen...Rebecca raucht heimlich, sie geht nach draussen, es ist kalt und sie nimmt die Decke mit. Draussen trifft sie zufällig eine Person, die Tür ins Haus steht offen, jeder kann jetzt ins Haus und Dinge mitnehmen.
Natürlich erklärt es nicht das letzte Einloggen ins WLan!

Lady.Sherlock schrieb:Wenn man bedenkt, dass nicht nur Sichtungen des TV in der Nähe dieses Ortes und mehrfaches Anschlagen der Hunde in diesem Bereich offenbar zur Suche dort geführt haben, ist möglich, dass z.B. Erdspuren dieses Bereichs mit gesicherten Spuren an Kleidung, Haus, Garten, Auto usw abgeglichen werden.
Das ist eine extrem langwierige Arbeit, da man hier mit Micro-Partikeln hantiert.

Hier haben wohl viele auf das Video der Spurensammlerin aus der Serie Morddeutschland geklickt, welches im Thread verlinkt wurde. In dem dort dargestellten Fall hat es funktioniert, weil der Täter an einem ganz bestimmten Ort im Wald beobachtet wurde, in dessen Nähe dann viel später auch die Leiche gefunden wurde, nachdem nochmals intensiv gesucht wurde.

Die Zeugensichtungen des Schwagers und das Anschlagen der Hunde halte ich für Spekulation, es gibt dazu keinerlei offizielle Infos. Da beobachten ein paar Jornalisten Gespräche zwischen Reiterinnern und Polizisten oder sie hören Hunde bellen und interpretieren Geschichten in ihre Beobachtungen hinein. Das kann etwas bedeuten, muß aber nicht. Mancher Spürhund wackelt mit dem Kopf oder scharrt mit der linken Pfote, wenn er was gefunden hat.

Lady.Sherlock schrieb:Genau! Der Mordfall Geyer zeigt, wie aufwändig diese Arbeiten sind. Immer und immer wieder werden Bodenproben entnommen, da sich die Bodenqualität alle paar Quadratmeter ändert. In einem Fall wurden 50!!!! Bodenproben entnommen - die mussten mit an Schuhen gefundenen Partikeln abgeglichen werden.

Bei Geyer war's doch die Ameise, oder?

Du meinst den Fall "Spurenleserin" aus "Morddeutschland", dort hat der psychisch kranke Sohn seine Eltern getötet und wurde u.a. durch großräumig gesammelte Bodenproben überführt.

Kreuzbergerin schrieb:Nightrider64 schrieb:
Also ich würde den TV schon heute nicht mehr erkennen, wenn er vor mir sitzt. Sieht eh aus wie viele Männer in dem Alter. Ein "Allerweltsgesicht" in der Großstadt sozusagen.
Es mag sein, dass er auf der Straße bald nicht mehr wiedererkannt wird.
Aber ich sprach ja ausdrücklich davon, dass es spätestens beim Vorstellungsgespräch Klick beim Gegenüber machen wird. Koch, das entsprechende Alter und dann kommt das Äußere hinzu.
Insofern wird das Geschehene noch für lange Zeit Einfluss auf sein Leben haben, eventuell sogar für den Rest des Lebens.

Auch für die restliche Familie und für die kleine Tochter wird es nicht einfach. Wenn die Tochter älter wird, möchte bestimmt mal eine Freundin übernachten..., dann wird dies alles immer wieder Gespräch sein, auch wenn es dann vielleicht schon Jahre her ist. Irgendwer gräbt so etwas immer wieder aus