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Wo ist Rebecca Reusch?

115.958 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Berlin, Hund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Rebecca Reusch?

Wo ist Rebecca Reusch?

04.05.2019 um 19:44
Zitat von Mt.ShastaMt.Shasta schrieb:Über das Verschwinden von Katharina B. und R.R. wurde fast zeitgleich berichtet, dabei haben sich bei mir wohl offensichtlich Berichtsinhalte vermischt. Wobei lt. nt-v die Polizei auch ein mögliches Gewaltverbrechen in Betracht zog. https://www.n-tv.de/panorama/15-Jaehrige-wird-seit-Wochen-vermisst-article20918316.html Unter solch einer Formulierung ist dann aber wohl etwas anderes zu verstehen als ein Tötungsdelikt? Lerne gerne dazu...
Ja natürlich, unter "Gewaltverbrechen" lassen sich nicht nur Tötungsdelikte subsumieren, sondern von Körperverletzung über Entführung/Geiselnahme bis hin zu Raub, Vergewaltigung, sexueller Nötigung alles Denkbare, was mit Gewalt in Verbindung steht.
Aber Katharina verschwand ja nach einem Familienstreit, das war bekannt, und auch die Eltern gingen nach ihrem Verschwinden nicht primär von einem Gewaltverbrechen aus.
Zitat von Mt.ShastaMt.Shasta schrieb:Und beim anderen mir rein durchs Forum bekannten Fall hatte der Vater des Freundes ein Motiv. Er war gegen die Schwangerschaft. Inwieweit die Statements der StA dann exakt so lauteten, wie oben von dir vorformuliert
... Formulierung OStA Steltner auf der Pressekonferenz zu Rebecca ...
Zitat von Mt.ShastaMt.Shasta schrieb:entzieht sich meiner Kenntnis. Darüber hatte sich die Userin nicht weiter ausgelassen, auch nicht, ob der Fall von der Presse berichtet wurde.

Vielleicht lässt sich irgendwo im www ja eine Antwort auf die Frage von @Merempf finden?
Du meinst auf die Frage, wie viele Fälle deutschlandweit bekannt sind, bei denen die Polizei oder MoKo bereits öffentlich von einem Tötungsdelikt ausging und das vermeintliche Opfer dann doch noch (wohlbehalten) auftaucht?

Ich denke, die Anzahl dieser Fälle tendiert stark gegen Null.
Natürlich werden Tötungsdelikte nach längerem Verschwinden immer "mit in Betracht gezogen", aber was die konkrete bekannte, oben zitierte Formulierung betrifft, so ist diese schon recht drastisch und sehr eindeutig - da kann ich mich @Lady.Sherlock nur anschließen:
Zitat von Lady.SherlockLady.Sherlock schrieb:Da muss man (glaube ich) auch kein Experte sein .......aber das ganz klare Benennen eines Tötungsdelikts ist nicht irgendeinem Rätselraten entsprungen und basiert auf Fakten, die garantiert über ein paar Routerdaten hinaus gehen ....
An ein (wohlbehaltenes) Auftauchen glaube ich daher nicht.


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04.05.2019 um 19:54
Zitat von FERRERO4FERRERO4 schrieb:wurde nicht immer nur gesagt , sie gingen davon aus ... ?

Wo kann man die ganz klare(!) Fomulierung denn nachlesen bzw. anhören ?
Glaubst du wirklich die Polizei sucht mit dem Aufwand nach einer Leiche, weil sie davon ausgehen, sie könnte vielleicht gestorben sein?
Das glaube ich nicht, das kann ich einfach nicht glauben.


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04.05.2019 um 20:07
Zitat von TinkerTinker schrieb:laubst du wirklich die Polizei sucht mit dem Aufwand nach einer Leiche, weil sie davon ausgehen, sie könnte vielleicht gestorben sein?
Wenn eine Person nicht auf irgendeine Art verstorben wäre, wäre es keine Leiche ....

Den Aufwand wird man für begründet gehalten haben, dennoch war er ohne Erfolg ...
ebenso die Ergebnisse der SpuSi (Stand heute) im/am Haus (Tatort?)
und im vermeintlichen Verbringungsfahrzeug(?) bisher nicht ausreichend für eine Aufklärung !?

Daher werden wir uns in Geduld üben und auf eine neue Infos warten müssen.

Vieles /alles ist daher derzeit noch offen ....... m.M.n. als Laie.


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04.05.2019 um 20:08
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Die Annahme, die organisierte Kriminalität ( ich spreche nicht von Gelegenheitsdealern) wisse nichts über solche Systeme, erscheint mir leider blauäugig.
Ja, das ist schon plausibel. Dann ist aber die Frage, warum die Sache unter den Brandenburger Ermittlern so ein Aufreger war. Denn Autoklau – um den geht es ja im wesentlichen – ist ebenso organisierte Kriminalität.

Edit: Soweit ich gelesen habe, wusste nur ein sehr kleiner Kreis von dem System. Also auch nicht Hinz und Kunz innerhalb irgenwelcher Behörden.


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04.05.2019 um 20:19
Zitat von MerempfMerempf schrieb:Ich bin absolut kein Kriminalfall-Experte, aber mich würde Mal interessieren, wie viele Fälle deutschlandweit bekannt sind, bei denen die Polizei oder MoKo bereits öffentlich von einem Tötungsdelikt ausgeht oder spricht und das vermeintliche Opfer dann doch noch (wohlbehalten) auftaucht?
Mich würde interessieren bei wie vielen Fällen die letzte Person aus dem näheren Umfeld einer vermissten Person, die allein mit ihr im Haus war bevor sie verschwand, die widersprüchliche Aussagen und nicht erklärbare Fahrten tätigte und von den EB als TV angesehen wird, nichts mit ihrem Verschwinden zu tun hat.


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04.05.2019 um 20:29
Zitat von FERRERO4FERRERO4 schrieb:wurde nicht immer nur gesagt , sie gingen davon aus ... ?

Wo kann man die ganz klare(!) Fomulierung denn nachlesen bzw. anhören ?
Du kannst es Dir sogar anschauen:

StA am 8.03.19

"… wir gehen davon aus, dass R. mit dem TV allein im Haus war und
das Haus nicht lebend verlassen hat ......"

ab 0:35
Youtube: Polizei sucht wohl nur noch Rebeccas Leiche
Polizei sucht wohl nur noch Rebeccas Leiche
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


StA am 22.03.2019

Und hier hat die StA sehr deutlich erklärt, was ein "Dringender Tatverdacht" bedeutet:
Beweislage ist schwierig, Haftbefehl wurde aufgehoben, wir müssen von einem Tötungsdelikt ausgehen, im Vordergrund steht Rebecca zu finden, es geht um verschiedene Verdachtsstufen, Gesamtbild reicht für dringenden Tatverdacht z.Z. nicht aus, wir müssen uns an die Fakten (Indizien) halten, die Staatsanwaltschaft muss sich an die Fakten halten und die besagen, dass R. das Haus nicht lebend verlassen hat.

ab 5:30
https://www.youtube.com/watch?time_continue=23&v=q3juhBSTHxI


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04.05.2019 um 20:34
Merempf schrieb:Ich bin absolut kein Kriminalfall-Experte, aber mich würde Mal interessieren, wie viele Fälle deutschlandweit bekannt sind, bei denen die Polizei oder MoKo bereits öffentlich von einem Tötungsdelikt ausgeht oder spricht und das vermeintliche Opfer dann doch noch (wohlbehalten) auftaucht?
Zitat von SpoofSpoof schrieb:Mich würde interessieren bei wie vielen Fällen die letzte Person aus dem näheren Umfeld einer vermissten Person, die allein mit ihr im Haus war bevor sie verschwand, die widersprüchliche Aussagen und nicht erklärbare Fahrten tätigte und von den EB als TV angesehen wird, nichts mit ihrem Verschwinden zu tun hat.
Beides interessante Fragen. Fakt ist: Es gibt immer wieder die wundersamsten Dinge. Auch Fehlurteile, bei denen Ermittler und Gerichtsbarkeit sich der Täterschaft ganz sicher waren. Womit ich nicht sagen will, dass das bei dem TV für besonders wahrscheinlich halte. Ich sage nur, dass es das gibt und auch bei Herrn F. – bei dem ja noch kein Verfahren begonnen hat – nicht auszuschließen ist.


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04.05.2019 um 20:36
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:Das Verschwinden einer Decke aus aus einem Haus zeitgleich mit einer Person ist anscheinend für Profiler ein sehr starkes Indiz für ein Verbrechen:
Ja, ist es mit Sicherheit. Um so erstaunlicher, wie bereitwillig sogleich davon ausgegangen wurde, Rebecca hüllt sich draußen in eine warme Decke oder plant am Montag Morgen ein Picknick im Freien mitten im Februar . . .
Wir glauben, was wir glauben wollen, das ist menschlich verständlich.
Rebecca IN der Decke - unerträglich.
Rebecca MIT der Decke - ein frommer Wunsch als Vater des Gedankens, aber leider nicht sehr realistisch.
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:https://www.stern.de/panorama/stern-crime/podcast/podcast-spurensuche--folge-1---im-kopf-des-moerders-8689654.html
Hört mal ab Minute -39:30 hinein...



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04.05.2019 um 20:44
Zitat von Hannes_FHannes_F schrieb:Beides interessante Fragen. Fakt ist: Es gibt immer wieder die wundersamsten Dinge. Auch Fehlurteile, bei denen Ermittler und Gerichtsbarkeit sich der Täterschaft ganz sicher waren. Womit ich nicht sagen will, dass das bei dem TV für besonders wahrscheinlich halte. Ich sage nur, dass es das gibt und auch bei Herrn F. – bei dem ja noch kein Verfahren begonnen hat – nicht auszuschließen ist.
Klar gibt es Fehlurteile, Ermittlungsfehler, etc. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch viel geringer. Und ich kann, da ich kein Ermittler bin hier nur vom Wahrscheinlichsten ausgehen.


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04.05.2019 um 20:47
Zitat von cycliccyclic schrieb: (...) Ich möchte mich weniger an den mehr oder weniger ausgeprägten konjunktivistischen Formulierungen abarbeiten (wie das so viele hier tun), sondern versuche mal auch den eigentlichen Inhalt etwas anders zu deuten.

Dass Indizien eindeutig auf etwas hinweisen, verstehe ich so, dass sich alle Indizien widerspruchslos und ausnahmslos in einen vermuteten Tathergang einbetten lassen. Ob sie auch anders erklärbar sind ist damit nicht unbedingt ausgeschlossen. Das Ausschließen anderer Erklärungen für Indizien die nicht so eindeutig sind wie eine Leiche kann mMn ein längerer Prozess sein, der zum Zeitpunkt dieser Statements noch nicht abgeschlossen gewesen sein dürfte. Insbes. da man erstmal / mit der meisten Man-Power dem plausibelsten Hergang folgt und diesen mit weiteren Indizien zu unterfüttern versucht.

Und eine Formulieung wie "wir müssen davon ausgehen" ist für mich auch bei obiger Interpretation absolut verständlich. Ich nehme das Wort "müssen" da insofern wörtlich, als ich denke das ist der Job der EB: Sie haben Hinweise auf eine schwere Straftat. Es wäre absolut fahrlässig dem nicht so schnell wie möglich und so gründlich wie möglich nachzugehen. In diesem Sinne müssen sie (sind sie verpflichtet) genauso zu handeln wie sie das tun (über die Veröffentlichung von Fotos eines TV müsste man vielleicht nochmal getrennt reden). (...)
Deine Textinterpretation finde ich sehr gelungen. Auch ich bin der Meinung, dass die StA sich andernfalls nicht so weit aus dem Fenster gelehnt hätte, zumal diese Aussage für die betroffene Familie natürlich schockierend ist und quasi den GAU bedeutet. Damit geht niemand leichtfertig um, wenn es hierfür (noch) keine triftigen Gründe gibt, schon gar nicht in dieser Funktion ...

Bislang hatte ich auch keine Veranlassung, an den Aussagen bzw. Darstellungen des Pressesprechers der StA in Berlin - auch der diversen anderen bzw. früheren Sprecher zu zahlreichen anderen Fällen - zu zweifeln. Man sollte m.E. auch nicht jedes einzelne Wort x-fach sezieren und auf die Goldwaage legen, das sind semantische Diskussionen, die in der Sache leider nicht weiterführen. Die StA hat zwar wenig verlautbart, aber das, was gesagt wurde, finde ich ziemlich eindeutig.


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04.05.2019 um 20:50
Zitat von Hannes_FHannes_F schrieb:Soweit ich gelesen habe, wusste nur ein sehr kleiner Kreis von dem System. Also auch nicht Hinz und Kunz innerhalb irgenwelcher Behörden.
Kesy stand mehrfach in der Presse! Allein schon weil Datenspeicherung umstritten ist.

Hier ein Bericht von 2013, mit Angabe der Standorte.


https://netzpolitik.org/2013/automatische-kennzeichenfahndung-wir-veroffentlichen-die-standorte-der-kennzeichenscanner-in-brandenburg/


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04.05.2019 um 20:52
@CorpusDelicti
@cyclic

Würden Sie nicht davon "ausgehen müssen", hätten sie zB. "ein Gewaltverbrechen nicht ausschliessen können".


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04.05.2019 um 20:55
Zitat von SpoofSpoof schrieb:Würden Sie nicht davon "ausgehen müssen", hätten sie zB. "ein Gewaltverbrechen nicht ausschliessen können".
Meiner Meinung nach ist die erste Alternative noch stärker, die zweite dagegen eher vage. Deshalb sehe ich hier gerade eine gewisse Eindeutigkeit ...


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04.05.2019 um 20:57
Zitat von KirstenKirsten schrieb:Natürlich werden Tötungsdelikte nach längerem Verschwinden immer "mit in Betracht gezogen", aber was die konkrete bekannte, oben zitierte Formulierung betrifft, so ist diese schon recht drastisch und sehr eindeutig

Naja, ... diese von dir nochmal angeführte Formulierung von OStA Steltner auf der Pressekonferenz zu Rebecca wird hier im Forum, wie du sicher auch mitbekommen hast, immer wieder seitenweise ausführlichst diskutiert. So drastisch und eindeutig scheint sie dann wohl doch nicht für alle zu sein, läßt scheint's doch Raum für Interpretationen...

Finde daher als juristischer Laie gerade die Beiträge um juristische Sachverhalte hochinteressant und auf die Frage von @Merempf wird es wohl keine eindeutige Antwort mit Belegen geben, ist doch jeder Fall immer wieder anders.


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04.05.2019 um 20:58
Zitat von CorpusDelictiCorpusDelicti schrieb:Meiner Meinung nach ist die erste Alternative noch stärker, die zweite dagegen eher vage. Deshalb sehe ich hier gerade eine gewisse Eindeutigkeit ...
Ja, so sehe ich das auch. StA und Polizei haben eine grosse Auswahl an Formulierungen (deshalb mein Beispiel), die oftmals Raum für Interpretationen lassen, in diesem Fall aber waren sie schon etwas präziser.


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04.05.2019 um 21:01
Zitat von SpoofSpoof schrieb:Ja, so sehe ich das auch. StA und Polizei haben eine grosse Auswahl an Formulierungen (deshalb mein Beispiel), die oftmals Raum für Interpretationen lassen, in diesem Fall aber waren sie schon etwas präziser.
Ja, genau. Wir dürfen m.E. davon ausgehen, dass die Wortwahl, also gerade die Auswahl unter verschiedenen Formulierungalternativen, nicht zufällig oder, wie gesagt, leichtfertig erfolgte.


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04.05.2019 um 21:06
KESY
Zitat von Hannes_FHannes_F schrieb:Ja, das ist schon plausibel. Dann ist aber die Frage, warum die Sache unter den Brandenburger Ermittlern so ein Aufreger war. Denn Autoklau – um den geht es ja im wesentlichen – ist ebenso organisierte Kriminalität.
Richtig, aber es geht kaum um Autoklau und kaum um organisierte Kriminalität.
Auch wenn von Autoklau und organisierter Kriminalität bevorzugt immer die Rede ist.

Lies mal hier:
https://www.buzzfeed.com/de/marcusengert/kennzeichenerfassung-der-polizei-funktioniert-nicht

Von dort:
"Der Anteil sogenannter „Schengen-Treffer“ – also grenzüberschreitender Fahrzeugdiebstahl oder illegale Einreisen innerhalb des Schengenraumes – ist extrem niedrig: In Sachsen kommen auf 10.000 bei der Polizei gemeldete Treffer gerade einmal 7 „Schengen-Treffer“. "
In 59 Prozent der Fälle wurden Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz festgestellt.
In fast 11 Prozent der Fälle konnten gestohlene Kennzeichen gefunden werden.
Hinzu kommen Delikte wie Tankbetrug, gestohlene Kennzeichen oder Verlust des Kennzeichens.
Der Anteil sogenannter „Schengen-Treffer“ – also grenzüberschreitender Fahrzeugdiebstahl oder illegale Einreisen innerhalb des Schengenraumes – ist dagegen kaum messbar: Er macht in Sachsen 0,07 Prozent aller bei der Polizei gemeldeten Treffer aus.
*Diese 0,07 Prozent der Treffer beziehen sich auf Sachsen, aber ich denke nicht unbedingt, dass es in Brandenburg wesentlich anders ist.

*Der Artikel ist 6 Monate alt, aber ich denke nicht unbedingt, dass sich viel geändert hat.


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04.05.2019 um 21:07
"Repetitio est mater studiorum" (oder so)
Zur Abwechslung mal nur den Kommentartext.

Karlsruher Kommentar zur Strafprozeßordnung 2. Auflage

[Einer der dicken Kommentare (2100 Seiten) - ja es gibt neuere Auflagen aber die habe ich hier nicht zur Hand und so schnell ändern sich die Grundpfeiler der StPO nicht]
§ 112

II. Dringender Tatverdacht

1. Begriff

Dringender Tatverdacht liegt vor, wenn nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis in seiner Gesamtheit eine große Wahrscheinlichkeit dafür besteht, daß der Beschuldigte als Täter oder Teilnehmer eine Straftat begangen hat. (allg. Meinung, vgl. etwa BGH....) [es folgen weitere Literaturnachweise, die ich hier wg. Schreibarbeit nicht aufführe.]
Sachlich übereinstimmend verlangen .... "einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit" und ... "eine hohe Wahrscheinlichkeit". Bei der Prüfung des Tatverdachts hat der Richter aufgrund des ihm "vorliegenden Tatsachenmaterials ein auf die Verurteilungschancen bezogenes Wahrscheinlichkeitsurteil abzugeben".
....

6. Verdachtsgrad
.....
Die Prüfung des hinreichenden Tatverdachts geht vom Endergebnis aus und kann sich daher auf eine breite Beurteilungbasis stützen. Demgegenüber entscheidet sich die Frage des dringenden Tatverdachts nach dem jeweiligen Stand der - häufig noch unvollständigen - Ermittlungen im Zeitpunkt des Haftbefehlsantrags, der Vorführung oder einer Haftbeschwerde. Ein zu Beginn des Verfahrens vorliegender dringender Verdacht kann sich im Laufe der weiteren Ermittlungen abschwächen oder ganz entfallen."
...

[Hervorhebungen teilweise von mir]

Ich stelle mir den dringenden Tatverdacht praktisch gerne als eine in einem Koordinatenkreuz liegende bestenfalls langsam atmende (langsam oszillierende) sehr flache Sinuskurve des Verdachts vor. Die Vertikale ist die Achse des Verdachtgrads - die Horizontale ist die Zeitachse.

Der Verdachtsgrad muß im Zeitpunkt des Haftfehlsantrags - also beim Einsetzen der Kurve gem. den oben zitierten Anforderungen schon den geforderten hohen Grad aufweisen (siehe oben), es wird aber in komplexen Fällen nie schon alles vorhanden sein, was man zur Anklageerhebung braucht. Der Verdachtsgrad auf der Vertikalachse sollte sich ab dann aber stetig langsam oder gar raptusartig nach oben entwickeln - ohne zu stark nach unten zu schwingen. Bricht aber der Aufwärtstrend ab, muß er beobachtet werden und die Ermittlungsarbeit ggf. intensiviert werden. Hilft alles nichts und bricht die Kurve stattdessen langsam nach unten aus und unterschreitet sogar ein noch vertretbares Level auf der Vertikalachse muß eben notfalls ggf. durch eine Aufhebung des Haftbefehls eingegriffen werden. Nichts sensationelles.

Was im vorliegenden Fall zu so einem -in meinen Worten- "Strömungsabbruch" geführt haben mag, kann niemand von uns beurteilen. Ich glaube nicht, daß das nur durch das Eingreifen der Verteidigerin und deren Haftbeschwerde bewirkt wurde. Ich könnte mir aber rein spekulativ vorstellen, dass der Haftrichter schon beim Haftbefehlsantrag dem Sachbearbeiter etwa verdeutlicht haben könnte : ja ich bin nach allem was Sie mir da vorlegen auch überzeugt, dass sie am Richtigen sind und dringender Tatverdacht jetzt angenommen werden kann - aber da muß sehr schnell noch mehr an belastenden Material dazukommen, sonst... (Wie gesagt nur eine hochspekulative Ahnung von mir - gerade weil die StA die Aufhebung mit so gefassten Worten hingenommen hat).

Das weitere ist die Kommunikation - und mit dem "leider" des Sprechers der StA Oberstaatsanwalt Steltner hat er schlicht und einfach sein menschliches Mitgefühl ausgedrückt - wie er auch immer explizit Verständnis für die Lage der Familie R. hat erkennen lassen - "und das ist gut so."



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04.05.2019 um 21:18
Zitat von KirstenKirsten schrieb:HerrKommissar schrieb:
Das Verschwinden einer Decke aus aus einem Haus zeitgleich mit einer Person ist anscheinend für Profiler ein sehr starkes Indiz für ein Verbrechen:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/podcast/podcast-spurensuche--folge-1---im-kopf-des-moerders-8689654.html
Also ich habe mir mal diesen Podcast angehört, sehr interessant:

Eine alleinlebende junge Frau verschwindet aus ihrer Wohnung und eine Leiche ist nicht vorhanden. Ebenso wie im Fall R. gibt es keine Tötungsspuren in der Wohnung und eine Decke fehlt. Die Leiche wird erst später gefunden.
Es wird der Fallanalytiker eingesetzt, der dies alles bewertet.

Man bekommt einen Einblick in die Arbeit und Vorgehensweise bei einem Tötungsdelikt. Durch die Erläuterungen und Beschreibungen hier, wird für mich die Vorgehensweise der Moko im Fall R. klarer und verständlicher.
Für alle interessierte, ist der Podcast sehr aufschlussreich.

Hier wird u. a. auch folgendes von dem Analytiker Alexander Horn gesagt:

Ein Fakt ist eine beweisbare Information.
Z. B. Fakt ist eine Frau wird mit 22 Messerstichen getötet wurde, dies ist ein Fakt mit der man arbeiten kann.


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